Los 1063

Petrus de Crescentiis
(1230-1321)Ruralia commoda

Schätzung
8.000€ (US$ 8,889)

Abgabe von Vorgeboten möglich

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Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Autographen & dekorative Graphik
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025

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Alte Drucke und Handschriften
Auktionsdatum 7.10.2025

Lot 1063, Auction  126, Petrus de Crescentiis, Ruralia commoda

Das Estelle Doheny-Exemplar des ersten Straßburger Drucks der "Ruralia"
Petrus de Crescentiis. Ruralia commoda. 148 nn. Bl. (le. w.). 2 Spalten. 46 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 21 x 13,6 cm. Format: 28,2 x 20 cm. Mit 3 (2 blauen, 1 roten) 5-7-zeiligen Lombarden auf der ersten Textseite, sonst Initialspatien mit Hinweisbuchstaben. Pergament vom Anfang des 20. Jahrhunderts (etwas abgegriffen und fleckig) über Holzdeckeln mit hs. RTitel und 1 (statt 2) Bindelitzen. Straßburg, Drucker des Jordanus von Quedlinburg, 9.III.1486.
Hain-Copinger 5831. GW 7824 . Goff C-968. Proctor 602. Pellechet 9152. Klebs 310.5. Bodleian C-481. Borm 861. Collijn 343. Deckert 261. Günther 2665. Hubay 654. Madsen 1293. Madsen T 20. Schlechter-Ries 554. Ohly-Sack 976. 977. Walsh 229. BMC I, 134. BSB-Ink C-697. CIBN C-670. ISTC ic00968000. – Erster Straßburger Druck, typologisch zugeschrieben dem Drucker des Jordanus von Quedlinburg, der wiederum auch immer wieder mit Georg Husner identifiziert wurde. Dem vorliegenden vorangegangen sind lediglich eine Augsburger und zwei Löwener Drucke. "De Ruralia" ist der wohl zwischen 1299 und 1305 entstandene Traktat über die Landwirtschaft, in dem der Autor zahlreiche, in der Folgezeit vielfach zitierte Anweisungen zur Urbarmachung, der Bestellung des Landes und der Ertragsmaximierung, aber auch zur Bestimmung von Pflanzen und Tieren etc. darlegt. Verfasst in einem italianisierten Latein von dem Juristen, Naturkundler und Landwirt Petrus de Crescentiis (Pier de’ Crescenzi; 1230-1321) auf seinem Landgut Ca d'Olmo, umfassen die "Ruralia" ganze zwölf Bücher, in denen auch die landwirtschaftlichen Wohn- und Nutzgebäude und eine allgemeine Pflanzenlehre Erwähnung finden, die etwa eine Beschreibung von 120 Arten, Getreide und Gemüse enthalten, ferner Hinweise zum Weinbau, Bäume, Gräser, Wiesen, Wälder, Haustiere, Jagd und Fischfang mit den Regeln dazu. Nicht zuletzt enthalten Kalendarien die Orientierungen zur Aussaat, Pflege, Ernte etc. - eine großartige Zusammenfassung, die aus antiken und mittelalterlichen Quellen (u. a. Albertus Magnus) schöpft. Thiébaud S. 218 nennt es das erste gedruckte auf die Jagd bezügliche Werk. – Titel und letztes weißes Bl. (mit Randausriß) stärker fleckig, etwas angeschmutzt und gebräunt, Titel mit Federproben und hs. Besitzvermerk "FF. Canonicorum Regularium ad S. Zen:", möglicherweise handelt es sich um ein ausgeschiedenes Exemplar der einstigen Bibliothek des Klosters Sankt Zeno der Augustiner-Chorherren in Bad Reichenhall in Bayern. Buchblock gegen Schluss gebrochen, im Block nur leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig, in der Mitte im Innensteg mit Wurmspuren und Verklebungen. Vorne mit dem Exlibris von Frederick Spiegelberg und Estelle Doheny.


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