Los 6889

Meyerheim, Paul Friedrich
(1842-1915, Berlin)Warten auf Neujahr

Schätzung
2.400€ (US$ 2,667)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 6889 - Meyerheim, Paul Friedrich - Warten auf Neujahr - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Lot 6889, Auction  125, Meyerheim, Paul Friedrich, Warten auf Neujahr

Warten auf Neujahr.
Aquarell und Gouache. 29,8 x 45,7 cm. Unten rechts signiert "Paul Meyerheim".

Drei Affen haben sich am Sylvesterabend in einem Zimmer zusammengefunden. Während einer bereits die Flasche Sekt an sich genommen hat und eine Frucht verspeist, scheint ihm dies ein anderer zu neiden und fletscht aggressiv die Zähne. Der Dritte lauscht verständnislos dem Ticken einer Taschenuhr. Versinnbildlicht Meyerheim hier die Völlerei, den Neid und die Ignoranz? Mit unserem Bild knüpft Paul Meyerheim an die Tradition der sog. Singeries (frz. für „Affentrick“) an. Hierbei handelt es sich um ein Genre, bei dem kostümierte Affen menschliche Verhaltensweisen nachahmen, ohne deren tieferen Sinn und Zweck zu verstehen. Derlei seit dem 16. Jahrhundert in der Malerei nachweisbare Darstellungen erfreuten sich zunächst bei flämischen und niederländischen Künstlern des Barock großer Beliebtheit. Auch das französische Rokoko des frühen 18. Jahrhunderts hatte ein besonderes Faible für die Singeries. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Genre in ganz Europa, wozu Charles Darwins 1858 erschienene Schrift Über die Entstehung der Arten maßgeblich beigetragen hatte. Mit seinen revolutionären Theorien über das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Menschen und Affe entfachte der britische Naturforscher eine heftige Diskussion, die sich weit über die Wissenschaft hinaus erstreckte und auch in der Kunst große Resonanz fand. Innerhalb von Meyerheims Œuvre stellt sich Warten auf Neujahr als ein gleichermaßen typisches wie charakteristisches Werk dar. Als erster Professor für Tiermalerei an der Berliner Akademie zählte der von Adolph von Menzel geprägte Künstler zu den zentralen Persönlichkeiten im Kunstleben des Deutschen Kaiserreichs. Neben imposanten Raubtierdarstellungen, welche ihm den Beinamen Löwen-Meyer einbrachten, waren es vor allem Tierstücke mit satirisch-groteskem Einschlag, die ihn allgemein bekannt machten. Auf diesem Gebiet gehörten Affenmotive zweifelsfrei zu den Publikumslieblingen.

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.


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