Los 6562
Menzel, Adolph von
(1815 Breslau - 1905 Berlin)Studienblatt mit einer Hand, die einen Fächer hält
Schätzung
20.000€ (US$ 22,222)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Studienblatt mit einer Hand, die einen Fächer hält, sowie weiteren Detailstudien zu Figuren und Pinselproben.
Bleistift und Aquarell auf leichtem Karton, verso: weitere zahlreiche Pinselproben in Aquarell. 17 x 13 cm.
Vier Einzelstudien vereint Menzel auf diesem grandiosen Skizzenblatt, dessen Reiz sich nicht nur durch die geschickte Anordnung der Studien, deren sogenannte mise en page, sondern vor allem durch die farbigen Pinselproben am Unterrand ergibt. Ganz offensichtlich hat Menzel gleichzeitig an einem Aquarell gearbeitet und zur Kontrolle, ob der richtige Farbton getroffen wurde, den Pinsel auf unserem, nun fast zur Makulatur degradierten Blatt abgestrichen. Dieses Verfahren scheint oft geübte Praxis bei Menzel gewesen zu sein, denn auch auf einem Studienblatt mit der "Germania" (Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt) oder dem mit dem "tanzenden Maler" (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin) gibt es exzessive Pinselproben, wobei auch dort die Farbproben um die Studien herum angeordnet sind und so einen ästhetischen Reiz entwickeln.
Als besonders markantes Detail fällt bei der Betrachtung des Studienblattes sofort der geöffnete Fächer auf, der locker in einer Hand liegt. Menzel, der unnachahmliche Beobachter des gesellschaftlichen Lebens Berlins, integrierte dieses so typische Accessoire der Damenmode wiederholt in seinen Ball- oder Gesellschaftsbildern. Oft war der Künstler zu Hofe geladen und besuchte auch bis in seine letzten Jahre die großen Hofbälle, auf denen man sein Beobachten und Skizzieren duldete, auch wenn er dazu mitunter auf einen Tisch kletterte. Über viele Jahre hin entstanden "Ballstudien", die Menzel im Atelier gesondert in einer roten Tasche im schwarzen Spind aufbewahrte. Die Synthese aus all seinen Beobachtungen kulminierte im großartigen "Ballsouper" (Alte Nationalgalerie, Berlin) von 1878, in dessen inhaltlichem Zentrum zwei einander begrüßende Damen mit Fächern stehen. Möglicherweise ist auch unsere Zeichnung im Kontext der Ballstudien entstanden.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dem rotbraunen Monogrammstempel Lugt 4600 am oberen Rand).
Aus dem Nachlass Emilie Menzel Krigar (1823-1923, Berlin), der Schwester des Künstlers.
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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