Los 6515
Trachtenhut
Priener Trachtenhut
Schätzung
450€ (US$ 500)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Priener Trachtenhut.
Filz (Hasenhaar?), vier Goldquasten, goldene Kordeln aus Metallfäden, verziert mit Pailletten und Glassteinen, mit bestickten, rocklangen Hutbändern aus Seide (?) und Samtverzierung. 27,5 cm (Durchmesser), 7 cm (Höhe), 155 cm (Länge Hutbänder). Die Innenseite des Hutes mit dem Hutmacher-Label Carl Brunhuber, Prien, am Chiemsee, um 1896. Mit einer nicht dazugehörigen Hutschachtel der Firma Marie Pandler, Prien, am Chiemsee.
"Tracht ist Mode - und regionale Trachten wurden stets durch modische Neuerungen abgewandelt und weiterentwickelt" (100 Heimatschätze. Verborgene Einblicke in bayerische Museen, 2019, S. 54ff.). Der Priener Hut ist hier ein bekanntestes Beispiel der oberbayerischen Tracht. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1879 zurück, als die Priener Modistin Anna Brunhuber (1861-1935) das erste Exemplar entwarf. Ihr Design erfuhr erstmals 1879 auf der Gewerbeausstellung in Berlin Aufmerksamkeit. Zunächst handelte es sich um einen schwarzen Strohhut mit Straußenfeder und Seidenblumen, bis er sich schließlich zu einem edlen Modell aus schwarzem Filz (meist Hasenhaar) mit kostbarer, handgestickter goldener Borte und Quasten wandelte, meist mit eingearbeiteten Glassteinen und Paillettenverzierungen. Die Unterseite des Hutes, der leicht schräg getragen wird, schmücken zudem aufwendige Stickereien. Für den perfekten Sitz sorgt das „Hint-obi-Bandl“ aus schwarzem Samt.
Das neue Modell aus Filzplüsch der Firma Brunhuber - wie auch hier vorliegend - wurde schließlich 1896 auf der Bayerischen Landes-, Industrie, Gewerbe- und Kunstausstellung in Nürnberg präsentiert. In einem Werbezettel von 1906 wurden die Hutmodelle als „Schöner Priener Sonntagshut“ und „Fescher Priener Festtagshut“ ausgewiesen. Die Modelle unterschieden sich dabei nicht nach der sozialen Stellung der Trägerin. Im Zuge der Trachtenbewegung hatte Anna Brunhuber die Absicht, einen Hut insbesondere für die bäuerliche Bevölkerung zu schaffen. Heute steht der „Priener Hut“als überregionales Markenzeichen für die Chiemgauer Tracht (op.cit. S. 55). Es existieren zahlreiche Varianten des Priener Huts.
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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