Los 6513

Halsschmuck
um 1890. Bückeburger Hochzeitskette

Schätzung
2.800€ (US$ 3,111)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 6513 - Halsschmuck - um 1890. Bückeburger Hochzeitskette - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Lot 6513, Auction  125, Halsschmuck, um 1890. Bückeburger Hochzeitskette

Bückeburger Hochzeitskette.
21 Bernsteinscheiben (ca. 2,5-4,5 cm Durchmesser), Messingschließe, verziert mit roten und grünen Glassteinen. L. 47 cm. Deutsch, um 1890.

Dieses imposante, massiv gearbeitete Schmuckstück, das als Kette um den Hals getragen wurde, war ein essenzieller Bestandteil der Hochzeitstracht im niedersächsischen Bürgertum sowie in wohlhabenden bäuerlichen Gesellschaftsschichten. Besonders im Schaumburger und Mindener Land erfreuten diese Ketten sich großer Verbreitung, waren jedoch auch im Ravensbergischen und Osnabrücker Raum bekannt. Westlich von Hannover sind sie als sogenannte „Bückeburger Hochzeitsketten“ überliefert, deren Tradition tief in der regionalen Kultur verwurzelt ist. Diese kostbaren Schmuckstücke wurden innerhalb der Familien über Generationen weitergegeben.
Die bäuerliche Tracht des 19. Jahrhunderts diente nicht nur als Ausdruck regionaler Identität, sondern markierte zudem den gesellschaftlichen Status der Trägerin - ihr Lebensalter, ihren Familienstand und ihre soziale Stellung fanden in der Kleidung und insbesondere im Schmuck eine sichtbare Manifestation.
Die Hochzeitskette, ein wertvolles Geschenk des Bräutigams an die Braut, bestand aus kunstvoll gefertigten Bernsteinperlen und wurde durch eine aufwendig verzierte Schließe ergänzt, auf der häufig die Initialen des Brautpaares eingraviert waren.
Der Gebrauch von Bernstein für Schmuckstücke reicht bis in die Antike zurück, wobei dem fossilen Harz eine schützende und heilende Wirkung zugeschrieben wurde. Neben seiner translucenten Schönheit und der charakteristischen Wärme wurde Bernstein aufgrund seiner elektromagnetischen Eigenschaften geschätzt - zudem besitzt er die Fähigkeit zu brennen, was ihm im Niederdeutschen die Bezeichnung „Börnstein“ (Brennstein) einbrachte. In plattdeutscher Tradition ist der Begriff „Flüötekrallen“ überliefert, der als „Flutkorallen“ gedeutet werden kann, da Bernstein häufig an den Küsten angespült wurde. In einigen Trachtenregionen setzte sich die Bezeichnung „Krallen“ für Bernsteinketten durch.
Der für diese prächtigen Ketten verwendete Bernstein gelangte über weitläufige Handelswege in die Region, insbesondere aus den an die Ostsee grenzenden Gebieten des heutigen Polen. So spiegeln diese Hochzeitsketten nicht nur lokale Traditionen wider, sondern auch eine lange, kulturhistorisch bedeutende Verbindung zum Bernsteinhandel und dessen kunsthandwerklicher Verarbeitung.

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.


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