Los 2109
Marie, Prinzessin von Preußen
(1855-1888)Teilnachlass der Briefe an ihren Vater
Schätzung
1.500€ (US$ 1,563)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Marie, Prinzessin von Preußen, gehörte dem Hause Hohenzollern an, durch Heirat Prinzessin der Niederlande, später Prinzessin von Sachsen-Altenburg (1855-1888). Teilnachlass der Briefe an ihren Vater Prinz Friedrich Karl Nikolaus von Preußen (1828-1885) in insgesamt 66 eigenh. Briefen m. U. Zusammen ca. 250 S. sowie zwei Telegramme. Meist Kl-8o, einzelne auf kleineren Karten, einige mit verschiedenen geprägten Monogrammen am Kopfsteg, vereinzelt eigenhändige Kuverts beiliegend. Berlin, Berchtesgaden, Den Haag, Glienicke (Jagdschloss), Oldenburg, Rippoldsau (Kurbad), Walferdingen (Luxemburg) u.a. 1868-1885.
Die Korrespondenz bietet ein überaus umfangreiches und inhaltsreiches Zeugnis des Lebens der Prinzessin, beginnend im Alter von 13 Jahren und endend drei Jahre vor ihrem frühen Tod im Jahre 1888. Die Briefe richten sich ausschließlich an ihren Vater, zu dem sie zeitlebens ein inniges Verhältnis pflegte, wie die vertraulichen Schilderungen persönlicher Angelegenheiten und die Anrede "Mein lieber Papa" belegen.
Die Korrespondenz gliedert sich in zwei Hauptphasen: 15 Briefe aus der Zeit als Prinzessin von Preußen (15. September 1868 bis 19. Juli 1878) und 12 Briefe aus der Zeit als Prinzessin der Niederlande (17. Oktober 1878 bis 22. April 1885). Ein weiterer Brief datiert vom 26. Mai 1885, kurz nach ihrer Wiederverheiratung mit Prinz Albert von Sachsen-Altenburg. Ergänzt wird der Nachlass durch zwei Telegramme anlässlich ihrer Wiederverheiratung im Jahr 1885, die ebenfalls an ihren Vater gerichtet sind. Die Korrespondenz endet im Jahr 1885, kurz vor dem Tod ihres Vaters.
Inhaltlich bieten die Briefe Einblicke in Maries persönliches Leben, ihre Sorgen, Freuden und Alltagserlebnisse. Besonders hervorzuheben sind die Schilderungen aus der Verlobungszeit, ihrer ersten Ehe mit Heinrich von Oranien-Nassau (August 1878 bis Januar 1879) sowie ihrer Witwenzeit (1879-1885). Allein 19 Briefe stammen aus dem Jahr 1878, dem Jahr ihrer ersten Hochzeit. In den späteren Briefen thematisiert sie unter anderem Differenzen um das Schloss Soestdijk, die komplexe Erbschaftsregelung nach dem Tod ihres ersten Ehemanns sowie die Juwelen des Hauses Oranien. Am 7. April 1885 berichtet sie von ihrem Abschied aus den Niederlanden.
Eine gewisse Distanz zu ihren höfischen Pflichten lässt sich aus einem Brief vom 3./4. November 1878 herauslesen, in dem sie sich über die Anstrengungen eines Empfangstages wie folgt äußert:
"Recht herzlich froh bin ich, daß der Empfangstag vorüber ist; es war mir entsetzlich mit all den Menschen sprechen zu müssen. Ich kann mich an so etwas nicht gewöhnen. Ich hoffe, das war nun das letzte Mal in meinem Leben so eine Massenvorstellung."
Darüber hinaus erwähnt Marie zahlreiche Mitglieder des europäischen Hochadels, darunter König Wilhelm III. der Niederlande, Königin Sophie, Kronprinzessin Louise von Dänemark und Prinz Leopold von England. Bemerkenswert sind auch ihre Schilderungen der Taufe der späteren Königin Wilhelmina der Niederlande im Jahr 1880 sowie ihre Beobachtungen zu gesellschaftlichen und kulturellen Themen, wie der Kritik an der Luxemburgischen Gesellschaft (November 1878), einem Konzert mit Werken von Brahms (Februar 1881) und antisemitischen Ausschreitungen in Berlin (Januar 1880). – Leichte Gebrauchsspuren wie Knicke, Randeinrisse und Stauchungen, insgesamt wohlerhalten.
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