Los 1063
Guido von Arezzo
(992-1050)Musiktheorie nach Guido. "Sine manu frustra cantas per plurima lustra".
Schätzung
800€ (US$ 833)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Guido von Arezzo. - Musiktheorie nach Guido. "Sine manu frustra cantas per plurima lustra". Lateinische Handschrift auf festem Kartonpapier "Carta rustica". 27 nn. Bl. Mit Text in schwarzbrauner Sepiatinte, Rot und Blau, romanischer Quadratnotation auf vierzeiligem System, mehreren kleineren in Rot und Blau sowie 4 großen Zierinitialen in Rot auf gelbem Kastengrund sowie ganzseitiger Illustration einer "Guidonischen Hand" in Deckfarbenmalerei. 36,2 x 25 cm. Sprenkelmarmorierter Papp-Kopertband im Stil der Zeit (leicht berieben, beschabt) mit 10 am Bund eingeflochtenden (neuen) Hanfbindeschnüren. Italien Anfang des 18. Jahrhunderts.
Musiktheoretische Handschrift nach der Lehre des Guido von Arezzo mit einer prachtvollen Zeichnung der sogenannten "Guidonischen Hand", der Darstellung einer geöffneten linken Hand, auf der die einzelnen Noten und Töne sowie deren Bezeichnungen eingezeichnet wurden, so dass jedem der Fingerglieder, Rumpf und Spitze eine Tonstufe des Hexachordsystems mittels kleiner Schriftbänder zugewiesen wurde, anhand derer sich die diatonische Tonleitern der Vokalkompositionen erschließen lassen. Auch wenn Guido von Arezzo wohl nicht der "Erfinder" war und das Tonsystem vielmehr später etwa von Sigebert von Gembloux (1030-1112) und anderen etabliert wurde, so fand das Hilfsmittel der Hand über die Jahrhunderte Verwendung.
Das Motto "Sine manu frustra cantas per plurima lustra" ließe sich etwa deuten als "Ohne die (Guidonische) Hand singst Du vergeblich bei jeglicher (Gottesdienst) Feier". Das Folgeblatt zeigt dann die aufsteigende und absteigende Tonleiter von "do" bis "la" und darunter eine Tabelle der Tonhöhen "C naturam dat F b molle G quoq. quadrum". Es folgen die Tonleitern für die gregorianischen Kirchengesänge, die "Ordines", die "Mutazioni del canto fermo", "Formule de Toni autenici e Plagali" sowie ein umfangreiches Kapitel "Le Intonazioni solleni delle Cantici Magnificat, Benedictus, &c. nelle loro finali sarano del tutto eguali alle intonazioni precedenti, ma il loro principio sarà diverso nelli toni, Secondo, Setttimo, & Ottavo" und ganz zum Schluss die Antiphona für das Epiphaniasfest zum Feiertag der Heiligen Drei Könige: "I Die Epiphaniae in II. Vesperis antiph. in Choro anter." – Die ersten drei Blätter blieben weiß, die letzten beiden Seiten mit leeren Notenlinierungen. Unsichtig und fachmännisch restauriert, die "Carta rustica" mit kleinen Eck- und Randstegansetzungen bei Ausbrüchen mit geringem Papier-, aber ohne Text- oder Darstellungsverlust. Vorsätze neu, neu in den passende Einband eingehängt.
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