Los 885

Johannes von Neumarkt
Gebetbuch. Tagzeitentraktate. Fragment einer deutschen Handschrift auf Papier

Schätzung
13.000€ (US$ 13,978)

Abgabe von Vorgeboten möglich

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Lot 885, Auction  124, Johannes von Neumarkt, Gebetbuch. Tagzeitentraktate. Fragment einer deutschen Handschrift auf Papier

Autographe Niederschrift "Der große und der kleine Rosenkranz“
Rosenkranz. "Der große Rosenkranz" (Bl. 2v-154v, 162r-163v) [und] "Der kleine Rosenkranz" (Bl. 154v-162v). Deutsche Handschrift auf Papier. 163 Bl. 17-26 Zeilen. Gotische Bastarda von zwei oder drei Händen. Schriftraum: 13,8 x 10 cm. Format: 13,5 x 10 cm. Reich blindgeprägtes braunes Leder um 1530 über abgefasten Holzdeckeln (beschabt und bestoßen, Fehlstellen ergänzt und sauber restauriert, einige wenige Kratzer, ohne die Schließbügel). Südwestdeutschland, 1517.
Der "Große Rosenkranz" ist ein spätmittelalterlicher Gebetszyklus mit einigen Dutzend Anrufungen überwiegend frühchristlicher und mittelalterlicher Heiligen. Der Zyklus gliedert sich nach einer kurzen Einleitung in acht Gruppen von je zehn Pater noster und Ave Maria und je einem Glaubensbekenntnis (s. Werlin 1967, S. 386f.).

Am Schluss des Zyklus finden sich Hinweise auf das Entstehungsjahr (1517) des Textes (Bl. 154rv): "Dißer vorgeschriben himelsch roßen krantz ist angefangen worden zü dichtten vnd zu schriben in dem yor, do man zalt von Christus geburt xvc vnd xvii yor noch osteren an sant mayen tag des helgen ewangelisten vnd wart vß gedichttet vnd geschriben in dem selben xvii yor vf der helgen mutter sant anna tag von der geistlichen schwester, der namen vnd der orden vnd dz closter, in dem die person dißen himelschen roßen krantz gedichttet vnd geschriben hat, ist alles got dem almechttigen wol erkannt als dan in der vor red vor dißem himelschen roßen krantz ouch geschriben ist."

Es handelt sich offensichtlich um ein Autograph einer Nonne, die weder ihren eigenen, noch den Namen ihres Klosters (eines Franziskanerinnenklosters?) verraten möchte. Eine Herkunft aus Nürnberg ist aus sprachlichen Gründen unwahrscheinlich. Der Text wohl nur in dieser Handschrift überliefert, so dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach hier um einen autographen Text des Schreibers, bzw. des Verfassers handelt. Teilausgabe (von J. Werlin, nach dieser Handschrift) in: Neophilologus 51 (1967), S. 382-391. Zu der Handschrift s. Eis/Vermeer, FS Thomas Kaeppeli, Bd. 1, S. 391-393.

"Die Blätter 162 und 163 stehen seit alters her an falscher Stelle und sind zwischen Blatt 77 und 78 einzuordnen, wie aus einem von der Schreiberin angebrachten Verweiszeichen hervorgeht" (so Eis/Vermeer, S. 392).

Bei dem hübschen, mit Rollenstempeln verzierten Einband handelt es sich nicht um eine Remboîtage, sondern um eine geschickte restauratorische Verkürzung. Dem Einband wurden in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zwei kodikologische Einheiten entnommen, die neu gebunden wurden und eine eigene Signatur erhielten (Hs. 106 und Hs. 107 in der Sammlung Eis). Der Band mit Tugendrolle und hübscher Mittelplatte mit einer Kreuzigung (wohl einst goldgeprägt, Relief nunmehr stärker abgerieben). – Vorsatz mit blauem Stempel und Nummer der Slg. Eis und hs. "Cod. 117" sowie mit Einträgen. Teils sehr knapp beschnitten (meist ohne Buchstabenverlust), gelegentlich etwas fleckig, mit wenigen Tintenwischern und Gebrauchsspuren.
Literatur: Gerhard Eis, Geistliche Lyrik des späten Mittelalters aus unbekannten Handschriften, in: Euphorion 53 (1959), S. 441-455, hier S. 445f. (mit Abdruck des Mariengrußes). Derselbe, Priamelstudien. Interpretationen und Funde, in: Festschrift für Franz Rolf Schröder zu seinem 65. Geburtstage, hg. von Wolfdietrich Rasch, Heidelberg 1959, S. 178-195, hier S. 190.
Provenienz: Nürnberg, Katharinenkloster (?); Antiquariat J. Halle (München); Eduard Langer, Braunau, hier Nr. 703. Antiquariat Heinrich Hinterberger (Wien); Prof. Dr. Gerhard Eis (Heidelberg), hier Hs. 131. Beschreibung im Handschriftenzensus Nr. 15812. Beschreibung im Portal "Predigt in Kontext" (https://pik.ku.de/12434).


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