Los 3375

Mann, Thomas
(1875-1955)Wälsungenblut. Typoskript (mit masch. Brief)

Schätzung
500€ (US$ 538)

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Los 3375 - Mann, Thomas - Wälsungenblut. Typoskript (mit masch. Brief) - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Moderne Literatur
Auktionsdatum 10.10.2024

Lot 3375, Auction  124, Mann, Thomas, Wälsungenblut. Typoskript (mit masch. Brief)

Mann, Thomas. Wälsungenblut. Originales Typoskript als Reinschrift vor der Veröffentlichung der Erstausgabe. 57 num., 1 nn. Bl. 21,5 x 14,6 cm. Braunes Leder d. Z. mit goldgeprägtem Titel auf dem Vorderdeckel. (München 1921).
Die berühmte Hommage Thomas Manns an Richard Wagner als originales Typoskript in Reinschrift vor der Veröffentlichung der ersten Ausgabe. Die Novelle sollte bereits 1905 in der "Neuen Rundschau" erscheinen, wurde aber von Thomas Mann nach Drucklegung zurückgezogen, um dann erst 1921 den bekannten Luxusdruck mit Lithographien von Thomas-Theodor Heine beim Münchner Phantasus-Verlag zu herauszubringen. Für die Drucklegung wurde das vom Autor überarbeitete Manuskript als Vorlage erstellt. So finden sich hier auf dem Titel schon die Verlagsangaben ebenso wie der Druckvermerk "Als Privatdruck des Phantasus-Verlages wurde Thomas Manns 'Wälsungenblut' ... gedruckt ..." (S. 3). – Im Privateinband aus dem Besitz des Münchner Verlegers Albrecht Knaus (1913-2007), Nachfahre der Familie Mendelssohn, der mit Thomas Mann bekannt war, korrespondierte und dem dieser das Exemplar wohl überreichte. Mit Blindstempel "AK Albrecht Knaus" auf dem Titel. – Beliegt aus derselben Provenienz des Albrecht Knaus eine Abschrift für das eigene Archiv Thomas Manns in Maschinenschrift, unterzeichnet mit "Ihr ergebener gez.: Thomas Mann", in das der Schriftsteller drei Buchstabenkorrekturen mit seiner charaktistischen schwarz-blauen Tinte einfügte: "Hebren - Hebrew" Letters und "mut ins" zu "mit uns" korrigiert: "Sehr geehrtes Fräulein Löwenstein, Dank für ihre schöne, rührende Sendung! Sie hat mir eine ähnliche Freude gemacht, wie das Ehren-Doktorat of Hebrew [korrigiert 'w'] Letters, das mir kürzlich von einem jüdischen College in Cincinatti verliehen wurde. Schelling kenne ich beschämend wenig, wohl weil sein Platz gewissermassen von Schopenhauer von frühan bei mir besetzt war. Bei der Beantwortung Ihrer Frage muss ich mich also für reine Koinzidenz entscheiden. Eine Darstellung ergibt sich aus der in den Joseph-Romanen herrschenden Fortschrittsidee, dem 'mit Gott (zusammen) über etwas hinauskommen'. Gewisse Dinge waren einmal ganz richtig und vernünftig, hören aber auf, es zu sein und werden zur 'Gottesdummheit'. Religiosität besteht wesentlich darin, hierauf, auf Veränderungen im Bilde der Wahrheit und des Rechten [unterstrichen:] achtzugeben. Zu wissen, was die Glocke geschlagen hat, und wo Gott mit uns [korrigiert: 'i', 'u'] hinauswill, das nennt Joseph Gottesklugheit."


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