Los 2548

Klaproth, Martin Heinrich
(1743-1817)Brief an Louis-Nicolas Vauquelin

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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Los 2548 - Klaproth, Martin Heinrich - Brief an Louis-Nicolas Vauquelin - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 2548, Auction  124, Klaproth, Martin Heinrich, Brief an Louis-Nicolas Vauquelin

Klaproth, Martin Heinrich, Apotheker und Chemiker in Berlin, einer der bedeutendsten deutschen Chemiker des 18. Jhdts, entdeckte die Elemente Uran, Zirconium und Cer und verifizierte die Entdeckung von Titan, Strontium und Tellur; als Nachfolger Achards zum Chemiker der Akademie der Wissenschaften berufen, ab 1810 auch Professor an der Berliner Universität (1743-1817). Eigh. Brief m. U. "Klaproth". 21/2 S. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. 4to. Berlin 29.V.1799.
In deutscher Sprache an den europaweit berühmten französischen Chemiker und Pharmazeuten Louis-Nicolas Vauquelin (1763-1829), Professor an der Sorbonne, Inhaber hoher Staatsämter, in Paris Mitarbeiter Alexander von Humboldts, korresp. Mitglied der Royal Society sowie der Bayerischen, Preußischen, Schwedischen und Göttinger Akademie der Wissenschaften. Umfangreicher Brief Klaproths über seine wissenschaftliche Tätigkeit, seine aktuellen Untersuchungen und Experimente mit ihren Ergebnissen und seinen Erkenntnissen. "Überbringer dieses, Baron Rothkirch aus Schlesien, welcher sich die Ehre Ihrer Bekanntnschaft wünscht, wird die Güte haben, mein bestes und ergebenstes Compliment an Sie zu überbringen. Zugleich nutze ich diese gute Gelegenheit, um Ihnen eine kleine Menge Tellur-Erz (sic dictum Aurum problematicum seu paradoxum) zuzusenden, welches mir von meiner Bearbeitung desselben übrig geblieben ist; im Fall es Ihnen gefällig sein sollte, mit diesem, schwer zu erhaltenden und daher kostbaren, Fossil einige Versuche zu wiederholen. Da es aber schon gröblich zerstoßen ist, so habe ich ein kleines Bruchstück von dem besten Exemplare meines Kabinets beigefügt, um darnach dessen äußere Characteristik zu beurtheilen. - Da ich nicht weiß, ob man in Paris schon das neue schwärzliche Fossil aus Sibirien kennt, welches ich als eine, aus Eisen und Chromium bestehende Mischung gefunden habe, so habe auch hier ein Echantillon beigelegt.
Ihre Entdeckung der Glycine gehört zu den wichtigsten neuen Bereicherungen in der chemischen Mineralogie, und macht eine Wiederholung mehrerer älterer Analysen nothwendig. Daß diese neue Erde von mir, bei meiner ehemaligen Analyse des Smaragds, übersehen worden, kann denjenigen nicht befremden, der meine Lage kennt, und er weiß, daß mir zur Anstellung chemischer Untersuchungen nur die seltenen Stunden übrig bleiben, welche ich mühsam meinen vielen Amts- und Berufsgeschäften abstehle, oder mir Nachts am Schlafe abbreche ...". Berichtet dann von einer neuen Analyse des Smaragds und beklagt anschließend: "... Die sich immer noch vermehrende Last meiner verschiedenen Berufsgeschäfte, die oftmalige Wiederkehr arthritischer Beschwerden, welche mich oft lange Zeit ans Krankenbett fesseln, meine zunehmende Jahre, welche mir nicht mehr, wie sonst, erlauben wollen, die Stunden der Nacht zur Arbeit zu Hilfe zu nehmen, dieses alles hindert mich an meiner Lieblings-Beschäftigung gar sehr. Der letzte Gegenstand derselben betraf den Honigstein ... Dieses merkwürdige Product besteht aus Alaunerde, mit einer eigenthümlichen krystallisirbaren Säure verbunden ...
Ich hoffe, daß Sie das [Diplom der] Mitgliedschaft der hiesigen Gesellschaft [Naturfor]schender Freunde richtig werden erhalten [haben], dessen Beförderung an Sie ihr nunmehrige[r] Director, B. Sieyes, schon vor einigen Monaten zu übernehmen die Gefälligkeit gehabt. Ich habe Sie dazu vorgeschlagen, und die Gesellschaft hat sich eine Ehre daraus gemacht, durch eine einstimmige Wahl zu beweisen, daß sie Ihre große Verdienste um die Chemie zu schätzen wisse ...". - Siegel-Ausriss mit etwas Textverlust unterlegt. - Bemerkenswertes Beispiel internationaler Zusammenarbeit der Gelehrten in politisch bedrohlicher Zeit (zweiter Koalitionskrieg). - Briefe Martin Klaproths, zumal wissenschaftlichen Inhalts an einen bedeutenden Kollegen, sind von größter Seltenheit.


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