Los 2509

Guenther, Johannes von
(1886-1973)Korrespondenz mit Karl Vollmoeller

Zuschlag
800€ (US$ 833)

Los 2509 - Guenther, Johannes von - Korrespondenz mit Karl Vollmoeller - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 2509, Auction  124, Guenther, Johannes von, Korrespondenz mit Karl Vollmoeller

Guenther, Johannes von, deutsch-baltischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Übersetzer und Herausgeber, Redakteur der Zeitschrift "Apollon", Leiter des Georg-Müller-Verlags, Gründer des Musarion-Verlags, Redakteur beim Grethlein Verlag, Übersetzer und Herausgeber sehr zahlreicher Werke aus dem Russischen (1886-1973). Sammlung von 26 eigh. Briefen und 1 eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Johannes von Guenther" oder nur "Guenther". Zus. ca. 115 S. Gr. 4to, 4to, gr. 8vo und die Karte. Mitau, St. Petersburg und Graz 1911-1914.
An den ungemein vielseitigen Schriftsteller, bedeutenden Drehbuch-Autor, Film-Pionier, Übersetzer, Rennfahrer, Flugzeugkonstrukteur etc. Karl Vollmoeller (1878-1948). Inhaltsreiche Korrespondemz in einer Phase finanzieller Schwierigkeiten des Schriftstellers Guenther. Die teils umfangreichen Briefe (z. B. 9 Seiten) behandeln ausschließlich literarische Themen: Buchprojekte, Übersetzungen, Dramen, Streit mit Verlagen und vieles andere. Auch 2 Gedichte Guenthers sind enthalten. Um Themen und Stil Guenthers zu kennzeichnen, seien einige Passagen aus seinem ersten Brief (Mitau, Juli 1911; 7 Großquart-Seiten) zitiert: "... ich habe jetzt gelernt meine Kraft einschätzen, was ich früher nicht konnte. Erst dies über mich aus hellem Himmel hereingebrochene Unglück hat mir angezeigt Ja zu mir zu sagen, und ich glaube, ich würde jetzt etwas sehr Strenges und Grosses schreiben, wenn nicht so viele Sorgen wären, die mir alle Zeit wegnehmen ...". Bietet mehrere Seiten lang ein großes Programm an Übersetzungen, Dramen und Editionen an und resümiert: "... Glauben Sie nicht, dass hier ein ganz hübsches und umfangreiches Programm für 10 Jahre geschaffen ist? Es wäre schön, wenn Sie Reinhardt das Theater und einem grossen Verleger, etwa Diederichs oder Langen - den Karamsin. Müller in München und Weber dortselbst bieten Sie lieber nichts an, denn mit beiden bin ich verrissen. Für die neue Insel will ich Ihnen ganz ausgezeichnet schöne Sachen übersetzen oder, so gut ich kann, auch schreiben ... mit dem Apollon [Zeitschrift] hab ich mich jetzt wieder versöhnt und will noch in diesem Jahr dort eine Studie über Ihre Schaffenskreise drucken. Im nächsten eine über Rilke. Ich koche über vor tausend Plänen ... Ich würde am liebsten jetzt einen reichen Menschen suchen, der mir keine zu grosse Summe auf einige Jahre pumpt - und dann in der Stille mich erholen und arbeiten. Ich könnte mit 3-4000 Mark jetzt Wunder tun. Aber es gibt keine reichen Menschen mehr, die so leichtsinnig sind armen Dichtern Geld zu pumpen. Ich könnte ja auch meine Bibliothek verkaufen, aber wer kauft bei uns Bücher? Und dann - heisst das auch, sich seiner Waffen freiwillig berauben. Weggehen kann ich von Mitau nicht, denn ich habe hier meine kranke alte Mutter und für die muss ich sorgen ... Wissen Sie nicht einen Menschen, der mir gleich 4000 Mark gibt und dann mit mir das Geschäft teilt? ... Aber es muss bald sein, denn ich steh vor einem recht peinlichen vis à vis du rien. Daher meine Aufregung. Ich bin ganz herunter ...". Es folgen in den nächsten Briefen zahlreiche literarische Projekte und Verhandlungen mit Vollmoeller. - Beiliegend 14 weitere Schriftstücke, teils Originalbriefe, teils Durchschriften von und an Guenther (Grethlein Verlag 1927, Münchener Volkstheater 1943, Brief und Vertrag von Vollmoeller 1937, Schreiben des Reichs-Propagandaministeriums 1940, Bank-Angelegenheiten etc.). - Reiches Material über das Wirken dieses überaus fruchtbaren Autors und Vermittlers russischer Literatur.

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