Los 2501

Bamberger, Antoinette
(1722-1805)Brief an Prediger Lüdke

Zuschlag
200€ (US$ 215)

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Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 2501, Auction  124, Bamberger, Antoinette, Brief an Prediger Lüdke

"Abscheulichkeiten in Berlin"
Bamberger, Antoinette, Schriftstellerin, Gemahlin des Potsdamer Hof- und Garnisonpredigers Johann Peter Bamberger, mit Friedrich Schleiermacher befreundet (1722-1805). Eigh. Brief m. U. "A Bamberger". 71/4 S., eng beschrieben. 4to. (Potsdam) 15.II.1781.
Sehr umfang- und inhaltsreicher Brief, wohl an den Prediger Lüdke, in dem sie sich ausführlich mit einem neuen Buch des Adressaten sowie mit diversen Theologen und anderen Personen des öffentlichen Lebens beschäftigt. "... mein Mann hat sich besonders über die Würde gefreuet, die in der ganzen Schrift herrscht. Besonders darüber daß Sie sich gegen die unwürdigen Geistl. die doch lediglich an dem ganzen Skandal, den Berl. über die Sache giebt, allein Schuld sind, nicht eines bittern Worts bedienen, selbst den wehrten ehemaligen Collegen an der Dreifaltigkeits Kirche, deßen Betragen so ganz unter alles ist, was nur niedrig heißen kann, so beschämend eines Bessern zu belehren suchen, wie es nur ein sanftmüthiger Jünger Jesu thun konnte. Wenn der Mann, u. Consorten noch einiges Gefühl übrig haben, so müßen sie die Augen nicht mehr aufheben können. Aber wann haben sich wohl Heuchler geschämt. Die Abscheulichkeiten so man sich in Berlin erlaubt hat, u. die Mißhandlungen unseres vortreflichen Tellers, u. Anderer Männer die wir ebensosehr verehren, haben mich so empfindlich gekränkt daß ich darüber die bittersten Tränen vergoßen habe ...". - Behandelt den Theologen, Aufklärer und Universitätsprofessor Wilhelm Abraham Teller (1734-1804) noch an mehreren Stellen des Briefes und erwähnt Persönlichkeiten wie Nicolai, Spalding und "den Prinzen" (Friedrich Wilhelm ?) sowie diverse weitere Namen. - Johann Georg Zimmermann in Hannover schreibt 1770 an Lavater in einem in der Zentralbibliothek Zürich befindlichen Brief über Antoinette Bamberger, sie habe "vielen Witz, viele Kenntnisse, eine äusserst ausschweifende Lebhaftigkeit, und eine teuflische Physionomie". Sie sei nach Hannover gekommen, "um sich von der Traurigkeit zu erhohlen die ihr der Tod einer Tochter verursacht haben soll, und (wie man mit der grösten Wahrscheinlichkeit versichert) lebte hier in einer beständigen Hurerey".

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