Los 2064
Freieisen, Johann Christoph
(1803-1849)Die beiden Friedericken in Sesenheim
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Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024
Goethe, J. W. v. - Freieisen, Johann Christoph. Die beiden Friedericken in Sesenheim. Wahrheit und Dichtung. 2 Bl., VI, 184 S. 18,5 x 12 cm. OBroschur (ausgeblichen und etwas fleckig, geringe Randknicke). Zürich, Geyser und Company, 1838.
Goedeke IV/3, 93, b, 3. – Seltene einzige Ausgabe der auf Befragung noch lebender Zeitzeugen basierenden, fiktional-romanhaften Erzählung über Goethes Jugendliebe Friederike Brion und seinen Aufentahlt in Sesenheim, wohl die einzige schöngeiste Veröffentlichung des aus Frankfurt-Sachsenhausen stammenden Johann Christoph Freieisen (1803-1849), der sich als Sohn eines Weingärtners in Goethes Heimatstadt einen Namen als berüchtigter Radikalpublizist machte und steckbrieflich gesucht wurde. "1832 zogen ihm einige in die 'Volkshalle' geschriebene Artikel eine Gefängnißstrafe zu, die aber in der Appellations-Instanz wieder aufgehoben wurde. Im gleichen Jahre ließ er in Würzburg ein Schriftchen 'Die Republik' drucken mit den beleidigendsten Ausfällen gegen die Fürsten und Regierungen; es trug ihm außer sechs Monaten Untersuchungshaft ... vier Monate Gefängniß ein. Nach Erstehung der Strafe betheiligte er sich an der revolutionären Gesellschaft 'Männerbund'; er vertrieb radicale Flugblätter, sorgte für Beschaffung von Waffen und Munition, betheiligte sich an den Exercierübungen der Verschwörer und an ihren Ausflügen auf die benachbarten Ortschaften. Als ihm der Boden in Frankfurt zu heiß wurde, verließ er im Frühjahr 1834 seine Vaterstadt, von deren Behörden steckbrieflich verfolgt. Er ließ sich in Bern nieder und ertheilte hier Musikunterricht. Ende 1848 kehrte er nach Erlaß der Amnestie nach Frankfurt zurück, wohin ihn stets eine heiße Sehnsucht gezogen hatte; an dem politischen Leben hat sich der kränkelnde Mann nicht mehr betheiligt. Er starb am 24. April 1849 in Frankfurt a. M." (ADB XLVIII, 748f.). Die Pfarrerstochter Friederike Brion (1752-1813) verdrehte dem jungen Straßburger Jurastudenten Goethe bekanntlich gehörig den Kopf, nachdem er ihr im Herbst 1770 im nahegelegenen Sesenheim das erste Mal begegnete und sich eine kurze leidenschaftliche Liebesaffäre entspann, die Goethe zu den berühmten Sesenheimer Liedern inspirierte und seinen frühen Ruhm als Lyriker des Sturm und Drang begründete. – Etwas stockfleckig, einige Blatt lose. Unbeschnittetes Exemplar in der Verlagsbroschur.
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