Los 1701
Alexanderschlacht
Die Schlacht an den persischen Toren mit dem Brand des Palastes
Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)
Aus dem Katalog
Asiatica – Bilder der fließenden Welt
Auktionsdatum 9.10.2024
Große indopersische Darstellung einer Weltenschlacht
Alexanderschlacht. Die Schlacht an den persischen Toren mit dem Brand des Palastes von Dareios III. Indopersische Miniatur auf Karton in Gold und Farben. Darstellungsgröße 69 x 46 cm. Kartongröße 76 x 54 cm. Mit doppelstufigem, braun bezogenem Leinenpassepartout unter Glas in mit flächigem Blattgold vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Indopersischer Raum Ende 18. oder Anfang 19. Jahrhundert.
Besonders großformatige, bemerkenswert feine Darstellung einer großen Schlacht, möglicherweise einer indo-persischen Version der das europäisch-asiatische Schicksal entscheidenden Schlacht zwischen Dareios III. und Dhul-Qarnayn bzw. Iskender, der in der westlichen Welt als der Makedonier Alexander der Große bekannt wurde, der in mehreren Schlachten die Perser zurückdrängte. Im Jahre 330 stand er mit seinen Truppen vor Persepolis, wo die sog. "Schlacht an den persischen Toren" stattfand. Möglicherweise wird das auf der großen, außergewöhnlich fein gemalten Tafel dargestellt.
Links rückt das große persische Heer mit erhobenen Speeren und mit zwei großen Elefanten als Kampfläufer an, dem sich die Heere mit roten und schwarzen Flaggen von rechts entgegenstellen, während im Hintergrund am Ende einer gewaltigen Treppe das Palastportal öffnet, durch das die Makedonier schon eingedrungen sind. Tote Palastgarden in goldenen Rüstungen liegen verstreut herum, während ein weißer Turbanträger mit einer großen Fanfare zum Einzug bläst. Aus dem Palast von Persepolis steigen schon Feuerzungen und Rauchschwaden auf.
In Bildaufbau und Anlage der sich in Wellen verbreitenden synoptischen Schlachtenszenen erinnert die Komposition an die großen historischen Schlachtendarstellungen der Renaissance, wie sie etwa von Herzog Wilhelm IV. von Bayern für seine Galerie in der Münchner Residenz in Auftrag gegeben wurde und deren berühmteste Darstellung Albrecht Altdorfers "Alexanderschlacht" ist. Tatsächlich sind Ähnlichkeiten auszumachen, etwa in der Isokephalie der Truppen sowie der Ausrichtung ihrer Speere, der Darstellung der Schilde oder der rahmenden Bäume. Auch die äußerste Feinheit, mit der das Gemälde ausgeführt wurde, lässt den Betrachter kaum weniger staunen. So sind beispielsweise die meisten Gesichter der Kämpfenden äußerst vielfältig und keineswegs stereotyp dargestellt worden.
Viele der Gewänder sind in flächigem Pinselgold gehalten und mit phantasievollen Mustern, Blumen und farbigen Ornamenten geziert, im Mittelgrund treiben gruselige Gerippe in einem sumpfigen Flussbett, während schwere, dräuende Gewitterwolkenbänder den Blick auf weitere Schlachtszenen in der weiten Ebene im Hintergrund freigeben. – Im Goldornamentrahmen etwas gebräunt, leicht fleckig, beschabt und beriebern, aber kaum Farbabplatzungen, insgesamt bemerkenswert schön erhalten. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne den prachtvollen Rahmen.
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