Los 1652

Sugamo-Gefängnis
Gravures représentant l’étât des détenus dans la Maison Centrale de Tokio

Schätzung
700€ (US$ 753)

Abgabe von Vorgeboten möglich

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Aus dem Katalog
Asiatica – Bilder der fließenden Welt
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 1652, Auction  124, Sugamo-Gefängnis, Gravures représentant l’étât des détenus dans la Maison Centrale de Tokio

Ansichten des Tokio-Gefängnisses von einem Häftling
Sugamo-Gefängnis. - Gravures représentant l’étât des détenus dans la Maison Centrale de Tokio. Dessinées par un détenu de la même prison. Album mit 47 lithographischen Tafeln, jeweils mit typographischem Text in Französisch und Japanisch. 15 x 21,8 cm. Blockbuchbindung mit 2 Buntpapierbroschurdeckeln (mit kleinen Fehlstellen, Einrissen, Knicken, Ränder brüchig, angestaubt) und typographischem TSchild sowie dreifach farbiger Kordenbindung. Tokio um 1900.
Überaus seltene, für uns weltweit nicht nachweisbare Serie von Innenansichten des Hauptgefängnisses, der "Maison Centrale" in Tokio - gezeichnet von einem Gefangenen dieser Anstalt. Wahrscheinlich handelt es sich um das berühmte "Sugamo Kôchi-sho", das Sugamo-Gefängnis in Ikebukuro, das heute zum Bezirk Toshima im Großraum Tokio gehört.
Gegründet 1895 nach dem Vorbild der europäischen Hanftanstalten folgt die Einrichtung in Japan auch dem Panoptikum-Prinzip, das die gleichzeitige Sichtbarkeit und damit die gleichzeitige Überwachung möglichst aller Inhaftierten ermöglichte.

Das Sugamo-Gefängnis wurde weltweit vor allem durch die Inhaftierung von politischen Gefangenen der Meiji-Epoche, später auch von Kommunisten und Regierungskritikern bekannt. Hier bildet ein Gefangener, wie er sich selbst auf dem Titelschild nennt, seinen Lebensraum ab und liefert damit eindrucksvollste Ansichten, die sonst dem übrigen Volk vorenthalten wurden.

Dargestellt ist das Eingangstor, der Appell der Wachsoldaten "Les gardiens se tenant alignés devant le gardien-chef pour l'inspection", die einzelnen Werkstätten für die Stafarbeit "Tisseurs", "Tailleurs de pierres", "Taile et couture des vêtements", "Tirage du riz", vor allem die Ziegelherstellung: "Moulagement des briques", "Dessèchement au soleil de la terre moulée pour les briques", "Transport des terres moulées". Ferner die Schmiede "Forgerons" und Gerüstbauer "Ouvriers dressant une échauffadage".

Es folgt die Untersuchung der Gefangenen nach der Arbeit, das gemeinsame Bad "Détenus allant au bain et en revenant", die Nachtwache "Gardiens en rondes nocturnes", die religiösen Rituale "Chapelle", "Cérémonie religieuse pour les détenus en deuil de leurs parents", "Mensuration des détenus", "Photographie", Besuche von Externen "Visite au parloir", die medizinische Versorgung "Médicin visitant les détenus gravement malades à l'infirmerie", beim Friseur "Coupe des cheveux et barbe des détenus", Auszeichnungen "Distribution des signes de récompense".

Bis dahin scheint die Darstellung eher vom Stolz Japans auf sein hochmodernes Gefängnis gekennzeichet zu sein wie auf den humanen Umgang mit den Gefangenen. Weitere Tafeln zeigen aber Zwangsmaßnahmen wie das Einschnüren in eine Zwangsjacke "Camisol, fers et enchâinement des détenus" oder Einzelzellenhaft "Détenu isolé dans une cellule", in der Dunkelzelle "Détenu enfermé dans une cellule obscure" oder Gefangene mit schweren Fußketten und Gewichten "Détenus trâinant des boulets". Auch eine Hinrichtungsszene mit dem Hängen eines Häftlings wird dargestellt: "Exécution d’un condamné à mort dans une prison départementale". Besonders drastisch ist auch die Darstellung einer "Voiture celulaire d’une prison départementale (Yokohama) mit einem Zellenwagen, in den die Gefangenen eingepfercht wurden. Frauen, Folterszenen jedoch sind nicht dargestellt. – Nur ganz selten vereinzelt minimal fleckig, ingseamt sehr sauber und frisch, mit den originalen Seidenhemdchen. Von allergrößter Seltenheit, nicht über den KVK, im Worldcat etc. nachweisbar.


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