Los 8009

Liebermann, Max
(1847-1935, Berlin)Dorfteich in Etzenhausen - Studie

Nachverkaufspreis
18.000€ (US$ 19,355)

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Los 8009 - Liebermann, Max - Dorfteich in Etzenhausen - Studie - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Aus dem Katalog
Moderne und Zeitgenössische Kunst I
Auktionsdatum 1.6.2024

Lot 8009, Auction  123, Liebermann, Max, Dorfteich in Etzenhausen - Studie

Dorfteich in Etzenhausen - Studie
Öl auf festem Papier, aufgezogen auf dicke Pappe. 1879.
Ca. 17,2/17,4 x 27,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert „MLiebermañ“ und datiert „79“. Verso mit Kreide in Blau von fremder Hand numeriert „37.“
Vgl. Eberle 1879/4-6.

Die frühe Ölstudie gehört in eine kleine Gruppe von Studien, die wohl als Vorarbeiten zum figurenreichen Gemälde „Dorfteich in Etzenhausen - Dorfidyll“ (Eberle 1879/7) von 1879 entstanden sind. Erich Hancke führt in seinem Werkkatalog von 1914 bereits drei sich ähnelnde Vorstudien zum Gemälde auf, allesamt ohne Abbildung. Matthias Eberle übernimmt die drei bei Hancke gelisteten Bilder in sein Werkverzeichnis - zwei mit Abbildungen aus alter Literatur (Eberle 1879/4 u. 1879/6), eine Abbildung blieb auch ihm unbekannt (Eberle 1879/5). Bei unserer Arbeit handelt es sich um eine weitere, bislang unbekannte Vorarbeit zum Gemälde, sehr wahrscheinlich aus dem Besitz des Hannoveraner Stadtdirektors Dr. Heinrich Tramm, in dessen Werkkatalog von 1913 eine von den Maßen und Angaben passende Ölstudie auf Pappe unter der Nummer 133 mit dem Titel „Dörfliche Szene am Wasser“ geführt wird.
Nachdem sein Bild „Der zwölfjährige Christus im Tempel“ im Juli 1879 in München einen Skandal ausgelöst hatte, verbrachte Liebermann den Rest des Sommers in Etzenhausen, einem kleinen Dorf bei Dachau außerhalb von München, wo er sich wieder der Schilderung des dörflichen Lebens zuwandte. Während die Studien sicher direkt vor Ort entstanden sind, was in unserem Fall die Einstichlöcher in den Ecken belegen, konstruierte Liebermann die endgültige Komposition im Herbst bzw. Winter desselben Jahres in seinem Münchner Atelier. Unsere Studie zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der Szenerie des späteren Gemäldes, wobei es sich nicht um einen Teich im eigentlichen Sinne handeln soll, sondern eine von Pferden weit ausgetretene Furt im Webelsbach. Die skizzenhaft wiedergegebenen Häuser im Hintergrund, ebenso wie die kleine ins Wasser führende Holzrampe im Vordergrund, stimmen schon weitestgehend mit der fertigen Komposition überein. Auf dem Grashügel dazwischen erfasst Liebermann mit schwungvollem Pinsel einen kleinen Jungen mit Mütze und nackten Füßen, links daneben einen Bauern in undefinierter, sitzender oder gebeugter Haltung. Beide Figuren finden im späteren Gemälde keine Entsprechung. Den Rest des Raums belässt Liebermann gemäß einer Skizze weitgehend im Unklaren. Die erdigen Grün- und Brauntöne unterstreichen die schlichte Alltagsszene auf dem Land und sind typisch für Liebermanns naturalistisches Frühwerk am Anfang seiner langen Karriere.
Wir danken Drs. Margreet Nouwen, Berlin, für die schriftliche Bestätigung der Authentizität des Werks vom 22.03.2024. Die Arbeit wird in den Nachtrag zu dem Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien Max Liebermanns unter der Nummer 1879/5a aufgenommen.

Provenienz: Wohl Sammlung Dr. Heinrich Tramm, Hannover (bis mindestens 1913)
Wohl Privatbesitz Tübingen
Privatbesitz Stuttgart

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.


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