Los 2697

Taschengebetbuch
Ge'ez Handschrift auf Pergament. Um 1850

Nachverkaufspreis
900€ (US$ 968)

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Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher Teil II
Auktionsdatum 17.4.2024

Lot 2697, Auction  123, Taschengebetbuch, Ge'ez Handschrift auf Pergament. Um 1850

Taschengebetbuch. Kleine Ge'ez-Handschrift auf Pergament. 99, 10 Bl. 1- und 2-spaltig. Schriftraum: 11,5 x 8 cm. Format: 13,8 x 10,2 cm. Schwarze und rote Tinte im amharischen Ge'ez Duktus. Mit 5 ganzseitigen Miniaturen in Gouachefarben. Reich ornamental blindgeprägtes rotes Leder d. Z. (nur wenige winzige Löchlein, kaum berieben) über kantigen Holzdeckeln in dazugehörigem zweiteiligen Leder-Futteral mit Trageriemen an Schlaufen (äußeres Futteral mit stärkeren Gebrauchsspuren, Löchern, Flecken, beschabt und berieben). Äthiopien Mitte 19. Jahrhundert.
Nahezu quadratisches Gebetbuch mit sauberer Ge'ez Schrift in schwarzer und roter Tinte von mindestens zwei Händen, sauber auf Pergament geschrieben. Enthalten sind der Psalter, Gebete, Auszüge aus dem Hohelied Salomonis und Marienoffizien, aber auch okkulte Texte - eine für den christlichen Glauben in Nordafrika typische Mischung aus Heiliger Schrift, Andachts- und Erbauungsversen sowie Zauberformeln, die vor bösen Geistern schützen und um Protektion der Heiligen bitten.
Wie üblich wurden die Zeilen durch kleine Nadelstiche vorgegeben und die Linien dann mit dem Griffel gezogen.

Die Miniaturen stellen eine Mondsichelmadonna, Hieronymus mit dem Löwen (oder Daniel?), den Heiligen Georg zu Pferde, eine Maria Eleusa, zwei Hirten der Verkündigung mit einem Esel sowie ein Seraphimkopf dar.

Besonders interessant ist das sorgfältig gearbeitete Lederfutteral, eine Seltenheit bei den Ge’ez Handschriften, waren die Futterale doch allem Unbill der Steppe und den Fährnissen im täglichen Gebrauche augesetzt. Das Futteral besteht aus zwei Hüllenteilen, die durch einen an Lederschlaufen angebrachten Lederriemen zusammengeschoben werden können und sich dann exakt an die Handschrift anschmiegen. Der breite Riemen diente gleichzeitig zur Befestigung am Sattelknauf oder an dem Gürtel des Beduinengewandes (vgl. E. Hammerschmidt, Illuminierte Handschriften der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Graz 1977, S. 19). – Mit üblichen Gebrauchsspuren, allerdings nur wenigen, vereinzelten Pergamentläsuren oder Fehlstellen, etwas fleckig, kleine spätere Einträge, Abriebspuren etc., insgesamt jedoch ein sehr gut erhaltenes eindrucksvolles Zeugnis nordafrikanisch-christlicher Frömmigkeit.


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