Los 2308
Bischoff, Friedrich
(1896-1976)Gedicht und Brief
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Literatur und Autographen
Auktionsdatum 17.4.2024
Bischoff, Friedrich, schlesischer Lyriker und Erzähler (1896-1976). Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Fritz Walther Bischoff" sowie eigh. Begleitbrief. Zus. 31/2 S. Gr. 4to. Breslau 12.XI.1925.
Das Gedicht "Die Ballade von der Heimat" umfaßt sieben vierzeilige Strophen: "Da rauschen Wälder groß und Berge stehen ernst beisammen, / Im Winde summt die Ulme vor dem Haus, / Geschlechter glühen, schwarze Geisterflammen / wehn abends in das Land hinaus ... Die Zeit geht hin, still sinkt ein Jahr, sie leben beieinander / Die trostvoll Heimgegangenen fahren ein und aus. / Doch auf den Straßen ziehn versehrt die Träumer, dunkle Wandrer / Die Mutter schließt das Haus." - Dazu ein ausführlicher eigenhändiger Brief Bischoffs an Herrn Zesewitz, der ihm geschrieben hatte. Erzählt, dass er künstlerischer Direktor der "Schlesischen Funkstunde" geworden sei und viel zu tun habe. "... Aber Ihr Brief lag stets auf meinem Arbeitstisch, eine heimliche stille Freude für mich, ein Zeichen, dass mein noch junges Werk Widerhall findet; denn es ist ja in unserer Zeit ein abenteuerliches Unterfangen, Gedichtwerke zu veröffentlichen u. die größte Ehre gebührt dem Verlag, der solches wagt! - Mein Buch ist von der maßgeblichen Kritik warm, ja begeistert begrüßt worden: Stefan Zweig, Thomas Mann, Ernst Lissauer u. a. sind für es u. meinen Roman: 'Alter' eingetreten. Trotz alledem: ich gehöre zu denen, die sich aus einer Fülle rühmlicher Besprechungen eine Papierkrone flechten können, ohne daß ein größerer Leserkreis am Werke selbst jemals Anteil genommen hätte. Es ist ein böses Geschick, wenn das Werk eine Angelegenheit des literarischen Betriebes bleibt u. hier u. da nur von einem 'Herrscher über die Zeit' empfangen wird ... Meine Entwicklung vollzieht sich schwer und langsam - in 'Alter' u. 'Gezeiten' glaube ich meine eigentümliche Form gefunden zu haben ..." [Breslau 12.XI.1925].
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