Los 8044
Bauer, Rudolf
(1889 Lindenwald/Schlesien - 1953 Deal/New Jersey)Ohne Titel
Schätzung
60.000€ (US$ 63,830)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Moderne und Zeitgenössische Kunst I
Auktionsdatum 2.12.2023
Ohne Titel
Öl auf Leinwand. 1911-17.
85,5 x 100 cm.
"Man fühlt ein Bild, wie man Musik fühlt. Wie man in der Musik Ton für Ton nachempfindet und sich an ihrer Folge und Klangfarbe erfreut, so soll man in der Malerei Farbe für Farbe nachempfinden. Man verfolgt von einer Stelle eines Bildes aus nacheinander die sich anschließenden Formen, wie sie sich bekämpfen, begatten, verdrängen, auflösen, ergänzen, wie sie leben in Bewegung und Gegenbewegung; man verfolgte die Farben, wie sie sich gegenseitig steigern, wie sie sich verschmelzen, wie sie eine Schönheit an die andere reihen.", so beschrieb Rudolf Bauer seine Gefühle zur Kunst (zit. nach: Rudolf Bauer, Ausst.-Kat. Galerie Gmurzynska, Köln 1969, unpag.). Rudolf Bauer lernte gegen den Widerstand des Vaters an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin und arbeitete als Illustrator und Karikaturist für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen. 1912 lernte er Herwarth Walden kennen und war in den folgenden Jahren in 80 Ausstellungen des "Sturm" u.a. mit Wassily Kandinsky, Marc Chagall, Paul Klee, Otto Nebel und Franz Marc vertreten. 1917 hatte er seine erste große Einzelausstellung in der Galerie "Der Sturm" (57. Ausstellung). Durch seine langjährige Freundin Hilla von Rebay kam Bauer in Kontakt mit Solomon Guggenheim, der den Künstler förderte. 1940 gab Bauer aus persönlichen Gründen das Malen auf und es entstanden keine Bilder mehr, der Künstler verschwand gänzlich von der Bildfläche, bis 1969 die Galerie Gmurzynska, Köln, eine große Retrospektive mit 120 Bildern aus dem Nachlass des Künstlers veranstaltete. Verso ist auf dem Keilrahmen zweimal mit Kreide die alte Beschriftung „No 12“ zu erkennen; ob es sich hierbei eventuell um die Katalognummer aus seiner ersten großen Einzelausstellung in der Galerie "Der Sturm" handelt, ist nicht mehr zu eruieren, im dazugehörigen Katalog unter der Nummer 12 ist das Bild „Improvisation 12“ aufgeführt. Auch die Datierung des Gemäldes ist unklar, verso ist das Bild mit Bleistift von fremder Hand auf 1911 datiert, die Galerie Gmurzynska, Köln, ordnet es im Katalog von 1973 in das Jahr 1912 ein, stilistisch lässt sich das Werk eher um 1915 als Teil der abstrahierenden Bilder einordnen, in denen sich der starke kompositorische wie auch theoretische Einfluss Kandinskys widerspiegelt, dessen kontrastreiche Materialität und imposantes Farbspektrum allerdings noch extremer, fast eklektisch explosiv wirkt.
Provenienz: Nachlass Louise Bauer Parry (Witwe des Künstlers), USA
Grisebach, Berlin, Auktion 51, 08.06.1996, Lot 394
Privatbesitz Berlin
Ausstellung: Rudolf Bauer. Bilder aus der "Sturm"-Zeit, Galerie Gmurzynska, Köln 1971, Abb. Kat.-Nr. 29 (der Eintrag wohl verwechselt mit Nr. 10)
Rudolf Bauer. Galerie Gmurzynska, Köln 1973, Kat.-Nr. 75 (datiert „1912“), mit Farbabb. (verso mit dem Etikett)
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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© 2022 Galerie Gerda Bassenge
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