Los 6339
Hofmann, Ludwig von
(1861 Darmstadt - 1945 Pillnitz b. Dresden)Frühlingserwachen
Schätzung
40.000€ (US$ 42,553)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Erinnerungen an Wiesenstein – Aus dem Nachlass Gerhart Hauptmann
Auktionsdatum 30.11.2023
Frühlingserwachen.
Öl auf Leinwand. 76 x 40 cm. Unten links mit Pinsel in Rot signiert "Ludwig v Hofmann", verso betitelt und bezeichnet "Privatbesitz". Um 1892.
Ein junges Liebespaar im Frühling. Zart küsst er die Mädchenwange. Sie zögert noch leicht, wendet das Gesicht ein wenig schüchtern ab, erwidert jedoch seine liebevolle Umarmung. Das junge Paar steht in vorfrühlingshafter Landschaft, die ornamental geschwungenen Linien der zarten Bäume in den seitlichen Bildrändern fassen beide wie Zierleisten ein. Dieses harmonische Mit- und Nebeneinander von Mensch und Natur ist eines der großen Themen im Schaffen von Hofmann. Entstanden wohl um 1892, etwa zu der Zeit also, in der von Hofmann und Gerhart Hauptmann einander kennenlernten, zeigt das Motiv des unschuldigen Menschenpaares in der Natur ein typisches Sujet in Hofmanns Œuvre. Mit den beiden Figuren im Vordergrund bezieht sich der Künstler auf Paradies- bzw. Adam-und-Eva- Motive, die besonders in seinem frühen Schaffen der 1890er Jahren in Malerei, Pastell und Zeichnung variantenreich auftreten. In der ornamentalen Stilisierung, dem flächigen Farbauftrag und der reduzierenden Formensprache spiegelt sich von Hofmanns Auseinandersetzung mit der französischen Kunst, insbesondere mit Puvis de Chavannes und Hans von Marées. Möglicherweise war das Gemälde "Frühlingserwachen" bereits im Jahr 1892 bei der Vereinigung der XI ausgestellt. Es hing im oberen Turmzimmer Gerhart Hauptmanns, der sich von Hofmanns arkadischen Darstellungen inspirieren ließ und zum Schaffen seines Freundes schrieb: "Das Werk Ludwig von Hofmanns ist durch und durch Kultus der Schönheit.(...) Selige Mädchen, selige Knaben, selige Kindlein, Tänzerinnen, Badende, Licht- und Freudenberauschte überall, allüberall. Überall auch die keusche Nacktheit des Griechentums. (...) Die Zartheit, die Reinheit, die Innigkeit seiner Hand in diesem Betracht erinnert an Hölderlin." (Gerhart Hauptmann, zit. nach Antje Johanning, Die Sammlungen Gerhart Hauptmanns aus dem Besitz Anja Hauptmanns, Dresden 2006, S. 242).
Literatur: Liegnitzer Katalog S. 184.
Antje Johanning, Die Sammlungen Gerhart Hauptmanns aus dem Besitz Anja Hauptmanns, Dresden 2006, S. 243 mit Abb.
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