Los 2303
Benn, Gottfried
(1886-1956)2 Briefe an Ilse Schneider-Lengyel
Schätzung
1.200€ (US$ 1,277)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 11.10.2023
"ein stumpfsinniger Eigenbrödler"
- 2 Briefe m. U. "Gottfried Benn", der erste eigenhändig, der zweite maschinenschriftlich. Zus. 2 S. Mit einem eigh. Umschlag. 8vo und gr. 8vo. Berlin-Schöneberg 28.XII.1951 und 8.I.1952.
An die vielseitige Schriftstellerin und Fotografin Ilse Schneider-Lengyel (1903-1972), deren gastliches Haus am Bannwaldsee im Allgäu u. a. der Gründungsort der "Gruppe 47" war. Auf einer faltbaren Neujahrs-Glückwunschkarte erinnert Benn an die Begegnung mit der Adressatin in Darmstadt, wo ihm am 21. Oktober der Georg-Büchner-Preis verliehen worden war. In dem Glauben, ihr schönes Haus im Allgäu sei eine Art Pension, hofft er, im Frühjahr dort einige Wochen verbringen zu können: "... Sie in Darmstadt zu sehn, war mir eine grosse Freude u. ... ein wahrer Genuss. In diesen Tagen besucht Sie Herr Niedermayer [Benns Verleger], er wird mir erzählen, wie es bei Ihnen aussieht u. ob ein armer Mann wie Hamlet bei Ihnen im Frühjahr einige Wochen aufgenommen werden kann. Bis dahin wünscht Ihnen gute Stimmung, Wohlbefinden, inneren Elan Ihr Sie und Ihre Gedichte verehrender Gottfried Benn [28.XII.1951] ... Sie sind sehr gütig, mir trotz Ihrer Krankheit einen so schönen Brief in Blockschrift zu schreiben. Aber was ist das für eine Krankheit? Eine Gehirnentzündung, das gibt es doch gar nicht - dahinter muss doch etwas anderes liegen ... Haben Sie Dank, dass Sie nicht von vornherein ablehnen, mich in Ihr Haus aufzunehmen. Aber als ich davon schrieb, war ich noch der Meinung, dass Sie berufsmässig zahlende Gäste aufnehmen. Inzwischen aber hörte ich, dass man nur ihr wirklicher Gast sein kann, und das kann ich natürlich nicht sein. Ich bin ein stumpfsinniger Eigenbrödler, der sich niemandem zumuten kann. - Ja, ich wäre sehr glücklich, wenn Sie mir auch die anderen Gedichte schickten ...". Betont, dass sich auch sein Verleger Max Niedermayer für Ilse Schneider-Lengyels Gedichte interessiere, und schließt mit den Wünschen: "... Leben Sie wohl, Herrin des Bannwaldsees, gute Besserung für alles Innere und Äussere, das Sie bedrückt ..." [8.I.1952]. - Der Umschlag mit Poststempel vom 6.VIII.1951 und handschriftl. Absender "Benn" gehört zu keinem der beiden Briefe.
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