Los 1261
Bodin, Jean
(1529-1596)Les six livres de la Republique
Zuschlag
10.000€ (US$ 10,638)
Aus dem Katalog
Das Buch zwischen Mittelalter und Renaissance
Auktionsdatum 10.10.2023
Eindrucksvoller Intarsieneinband im Stil des Genfer "Königsbuchbinders"
Bodin, Jean. Les six livres de la Republique. 4 Bl., 797 S., 27 Bl. Mit Druckermarke auf dem Titel, 5 kleinen Holzschnitten in der Kommentarspalte und weiterem Holzschnitt-Buchschmuck. 34 x 22 cm. Dunkelbraunes Kalbsleder des 19. Jahrhunderts (etwas berieben und bestoßen, Rückengelenke mit kleinen Einrissen und vereinzelt kleine Wurmgänge im RDeckel) im Stil des Genfer "Königsbuchbinders" mit goldgeprägten, floralen Intarsien aus hellem und dunklem Leder. Paris, Jacques du Puys, 1577.
Adams B 2235. Brunet I, 1025. Crahay u. a. F3a (mit Abb.). Cioranesco 4121 (Erstausgabe). Graesse I, 460. Lonchamp, Français II, 58. Nicht Tchemerzine II, 229 (= Crahay F1b). Vgl. STC (nur spätere Ausgaben). Vgl. PMM 94a (Erstausgabe). – Das bekannte Werk "Les six livres de la Republique" von Jean Bodin (1529-1590) im sehr schönen Intarsieneinband. Das erste Buch behandelt unter anderem die Familie als die Keimzelle des Staates. Das zweite in antiker Tradition die unterschiedlichen Staatsformen Monarchie, Aristokratie und Demokratie, deren Adäquatheit vom jeweiligen Zustand der Gesellschaft abhängt. Band III beschreibt die staatlichen Instanzen und Institutionen, die, wie er in Band IV und V ausführt, wie Lebewesen einem steten Wandel von Geburt, Entwicklung, Abstieg und Tod unterworfen seien. Aber auch die Unterschiedlichkeit der Menschen und Völker, etwa in Abhängigkeit von den klimatischen Bedingungen, seien beim konkreten Regierungshandeln zu berücksichtigen - ein Gedanke der von Montesquieu wieder aufgegriffen wurde. Das sechste Buch handelt abschließend von den verschiedenen Ressorts und der Regierungspraxis. – Seite 520-551 in der Paginierung übersprungen, so komplett. Papier leicht gebräunt, streckenweise oben etwas feuchtrandig, nur gelegentlich leicht fleckig, strecken- und stellenweise minimale Wurmspuren im weißen Rand, ab Seite 697 auch eine Textzeile geringfügig betreffend, S. 789f. mit Randeinriß.
Besonders schöner historisierender Intarsieneinband des 19. Jahrhunderts. Der äußere Rahmen aus parallel geführten, sich teils halbkreisförmig überschneidenden Streifen ähnelt dem unseres "Breuiarium Romanum" von 1546 und erinnert an den Grolierstil. Einen ganz anderen Akzent setzt das komplizierte geschwungene Blattrankenmuster im großen Mittelfeld. Der Stil ähnelt dem des zeitgenössischen "Königsbuchbinders", der evtl. schon einige Zeit vor der Bartholomäusnacht in das reformierte Genf übergesiedelt war (vgl. Schunke 1962, I, 227f.; vgl. aber Schunke 1937, 52) und in den 1580er Jahren mit Geschenkbänden des Genfer Rats für Heinrich III. und Heinrich IV. beauftragt worden war (vgl. ebd.). Der floral intarsierte zeitgenössische Kalblederband macht aus dem wichtigen Buch das schönste erreichbare Exemplar.
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