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Lot 2531, Auction  126, Hitzig, Julius Eduard, Brief mit 3 Beigaben an A. M. Schlesinger. 1821

Hitzig, Julius Eduard
Brief mit 3 Beigaben an A. M. Schlesinger. 1821
Los 2531

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Hitzig, Julius Eduard, Berliner Jurist, Kriminalist, Verleger und Schriftsteller aus jüdischer Familie, schrieb E. T. A. Hoffmanns Biographie und verkehrte mit vielen Autoren der Romantik (1780-1849). Eigh. Brief m. U. "Hitzig". 1 S. 4to. Berlin 9.II.1821.
An den (nicht genannten) Musik- und Belletristik-Verleger A. M. Schlesinger, mit dem Angebot eines Manuskripts. "Das Publikum hat sich seit einiger Zeit in seiner Vorliebe für Darstellung ernster Wahrheiten im Gewand des Romans entschieden. Was, aus diesem Gesichtspunkte, der Verfaßer von Wege und Führung, Strauß in den Glokkentönen, Jakobs in Rosaliens Nachlaß und Frauenspiegel u.s.w. mit theologischen Ansichten versuchte, ist von dem Verfaßer des Manuskripts, von den, in beikommendem Pakete, Proben vom Anfang, aus der Mitte und des Endes befindlich, weit pädagogischer ausgeführt worden. Ich habe es wegen unsrer alten freundschaftlichen Verbindung, Herrn Reimer angeboten, da der Verfaßer es mir übersandt, um in Berlin einen Verleger zu suchen. Wie er (Herr Reimer) sich darüber geäußert, bitte ich Ew. Wohlg. aus der Anlage zu sehen. Jetzt frage ich bei Ihnen an, ob Sie es vielleicht drukken wollen. Über die Bedingungen werden Sie sich leicht verständigen ...". Nennt noch einen anderen interessierten Verleger und weist auf seine (Hitzigs) neue Adresse hin: "Ich wohne jetzt Friedrichsstraße No 242 nahe am Hallischen Thor". - Beigegeben je 1 Autograph der Schriftsteller Wilhelm Häring (Willibald Alexis), K. G. Th. Winkler (Theodor Hell) und Franz Horn.

Lot 2532, Auction  126, Huch, Ricarda, Brief an einen Maler. 1931

Huch, Ricarda
Brief an einen Maler. 1931
Los 2532

Schätzung
120€ (US$ 133)

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Huch, Ricarda, Schriftstellerin (1864-1947). Eigh. Brief m. U. "Ricarda Huch". 1 S. Mit dem an die Schriftseite gehefteten Umschlag. Gr. 8vo. Berlin-Charlottenburg 11.V.1931.
An Joachim Carl Friedrich, der sie porträtieren möchte. "... ich kann Ihnen in absehbarer Zeit nicht sitzen. Ich habe zu viel zu tun. Auch habe ich so wenig Freude dran, wenn ich gezeichnet werde, auf allen diesen Bildern finde ich mich entsetzlich, so dass ich es vorziehe, mich auf Photographieen zu beschränken. Die Hauptsache ist aber, dass ich auf mehrere Monate hinaus mit Arbeit überhäuft bin ...". - Brief und Umschlag gelocht und stärker geknittert.

Lot 2533, Auction  126, Huxley, Aldous, Abdruck der linken Hand für eine Chirologin. Dabei 2 weitere Blätter. 1940

Huxley, Aldous
Abdruck der linken Hand für eine Chirologin. Dabei 2 weitere Blätter. 1940
Los 2533

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Huxley, Aldous, engl.-amerikan. Schriftsteller, weltberühmt durch seinen Überwachungsstaats-Roman "Brave New World" (1894-1963). Abdruck seiner linken Hand auf einem Blatt Papier. Am oberen Rand bezeichnet "Aldous Huxley". Gr. 4to. O. O. (wohl um 1940).
Der Handabdruck wurde hergestellt für die deutschstämmige Ärztin und Chirologin Charlotte Wolff, die auf Veranlassung von Maria Huxley, die sie 1933 im französischen Exil kennengelernt hatte, 1936 nach London emigriert war. Charlotte Wolff beschäftigte sich viele Jahre mit chirologischen Studien und Veröffentlichungen. - Dabei: Julian Huxley, Bruder von Aldous Huxley, britischer Biologe, Philosoph und Schriftsteller (1887-1975). Abdrucke seiner beiden Hände auf 2 Blatt Papier. Am oberen Rand bezeichnet: "Julian Huxley". 4to. O. O. (wohl um 1940). - Ebenfalls für Charlotte Wolff hergestellt. - Alle drei Abdrucke auf dünnem Papier, teils mit leichten Randschäden.

Lot 2534, Auction  126, Löns, Hermann, Brief an den Herausgeber einer Zeitschrift. 1910

Löns, Hermann
Brief an den Herausgeber einer Zeitschrift. 1910
Los 2534

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Löns, Hermann, Schriftsteller und Publizist (1866-1914). Eigh. Brief m. U. "Hermann Löns". 21/3 S. 8vo. Doppelbl. Hannover 8.VI.1910.
An den Herausgeber einer Zeitschrift, der Löns zur Einsendung von Beiträgen eingeladen hatte. Der Dichter lehnt ab mit der Begründung, "daß sich die Mitarbeit für Ihre Zeitschrift für mich nicht lohnt. Für 'Naturschutz und Selbsterhaltung' erhielt ich 20, für 'Veränderung der Vogelwelt' 22,50 Mk. Das ist ein kleines Zeitungs- aber kein Zeitschriftenhonorar. Der Verlag schrieb mir, die Zeitschrift sei noch jung, könne deswegen nicht mehr zahlen. So muß ich eben warten, bis sie dazu im Stande ist, denn ich bin nicht in der Lage, meine Arbeit, mein Kapital, in ein Unternehmen zu stecken, das mir keine Zinsen trägt. Für Aufsätze, wie die beiden genannten, bekomme ich anderswo 50 Mark. - Für die Zusendung Ihres Werkes danke ich Ihnen sehr. Ich muß sehen, daß ich jemand finde, der es bespricht, denn meine Kentnisse langen dazu nicht. Haben Sie nicht eine Kritik liegen, die ich nachdrucken kann? ...". - Gelocht.

Lot 2535, Auction  126, Mann, Golo, Brief an den DDR-Kulturminister Hans-Joachim Hoffmann. Mit Beigabe. 1989

Mann, Golo
Brief an den DDR-Kulturminister Hans-Joachim Hoffmann. Mit Beigabe. 1989
Los 2535

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Mann, Golo, Sohn Thomas Manns, Historiker und Publizist (1909-1994). Brief m. U. "G. Mann. 2 S. auf 2 Bl. Mit gedrucktem Briefkopf und dem Umschlag. Gr. 4to. Kilchberg am Zürichsee 17.III.1989.
An den DDR-Kulturminister Hans-Joachim Hoffmann in (Ost-) Berlin, nach einem Besuch Manns in Leipzig, acht Monate vor dem Mauerfall. Sehr umfangreicher Brief, in dem Golo Mann dem Adressaten allerlei Schmeichelhaftes über seinen Empfang in der DDR sagt. Er bedankt sich für einen Brief Hoffmanns, den ihm dessen Stellvertreter anlässlich eines Diners überreicht hatte. "... Die zwei Tage in Leipzig waren für mich ungeheuer interessant und wertvoll, denn ich sprach mit vielen und hörte viel und gab auch Antwort in, ich weiss nicht wie vielen 'Interviews'. Sie sprechen in Ihrem Brief an mich von des Menschen Lernfähigkeit. Mein Eindruck: gerade die ist in der DDR besonders kräftig und begierig vorhanden. Es wurden mir selten so intelligente und bohrende Fragen gestellt. Am zweiten Abend dann, im kleineren Saal des Gewandhauses, aber immerhin etwa 500 Personen fassend, die Vorstellung der neuen Wallenstein-Ausgabe. Ergreifend das Interesse des Publikums. Und wahrhaft grossartig die Darbietung eines Leipziger Schauspielers, Herrn Eberle, der zwei Texte aus meinem 'Wallenstein' las. Er machte das so grossartig, mit so feinem Verständnis und gleichzeitig mit solcher Gewalt, wie ich dergleichen selten überhaupt und gewiss noch niemals verbunden mit einem Werk von mir, gehört habe ... Der ganze Abend hätte gelungener nicht sein können, aber das war unbestreitbar ein ganz unvergleichlicher Höhepunkt ...".
Kommt dann noch einmal auf die Themen "Lernfähigkeit" und "Selbsterhaltungstrieb" zu sprechen: "... So möchte ich glauben, dass das Zeitalter der eigentlichen 'Kriege', das ja nun an die viertausend Jahre gedauert hat, im Begriff ist zuende zu gehen. Gewiss, absolute Sicherheit kann es da nicht geben ... Sehr stark berührt hat mich auch die Arbeit des 'Verlages der Nation'. Arbeit von einer Intensität, Genauigkeit und Liebe, wie sie in verwöhnteren Staaten - ich nenne keine Namen - leider gar nicht mehr denkbar ist ... Das Buch spielt in der DDR eine ungleich bedeutendere Rolle als in der BRD ...". Ferner über Hoffmanns Stellvertreter und dessen Tätigkeit als Diplomat in Mexiko: "Um letztere habe ich ihn beneidet; auch ich liebe die hispanische Welt, aber sehr von der Ferne ...". Am Schluss versichert Mann ihn seiner "besonderen, nicht höflichen, sondern ernsthaften Hochachtung und Sympathie". - Beiliegend ein Brieftelegramm Golo Manns, gleichfalls an den Minister Hoffmann, in dem sich Mann für dessen "schönes Telegramm" bedankt, "obgleich ich nicht möchte, dass Sie mich überschätzen, davor habe ich immer Angst" [13.IV.1989]. - Beide Teile mit dem Eingangsstempel des "Ministeriums für Kultur" der DDR.

Lot 2536, Auction  126, Morell, Lady Ottoline, Konvolut Briefe an Charlotte Wolff. 1936

Morell, Lady Ottoline
Konvolut Briefe an Charlotte Wolff. 1936
Los 2536

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Morell, Lady Ottoline (geb. Cavendish-Bentinck), engl. Aristokratin und Kunstmäzenin, Gastgeberin des Bloomsbury-Kreises, verkehrte mit Schriftstellern wie D. H. Lawrence, T. S. Eliot, Virginia Woolf, Stephen Spender und anderen; zeitweilig Bertrand Russells Geliebte (1873-1938). Konvolut von 4 eigh. Briefen m. U. "Ott" und 3 weiteren Brief-Teilen. In französ. und engl. Sprache. Zus. 15 S. auf 9 Bl. festen Büttenpapiers. 4to. (London) 1936 und o. J.
An die im Exil befindliche Ärztin, Psychiaterin und Schriftstellerin Charlotte Wolff. Sprunghaft angesprochene Themen vieler Art: darunter ihre "souffrance" und christlich-philosophische Betrachtungen sowie ein bevorstehender Besuch der Adressatin. Form und Inhalt der Texte lassen nicht genau erkennen, ob die nicht signierten Blätter Fragmente sind oder Teile der vorhandenen Briefe.

Lot 2537, Auction  126, Reimer, Georg, 2 eigenhändige Briefe an Wilhelm Dorow in Bonn. 1820-1821

Reimer, Georg
2 eigenhändige Briefe an Wilhelm Dorow in Bonn. 1820-1821
Los 2537

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Reimer, Georg, bedeutender Berliner Buchhändler, einer der führenden Verleger seiner Zeit für geisteswissenschaftliche und schöngeistige Literatur, befreundet mit fast allen Größen der dt. Romantik (1776-1842). 2 eigh. Briefe m. U. "G. Reimer". Zus. 2 S. 4to. Leipzig 12.V.1820 bzw. Berlin 30.VI.1821.
An den Diplomaten, Historiker, Biographen und Hofrat Wilhelm Dorow (1790-1845) in Bonn, der ihm das Projekt eines größeren historischen Werkes angeboten hatte. Reimer zeigt sich bereit zur Übernahme und eventuell auch die Kosten vorzuschießen, ist aber skeptisch wegen des Umfangs des Unternehmens, so dass er noch keine genauen Bedingungen nennen könne. Er wäre aber auch mit einer Beteiligung bei einem anderen Herausgeber einverstanden. - Mit dem zweiten Brief zieht sich Reimer aus dem Vorhaben zurück, da er mehr als ein Jahr nichts von Dorow gehört habe und inzwischen bei anderen großen Projekten engagiert sein. - Der erste Brief leicht fleckig, der zweite mit kleinem Einriss.

Lot 2538, Auction  126, Rilke, Rainer Maria, Frühes Gedichtmanuskript auf Postkarte. Mit Beilagen. 1896

Rilke, Rainer Maria
Frühes Gedichtmanuskript auf Postkarte. Mit Beilagen. 1896
Los 2538

Schätzung
5.000€ (US$ 5,556)

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- Noch aus der Prager Zeit
Rilke, Rainer Maria, Lyriker, Erzähler und Übersetzer (1875-1926). Eigh. Gedichtmanuskript mit Widmung u. U. "René M. Rilke" auf einer Postkarte. 1 S. (Prag) 11.V.1896.

Frühes Gedicht des Zwanzigjährigen (das erst in neuerer Zeit entdeckt wurde), auf einer Postkarte an den zuvor mit einem Gedichtband hervorgetretenen Jurastudenten Carl von Arnswaldt (1869-1897) in Göttingen: "Groß ist die Menge derer, die da ringen / Ob ihnen auch zum Sieg die Kraft gebricht; / Allein dem Dichter von den 'Schmetterlingen' / Dem sag' ich's herzlich offen ins Gesicht: / Wem seine Seele solche Lieder spricht, / Der frevelt, will er sie zum Schweigen zwingen. - Ihm ward Gesang durch höhere Befehle / Und den Verächter trifft der Gottheit Zorn ..." (insgesamt 12 Zeilen). - Darunter die Widmung: "Dem lieben hochverehrten Dichter C. v. Arnswaldt mit Dank für seinen Brief und der Bitte auch Grafen H. für den 'Bund' zu interessieren, worauf ich genannten Schriftsteller selbst auffordern werde ...". - Gemeint ist der wohl mehr erstrebte als ernsthaft projektierte "Bund der wahrhaft Modernen", als dessen Mitglied Rilke sich auch Arnswaldt wünschte. Anfang des Jahres hatte Carl von Arnswaldt gemeinsam mit seinem ehemaligen Leipziger Kommilitonen, dem später als Völkerrechtler berühmt gewordenen Albrecht Mendelssohn Bartholdy (1874-1936), den Gedichtband "Schmetterlinge" herausgebracht, auf den Rilke im April mit einer lobenden Besprechung in der Zeitschrift "Jung-Deutschland und Jung Elsaß" hingewiesen hatte. In dem von Rilke erwähnten Brief muß Arnswaldt Zweifel am eigenen dichterischen Vemögen geäußert haben; wenn Rilke in seinem Gedicht nicht nur diese Zweifel ausräumt, sondern den Autor ermuntert, ja es ihm zur Pflicht macht, seiner Berufung zu folgen, gibt er auch zu erkennen, daß Rilke, der an Jahren Jüngere, sich dieser Berufung bereits gewiß ist. - Etwas fleckig und leicht geknittert. - So früh sehr selten. - Beiliegend 3 Briefe mit Umschlägen von Albrecht Mendelssohn Bartholdy an Carl von Arnswaldt und 1 Gedichtmanuskript einer Gräfin Keyserlingk (Breslau 1915), wohl auch für Carl von Arnswaldt bestimmt. - Diese Briefe mit Faltenrissen. - Rilke siehe auch unter "Balthus" im Kapitel "Bildende Kunst".

Lot 2539, Auction  126, Sauerländer, Heinrich Remigius, Brief an Friedrich von Schlichtegroll in München. 1815

Sauerländer, Heinrich Remigius
Brief an Friedrich von Schlichtegroll in München. 1815
Los 2539

Schätzung
250€ (US$ 278)

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Sauerländer, Heinrich Remigius, wichtiger Schweizer Verleger in Aarau, Hauptverleger Heinrich Zschokkes, produzierte auch viele Jugendbücher (1776-1847). Eigh. Brief m. U. "Ihr Sauerländer". 3 S. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Aarau 20.X.1815.
Ausführlich an den Mozart-Biographen, Philologen, Numismatiker und Archäologen Friedrich von Schlichtegroll in München. Nach einem Besuch aus Bayern zurückgekehrt, bedankt sich Sauerländer für Schlichtegrolls Gastfreundschaft, lädt ihn zu einem Gegenbesuch ein und versichert, "daß Sie sich kein reineres und schöneres Vergnügen gewähren können, als so einen Ausflug in unsere Gegenden, von wo wir Sie dann erst ins eigentliche Paradies der Schweitz, auf den Rigi und nach Schwytz und dann über den Vierwaldstättersee nach Luzern geleiten wollen, wo Sie gewiß die höchsten Schönheiten der Natur erblicken sollen ... Ich darf Ihnen abbey zum Voraus sagen, daß nicht allein die Wohnung unsers Freundes Zschokke Ihnen zur gastfreundlichen Aufnahme bereit stehet, sondern daß ich immer mit Freude einige Zimmer zu gleichem Zwecke in Bereitschaft halten werde ...". Äußert dann mit ausführlichen Erläuterungen die Bitte, dass Schlichtegroll die Rezension einer "Bayerischen Geschichte" übernehmen solle. – Kleiner Randausschnitt vom Öffnen des Siegels, ohne Textverlust.

Lot 2540, Auction  126, Schlözer, August Ludwig von, Brief aus Göttingen an den Minister von Schlieffen. 1786

Schlözer, August Ludwig von
Brief aus Göttingen an den Minister von Schlieffen. 1786
Los 2540

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Schlözer, August Ludwig von, deutscher Historiker, Staatsrechtler, Schriftsteller, Publizist, Philologe, Pädagoge und Statistiker der Aufklärung, Professor für Geschichte in Göttingen (1735-1809). Eigh. Brief m. U. "Schlözer". 1/2 S. Doppelbl. mit Goldschnitt. 4to. Göttingen 18.XI.1786.
An den hessischen Staatsminister Martin Ernst von Schlieffen (1732-1825), der 1789 in preußischen Militär- und Diplomatendienst wechselte. In devoter Form übersendet ihm Schlözer eine seiner neuesten historischen Veröffentlichungen. "Einzig und allein der Inhalt u. Gegenstand beigehenden Buches macht den Unterzeichneten so dreist, zu hoffen, daß er es wagen dürfe, solches des Herrn Staatsministers von Schlieffen Hochfreyherrl. Excellence, in Untertänigkeit vorzulegen, u. sich HochDero fernerer Gnade, die er über alles verehrt, u. von der er schon merere ihm unvergeßliche Beweise zu erhalten das Glück gehabt hat, bei dieser Gelegenheit devotest zu empfelen." - Kleiner Ausriss im leeren Respektblatt vom Öffnen der Versiegelung.

Lot 2541, Auction  126, Stammbuch, des Johann Christian Nicolai aus Oschatz. 1770-1813

Stammbuch
des Johann Christian Nicolai aus Oschatz. 1770-1813
Los 2541

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Stammbuch des Johann Christian Nicolai aus Oschatz. 100 Bl., davon ca. 90 S. beschrieben oder illustriert. Mit 13 aquarellierten Federzeichnungen, 1 aquarell. Quodlibet, 2 Grisaille-Zeichnungen, 6 Rötelzeichnungen, 1 Radierung, 1 Kalligraphie, 1 Seidenstickerei und 2 durch ein Blatt geführten Seidenbändern. Quer-8vo. Lederband d. Z. (Vorderdeckel gelöst und defekt, auch der Rücken beschädigt) mit Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. 1770-1813.
Reich gefülltes Stammbuch, dessen Eintragungen von Verwandten und Freunden größtenteils aus Sachsen stammen. Am häufigsten vertreten sind Leipzig, Döbeln, Pirna und Oschatz. Unter den zahlreichen Illustrationen ist eine Reihe von ganzseitigen aquarellierten Federzeichnungen (1772) mit allegorischen und moralischen Szenen von besonderem Reiz durch ihre heiter-naiven Darstellungen, die z. T. im Hintergrund auch kleine Stadt-Ansichten (Döbeln?) enthalten. Auch die vielen weiteren Bilder in verschiedenen Techniken zeigen meist in naiver Darstellung hübsche Motive des späten Rokoko. - Stärkere Gebrauchsspuren wie Fingerflecken und Einrisse; Heftung gelockert.

Stammbuch
des H. Pilgrim aus Königsborn bei Unna. 1771-1802
Los 2542

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Stammbuch des H. Pilgrim aus Königsborn bei Unna. Ca. 120 Bl., davon ca. 59 S. beschrieben oder illustriert. Mit 5 Grisaille-Zeichnungen. Quer-gr. 8vo. Marmor. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit goldgepr. Bordüren auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung und Rückenschild "Stammbuch H. P." sowie Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. Im Pappschuber d. Z. (Oberteil fehlt). 1771-1802.
Die Eintragungen von Verwandten und Freunden nicht nur in Unna und Umgebung, sondern in ganz Westfalen, Bielefeld (1771), Mülheim (1771,1772, 1776), Elberfeld (1774), Lüttringhausen (1774-1775), Hagen (1775), Kamen (1771), Lippstadt (1771), Holzminden (1775), sondern und auch in anderen Gegenden Deutschlands, z. B. Berlin (1775), Breslau (1775), Leipzig (1775) und Köln (1772). Die eindrucksvollen Grisaillen mit allegorischen Szenen stammen wohl von ein- und demselben Künstler. - Schönes, gepflegtes Stammbuch aus Westfalen.

Lot 2543, Auction  126, Stammbuch, des Studenten Wever in Halle (Saale). 1795-1837

Stammbuch
des Studenten Wever in Halle (Saale). 1795-1837
Los 2543

Schätzung
150€ (US$ 167)

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Stammbuch des Studenten Wever in Halle (Saale). 169 Bl., davon 242 S. beschrieben. Mit 2 einmontierten Haarzöpfen. Am Schluss 12 S. Register. Quer-8vo. Geheftet, ohne Einband. 1795-1837.
Mit 242 beschriebenen Seiten sehr reich gefülltes Stammbuch, dessen Beiträge nur aus 2 Städten stammen: der weitaus größte Teil (mehr als 200 in den Jahren 1795-1796) von Kommilitonen Wevers in Halle und ein kleiner Teil 1814-1837 in Norddinker, heute einem Stadtteil von Hamm. Die Studenten zitieren Shakespeare, Pope, Klopstock, Hagedorn, Haller, Kotzebue und 1795 auch Goethe. Fast alle Eintragungen in Halle sind mit burschenschaftlichen Zeichen versehen. - Einband und mindestens die 2 ersten Blätter fehlen; anfangs fleckig; Gebrauchsspuren.

Lot 2544, Auction  126, Stammbuch, eines I. F. Eisfeldt in Ballenstedt. Dazu 2 Beigaben. 1810-1827

Stammbuch
eines I. F. Eisfeldt in Ballenstedt. Dazu 2 Beigaben. 1810-1827
Los 2544

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Stammbuch eines I. F. Eisfeldt in Ballenstedt (Anhalt). 84 Bl., davon ca. 70 S. beschrieben oder illustriert. Mit 11 Aquarellen, 1 Grisaille-Zeichnung, 1 Sepiazeichnung, 2 kolor. Kupferstichen und 2 Blumenstickereien. Quer-8vo. Brauner marmor. Lederband d. Z. mit vergoldeten Bordüren auf beiden Deckeln, reicher Rückenvergoldung und Aufschrift "Tempel der Freundschaft" sowie den goldgeprägten Aufschriften "I.F.E. und "1810" auf den Deckeln. Mit Goldschnitt und marmorierten Vorsätzen. Im Umschlag und Pappschuber d. Z. (dieser defekt). 1810-1827.
Die allermeisten Beiträge von Freunden und Verwandten 1810 in Ballenstedt; ferner Stolberg und später Quedlinburg, Halberstadt, Wittenberg, Bernburg, Zerbst, Reinstedt und schließlich Coswig. Die aquarellierten Federzeichnungen zeigen Denkmäler, Altäre und Tempel der Freundschaft, wohl alle von demselben Künstler stammend. Ferner Blumen-Aquarelle und eine kleine Federzeichnung mit Ansicht des Schlosses Ballenstedt. - Der Rücken mit kleinen Fehlstellen; einzelne Bleiweiß-Flächen in den Zeichnungen oxydiert. - Dabei: 2 Stammbuch-Kassetten mit stärkeren Gebrauchsspuren, vornehmlich aus Rudolstadt (1814-1822) und Weimar (1820-1840). Die kleine Weimarer Kassette u. a. mit Angehörigen der Familien Coudray, Genast, Schumann und Hummel.

Lot 2545, Auction  126, Stammbuch, Emma Strauwald aus Schlesien. 1824-1834

Stammbuch
Emma Strauwald aus Schlesien. 1824-1834
Los 2545

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Stammbuch der Emma Strauwald aus Schlesien. 55 Bl., davon ca. 76 S. beschrieben oder illustriert. Mit 3 kolor. Kupferstichen, 3 kolor. Bleistiftzeichnungen, 1 farbigen Kalligraphie, 1 Spiegelschrift und 1 Blumenstickerei. Quer-8vo. Grüner Pappband d. Z. (fleckig und bestossen; Rücken und Vorsätze erneuert) mit vergold. Bordüren und goldgepr. Aufdruck "E. S." sowie Goldschnitt. 1824-1834.
Reich gefülltes Stammbuch mit Eintragungen von Verwandten, Freundinnen und Freunden, ausschließlich in schlesischen Städten und Dörfern, darunter Jauer, Schweidnitz, Liegnitz, Pohlwitz, Nicolstadt, Zobel, Haynau, Gross- und Klein-Baudiss sowie vielen weiteren kleinen Orten. Die Illustrationen zeigen Blumenranken, einen Freundschafts-Altar, 2 interessante Kalligraphien und anderes. Bei einer Kalligraphie ist der Name "Emma" aus fortlaufender winzigster Schrift gebildet. - Fast durchgehend Fingerspuren.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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