Yeddo-Bashi, Tokio
Farblithographie auf Japan. 1900/01.
20,5 x 16 cm (29,7 x 26,5 cm).
Signiert "Orlik", datiert "1901" und mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 75.
Erschienen als Blatt 3 der Mappe "Aus Japan". Prachtvoller, klarer Druck mit dem vollen Rand. Selten.
Ein Theater Theehaus
Farblithographie auf Bütten. Um 1900.
17,7 x 23,4 cm (21,3 x 27,2 cm).
Signiert "Orlik" und mit dem Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 76.
Das 1878 nach einem Brand wiedereröffnete Kabuki-Theater Shintomi-za im Stadtviertel Tsukiji, in dem auch Orlik im Hotel Metropole wohnte. Die Kabuki- und Nô-Aufführungen dort besuchte der Künstler begeistert und setzte sich künstlerisch mit den dort gewonnenen Eindrücken auseinander. Erschienen als Blatt 4 der Mappe "Aus Japan". Prachtvoller, in den Farben frischer Druck mit Rand. Selten.
Das Fest der Knaben
Farblithographie auf Japan. 1900.
24,1 x 12 cm (28,6 x 15,7 cm).
Signiert "Orlik" und mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 78.
Erschienen als Blatt 6 der Mappe "Aus Japan". Die karpfenförmigen Fahnen werden zum Fest der Knaben am 5. Mai gehisst und gelten als Symbol für Mut und Erfolg im Leben (vgl. Voss-Andreae S. 94). Prachtvoller, differenzierter und farbfrischer Druck mit Rand. Selten.
Am alten Burgwall
Farblithographie auf Similijapan. 1900.
24 x 38 cm (30,3 x 44 cm).
Signiert "Orlik" und mit dem Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio, sowie mit dem ovalen Nachlaßstempel.
Voss-Andreae L 79.
Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Sehr selten.
Orlik, Emil
Wasserstraße in Tokio (Landungsplatz in Tokio)
Los 7035
Schätzung
600€ (US$ 667)
Wasserstraße in Tokio (Landungsplatz in Tokio)
Lithographie in Blaugrün über gelblicher Tonplatte auf Similijapan. 1900/01.
33 x 23,4 cm (38 x 26,5 cm).
Signiert "Emil Orlik", datiert und bezeichnet "Tokio" sowie mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 80.
Voss-Andreae kennt lediglich Abzüge in Schwarz sowie einen Probedruck in Braun. Dargestellt ist das Uogashi-Ufer, das nördliche Ufer des Nihonbashi-Flusses zwischen Nihonbashi und Edobashi (Kuwabara S. 76). Das Blatt entstand während Orliks erster Japanreise im Jahr 1900/01. Prachtvoller Druck mit Rand. In dieser Fassung äußerst selten.
Orlik, Emil
Kuruma-Ya (Japanischer Wagenzieher, Ruhender Rikschazieher)
Los 7036
Schätzung
1.400€ (US$ 1,556)
Kuruma-Ya (Japanischer Wagenzieher, Ruhender Rikschazieher)
Farblithographie auf Bütten. 1900.
23 x 25,7 cm (30,8 x 36,4 cm).
Signiert "Emil Orlik" und datiert sowie bezeichnet "Probedr.(uck)" und mit dem roten Stempel der Druckerei Koshiba, Tokio.
Voss-Andreae L 81, Kuwabara L-7, Abb. 50.
Eine von Orliks ersten druckgraphischen Arbeiten seiner Japanreise. Ganz prachtvoller, klarer Probedruck mit breitem Rand. Sehr selten.
Ein Regentag
Radierung mit Aquantinta auf Bütten. 1901.
16,2 x 11,2 cm (26,5 x 20 cm).
Signiert "Orlik".
Voss-Andreae R 113.
Einer der bei Voss-Andreae erwähnten Abzüge in Schwarz außerhalb der farbig gedruckten Mappenauflage, die als Blatt 8 der Mappe "Aus Japan" erschien. Ausgezeichneter, differenzierter Druck mit dem wohl vollen Rand, links mit dem Schöpfrand.
Japanische Bäuerin
Radierung mit Kaltnadel, Roulette und Aquatinta auf Bütten. 1902.
20 x 9,8 cm (29,3 x 25 cm).
Signiert "Orlik".
Voss-Andreae R 145.13.
Voss-Andreae zufolge entstanden die Drucke in Schwarz als Probedrucke außerhalb der Mappenauflage. Die farbig gedruckte Version erschien als Blatt 13 der Mappe "Aus Japan". Prachtvoller, in den Schattierungen zart nuancierter Druck mit fein zeichnender Plattenkante und dem wohl vollen Rand, rechts und unten mit dem Schöpfrand. Selten.
Am Abend (Dämmerung)
Kaltnadel mit Roulette und Mezzotinto in Braun auf Bütten. 1901/02.
16,3 x 11,7 cm (29,2 x 22,1 cm).
Signiert "Orlik".
Voss-Andreae R 115.
Die Abzüge in Schwarz und Braun erschienen Voss-Andreae zufolge außerhalb der Mappenauflage. Dort war das Motiv als Blatt 12 der Mappe "Aus Japan" enthalten, unter dem Titel "Am Abend", sonst jedoch auch betitelt "Dämmerung". Ausgezeichneter, wunderbar differenzierter und tiefdunkler Druck mit breitem Rand.
Mutter und Kind, Japan
Radierung mit Aquatinta auf festem Velin. 1901/02.
13,4 x 9,5 cm (23 x 17,2 cm).
Signiert "Orlik" und (schwer lesbar) datiert "02" sowie bezeichnet "Probedr.(uck)".
Voss-Andreae R 112.
Probedruck, außerhalb der Mappenauflage, diese wurde farbig gedruckt als Blatt 7 der Mappe "Aus Japan". Die Radierung druckte Orlik erst in Deutschland, nach der Rückkehr von seiner Reise. Prachtvoller Druck mit Rand. Selten.
Am Westsee bei Hang-chou II
Farbradierung mit Roulette auf festem Velin. 1912.
19,7 x 24,8 cm (29,8 x 39,8 cm).
Signiert "Emil Orlik", bezeichnet "Probedruck" sowie gewidmet und dort (später) datiert.
Voss-Andreae R 229.
Ausgezeichneter, sehr schön differenzierter Probedruck mit partiell mitdruckender Facette, feiner Farbigkeit und breitem Rand.
Am Westsee bei Hang-chou
Kaltnadel mit Roulette auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1913.
19,8 x 29,7 cm (29,5 x 46,8 cm).
Signiert "Orlik" und datiert.
Voss-Andreae R 288.
Die Radierung entstand im Jahr 1913 beim heutigen Hangzhou. Ausgezeichneter, feiner Druck mit breitem Rand, rechts mit dem Schöpfrand.
Am Meer
Radierung mit Roulette auf Japan. 1921.
32 x 27,3 cm (33 x 29,2 cm).
Signiert "Orlik". Auflage 30 röm. num. Ex.
Voss-Andreae R 446 bzw. 446 a.
Voss-Andreae ist lediglich ein Zustandsdruck in Schwarz, noch ohne die Schraffuren im Hintergrund, bekannt (R 446 a); daneben erschien eine Auflage von 130 wohl zumeist farbig gedruckten Exemplaren (R 446). Ganz prachtvoller, tiefdunkler und wunderbar differenzierter Druck mit Rand. Äußerst selten.
Japanerin im Winterkleid
Kaltnadel mit Aquatinta auf Bütten. 1902/20.
23,9 x 16 cm (35,2 x 23,3 cm).
Signiert "Orlik".
Voss-Andreae R 413, Kuwabara L-12.
Einer der Abzüge von 1920 in einem prachtvollen, klaren Druck mit hauchzartem Plattenton und breitem Rand.
Die Reise nach Japan
12 Kaltnadelarbeiten, teils mit Roulette, und 1 Doppelbl. radierter Titel und Impressum auf Van Gelder Zonen-Bütten. Unter Orig.-Passepartouts, lose in Orig.-Pergamentband mit lithographierter Vignette. 1921.
35,5 x 29 cm.
Die Radierungen sämtlich signiert "Orlik", das radierte Titelblatt signiert "Emil Orlik", im Impressum abermals signiert. Auflage 100 num. Ex.
Voss-Andreae R 431-443.
Die hier vollständig vorliegende Mappe umfasst Orliks Eindrücke von seiner zweiten großen Asienreise 1911 und enthält "nicht nur japanische Motive, sondern wir begleiten Orlik auf seiner Reise von Genua über Ägypten, Ceylon, Singapore, Hongkong und Shanghai nach Japan." (Glöckner 2008, S. 74). Erschienen bei Bruckmann in München. Neben dieser Ausgabe entstanden 10 weitere Exemplare für die Vorzugsausgabe A. Prachtvolle, gratige Drucke mit zartem Plattenton und deutlich zeichnender Plattenkante, mit vollem Rand, teils mit dem Schöpfrand.
"London"
Kreide in Schwarz auf strukturiertem Velin. Um 1898.
20,2 x 25,4 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik", unten links betitelt.
1898 führte Orlik eine mehrmonatige Studienreise gleich zu Beginn für längere Zeit nach London. Vermutlich auf dieser Reise entstand die vorliegende, schnell und sicher ausgeführte Zeichnung, der die karierte Struktur des Papiers einen interessanten, in seiner Wirkung vergleichsweise modernen Aspekt verleiht.
Provenienz: Dorotheum, Prag, Auktion 02.10.2004, Lot 202
Privatbesitz Süddeutschland
New York Rivoli
Kreide in Schwarz und Aquarell auf Velin. 1924.
21,1 x 27,5 cm.
Das Stadtbild von New York mit seinen Straßenschluchten wurde zu seinem Hauptmotiv, als sich Orlik im Januar und Februar 1924 während seiner Amerikareise in der Metropole aufhielt, bevor er nach Cleveland, Ohio, weiterreiste. Unten rechts ist der Schriftzug "RIVOLI" erkennbar. Das Theatergebäude in South Fallsburg wurde 1923 errichtet; es diente, betrieben von Israel und Arch Kaplan, sowohl als Kino als auch für Theateraufführungen und erlebte seine beste Zeit in der Blüte der Catskill Mountains als Urlaubsziel vor allem jüdischer Erholungssuchender. Orlik zeichnet das mit Backsteinen verblendete Gebäude in zügigen Linien und ziegelfarbiger Lavierung.
Provenienz: Bassenge Berlin, Auktion 96, 27.11.2010, Lot 8205
Privatbesitz Süddeutschland
Bildnis einer Dame
Pastellkreiden und Bleistift auf Malpappe.
65,3 x 49,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Orlik".
In gelassener Haltung und mit abwartendem Ausdruck zeichnet Orlik die sitzende Dame.
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Bildnis Hildegard Meissner
Ölkreiden auf Malpappe. Um 1925.
69,5 x 49,5 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "Orlik".
Vor lebhaft changierendem Hintergrund zeigt Orlik sein sitzendes Modell in der leicht abgewandten Halbfigur, das zarte Inkarnat, die Gesichtszüge und den Perlenschmuck mit großer Delikatesse wiedergebend. Der Künstler war vor allem bekannt für seine Bildnisse von Schauspielern, Berühmtheiten wie Tilla Durieux, Emil Jannings oder Heinrich George standen ihm Modell.
Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 27.05.1995, Lot 134
Grisebach, Berlin, Auktion 29.11.2014, Lot 1198
Privatbesitz Süddeutschland
Kopf mit Knollennase
Öl und Bleistift auf festem Velin, gefirnist. Um 1900-1920.
14,2 x 9,2 cm.
Oben mittig mit Feder in Schwarz bezeichnet "882".
Aus einem jüdisch-österreichischen Industriellenhaushalt kommend, umgab der exzellente Karikaturist und Schachspieler Löwy, über den nur wenige bigraphische Details bekannt sind, sich in den Wiener Kaffeehäusern mit vielen Prominenten der Zeit. Beigegeben: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023.
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Privatbesitz Wien
Literatur: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023, LW 207 (mit ganzs. Abb.)
Grüner Kopf
Öl und Bleistift auf festem Velin, gefirnist. Um 1900-1920.
14 x 9 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz bezeichnet "962".
Löwys Karikaturen seiner Zeitgenossen wurden in verschiedenen Wiener illustrierten Zeitschriften veröffentlicht. Des weiteren illustrierte er 1920 eine Sammlung eigens verfasster Tierfabeln. Um der Deportation in ein Konzentrationslager zu entkommen, entschied sich Leopold Löwy 1940 zum Freitod und hinterließ ein umfangreiches Werk kleiner, ungemein feiner und geistreicher Zeichnungen, die spitzfindig und phantasievoll seine Zeitgenossen in den Blick nehmen. Beigegeben: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023.
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Privatbesitz Wien
Phantasiewesen mit Bart
Öl, Bleistift und Feder in Schwarz auf festem Velin, gefirnist. Um 1900-1920.
14,2 x 9,3 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz bezeichnet "956".
Eine skurrile Kreatur, der unerschöpflichen Phantasie des Künstlers entsprungen und detailreich ausgestaltet: In den Proportionen verzerrt und verschoben, zeigt sich das Wesen dennoch mit menschlichem Blick, das Gesicht und der Körper ausgehend von der menschlichen Erscheinung. Beigegeben: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023.
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Privatbesitz Wien
Phantasiewesen frontal
Öl, Bleistift und Feder in Schwarz auf festem Velin, gefirnist. Um 1900-1920.
14,9 x 9,5 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz monogrammiert "LL" (ligiert) und bezeichnet "1066".
Frontal blickt das seltsame Wesen aus dem Bild. Auf dem Kopf sitzt ein gescheiteltes Haarbüschel, der Mund mit lückenhaften Zähnen ist geöffnet, der Ausdruck von Augen und hängenden Schultern melancholisch. Beigegeben: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023.
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Privatbesitz Wien
Kopf mit Beinen
Öl und Bleistift auf festem Velin, gefirnist. Um 1900-1920.
17,8 x 12,8 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz bezeichnet "1017".
Phantastische Kreatur mit verschobener Anatomie, das Gesicht direkt zwischen den Beinen sitzend, von Löwy feinsinnig gezeichnet und mit subtilen Schattierungen plastisch durchgestaltet. Beigegeben: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023.
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Privatbesitz Wien
Literatur: Die Gezeichneten des Leopold Löwy, Ausst.-Kat. Galerie bei der Oper, Wien 2023, LW 234 (mit ganzs. Abb.)
Brunnenplatz (Der Lützowplatz in Berlin)
Radierung in Schwarz-Grün auf festem Velinkarton. 1905.
12,8 x 18,1 cm (ca. 20,5 x 29,3 cm).
Signiert "Emil Nolde", datiert und gewidmet.
Schiefler/Mosel 4 I (von IV).
Eine der frühesten Graphiken von Emil Nolde. Das zweite Exemplar des ersten Zustandes, wie bei Schiefler/Mosel beschrieben und vor allen Veränderungen in der Platte. Einer von insgesamt lediglich sieben Probeabzügen, in einem kräftigen Druck in Grün-Schwarz mit differenziertem, fein schimmerndem Plattenton, die Blattränder unregelmäßig beschnitten. Äußerst selten.
Beim Absinth
Radierung und punktierter Plattenton auf festem, genarbtem Velin. 1911.
10,2 x 14,5 cm (36,8 x 30,5 cm).
Signiert "Emil Nolde.".
Schiefler/Mosel 175.
Selten, Schiefler/Nolde führen lediglich 20 Exemplare der frühen Radierung auf, in der Nolde mit nur wenigen zarten Strichen ein Paar beim Absinthtrinken auf die punktierte Platte skizziert. Delikater Druck mit zartem Plattenton und breitem Rand.
Mueller, Otto
Zwei Mädchen und ein Jüngling (Drei Akte)
Los 7057
Schätzung
4.000€ (US$ 4,444)
Zwei Mädchen und ein Jüngling (Drei Akte)
Lithographie auf Bütten. 1909.
26,9 x 21,3 cm (34 x 26,3 cm).
Signiert "Otto Müller" und verso von Erich Heckel monogrammiert "E.H.".
Karsch 12.
Wohl einer von circa 50 ungezählten Abzügen, unser Exemplar mit einem mit Bleistift eingezeichneten Auge im Gesicht des Jünglings (vgl. das Exemplar der Galerie Nierendorf, Kunstblätter 4/5, 30. Juni 1964). Kräftiger, fein differenzierter Druck mit Rand.
Acht Badende (2)
Lithographie auf Van Gelder Zonen-Bütten. Um 1922.
41,2 x 31,3 cm (46,2 x 35 cm).
Karsch 117.
Wohl neben den bei Karsch erwähnten ca. 25 ungezählten Exemplaren auf glattem Kupferdruckpapier und Werkdruckpapier. Prachtvoller Druck des einzigen Zustandes mit Rand. Selten.
Kirchner, Ernst Ludwig
Zwei liegende Akte und eine Sitzende
Los 7059
Schätzung
25.000€ (US$ 27,778)
Zwei liegende Akte und eine Sitzende
Kreide in Schwarz auf Velin. Um 1910.
32,7 x 42,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "E L Kirchner".
Ein ungezwungenes Miteinander und die blühende Sinnlichkeit der drei weiblichen Modelle bestimmen die dichte Komposition. Wenige geschwungene, leicht kantige und äußerst bestimmt gezogene Linien der schwarzen Kreide umfahren die Körperkonturen, die Physiognomien der drei Gesichter sind ebenfalls nur schemenhaft angedeutet, während das Konstrukt von Geraden im Hintergrund einen Bildraum definiert. Hierin spiegelt sich die stilistische Verfestigung von Kirchners Arbeiten seit dem Winter 1909/10. "Kirchners Zeichnung vertraut allein der Linie. Diese leistet Kontur, Fläche, Raum und Volumen. Wischungen und Schattierungen erscheinen nur selten und nicht Volumen modulierend, sondern Flächen bildend." (Wolfgang Henze, Kirchner der Zeichner. Am Beispiel seines Menschenbildes 1909-1936, in: Galerie Henze & Ketterer, Kat. 78, Bern 2009, S.11).
Kirchner und die anderen Brücke-Künstler beschäftigten sich zu dieser Zeit vornehmlich mit dem Motiv des weiblichen Aktes in ihrem Dresdner Atelier, in diesen Jahren ebenso Lebens- und Arbeitsraum der Künstler, als auch Treffpunkt weiblicher Modelle wie Dodo und anderen. Die drei Frauen sind in betont lockeren Posen und selbstbewusstem Ausdruck dargestellt und scheinen ganz entspannt in sich zu ruhen. Kirchner wie auch die anderen Künstler der Brücke suchten im Aktstudium nicht starre Posen, sondern betonten die sinnliche Ausstrahlung ihrer Modelle durch eine entspannte, ungezwungene Körperhaltung.
Die Arbeit ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach/Bern, dokumentiert.
Provenienz: Sammlung Dr. Walter Kaesbach (1879-1961), Berlin/Erfurt/Düsseldorf/Hemmenhofen (vor 1914 vom Künstler erworben)
Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf (1995)
Galerie Vömel, Düsseldorf
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1998 vom Vorgenannten erworben, mit dem Sammlerstempel Lugt 6032)
Ketterer, München, Auktion 533 (Sammlung Hermann Gerlinger), 10.12.2022, Lot 456
Ausstellung: Galerie Remmert und Barth, Überblick 1995, Düsseldorf 1995, Kat.-Nr. 73 (mit Abb.)
E. L. Kirchner. Ölbilder, Arbeiten auf Papier, Galerie Vömel, Düsseldorf 1998, S. 14 (mit Abb.)
Expressiv! Die Künstler der Brücke. Die Sammlung Hermann Gerlinger, Albertina Wien 2007, Kat.-Nr. 140 (mit Abb.)
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, bis 2017)
Kirchner im KirchnerHAUS. Originale aus Privatbesitz in seinem Geburtshaus, KirchnerHAUS Museum, Aschaffenburg 2015, Kat.-Nr. 16 (mit Abb.)
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022)
Literatur: Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, SHG-Nr. 707, S. 311 (mit Abb.)
Tellerjongleur
Bleistift auf Skizzenbuchpapier. 1911.
20,7 x 16 cm.
Verso von fremder Hand mit Bleistift datiert, betitelt und bezeichnet "B 58".
Äußerst sparsame, sichere Linien konturieren die Figur des Jonglierenden in eleganter, schwungvoller Bewegung. Das Blatt ist einem frühen Skizzenbuch Kirchners entnommen, vgl. die Bleistiftzeichnung "Jonglierender Chinese", 20,5 x 16,2 cm, 1913(?), in: E. L. Kirchner, Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle, Aschaffenburg 1980, S. 381, Nr. 56. „Ich lernte den ersten Wurf schätzen, sodass die ersten Skizzen für mich den größten Wert hatten“, schrieb Ernst Ludwig Kirchner. Das Skizzenbuch ist der Geburtsort seiner kompositorischen Entscheidungen, Formulierungen und Chiffren, die er "Hieroglyphen" nannte: "Heilige Zeichen". Wir danken Prof. Dr. Dr. Gerd Presler, Hamburg, für wissenschaftliche Hinweise vom 06.04.2025.
Provenienz: Lise Gujer, Davos
Galerie Kornfeld, Bern, Auktion 13.06.2019, Lot 336
Privatbesitz Berlin
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