"Kandinsky gab mir den Rat"
Marc, Franz, Maler, Hauptvertreter des dt. Expressionismus, Mitbegründer des "Blauen Reiters" (1880-1916). Eigh. Brief m. U. "F. Marc". 22/3 S. Doppelblatt. 4to. München 13.V.1911.
An einen österreichischen Kunstliebhaber. "... gegenwärtig ist eine größere Kollektion von m. Bildern bei Thannhauser ausgestellt; sie geht von hier nach Barmen zu Dr. Reiche u. wird vielleicht von dort noch in die eine od. andere Rhein-Stadt ... kommen. Ich bin Mitglied der 'neuen Künstlervereinigung'-München u. trage mit meinen Kollegen den Wunsch, die Kollektion wennmöglich in Wien zu zeigen. Kandinsky gab mir den Rat, mich an Ihre Adresse zu wenden; er glaubte, daß sich ein Vertreter Ihrer Vereinigung in München befände ...". Erörtert Termine und die Möglichkeiten der Organisation von Ausstellungen in Wien, München, Barmen und Mannheim.
Der Erbauer von Fontainebleau und Arc de Triomphe
Percier, Charles, franz. Architekt, gilt als Begründer des Empire-Stils, mit seinem Partner Fontaine der bedeutendste Baumeister Napoleons, arbeitete an der Vollendung des Louvre und der Tuilerien und erbaute Schloss Fontainebleau sowie den Arc de Triomphe (1764-1838). Eigh. Brief m. U. "Charles Percier". 1 S. Doppelblatt mit Adresse. Gr. 4to. Paris 25.IX.1821.
An den Maler François-Xavier Fabre (1766-1837) in Montpellier, korrespondierendes Mitglied des Institut Royal, den er als "mon cher et ancien Camarade" anspricht. Bedankt sich für dessen Sendungen, darunter "le plan de la chapelle ou vous désirez eriger un monument à Madame la comtesse d'Albanie ... ou vous m'annoncez votre arrivée à Montpellier ... J'ai fait trois petits croquis pour que vous puissiez choisir, arranger, même rejetter, quitter a tenter quelques nouvelles idées ...". Er wolle die Sendung abschicken. "... mais quoique petits il seraient peut être trop fortes pour envoyer comme lettres, comme paquets trop minces. Si vous avez quelques occasions pour vous les faire parvenir soit eu le remètant à une personne que vous m'indiqueriez, soit eu les faisant pavernis pour la diligence ou enfin comme grosse et très grosse lettre ...". - Gleichmäßig gebräunt; kleine Tintenfleckchen.
Peschel, Carl Gottlieb
Brief an einen Kunsthändler. 1843
Los 2143
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 125)
Peschel, Carl Gottlieb, Dresdener Maler (1798-1879). Eigh. Brief m. U. "C. Peschel". 2/3 S. 4to. Dresden 23.XII.1843.
"In Eile", wohl an einen Kunsthändler. "... Uebersende ich hiermit meine Schuld von 8 Thaler für das mir gütigst übersendete Niebellung-Tittelblatt, und danke für den so billig gestellten Preiß, hätte aber wohl gewünscht daß selbiger Druck etwas kräftiger gewesen. Für das 2te Expl. dancke ich für jetzt ...". Bestellt noch Lithographien "Sieben Werke der Barmherzigkeit" nach Eduard Steinle. Diese Bestellung ist durchgestrichen, vielleicht als Zeichen der Erledigung.
Philipon, Charles, franz. Karikaturist und Publizist, Herausgeber des "Journal pour rire", später "Journal amusant" (1804-1862). Eigh. Brief m. U. "Ch. Philipon". 11/2 S. Doppelblatt mit Briefkopf "Journal pour rire". Gr. 8vo. Paris 29.III.1858.
An den Kritiker Gustave Bourdin, u. a. Mitarbeiter am "Figaro", berüchtigt wegen seines Verrisses von Baudelaires "Fleurs du Mal". Philipon nimmt den Schriftsteller und Kunstkritiker Jules Champfleury ausführlich gegen Bourdin in Schutz. "... Ne dites pas, je Vous prie, que l'on accuse Champfleury d'avoir été payé par sa famille, cela indisposerait ses parens et nuirait un brave garçon que nous voulons défendre ...". Er sei jung, reich und für die Künste begeistert und habe eine Galerie gegründet, um seinen Landsleuten Kenntnis und Liebe zur Malerei der Gegenwart zu vermitteln. "... il a l'idée ingénieuse de faire faire son portrait par beaucoup d'artistes pour montrer comment le même individu est compris et représenté ... pour toute sa bienveillance, pour tous ses efforts il ne recueille que l'ingratitude et les sarcasmes de la foule stupide ...". - Champfleury, der u. a. mit Courbet, Baudelaire, Proudhon befreundet war, schrieb eine mehrbändige Geschichte der Karikatur und war zuletzt Museumsdirektor in Sèvres.
Pils, Isidore, franz. Maler, vor allem Schlachten- und Militärmaler (1815-1875). Eigh. Brief m. U. "I Pils". 21/2 S. Doppelblatt. 8vo. O. O. 4.III.1860.
An einen "confrère à l'huile". Meldet u. a. die Erkrankung des Malers Alfred de Dreux (1810-1860), der dann auch am folgenden Tag verstarb. - Beiliegend ein gefaltetes Notizblatt (18,5 x 11,5 cm) mit einer Orig.-Bleistift-Zeichnung. Skizzenhaft dargestellt ist ein kotzender Mann in Landsknechts-Kleidung (auf einem beiliegenden Antiquariatszettel wird er für einen "Arlequin" gehalten). - Ferner beiliegend ein Foto von Pils' Grabmonument. - Der Brief auf dünnem Papier mit Randschäden.
Poelzig, Hans
2 Notizhefte mit 11 Bleistift-Skizzen. 1918
Los 2146
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,250)
Poelzig, Hans, Architekt, Maler, Bühnenbildner, führender Vertreter der Neuen Sachlichkeit, Professor in Breslau und Berlin (1869-1936). 2 eigh. Notizhefte und 1 loses Doppelblatt. (Tinte und Bleistift). Zus. 39 Bl., einseitig beschrieben, und 1 loses Doppelblatt. Mit insges. 11 Bleistift-Skizzen. Kl. 4to und gr. 8vo. Kartonagen d. Z. (Wohl Berlin, nach 1918).
Wohl Stichwörter und Notizen für Vorlesungen an der Technischen Hochschule Berlin, wo Poelzig ab 1923 als Professor lehrte. Große Themen wie die Geschichte der Bauformen in ihrem Verhältnis zu Kirche und Politik werden stichwortartig und kritisch abgehandelt. Das mit Tinte beschriebene Heft beginnt mit "Form der kath. Kirche / der protest. Kirche. hier ursprünglich Lithurgie, deutsche Sprache, Kirchengesang, Luther - Künstler. - Form stets irgendwie Tradition - traditionsloser Impressionismus u. mit Tradition (franz.) ... Tradition darf nicht äußerlich formalistisch sein, sondern innerlich vererbt im Blut liegen. - Empire, Schinkel, am besten hier die einfachsten Sachen. Sprache der Naturalistik ... Form der Phrase, wirkungsvolles Schlagwort. - Form des Liedes, Marseillaise, Wacht am Rhein. - Stücke der Form des Monarchismus, der sichtbaren Spitze, des Symbols" (etc.). Viel Raum widmet Poelzig dem Vergleich in der Form-Entwicklung europäischer Völker: "... Form der Engländer und Römer. Manchmal genügt alter Wein in neuen Schläuchen. Wandelbarkeit Englands in Formen der Herrschaft. Starrheit des Preußentums. Form des Civis Romanus. Form der Gentlemen. Nicht an Kriegeskasse geknüpft wie in Preussen - Offiziersform. Alexander verstand kein Volk zu formen, nur ein Heer. Fehler Bismarcks. Habsburg hielt sich doch die Form, gute Diplomatie. Schlechte Form der Deutschen ... Welt beherscht man durch die Form. Weltkrieg - unmöglich daß die deutsche Form siegen konnte, wohl die deutsche Armee. Schlechte Symbole der Deutschen, vor allem des heutigen Protestantismus, Priestertracht ... Superintendenten ... Kunst ist Traum, Schöpfung über Gott hinaus ...".
Die Stichwörter in dem mit Bleistift beschriebenen Heft befassen sich nicht nur mit kirchenpolitischen Einflüssen auf Kunst und Formgebung bei den Völkern, sondern auch direkt mit der politischen Entwicklung, die Poelzig durchaus kritisch sieht. "... Ohne Form kein Sieg ... die Formlosigkeit der Demokratie nach 1918 hat ihren Sturz besiegelt ... der Deutsche kein Augenmensch. Vorherrschaft der Kunsthistoriker. braucht keine schlechte Eigenschaft zu sein, philosophischer Sinn. - Die Wandlung des Städtebildes durch die Baupolizei ... Kunst ist zeitlos, sie gehört zum Sein" (etc.). - Die Bleistift-Skizzen mit Architekturdetails (ein Doppelblatt lose beiliegend) zeigen teils tempelartige Fassaden, teils mehrstöckige Fensterfronten unter einem flachen Satteldach (kein Zusammenhang mit dem Großen Schauspielhaus in Berlin). - Beiliegend 9 Zettel mit weiteren Notizen zum Thema "Form".
Zwintscher, Oskar, frühverstorbener Dresdener Maler, Professor an der dortigen Akademie, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, malte Rainer Maria und Clara Rilke sowie Heinrich Vogeler, war befreundet mit Sascha Schneider, der auch sein Grabdenkmal schuf (1870-1916). 2 eigh. Briefe m. U. "O. Zwintscher". Zus. 2 S. Gr. 8vo. Klotzsche 11.VII.1909 und 12.III.1910.
Wohl an den jungen Schriftsteller und späteren Redakteur Alfred Günther (1885-1969), der ihm seinen Gedichtband "Phönix. Handzeichnungen" übersandt hatte. "... Es ist immer angenehm für einen Künstler, wenn er mit seiner Kunst in die Ferne wirkt und greifbare Spuren solcher Wirkung zu ihm zurückkehren. Um so größer wird seine Freude sein wenn solche Spuren selbst wieder in künstlerischer Form sich ihm äussern. So danke ich Ihnen denn vielmals für die Zusendung der Gedichte, aus denen ich nachhaltigste Anregung geschöpft. Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen zu diesem prächtigen Talente, das Sie damit als ein mir bisher völlig Unbekannter in so überraschend reifer Form vor mir entfalten ..." [11.VII.1909]. Nach Empfang einer erweiterten Neuauflage: "... Zwar hatte ich mir das Büchlein schon bald, nachdem ich von dessen Erscheinen erfahren hatte, angeschafft, aber das Exemplar mit der persönlichen Signierung des Dichters ist mir besonders wert. Mit grosser Freude habe ich in dem Bändchen die mir schon bekannten Gedichte wieder begrüsst und die neuen kennen gelernt. Alle Ihre Gedichte sagen mir ohne weiteres zu, wenn auch natürlich eines mehr als das andere, während ich mit den kleinen Prosa-Stimmungen noch nicht so viel anzufangen weiss. Ich habe fast das Gefühl, als ob Sie in gebundener Rede auch Gedanken u. Stimmung knapper, gebundener herausbringen, herauszubringen genötigt sind, während Sie auf dem durch keine Schranken des Rhythmus, des Reimes begrenzten Gebiete der Prosa mit Ihrer reichen Phantasie allzuweit ausschweifen ... Es geht es mir mit den Prosa-Sachen ähnlich wie mit der schwarzen Titelvignette auf dem Buchumschlag: Als dekoratives Ornament ungemein zierreich und originell erfunden, erregt es sofort Aufmerksamkeit und Gefallen, verfehlt aber seinen eigentlichen Zweck, das Wort 'Phönix' zur Anschauung zu bringen, vollständig. Ich würde mich nicht wundern, wenn Sie selbst diese Vignette erfunden hätten ..." [12.III.1910). - Zwintscher, der nebenbei viel für die beliebten Stollwerck-Sammelbilder arbeitete, hat neuerdings eine wesentliche Aufwertung gefunden; sein 150. Geburtstag wurde 2020 in Dresden feierlich begangen. - Beim zweiten Brief die durchgetrennte Querfalte unauffällig repariert.
Ausdrucks-Tänzerinnen. 4 Autographen. Zus. 101/2 S. Mit 3 Umschlägen. 1922-1923.
3 eigh. Briefe und 1 eigh. Postkarte von führenden Ausdrucks-Tänzerinnen der 1920er Jahre, alle an den Schriftsteller Frank Thiess gerichtet. Über Gastspiele, Treffen und neue Tänze. - Vorhanden: Lucy Kieselhausen (1897-1927). Eigh. Brief m. U. "Lucy Kieselhausen". 2 S. Mit Umschlag. Quer-gr. 4to. Berlin 26.XI.1922. - Sent M'ahesa (eigentl. Else von Carlberg, 1883-1970). 1 eigh. Brief m. U. "Sent M'ahesa" und 1 eigh. Postkarte m. U. "MAhesa". Zus. 61/2 S. Mit 1 Umschlag. 4to und 8vo. Reval 25.X.1922 und Woiscek (Estland) 3.X.1923. - Mary Wigmann (1886-1973). Eigh. Brief m. U. "Mary Wigman". 2 S. Mit Umschlag. 4to. Köln 11.I.1922.
"Erstaufführung mit nachfolgendem Skandal"
Busch, Fritz, Dirigent und Operndirektor, Generalmusikdirektor der Stuttgarter Hofoper, Chefdirigent und Operndirektor in Dresden, emigrierte 1933 nach England, wo er Mitbegründer der Glyndebourne-Festpiele wurde (1890-1951). 2 masch. Briefe m. U. "Busch" und 1 eigh. Postkarte m. U. "Fritz Busch". Zus. 3 S. Gr. 4to und quer-8vo. Stuttgart und Dresden 1922-1923.
An den Schriftsteller Frank Thiess über ihre Zusammenarbeit bei Verdi-Aufführungen. "... Ich hätte Manches mit Ihnen zu besprechen, das auch für Sie nicht ohne Interesse wäre, und teile Ihnen mit, daß ich am 3. Juni 'Falstaff' von Verdi herausbringe und am 11. und 13. Juni Requiem von Verdi, am 15. Juni Erstaufführung mit nachfolgendem Skandal von Pierrot Lunaire von Arnold Schönberg, dieses Werk in erstrangiger Besetzung mit dem unerhörten Soloflötisten Amans von der Dresdener Oper und der Gutheil-Schoder für den Sprechgesang ... Vor allen Dingen interessiert mich auch, Näheres über die Soubrette zu hören, von der Sie in so schmeichelhafter Weise sprechen. Ich suche eine solche Persönlichkeit für Dresden und zahle die höchsten Preise, wenn ich sie finden werde. Allgemein hört man, daß diese Spezies ausgestorben sei [Stuttgart 20.V.1922] ... ich erwarte Sie mit Gattin so bald wie möglich im Theater. Habe sehr wichtige Dinge mit Ihnen zu besprechen, die für die Gattin von gleichem Interesse werden können. Karten reserviere ich und versuche auch noch Privatquartier zu erreichen ... [Dresden 22.II.1923]. - Beiliegend der Durchschlag eines Briefes von Thiess an Fritz Busch [3.VI.1922].
Devrient, Ludwig, Berliner Hofschauspieler, einer der berühmtesten dt. Bühnenkünstler der Theatergeschichte, legendär durch seine Freundschaft mit E.T.A. Hoffmann (1784-1832). Eigh. Albumblatt m. U. "L Devrient". 1 S. Goldschnitt. Quer-8vo. Berlin 15.VIII.1828.
Ein "mit lahmer Hand" für einen Freund geschriebenes Schiller-Zitat: "Wirke Gutes, du nährst der Menschheit göttliche Pflanze; Bilde Schönes, du streust Keime der göttlichen aus." Unter dem Titel "Zweierlei Wirkungsarten" erschien der Zweizeiler 1796 als Nr. 4 der Reihe "Votivtafeln". - Etwas gebräunt. - Beiliegend ein Billet und ein - fleckiges - Albumblatt (Dresden 1835) von Ludwigs Neffen Emil Devrient (1803-1872), dem ebenfalls hochberühmten, langjährigen Star des Dresdener Hoftheaters. - Albumblätter Ludwig Devrients sind sehr selten.
Diaghilew, Sergei
Signiertes Programmheft der Ballets Russes. 1913
Los 2151
Zuschlag
2.400€ (US$ 2,500)
Diaghilew, Sergei, russ. Ballett-Impresario, Kunstkritiker, Herausgeber und Kurator (1872-1929). Eigh. Signatur "Sergei Diaghileff", gemeinsam mit den Signaturen von drei Primaballerinen. Im Eröffnungs-Programmheft des Pariser "Théâtre des Champs Élisées" (8 Bl. Mit zweifarbig illustriertem Umschlag). (Paris 1913).
Auf der Innenseite des hinteren Umschlagblattes haben eigenhändig signiert Sergei Diaghilew und drei der berühmtesten Ballett-Tänzerinnen ihrer Zeit: Loïe Fuller, Anna Pawlowa ("Avec vous!") und Natalia Trouhanowa. Das Eröffnungs-Programmheft des "Theatre des Champs Élysées" unter Gabriel Astruc enthält noch nicht den Zettel einer bestimmten Aufführung, sondern Informationen über alle Aspekte der neuen Bühne: Gebäude, Direktion, Programmgestaltung, die hochfliegenden Pläne für die musikalischen Inszenierungen der ersten Saison, Werke der bedeutendsten Komponisten aus Vergangenheit und Gegenwart, geleitet und interpretiert von Spitzenkünstlern aus ganz Europa. - Heftung gelöst; kleine Klammer-Rostflecken; sonst ordentlich erhalten.
Furtwängler, Wilhelm, Dirigent (1886-1954). Typoskript (Durchschlag) seiner Rechtfertigung vor der Entnazifizierungs-Kommission. 2 S. 27 x 21,5 cm. Berlin 27.XII.1946.
"Schlusswort". Eindrucksvolle und sehr interessante Rechtfertigung im Zuge der 1946 geführten Entnazifizierungsdiskussion. Unter anderem hat Furtwängler ein Exemplar dieses Typoskripts, "von dem ich nur wenige Exemplare habe" mit einem Begleitbrief vom 13.1.1946 an einen Redakteur der Musikzeitung geschickt, um Unwahrheiten zu korrigieren, die über seine Person dort abgedruckt wurden, wie z.B. "daß Amerika ein Einreisegesuch von mir abgelehnt habe".
In seiner politischen Stellungnahme, seinem "Schlusswort" erklärt Furtwängler, warum er in Deutschland geblieben sei. Zuerst beschreibt er seine klare Haltung zum Nationalsozialismus und wie es ihm immer schwerer gemacht wurde, sich diesem zu entziehen. "Aber Schritt für Schritt häuften sich die Schwierigkeiten. Zwar gelang es mir, in meiner privaten Sphäre unangetastet zu bleiben. So konnte ich z.B. sowohl meine nichtarische Sekretärin, wie die Juden im Orchester zunächst vollzählig erhalten. Aber ich konnte nicht verhindern, wie sich das Musikleben unaufhaltsam veränderte... Ich stellte die Bedingung, - sie wurde auch akzeptiert, - dass ich nur noch als freier unpolitischer Künstler tätig sei... Den Versuchen, meine Kunst zu Zwecken der nazi-Propaganda politisch zu missbrauchen zu lassen, habe ich äußersten Widerstand entgegengesetzt. Zwei erzwungenen Veranstaltungen innerhalb... der letzten 10 Jahre stehen über 60 Absagen gegenüber." Desweiteren erklärt er, warum er nicht in eroberten Ländern auftreten wollte, dass die Kunst über der Machtpolitik, dem Krieg und dem Völkerhass stehen sollte, dass er sich als nicht-politischer, überpolitischer Künstler positionierte und in Deutschland blieb, um dort der Musik über die Krise hinwegzuhelfen und mit deutschen Musikern für deutsche Menschen weiterhin Musik zu machen. (Vgl. Lang, Klaus: Wilhelm Furtwängler und seine Entnazifizierung, erschienen in: das Orchester 09/2013, S. 69).
Furtwängler, Wilhelm (1886-1954). Eigh. Brief m. U. 1 S. 22,5 x 28,5 cm. O. O. (8.XII.1949).
An einen Journalisten, den er bittet, den Termin für das Erscheinen eines Interviews zu verschieben: "... ich hörte, dass im Journal das Interview von ... erschienen sei. Ich bitte Sie darum das Ihrige bis zu meiner nächsten Anwesenheit in Wien verschieben zu wollen, da ich noch einiges hinzu zufügen die Absciht habe. Vielleicht hätten Sie die Güte, mich am Donnerstag d. 8. Dez. tefefon. anzurufen?"
Hiller, Johann Adam
Brief an den Verleger Junius. 1771
Los 2154
Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,563)
Hiller, Johann Adam, Komponist, Kapellmeister und Musikschriftsteller (1728-1804). Eigh. Brief m. U. 1 S., verso mit gut erhaltenem Siegel. Kl. folio (26,7 x 17,5 cm). Leipzig 8.I.1771.
An den Musikverleger C. F. Junius in Leipzig, bei dem der Klavierauszug für das Singspiel "Der lustige Schuster oder Der Teufel ist los. Zweiter Teil" erscheinen sollte. Zusammen mit dem Klavierauszug zu Hillers Operette "Lisuart und Dariolette" (Leipzig 1766) handelt es sich in dem Brief um die Herstellung eines der frühesten gedruckten Klavierauszüge überhaupt. Die Uraufführungen der beiden Singspiele hatten schon im Sommer 1766 stattgefunden. (Vgl. Johann Adam Hiller: Mein Leben. Hrsg. von Mark Lehmstedt. Leipzig 2004. S. 218). - "Liebster Herr Junius, wenn ich nicht vom vielen Ausgehen voriger Woche einen kleinen Catharr bekommen, und heute lieber arbeiten, als weggehen wollte, so wäre ich selbst zu Ihnen gekommen. Ich bin jetzt mit dem zweyten Theile des Teufels beschäfftigt, und Hr. Breitkopf wird sogleich mit zween Setzern zu drucken anfangen, als das casselische Gesangbuch bey ihm fertig ist, das wird künftige Woche seyn. Ich hätte es gern auch so lange oder lieber noch länger verschoben nach Ihrer Casse zu fragen; aber mein bisher geringer Verdienst, und die starken Ausgaben nöthigen mich, Sie um 20 rth. zu bitten. Ich werde allen Fleiß an die Arbeit wenden, und wegen des Fertigwerdens zu rechter Zeit können Sie ohne Sorge seyn. Wenn ich die Ehre haben könnte, Sie einmal ein Stündchen auf meiner Stube allein zu sprechen, würde ich vielleicht einige nützliche Dinge mit Ihnen überlegen können; denn wenn ich einen Freund zu suchen habe, werde ich mich nie an einen anderen, als an Sie wenden ...". - Selten.
Humperdinck, Engelbert
Musikmanuskript mit Widmung. 1890
Los 2155
Nachverkaufspreis
3.300€ (US$ 3,438)
- Originelles Scherzlied
Humperdinck, Engelbert, Komponist (1854-1921). Eigh. Musikmanuskript mit Widmung und Namenszug. 3 S. mit 34 Takten. Doppelblatt mit koloriertem "Blumensträussle" am Beginn. Quer-4to (18 x 26,8 cm). Am Ende datiert: Bonn, Weihnachten 1890.
" 's Sträußle. Schwäbisches Volkslied für eine Singstimme mit Klavierbegleitung". "Drei Rösle im Sträußle für Mäxle sei'm Mäusle". Schönes, künstlerisch gestaltetes und unveröffentlichtes Albumblatt "Fräulein Amalie Gutheil zugeeignet von Engelbert Humperdinck". Der Text stammt von dem schwäbischen Mundartdichter Gustav Seuffer (1835-1902). Im April 1890 hatte Humperdinck erstmals Lieder von Hugo Wolf bei seiner Arbeit als Lektor im Musikverlag Schott kennengelernt. Wie bei einer Liebe auf den ersten Blick war Humperdinck von den Liedern seines Kollegen so begeistert, dass er dort noch vor seinem Ausscheiden zum 1. Mai 1890 eine nachhaltige Empfehlung für Hugo Wolf abgab. Es folgten weitere Empfehlungen von Humperdinck in den nächsten Monaten, und am 25. Oktober lernten die beiden sich erstmals persönlich kennen. Schnell entstand eine intensive Freundschaft. Humperdinck bewunderte das reife Liedschaffen seines österreichischen Kollegen sehr. Anfangs bestand keine Konkurrenz zwischen den beiden Komponisten, da sich Humperdinck bezüglich seiner Liedkompositionen nur als Gelegenheitskomponist verstand, der allerdings aus kleinen lyrischen Liedgedanken die großen Formen seiner Opern entwickelte (vgl. Irmen, H-J.: Die Odyssee des E. Humperdinck, Siegburg, Salvator, 1975, S. 76ff.) In seiner Oper "Hänsel und Gretel" verarbeitete er bestehende Volkslieder und auch in seiner Oper "Königkinder" finden sich volksliednahe Weisen. Seine Liedkompositionen sind fast ausschließlich aus besonderer Veranlassung entstanden; die aus Gefälligkeitsarbeiten entstandenen Musikmanuskripte, wie hier das "Sträussle", verschenkte er meist, was auch erklärt, warum vieles davon verschollen ist (vgl. Humperdinck, W.: E. Humperdinck. Das Leben meines Vaters. Ffm, Kramer1965, S. 274ff.). Als besonders originell unter den drei graziösen Scherzliedchen in schwäbischer Mundart gilt das "Sträußle". - Der Erstdruck erschien in: Lieder für 1 Singstimme. Berlin, Ries & Erler 1895. (BSB 8, 301; Humperdinck, Eva: Werksverzeichnis Nr. 92; Irmen, H-J.: Verzeichnis der musikalischen Werke. Cologne, Dohr 2014, p. 118). - Kleine Einrisse; etwas gebräunt. - Musikmanuskripte von Humperdinck sind nur noch selten im Handel.
Kainz, Josef, Schauspieler, einer der berühmtesten Bühnenkünstler der deutschen Theatergeschichte (1858-1910). Eigh. Brief m. U. "Josef Kainz". 2 S. Doppelblatt mit gedrucktem Namenszug am Kopf. 8vo. Berlin 2.II.1890.
An den Rendanten des Berliner Theaters, Arthur von Langen. Wohl kurz vor Kainz' spektakulärem Vertragsbruch bei dem von Ludwig Barnay geleiteten Theater. "... Haben Sie die Güte mir durch die Überbringerin dieser Zeilen Mittheilung zu machen, ob Sie befugt sind mir die fällige Monatsgage diessmal ins Haus zu senden. In diesem Falle würde ich Sie bitten, den Theaterdiener möglichst bald damit zu beauftragen ...".
Kainz, Josef (1858-1910). Große Rollen-Photographie mit eigh. Widmung u. U. "Josef Kainz" auf dem Bild sowie zusätzlichem eigh. Zitat auf dem Untersatzkarton. Auch vom Photographen W. Höffert signiert. Ca. 61 x 43 cm. Unter Glas in einem Rahmen der Zeit. Berlin, Sept. 1896.
"Seiner talentvollen Schülerin Frl. Marguerite Nansen mit den besten Wünschen für ihre Zukunft". Darunter auf dem Untersatz-Karton noch das zweizeilige eigh. Zitat: "Verschwendete Zeit ist Dasein, Gebrauchte Zeit ist Leben. - (Young)". Die ungewöhnlich großformatige Aufnahme, auch vom Photographen Wilhelm Höffert handschriftlich signiert, zeigt den Künstler in Dreiviertelfigur als "Romeo", stehend nach halbrechts gewandt. - Die Aufnahme als Romeo und die Größe des gewidmeten Objekts läßt schon ahnen, dass die "talentvolle Schülerin" Marguerite Nansen (eigentlich: Margarethe Nathanson) zwei Jahre später die zweite Ehefrau von Josef Kainz wurde. - Die Ränder des Untersatzkartons etwas angestaubt; ansonsten eine im wahrsten Sinne großartige Aufnahme des begnadeten Künstlers in einer seiner bekanntesten Rollen, hier noch in Berlin, bevor er ans Wiener Burgtheater wechselte.
Knappertsbusch, Hans
Porträt beim Dirigieren. Zeichnung von Helmut Jürgens. 1933
Los 2158
Zuschlag
400€ (US$ 417)
Knappertsbusch, Hans, Dirigent, als Nachfolger Bruno Walters Leiter der Münchener Staatsoper, auch 13 Jahre in Bayreuth tätig (1888-1965). Porträt beim Dirigieren. Mit Deckweiß gehöhte Orig.-Bleistiftzeichnung von Helmut Jürgens auf Karton. Vom Zeichner signiert und datiert. 31 x 24,8 cm. O. O. 1933.
Charakteristische Karikatur, die den Meister in Dreiviertelfigur zeigt, am Pult sitzend, konzentriert lauschend, während die Arme zum Dirigieren erhoben sind. Der Zeichner Helmut Jürgens (1902-1963) war Bühnenbildner in München, wo er auch verstarb. Von ihm sind vergleichbare Bildnisse Hans Pfitzners aus dem Beginn der 1930er Jahre bekannt. - Die unbeugsame Persönlichkeit Knappertsbuschs, der auch aus seiner Abneigung gegen den Nationalsozialismus keinen Hehl machte, behinderte gelegentlich seine Karriere, die ihn trotzdem zu großer Berühmtheit als einer der wichtigsten deutschen Dirigenten des 20. Jahrhunderts führte. - An den Rändern gering fleckig; ansonsten jedoch gut erhaltenes, eindrucksvolles und seltenes Bildnis des großen Dirigenten.
Kotzebue, August von
Engagementsvertrag für einen Bühnenmeister. 1812
Los 2159
Zuschlag
400€ (US$ 417)
Kotzebue, August von, Schriftsteller und Publizist, der führende Bühnenautor seiner Zeit, in Wien, St. Petersburg, Königsberg und Reval am Theater, in Rußland auch in hohen Staatsämtern (1761-1819). Eigh. Engagementsvertrag mit zweimaliger Unterschrift "A. v. Kotzebue". 1 S. Doppelblatt mit russischem Stempel und 2 Siegeln. Gr. folio. Reval 30.X. und 16.XI.1812.
Vertrag Kotzebues als Theaterdirektor mit dem "Maschinisten" Egrée als Bühnentechniker für das Revaler Theater von 1.III.1813 bis 1.III.1814. Auch Egrées Familie wird mit engagiert, seine Frau für Nebenrollen und Statisterie, sein Kind für die ihm angemessenen Kinder-Rollen. "... Wogegen ihm die Direction einen jährlichen Gehalt von 1000 Rubel B. A. in wöchentlichen Ratis prompt zu zahlen, auch die freye Wohnung im Theater und 100 R. Reisegeld verspricht ...". 16 Tage später wird ein ebenfalls von Kotzebue unterschriebener und gesiegelter Nachtrag angefügt, in dem Frau und Kind des Maschinisten aus diesem Vertrag herausgelöst werden, nachdem Egrée wohl verlangt hatte, dass sie, wenn sie im Theater beschäftigt werden, auch separat honoriert werden müßten. - Auf der leeren Rückseite des zweiten Blattes stärker angestaubt.
Krauss, Clemens, Dirigent, Direktor der Staatsopern in Wien, Berlin und München (1893-1954). Porträt-Postkarte m. U. Wien 1930.
Das Bild zeigt den etwa 35jährigen österreichischen Dirigenten und Theaterleiter. Krauss wurde als Interpret der Werke von Richard Strauss bekannt. Er war auch der Librettist von Strauss' Oper Capriccio.
Krenek, Ernst, österr.-amerikan. Komponist (1900-1991). Eigh. Billet m. U. und Notenzeile. 3/4 S. Quer-8vo. (Berlin, Savoy Hotel) 20.IX.1980.
"Besten Dank für Ihre Glückwünsche und die Zeitung aus Dakar wo ich auch einmal auf dem Weg nach Brasilien Station machte. Ein Photo ist leider nicht zur Verfügung, wohl aber diese Zwölftonreihe aus Karl V. ...". Die Oper Karl V. war im Mai 1933 fertiggestellt worden, wurde aber wie alle Kompositionen Kreneks aus politischen Gründen nach 1933 in Deutschland und Österreich zunächst nicht aufgeführt. Krenek emigrierte 1938 in die USA.
Kreutzberg, Harald, Tänzer und Choreograph (1902-1968). Eigh. Albumblatt m. U. 1 S. Quer-8vo (16 x 21 cm). Wien, Juni 1936.
Der berühmte Ausdruckstänzer bereiste seit den 1930er Jahren mit seinen Solo-Abenden die ganze Welt, nachdem er von Max Reinhardt entdeckt worden war. - Dekoratives Blatt.
Kubelik, Jan, tschechischer Violin-Virtuose und Komponist (1880-1940). Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. 1 S. Rosa Papier mit farbiger Zierleiste. 4to (23 x 18 cm). Bradford (England) 10.XI.1902.
Zwei Takte in B-dur, während einer Konzertreise in England geschrieben. Kubelik wurde u. a. als "Zweiter Paganini" gefeiert.
Lehár, Franz
Briefkarte an ein Mitglied eines Geheimbundes. 1913
Los 2164
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 125)
Lehár, Franz, ungar. Operettenkomponist (1870-1948). Eigh. Briefkarte m. U. 2 S. Mit eingedrucktem Namen. 8,5 x 13,2 cm. O. O. 4.VI.1913.
Vermutlich an das Mitglied einer "Bruderschaft". "Viellieber Rotler Discret" mit verschlüsselten Mitteilungen. "Bitte sagt ihm er möge mir das Buch direkt nach Bad Ischl senden ... weil ich Ende dieser Woche schon dort bin. Welches Buch mein 'nächstes' Werk sein wird, das kann ich erst nach meinen 2 Uraufführungen von 'Endlich allein' u. 'Die ideale Gattin' bestimmen". "Die ideale Gattin" wurde am 11. Oktober 1913 in Wien mit großem Erfolg uraufgeführt, der sich später in Berlin mit Fritzi Massary in der Hauptrolle wiederholte. "Endlich allein", von Lehár lange besonders geschätzt, hatte erst am 10. Februar 1914 Premiere.
Lehár, Franz
Signierte Porträt-Photographie mit Notenzitat. 1927
Los 2165
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 208)
Lehár, Franz (1870-1948). Signierte Porträt-Photographie mit Notenzitat. 13,7 x 8,6 cm. Wien 10.XII.1927.
Notenzitat aus der romantischen Operette "Zigeunerliebe" mit ungarisch unterlegtem Text auf der Photographie von Ravagnan, Mailand. - Beiliegend eine Fotopostkarte, die Lehár mit Hund zeigt.
Leoncavallo, Ruggiero
Musikalisches Albumblatt. 1911
Los 2166
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 417)
Leoncavallo, Ruggiero, ital. Komponist des "Verismo" (1858-1919). Eigh. musikal. Albumblatt m. U. 1 S. Schwarze Tinte auf blauem Papier. Quer-8vo. 1911.
Aus seiner Oper "La Bohème", mit der Leoncavallo 1897 seinen Nebenbuhler Puccini herausgefordert hatte, eine zweiaktige Phrase auf "Mimi la biondinetta" (1. Akt). 1911 leitete Leoncavallo eine Serie von Aufführungen seiner Oper "Pagliacci" (Der Bajazzo) im Londoner Hippodrome.
Lichnowsky, Karl Fürst von
Brief an Andreas Streicher. Um 1800
Los 2167
Zuschlag
380€ (US$ 396)
Lichnowsky, Karl Fürst von, Wiener Kammerherr und Musik-Mäzen, befreundet mit Mozart und Beethoven (1761-1814). Eigh. Brief m. U. "Ihr Lichnowsky". 1 S. Quer-schmal-8vo (ca. 11 x 19 cm). (Wien um 1800).
An den Klavierbauer und Musikpädagogen Andreas Streicher. "... Sie haben mir schon so viele abschlägige Antworten ertheilt, daß ich nun wirklich gegen eine solche protestiren muß, weil es zwei ... Niècen betrifft, die bei der Gräfinn Kinsky wohnen. Ich bitte Sie sehr dringend selbe zu übernehmen, und die Bedingungen mit der Gräfinn zu bereden. Die Dienstage, Donnerstage u. Sonnabende zwischen 10 und 1 Uhr würden ihnen die bequemsten sein: sie würden 2 Stunden nehmen, also 6 Stunden die Woche ...".
Liebermann, Rolf
Signierte Porträtfoto-Postkarte mit Musikzitat. Ca. 1964
Los 2168
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 104)
Liebermann, Rolf, Dirigent und Komponist, Intendant der Staatsopern in Hamburg und Paris (1910-1999). Porträtfoto-Postkarte mit eigh. Notenzitat und Unterschrift. 15 x 11 cm. O. O. u. J.
Die Foto-Postkarte zeigt Liebermann zusammen mit dem kanadischen Heldentenor Jon Vickers, der als hervorragender Wagner-Interpret galt, bei Proben zu "Parsifal". Sie entstand nach einer Aufnahme von Odette Weil. - Interessante Geste: Liebermann packt den Gesprächspartner mit beiden Händen am Kopf, eine Phase der Regiearbeit.
Mendelssohn Bartholdy, Felix
Zueignung auf einem Noten-Titelblatt. 1846
Los 2169
Zuschlag
1.500€ (US$ 1,563)
Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist (1809-1847). Eigh. Zueignung m. U. "F. M. B." Auf dem Titelblatt (ohne die Noten) eines Musikdruckes von Gustav Flügel. 31 x 23 cm. Auf einen Untersatzkarton montiert und unter Glas mit verziertem Goldrahmen. Leipzig 1846.
"An Mme. Fanny Hensel im Auftrag des Componisten. F. M. B. - Leipzig am Himmelfahrtstag 1846." - Die Komposition, die Felix hier an seine musikalisch hochbegabte Schwester weiterreicht, trägt den Titel "Sonate No 3 B dur für das Pianoforte, dem Königl. Preuß. General Musikdirector und Kapellmeister Herrn Dr: Felix Mendelssohn Bartholdy mit herzlichem Dankgefühl zugeeignet von Gustav Flügel. Op. 13. 1846." - Auf weißem Glanzpapier gedruckt, offenbar als Vorzugs-Exemplar. - Der so berühmte wie umstrittene Komponist Flügel (1812-1900) stand mit den Großen seiner Zeit in Kontakt, außer Mendelssohn vor allem Schumann, aber auch Spohr und Brahms.
Meyerbeer, Giacomo
Brief an einen Freund wegen Theaterkarten
Los 2170
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 521)
Grillparzer in der Pariser Oper
Meyerbeer, Giacomo, Komponist und Dirigent, einer der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts, Generalmusikdirektor in Berlin, lebte überwiegend in Paris (1791-1864). Eigh. Brief m. U. In franz. Sprache. 1 S. Mit Monogramm "GM" in Blindprägung. 20,5 x 13 cm. Paris (ca. 1836).
Begleitschreiben an einen Freund, dem er 3 "stalles" (Platzkarten) schickt. Da nur zwei der drei Plätze beieinander seien, müsse der Freund sich leider von den beiden Damen in seiner Gesellschaft trennen. Er habe dafür das Vergnügen, den Abend neben dem deutschen Schriftsteller Franz Grillparzer zu verbringen. - Grillparzer hielt sich im Frühjahr 1836 für drei Monate in Paris auf und machte dort u. a. die Bekanntschaft Meyerbeers.
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