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Lot 2020, Auction  125, Goethe-Kreis.- Lavater, Johann Caspar, 11 beschriftete Kupfertafeln

Goethe-Kreis.- Lavater, Johann Caspar
11 beschriftete Kupfertafeln
Los 2020

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,667)

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Goethe-Kreis. - Lavater, Johann Caspar, Schweizer Schriftsteller, Theologe und Physiognomiker, befreundet mit Goethe und anderen Autoren der dt. Klassik (1741-1801). 11 Kupferstiche mit eigh. Kommentar auf den Rändern. Auf gelblichem Bütten mit aquarellierter Rahmung in Türkis und Schwarz, 3 auch zusätzlich mit Goldstreifen. Die Kupfer teils aufmontiert, teils direkt auf das Blatt gedruckt. Je ca. 22,8 x 14,7 cm. O. O. 1. und 2.III.1794 bzw. o. D.
Darstellung weiblicher und männlicher Tugenden durch Figuren in antiker Gewandung. Von Lavater am oberen Rand nummeriert und mit der jeweiligen Tugend bezeichnet, auf dem unteren Rand ein in Versform kommentierender Zweizeiler von Lavaters Hand und sein Monogramm "L." Dargestellt werden die Tugenden Dehmuth, Sanftmuth, Edelmuth, Geduld, Keuschheit, Discretion, Klugheit, Mässigkeit, Zärtlichkeit, Muth- und Entschlossenheit, Andacht. Textbeispiel: "Mütterlich sanft und froh und heiter ist Zärtlichkeit immer; / Und Ihr Auge sucht nur Anlaß, Freude zu machen." - Schöne und seltene Sammlung typischer Arbeiten Lavaters.

Lot 2021, Auction  125, Grass, Günter, 24 Briefe an Heinrich Vormweg. 1965-2002.

Grass, Günter
24 Briefe an Heinrich Vormweg. 1965-2002.
Los 2021

Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,778)

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"der Rummel um die 'Blechtrommel'-Verfilmung"
Grass, Günter, Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Graphiker, Literatur-Nobelpreisträger (1927-2015). Sammlung von 24 Briefen, davon 21 maschinenschriftlich, 3 handschriftlich, m. U. "Günter Grass" oder "Günter". Jeweils gr. 4to. Berlin-Friedenau und Lübeck 1965-2002.
An den ihm befreundeten Literatur- und Theaterkritiker, Essayisten und Rundfunk-Autor Heinrich Vormweg (1928-2004) in Köln. Oft inhaltsreiche Briefe über literarische Themen, größtenteils über die von Heinrich Böll, Günter Grass und Carola Stern herausgegebene Zeitschrift "L 76". Einige Zitate: "... Sie haben den 'L 76'-Musterband liegen lassen und sonst noch einige Unterlagen. Unser Gespräch war nützlich ... Die zwei Kapitel und das Gedicht 'Lena teilt Suppe aus' schicke ich Ende April. Mit meinem Artikel (ca 10 Seiten) zum Radikalenerlaß können Sie Ende Mai rechnen [19.III.1976] ... noch kurz einige Bemerkungen zu Nr. 1 'L 76'. Wichtig ist sicher, daß Sie als Redakteur einen Eingangsartikel schreiben, in dem die Ziele und Vorstellungen von 'L 76' umrissen werden. Notwendig wird es sein, auf den Ausgangspunkt 'Listy' und den vorerst gescheiterten Reformversuch der tschechoslowakischen Sozialisten und Kommunisten hinzuweisen. Es ist ja doch so, daß das, was in Prag verhindert wurde, bis in unsere Tage hinein - sei es in Italien und Frankreich, sei es in Portugal und Spanien, aber auch in der Bundesrepublik - 'Wirkung' zeigt. Der Anteil der Schriftsteller an dieser Entwicklung ist kein geringer gewesen. Im Grunde hat sich an der Problemstellung des Briefwechsels zwischen Pavel Kohout und mir bis heute nichts geändert; allenfalls ist noch deutlicher geworden, daß sich der Sozialismus nicht verwirklichen läßt, wenn er mit dem Verlust demokratischer Grundrechte erkauft werden muß [24.III.1976] ... Gestern war ich in Ostberlin bei Biermann ... Ich erzählte Biermann von 'L 76', und er gab mir seine 'Ballade vom Aale-Räuchern' zum Abdruck ... Die Ballade ist ein echter Biermann: mecklenburgische DDR-Realität plus Knast und verzweifeltem Raunzen [26.III.1976] ... ich glaube, wir duzen uns seit der letzten Buchmesse. Jedenfalls dämmert mir soetwas. Sollte mich aber meine partielle Volltrunkenheit am Abend des letzten Tages getäuscht haben, bitte ich Dich trotzdem, es beim Du zu lassen ... Ich werde mich am 4. Oktober hinsetzen und versuchen, über das Wahlergebnis zu schreiben. Viel Zeit habe ich nicht, da ich am 7. nach Mailand fahre, um dort eine Ausstellung meiner Grafiken zu eröffnen [27.IX.1976] ... Seit einigen Tagen aus den Vereinigten Staaten zurück, finde ich hier einen Brief, das Antwortschreiben des Justizministeriums der CSSR auf einen Brief hin, den Heinrich Böll, Max Frisch und ich (womöglich noch andere) geschrieben haben [27.IV.1977] ... Anbei drei nachgelassene Gedichte von Günter Bruno Fuchs, die mir Michael Krüger für 'L 76' geschickt hat. 'Gesellschaftskunde' gefällt mir recht gut [12.V.1977] ... Auf dem Bloch-Begräbnis traf ich Fritz J. Raddatz, der gerne für 'L 76' einen Bloch-Nachruf schreiben würde. Nur will er sich als Autor nicht aufdrängen ..." [23.VIII.1977].
Im Dezember 1977 plant man, bei den Berliner Festspielen auch eine literarische Veranstaltung unter dem Motto 'Anpassung und Widerstand. Exemplarische Künstlerbiografien während der Zeit von 1933-1945' ... Was hältst Du von dem Vorschlag? Wäre nicht das letzte Heft 78 dafür geeignet? Unsere Vorschläge für exemplarische Schriftstellerbiografien hießen: Dieter Wellershoff über Gottfried Benn, Rolf Michaelis über Gerhart Hauptmann, Jünger über Jünger ... Meiner Meinung nach sollte man das Thema nicht nur auf die Zeit von 33-45 beschränken, sondern auch Anpassungs und Widerstandsformen innerhalb der DDR mitreflektieren. Vielleicht könnte es Hans Mayer reizen oder Fritz J. Raddatz, über die 'Brechtsche List' zu schreiben [1.XII.1977] ... Der Gewerkschaftsentschluß, die Europäische Verlangsanstalt zu verkaufen, ist ein Skandal ... 'L 76' darf nicht zur Verkaufsmasse der EVA gehören. - Langsam klingt der Rummel um die 'Blechtrommel'-Verfilmung ab. Ich konzentriere mich aufs Zeichnen und lesen und bin gespannt, was mir als nächstes unter die Feder kommt ..." [4.VII.1979]. - Einige Beilagen: die 3 Gedicht-Typoskripte von G. B. Fuchs, ein Schriftwechsel über die Festwochen-Planung für 1978 und die Durchschrift eines Briefes von Vormweg an Grass. - Die Briefe an den von Grass hoch geschätzten Heinrich Vormweg vermitteln Einblicke in viele Facetten des Charakters sowie der literarischen und politischen Anschauungen des Nobelpreisträgers.

Lot 2022, Auction  125, Hauptmann, Gerhart, Brief an den Schriftsteller Leo Berg. 1891

Hauptmann, Gerhart
Brief an den Schriftsteller Leo Berg. 1891
Los 2022

Zuschlag
100€ (US$ 111)

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"mit meinen Webern in der Tasche nach Berlin"
Hauptmann, Gerhart, Dramatiker und Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Diktierter Brief einschl. der Unterschrift "Gerhart Hauptmann". 11/2 S. 8vo. Mittel Schreiberhau 12.IX.1891.
An den Schriftsteller und Journalisten Leo Berg, Mitbegründer der "Freien Bühne" in Berlin, der ein Gedicht von Hauptmann erbeten hatte. "... Sie wissen ja wie gerne ... aber mit meiner Lyrik ist es nichts. Ich bitte Sie herzlich auch das eine Gedicht welches Sie von mir besitzen nicht zu veröffentlichen ... Es würde mir wirklich mehr als unangenehm sein irgendetwas aus meiner Versuchsperiode veröffentlicht zu sehen ... Ende November, Anfang December hoffe ich mit dem fünfaktigen Weberdrama herauskommen zu können. Jetzt stecke ich mitten in Arbeit. Mit meinen Webern in der Tasche komme ich nach Berlin (auf Monate) eher nicht ...". In einer geschlossenen Vorstellung der "Freien Bühne" wurde Hauptmanns Schauspiel "Die Weber" 1893 unter großem Aufsehen uraufgeführt - vom Kaiser abgelehnt, von Theodor Fontane freudig begrüßt.

Lot 2023, Auction  125, Hauptmann, Gerhart, Brief an einen Bühnenautor. 1894 + Beigaben

Hauptmann, Gerhart
Brief an einen Bühnenautor. 1894 + Beigaben
Los 2023

Zuschlag
280€ (US$ 311)

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Hauptmann, Gerhart, Dramatiker, Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Eigh. Brief m. U. "Gerhart Hauptmann". 1 S. Doppelblatt. 8vo. Schreiberhau 17.VII.1894.
An (den nicht genannten) Dr. Finkelnburg, der ein Bühnenmanuskript zurückhaben möchte, das er Hauptmann zur Beurteilung übersandt hatte. "... ich habe Ihr Manuscript nicht finden können und bitte Sie, mir einige Zeit zu weiterem Suchen gewähren zu wollen. Ich war über ein halbes Jahr von Hause abwesend und so hat sich ein Berg von Sendungen gehäuft, den zu durchdringen nicht so ganz leicht ist. Zudem stecke ich mitten in der Arbeit. Wollen Sie die grosse Güte haben mir kurz zu schreiben, ob die mir gesandte Abschrift Ihres Stückes die einzige war die Sie besassen? Ich würde in diesem Falle noch einmal alles in meinem Zimmer um und um kehren ...". - Dabei: Ludwig Fulda, Bühnenautor und Übersetzer, Mitbegründer und Leiter der Freien Bühne in Berlin (1862-1939, starb durch Selbstmord nach Nazi-Schikanen gegen ihn). Porträt-Photographie (11 x 8 cm) und 2 kleine Autographen (1902 und 1915).

Lot 2024, Auction  125, Hertzberg, A. L. F., Meine Gedanken in den Stunden der Langenweile

Hertzberg, A. L. F.
Meine Gedanken in den Stunden der Langenweile
Los 2024

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 333)

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"Über die Wahl eines Mannes"
Hertzberg, A. L. F. Eigh. Manuskript "Meine Gedanken, in den Stunden der Langenweile". 141 pag. S., davon 92 S. eng beschrieben. Kl.-8vo. Halbleder d. Z. (berieben, oberes Kapital bestoßen; etwas fleckig). Berlin 20.VI.1801.
Die vorliegende Handschrift eines Privatmenschen aus Berlin, datiert auf das Jahr 1801, enthält moralische Betrachtungen, philosophische Lebensweisheiten und Überlegungen zu vielerlei sozialpädagogischen Themen in der Nachfolge des Freiherrn von Knigge. Das Manuskript gliedert sich in die folgenden Kapitelüberschriften:
"I. Ein paar Worte zu Herrschaften und Dienstbothen. - II. Gedanken über Menschenkenntniß. - III. Die Vortheile einer guten Erziehung. - IV. Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Höflichkeit. -V. Rechtschaffend leben ist der Grund der Glückseeligkeit. - VI. Gedanken über Hochachtung. - VII. Das menschliche Herz. - VIII. Ueber die Vortrefflichkeit des Spiels. - IX. Das Vergnügen als die größte Triebfeder der menschlichen Handlungen. - X. Ueber die Sorgfalt für die Erhaltung der Gesundheit. - XI. Ueber die Liebe zum Ruhme. - XII. Die gerettete Unschuld, oder: die Geschichte Alcanders und Septimius. - XIII. Ueber die Wahl eines Mannes, zur Belehrung für Frauenzimmer". - Aus dem letzten Kapitel entstammen folgende Zeilen: "Viele Frauenzimmer nehmen es gleich als einen allgemeinen Grundsatz an, daß auch der beste Mann nur ein von seinen Vergehungen gebesserter Mensch sey, daß man die vorhergegangenen Ausschweiffungen eines Liebhabers übersehen müße, und sich deswegen von einer Heirath nicht dürfe abschrecken laßen, wenn nur sonst die übrigen Umstände vortheilhaft scheinen, indem man doch alle Zeit die Hofnung hegen könne, daß er sich bessern werde". Das letzte, als vierzehntes geplante Kapitel kam über den Titel "Amors Guckkasten" nicht hinaus. - Kaum stockfleckig, papierbedingt gering gebräunt, insgesamt gut erhalten.

Lot 2025, Auction  125, Hesse, Hermann, Brief an Frank Thiess. 1923

Hesse, Hermann
Brief an Frank Thiess. 1923
Los 2025

Zuschlag
800€ (US$ 889)

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- Großes Lob für den Roman "Die Verdammten".
Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Eigh. Brief m. U. "Hermann Hesse". 11/2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Montagnola Jan. 1923.
An den Schriftsteller-Kollegen Frank Thiess, der ihm zwei seiner Bücher, seinen ersten und seinen dritten Roman, zur Besprechung übersandt hatte: "Der Tod von Falern" (1921) und "Die Verdammten" (1923). "... Lange Zeit lag ein Buch von Ihnen bei mir, unter vielen, allzu vielen neuen Büchern, die man so zugesandt bekommt. Da ich das Rezensieren moderner Dichtungen ganz aufgegeben u. zur Presse keine Beziehungen mehr habe, ließ ich jene Bücherstöße u. den Staub darauf, sich anhäufen. Dann kam Ihr zweites Buch, ich war aber lange Zeit krank. Jetzt erst kam ich zum Lesen, las erst 'Falern' u. dann die 'Verdammten'. - Falern machte mir gleich Eindruck, war im Ganzen aber für mein Gefühl ein klein wenig zu virtuos. Kurz, ich war erstaunt u. hatte Hochachtung, aber blieb noch kühl. Erst die 'Verdammten' haben mich gewonnen. Ich mag Ihnen nicht viel über Ihr Werk sagen, Sie wüßten das alles schon selbst. Doch muß ich Ihnen dafür danken u. Ihnen sagen, daß diese Dichtung mir lieb geworden ist u. mich auf das Fruchtbarste bewegt u. beglückt hat. Es ist nicht dies oder jenes, was mich gewann, auch nicht einmal die Reife des Bewußtseins u. die Weite der Anschauung, sondern ... die dichterische Athmosphäre, die Selbstverständlichkeit aller Dinge, die scheinbare Unerfundenheit des Ganzen. Das ist wunderschön, u. ist in der heutigen Dichtung ein seltener Paradiesvogel ...".

Lot 2026, Auction  125, Heyse, Paul, Brief an einen Schriftsteller-Kollegen. 1884

Heyse, Paul
Brief an einen Schriftsteller-Kollegen. 1884
Los 2026

Zuschlag
240€ (US$ 267)

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Über den "Neuen deutschen Novellenschatz"
Heyse, Paul, Schriftsteller, Nobelpreisträger, Haupt des Münchener Dichterkreises (1830-1914). Eigh. Brief m. U. "Paul Heyse". 31/2 S. Doppelblatt. 8vo. München 17.IV.1884.
An einen Schriftsteller-Kollegen in Berlin, den er um eine Novelle als Beitrag zu der von Heyse und R. Laistner herausgegebenen Anthologie "Neuer deutscher Novellenschatz" (1884-1888) bittet. "... Zum Glück habe ich schon lange vor der Zeit, in der eine Fortsetzung des Unternehmens beschlossen wurde, Ihnen meine Bewunderung Ihrer Erzählungskunst ausgesprochen, so daß Sie es jetzt für keine höfliche Floskel halten können, wenn ich sage, dass wir kaum eine Lücke so sehr beklagen würden, als wenn Sie uns fehlten. Ich bin aber wahrlich nicht im Stande, eine einzelne Ihrer Arbeiten als vorzugsweise begehrenswerth zu bezeichnen. Die Vorzüge Ihres Stils und die Eigenartigkeit der Stoffe und Charaktere sind allen gemeinsam ...". Der Autor möge selbst auswählen, was er von seinen Werken für geeignet hält, es der "Mustersammlung" zur Verfügung zu stellen. Äußert sich dann über den zu erwartenden Erfolg der Reihe beim Buchhandel, die Ausstattung der Bände und die Honorare. "... Die ersten drei Bändchen erscheinen in 14 Tagen. Sie werden sich überzeugen, daß wir Sie in die beste Gesellschaft bringen ...". Am Schluß heißt es: "... Ich füge nur noch die besten Grüße hinzu und mein Bedauern, Sie bei meinem letzten Besuch in Berlin nicht gesehen zu haben. Vielleicht hab' ich im nächsten Herbst Gelegenheit mich zu entschuldigen ... Darf ich Sie bitten, das inliegende Billet gelegentlich Ihrem Bruder zukommen zu lassen?"

Lot 2027, Auction  125, Heyse, Paul, Brief an Friedrich Spielhagen. 1884

Heyse, Paul
Brief an Friedrich Spielhagen. 1884
Los 2027

Zuschlag
140€ (US$ 156)

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Heyse, Paul (1830-1914). Eigh. Brief m. U. 1 S. Doppelbl. Gr. 8vo. München 2.II.1884.
An den Herausgeber und Redakteur der "Westermanns illustrierten deutschen Monatshefte", Friedrich Spielhagen, bezüglich des Vorabdrucks seiner Novelle "Die schwarze Jakobe". "... Ich erlaube mir d. Anfrage, ob Sie für d. beifolgende "Schwarze Jacobe" Raum in den Spalten der Ill. Monatshefte hätten. Ich muß freilich bemerken, daß ich Mitte Mai einen 2ten Band meines 'Buches der Freundschaft' herauszugeben gedenke, in welchem diese Erzählung nicht fehlen dürfte. Sie sollte demnach spätestens im Ihrem Aprilheft erscheinen. Haben Sie d. Güte, mich umgehend zu benachrichtigen, ob dies möglich ist, und empfangen Sie d. Werklieferung m. aufrichtigster Hochachtung Ihres sehr ergebenen Paul Heyse. - P.S. da es mir doch sehr unsicher scheint, ob Sie auf d. obige Bedingung eingehen können, ziehe ich es vor, das Man. vorläufig noch zurückzubehalten." - Offenbar konnten sich Heyse und Spielhagen einigen, denn die Novelle erschien im 56. Band (April-September 1884) der "Monatshefte", bevor sie in Heyses "Gesammelten Novellen" im gleichen Jahr bei Hertz in Berlin gedruckt wurde.

Lot 2028, Auction  125, Huber, Therese, Brief an Elise Bürger. 1821

Huber, Therese
Brief an Elise Bürger. 1821
Los 2028

Zuschlag
500€ (US$ 556)

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Huber, Therese, Tochter von Chr. G. Heyne, Witwe von George Forster und Ludwig Ferd. Huber, bedeutende Schriftstellerin, Redakteurin des Cottaschen "Morgenblattes für gebildete Stände" (1764-1829). Eigh. Brief m. U. "Therese Huber geb. Heyne". 1 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Stuttgart 15.IX.1821.
Wahrscheinlich an die Schriftstellerin und Schauspielerin Elise Bürger, Gottfried August Bürgers "Schwabenmädchen", die sich in finanziellen Nöten befand und bei verschiedenen Prominenten Geld erbettelte. Therese Huber erklärt zunächst, weshalb der an Cotta gerichtete Bittbrief erst mit erheblicher Verspätung sein Ziel erreichte. "... Gestern erhielt ich Cottas Antwort - hier ist eine Anweisung - Gott segne Ihr Vorhaben! mein Gebet begleitet Sie. Ja, ich kannte Sorge der Art, kannte wohl die Momente des Lebens wo 6 Louis mir hätten eine ruhige Nacht gegeben, wo ich Gott um Muth mußte bitten weil sie fehlten, wo ich mich an der Größe der Schicksale die auch mein kleines Schicksal fortgerissen hatten tröstete und erhob - nicht mit der Lilie des Feldes und dem Sperling, sondern mit der Zuversicht, daß der Gott, der Nationen durch Unglück zum Bessern führen will, mir nicht umsonst so harte Lehre geben sollte. Meine Zuversicht ward gelohnt, sie lebt noch in mir bey stez erneuten Sorgen und stez erhaltner Kraft ... Sollten Sie durch literarische[s] Interesse zum Morgenblatt zurückzukehren wünschen, so adressiren Sie gefälligst unmittelbar an die Redaktion derselben. Für ihr persönliches Interesse ist Ihnen meine Adresse bekannt und ich bereit theil daran zu nehmen." - Elise Bürger mußte öfter um finanzielle Hilfe bitten. Im April 1831 erhielt sie z. B. von der Landgräfin Auguste von Hessen-Kassel einen kleinen Betrag zur Finanzierung einer Operation ihres rechten Auges.

Lot 2029, Auction  125, Jacobowski, Ludwig, Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift. 1900

Jacobowski, Ludwig
Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift. 1900
Los 2029

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 556)

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Jacobowski, Ludwig (1868-1900), jüdisch-deutscher Lyriker, Schriftsteller und Berliner Publizist, Freund Rudolf Steiners. Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Ludwig Jacobowski", datiert "Berlin, den 29. III. 1900".
"Nocturno". Saubere Reinschrift eines seiner ergreifendsten Liebesgedichte. "Wenn durch der Dämm'rung tiefgesenkten Flor / Kaum unsre Linien aus dem Finstern ragen, / Spiel mir noch einmal das Nocturno vor, / Aus dem die Ängste dieser Erde klagen, / Ganz leise nur! ... Wie Mädchenblicke sind, / Die sich zum erstenmal dem Liebsten heben, / Wie Blütenhauch aus vollen Kelchen rinnt, / Wie Seufzer, die von blasser Lippe schweben. / Dann kommt ein Mollakkord! ...". Das Gedicht besteht aus vier Strophen zu je vier kreuzweise angeordneten Reimen.
"Jacobowski, dem nur knapp 33 Lebensjahre zugemessen waren, hat sich in dieser kurzen Zeit zu einem literarischen Wirken gezwungen, das imponierend erscheinen muß. ... [1891] hatte er seinen ersten Roman 'Werther der Jude' (1892) in zweiter Fassung zu schreiben begonnen, hatte schon 1888 einen ersten Gedichtband 'Aus bewegten Stunden' herausgebracht und im Oktober 1890 mit Richard Zoozmann die Berliner Monats-, bzw. Halbmonatsschrift 'Der Zeitgenosse' begründet. Bis zu seinem Tod wurde er Mitherausgeber von 3 weiteren Zeitschriften, 1898 auch der 'Gesellschaft'. Er war außerdem für den 'Verein zur Abwehr des Antisemitismus' tätig und gründete den Berliner Klub für Schriftsteller und Künstler 'Die Kommenden', dessen Leitung sein Freund Rudolf Steiner nach Jacobowskis Tod übernahm. ... Schon die Wirkung seines ersten Romans riß ihn mitten in die politischen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen seiner Zeit. 'Werther der Jude', der Verfasser erkannte es selbst, konnte 'in allen Lagern nur auf wenig Verständnis stoßen', zumal Jacobowski schrieb: '… in meinen Anschauungen über die Judenfrage bin und bleibe ich derselbe … Sie zeigen immer nur eine Wegrichtung: Restloses Aufgehen in deutschem Geist und deutscher Gesittung.' ... Es besteht heute kein Zweifel darüber, daß Jacobowskis Werken mehr zeitgeschichtlicher als poetischer Wert bleibt. Fred B. Stern, dem allein es zu verdanken ist, daß Jacobowski wieder bekannt geworden ist, sagt deshalb mit gutem Grund, er habe in seiner Monographie nicht eine 'literarische Persönlichkeit', sondern den 'Typus der jungen jüdischen Intelligenz um die Wende des 19. Jahrhunderts und ihre Zwitterstellung im deutschen Kulturkreis' dargestellt" (NDB X, 240f.).
Autographen, gar eigenhändige Gedichte von Jacobowski, sind überaus selten und bis dato auf dem Markt kaum nachweisbar. – Mit Notenzeilenstempel verso und auf dem Respektblatt.

Lot 2030, Auction  125, Jensen, Wilhelm, 13 Briefe an den Verleger Westermann. 1870

Jensen, Wilhelm
13 Briefe an den Verleger Westermann. 1870
Los 2030

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,444)

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Jensen, Wilhelm, Schriftsteller und Journalist (1837-1911). 13 eigh. Briefe m. U. "Wilhelm Jensen". Zus. ca. 16 S. in sehr kleiner Schrift, teils mit Briefkopf "Redaction der Flensb. Nordd. Zeitung". Gr. 8vo. Flensburg 4.I.1869 - 12.XI.1870.

An den Verleger George Westermann in Braunschweig, betreffend den Abdruck einer Novelle in "Westermanns Monatsheften" sowie die Buchausgabe von einigen Werken Jensens ("Unter heißerer Sonne", "Nero", "Eddystone", "Minathka"). Bezeichnet "Eddystone" als "das Originellste, was ich geschrieben" und "Unter heißerer Sonne" als "Werkchen, auf das ich besonderen Werth lege". Ferner über die Arbeit an einem Roman, "der während der Kriegsereignisse dieses Jahres im Elsaß spielt ... Er verfolgt die Absicht ... in höchstem Sinne versöhnend zu wirken". - 2 Briefe mit eigh. Notiz und Monogramm "W." von Westermanns Hand. - Beiliegend 2 eigh. signierte Honorar-Quittungen Jensens, Freiburg i. Br. 25.XII.1881, und München 3.III.1899. - Interessante Korrespondenz eines einst viel gelesenen Autors.

Lot 2031, Auction  125, Kempowski, Walter, Brief an eine Archiv-Spenderin. 1993

Kempowski, Walter
Brief an eine Archiv-Spenderin. 1993
Los 2031

Zuschlag
140€ (US$ 156)

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Kempowski, Walter, Schriftsteller, bedeutender Autor autobiographisch geprägter Romane und Erzählungen, teils verfilmt, sowie eminenter Sammler biographischer Alltagsdokumente, Empfänger sehr zahlreicher Auszeichnungen und Ehrungen (1929-2007). Eigh. Brief m. U. "W Kempowski". 1 S. Gr. 4to. Nartum 14.VI.1993.
An eine Dame, die ihm 3 familiäre Foto-Alben für sein gigantisches chronistisches Projekt "Echolot" gestiftet hatte. "... Ich habe sie mit meiner Frau durchgesehen, und waren gerührt von der Biographie der kleinen Familie ... Sehr dankbar wäre ich Ihnen, wenn Sie uns eine evtl. Adressenänderung mitteilen würden, damit wir bei Rückfragen wissen, wo wir Sie erreichen können ... Haben Sie eine Ahnung, ob noch Negative in dem Nachlaß vorhanden sind?"

Lot 2032, Auction  125, Kerner, Justinus, Brief an Gustav von Pfaff. 1851

Kerner, Justinus
Brief an Gustav von Pfaff. 1851
Los 2032

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,667)

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Kerner, Justinus, Arzt und Dichter (1786-1862). Eigh. Brief m. U. 8 S. Doppelbl. auf bläulichem Papier. 8vo. Weinsberg 14.III.1851.
Wichtiger, inhaltsreicher und persönlicher Brief, vermutlich an seinen Freund, den Obertribunalrat Gustav von Pfaff in Esslingen gerichtet. "... Wie wohl wird es dir seyn daß du nun frey von allen diesem Schuldig- und Freysprechen bist, von dem Resolviren u. Redenhalten u. Anhörung medicinischer und anderer Prodigna ... Mir aber geht es sehr übel. Mein Augenleiden an das du nie recht glauben willst, zu meiner großen Betrübniß nimmt immer mehr zu. Schreib ich einen Brief oder lese ich nur kurz etwas drehen sich mir die Augen schmerzhaft im Kopfe herum ... Ich konnte nun nicht anders - ich kam um meine völlige Entlassung ein. Denn es wäre am Ende gewissenlos wenn ich in diesem Zustande in hohen Grad von Erblindung noch Sektionen u. Visitationen machen wollte. Ich that es mit Kummer u. Thränen - aber ich mußte es, ich kann nicht mehr, ist auch meine Pension von 220 f. nach 36 Dienstjahren und mein Vermögen (will ich Haus und Garten nicht verkaufen) nicht groß." Kerner litt bereits ab 1840 an einer langsam fortschreitenden Abnahme seiner Sehkraft, deren Ursache der graue Star war.
Größte Sorge bereiteten ihm auch die politischen "Umtriebe" seines einzigen Sohnes:
"Theobald mußte gestern von Morgens 7. Uhr biß Nachts 7. Uhr in Heilbronn dem Inquisitor Ruff herhalten. Es lag ein hoher Aktenstoß vor ihm u. Ruff fragte ihn unendlich dummes Zeug. Mir scheint aber Theobald habe ihm auch sehr dumm geantwortet u. suche durch seine Antworten den Ruhm vor ein Geschworenengericht zu kommen, erlangen zu wollen ... Ich kann kein Buch mehr aufschlagen, keine Handschrift (=Akten) mehr lesen und kann für ein Schwurgericht nicht mehr gebraucht werden. Die Monate bringe ich gern eingesperrt zu dann hab ich Ruhe u. kann nur pflegen. So eine medicinische Predig[t] zu halten - das wäre doch etwas für mich. Zu jener Zeit wo die Gerichte wieder sind muß ich ohne dieß ... eine Kur gebrauchten. Wenn du mein Freund bist so sorgst du hier für mich u. nimmst es für mich nicht wie du thatest auf der spöttischen u. lächerlichen Seite auf, es könnte dich selbst reuen ... Man trieb mich vom 10' biß 12' zur Rekrutenaushebung nach Besigheim, aber sie hatten die übelsten Folgen für meine Gesundheit". In der Nachschrift kommt Kerner nochmals auf das Verhör seines Sohnes Theobald zurück, der wegen revolutionären Aktivitäten zu einer Haftstrafe auf dem Hohenasperg verurteilt worden war [Nov. 1850 - April 1851]: "... Hauff fragte den Theobald unter anderen Dingen, die doch in Wahrheit nicht in das Verhör gehören: Ob es ihm lieb gewesen wäre wenn Hecker gesiegt hätte u. er antwortete: 'Allerdings - unter gewissen Umständen.' Die Theobaldin ist äußerst besorgt u. du sollst doch schreiben ob du meinst dass Theobald nicht amnestiert werde."
Theobald bereitete Justinus Kerner große Sorgen, so dass er verstärkt unter starken Depressionen litt und die körperlichen Beschwerden zunahmen. Der Sohn hatte sich von den konservativen politischen Vorstellungen seines Vaters gelöst und während der Revolutionsjahre Kontakt mit demokratischen Aufständischen in Baden aufgenommen. Er beteiligte sich an verschiedenen demokratischen Volksversammlungen. An der Volksversammlung in Heilbronn vom 18. September 1848 rief er zur "Revolutionären Tat" auf. Das Ludwigsburger Schwurgericht sprach ihn schuldig "das Volk zur gewaltsamen Abänderung der Verfassung aufgefordert zu haben" und verurteilte ihn zu einer 10-monatigen Gefängnisstrafe auf dem Hohenasperg, die er am 1. November 1850 antrat. Justinus Kerner schrieb mehrere Briefe an das Württembergische Königshaus wergen der Begnadigung seines Sohnes. Der ihm freundschaftlich verbundene Wilhelm von Württemberg antwortete ihm schließlich am 22. April 1851: "Lieber Justinus Herzensfreund! Dein Sohn ist begnadigt. Jetzt soll aber auch Dein Herr Sohn endlich einmal vernünftig werden und von dem tollen Getriebe fortan abstehen". Nachdem er etwas mehr als die Hälfte seiner Haftzeit abgesessen hatte, kehrte Theobald in die ärztliche Praxis des Vaters zurück, resignierte politisch und verhielt sich auch danach weitgehend unpolitisch. - Vgl. Grüsser, O-J.: Justinus Kerner 1786-1862, S. 256f.

Lot 2033, Auction  125, Kerner, Justinus, Diktierter Brief, von Friederike Kerner geschrieben. 1851

Kerner, Justinus
Diktierter Brief, von Friederike Kerner geschrieben. 1851
Los 2033

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Kerner, Justinus (1786-1862). Diktierter Brief, von Friederike Kerner geschrieben und signiert. 3 S. Doppelbl. mit Adresse, Siegelresten und Poststempel. 8vo. Weinsberg 11.II.1851.
Von Kerners Frau "Rikele" geschriebener Brief an die Freundin Emilie von Pfaff, Frau des Obertribunalrats Gustav von Pfaff in Esslingen, mit denen Kerners befreundet waren. Kerner berichtet über die Situation seines Sohnes Theobald und die daraus entstehenden Probleme für die Familie. Dieser war wegen seiner Heilbronner Revolutionsrede 1848 vom Ludwigsburger Schwurgericht zu 10 Monaten Festungshaft verurteilt worden und büßte diese seit November 1850 auf dem Hohenasperg ab. "Theobalds Frau erkrankte im(m)er mehr an einem nervösen Schleimfieber und wurde so bedenklich krank daß ihr Leben wirklich auf dem Spiele stand" und "verlangte" sehnlich nach ihrem Man". Trotz eigener Krankheit reiste Kerner "zu Hl. v. Plessen nach Stuttgart [...] um abermaligen Urlaub für Theobald zu bitten", der ihm "sogleich von dem wahrhaft menschenfreundlichen Manne" gewährt wurde. Wilhelm August von Plessen war von 1850-56 Justizminister in Württemberg. Kerner holte dann sofort Theobald - der "auf 14 Tage Urlaub hat" - nach Weinsberg zu seiner Frau, die "noch immer sehr krank, doch ... weniger tödlich als schmerzhaft". Er selber sei wieder so elend, daß er "durch die Hand meines Rikele schreibe". Der König habe ohne Wissen v. Plessens ein Amnestiegesuch abgelehnt, zu dem dieser "ihm Gründe zur Unterstützung meines Gesuchs hätte angeben können. So stehen eben die Aktien für Theobald auf das Schlim(m)ste und ich sehe keine Aussicht zu seiner Befreiung". Kerner glaubt nicht, daß er die Befreiung des Sohnes noch erlebt, "Geist und Körper gehen bei mir stets und schneller ihrer Trennung zu". Mit familiären guten Wünschen versichert er, "wie unendlich ich Euch liebe könnet Ihr daraus sehen, daß ich Euch so unendlich plage". Rikele unterschreibt für Kerner und schließt eigene und der Tochter "innigste Grüsse" an mit eigener voller Unterschrift. - Kleine Randausrisse sauber unterlegt; Knickfalten.

Lot 2034, Auction  125, Lenz, Siegfried, Brief und signiertes Porträtfoto. 1985

Lenz, Siegfried
Brief und signiertes Porträtfoto. 1985
Los 2034

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 111)

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Lenz, Siegfried, Schriftsteller (1926-2014). Masch. Brief mit eigh. Unterschrift. 1/2 S. Gr. 4to. Mit dem Umschlag. Leböllykke 25.VIII.1985.
Antwortschreiben an den niederländischen Journalisten und Publizisten Peter Michielsen (1946-2008), der Lenz um einen Termin gebeten hatte. " ... Ich bin im Prinzip gern bereit, mich mit Ihnen zu unterhalten, doch da ich in den Monaten Oktober/November auf einer ausgedehnten Vortragsreise sein werde, kann ich Ihnen noch keinen Termin nennen. An den Wochenenden indes werde ich fast immer in Hamburg sein. Wenn Sie ohnehin in der Stadt sind, bitte ich Sie, mich anzurufen, gegebenenfalls wird Ihnen mein Verlag Hoffmann und Campe ... sagen, wo ich mich aufhalte". - Dabei: Derselbe. Porträt-Fotografie mit eigh. Signatur auf der Rückseite. 10,5 x 14,5 cm. O. O. (ca. 1965). - Der Autor, im Profil, Pfeife rauchend in seinem Arbeitszimmer.

Lindau, Paul
Großteil seines literarischen Nachlasses. 1877- ca. 1913
Los 2035

Nachverkaufspreis
5.000€ (US$ 5,556)

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Lindau, Paul, Schriftsteller, Publizist, Feuilletonist, Dramatiker, Dramaturg und Theaterleiter, einer der führenden Berliner "hommes de lettre" der Kaiserzeit (1839-1919). Teil seines literarischen Nachlasses, bestehend aus 33 gebundenen Romanen, Novellen und Theaterstücken, und zwar 25 eigenhändigen Manuskripten, 7 handschriftlich bearbeiteten Typoskripten oder Drucken und 1 Band Fahnenabzüge des französischen Druckes einer Erzählung Lindaus. Größtenteils auf festem Bütten geschrieben. Zus. 33 Quart- und Folio-Bände. Abgesehen von 5 Ausnahmen, einheitliche hellbraune Halblederbände (z. T. stellenweise beschabt) mit Rückenvergoldung sowie roten und grünen Rückenschildern. 1877- ca. 1913.
Wertvolle Sammlung von Original-Manuskripten der Hauptwerke des vielseitigen und viel gereisten Literaten, der große Erfolge in allen Sparten seiner Tätigkeit erzielte: als Literaturkritiker und Essayist, Romancier, Dramatiker, einflußreicher Herausgeber der Produktions-Zeitschriften "Die Gegenwart" und "Nord und Süd", als geistreicher, moderner Dramatiker, als Hoftheater-Intendant in Meiningen, Direktor des "Berliner Theaters" und Dramaturg am Königl. Schauspielhaus in Berlin. Die Bühnenmanuskripte des viel gespielten, auch vom Kritiker Theodor Fontane geachteten Autors sind theaterhistorisch von besonderem Interesse. Der ungemein fleißige, aber auch ebenso penible Dramatiker behandelte seine Manuskripte mit einer einzigartigen statistischen Genauigkeit: Alle Akte sind nicht nur einzeln paginiert, sondern es sind zugleich die Tage des Beginns und der Vollendung ihrer Niederschrift verzeichnet, dazu noch einmal das Datum der ersten Idee, des Konzepts, des Beginns und der Beendigung der Niederschrift des ganzen Dramas, letztere mit Angabe der Stunde und der Minute (!). Auch die Daten eines Diktats, einer Vorlesung oder einer Umarbeitung werden genannt, ferner die genaue Stunden-Dauer der Arbeit an den einzelnen Akten und am ganzen Werk. Oft enthalten die Manuskripte auch die Besetzung oder Besetzungsvorschläge, z. T. für mehrere Bühnen, wobei viele berühmte Namen genannt werden. Mehrmals sind Bühnen-Grundrisse und ganze Bühnenbilder eingezeichnet. Man gewinnt den Eindruck, dass der schnelle und große Erfolg der Stücke den Autor verleitete, sich für einen zweiten Schiller zu halten und mit den peniblen Entstehungsdaten den künftigen Literaturwissenschaftlern die gewünschten Detail-Informationen zu jedem Werk des Meisters zu liefern.
Hier vorhanden sind die eigenhändigen Original-Manuskripte oder handschriftlich bearbeiteten Typoskripte folgender Dramen, Romane und Novellen von Paul Lindau: Dramen: Johannistrieb, Gräfin Lea, Verschämte Arbeit, Jungbrunnen, Frau Susanne, Die beiden Leonoren, Der Schatten, Die Sonne, Der Komödiant, Der Andere, Ungerathene Kinder, Die Venus von Milo, Die Brüder, Der Abend, Der Herr im Hause, Nacht und Morgen, Penthesilea, Troilus und Cressida (hier nur der 3. Akt einer fremden Handschrift). - Romane, Novellen und Erzählungen: Helene Jung, Die Berlin-Trilogie Der Zug nach dem Westen, Arme Mädchen und Spitzen, ferner Fieber, Was der Schusterfriedl auf dem Sterbebette berichtete, Vater Adrian, Der König von Sidon, Der Agent, Der gewaltsame Tod des Georg Winhard, Unter den Linden, Mon ami Hilarius. - Der einflußreiche, persönlich liebenswürdige Schriftsteller, Publizist und Theatermann, der auch regen Anteil an Gerichtsprozessen nahm, die er literarisch verarbeitete, galt ungefähr seit der Reichsgründung allgemein als einer der prominentesten Repräsentanten der Kritik und der gehobenen Unterhaltung im deutschen Literatur- und Theaterbetrieb. Der hier vorliegende große Teil seines Oeuvres in den Original-Handschriften bietet einen einzigartigen Überblick über aktuelle Themen, Stil, Zeitgeist, Geschmack, Moral, Sitten sowie soziales Gefüge und Empfinden des Publikums, vor allem in Berlin, aber auch in anderen Gegenden des Kaiserreiches.

Lot 2036, Auction  125, Mahlmann, Siegfried August, Brief an das Cottasche "Morgenblatt". 1819

Mahlmann, Siegfried August
Brief an das Cottasche "Morgenblatt". 1819
Los 2036

Zuschlag
260€ (US$ 289)

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Mahlmann, Siegfried August, Leipziger Hofrat, Schriftsteller und Publizist, Dramatiker, Erzähler und Lyriker (1771-1826). Eigh. Brief m. U. "August Mahlmann, Königl. Sächs. Hofrath, des ruß. ... S. Wladimir Ordens Ritter". 11/3 S. 4to. Leipzig 29.XII.1819.
An die Redaktion des Cottaschen "Morgenblattes" in Stuttgart, bei der sich Mahlmann um eine Mitarbeit bewirbt. "... ob ich gleich seit mehrern Jahren von dem literarischen Schauplatz mich entfernt habe, so erwacht doch, bey der sorgenfreyen Muße, die mir das Schicksal gewährt, die alte Liebe zur Production wieder. Das Morgenblatt ist, anerkannt, das treflichste Journal dieser Art, und wird es bleiben, wenn es sich zu persönlichen Absichten unwürdiger, wenn auch geistvoller, Mitarbeiter nicht misbrauchen läßt. Eine Warnung, die man, bey dem wieder überhand nehmenden offenbar ehrlosen Treiben in der Literatur, einem Freunde des Unternehmens und der Redaction und einem vieljährigen Redacteur vergeben wird. Ich erbiete mich zu Beyträgen für das Morgenblatt vom nächsten Jahre an, wenn die Zahl der Mitarbeiter nicht schon bestimt und geschloßen ist, und bitte ergebenst mir die Bedingungen und die Zusendungsweise der Beyträge gefälligst bekannt zu machen ...".

Lot 2037, Auction  125, Mayer, Hans, Typoskript mit Korrekturen. (Wohl um 1975)

Mayer, Hans
Typoskript mit Korrekturen. (Wohl um 1975)
Los 2037

Zuschlag
60€ (US$ 67)

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Mayer, Hans, Literaturwissenschaftler und -soziologe, Kritiker und Essayist, Träger diverser Literaturpreise (1907-2001). Typoskript mit eigh. Korrekturen. 61/2 S. auf 7 Bl. Gr. 4to. O. O. (wohl um 1975).
"Die umgestülpte Utopie". Politisch linkstendenziöse Untersuchung von Aldous Huxleys Büchern "Brave New World" und "Brave New World revisited". Mit Kugelschreiber etliche Wörter ersetzt und verschiedene Schreibfehler korrigiert. Am oberen Rand von Bl. 1 von anderer Hand der Vermerk: "Typoskript des Autors".

Mendelssohn, Moses
Eigenhändige Abrechnung für Friedrich Nicolai. 1765 + Beigabe
Los 2038

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,667)

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Mendelssohn, Moses, Berliner Philosoph der Aufklärung (1729-1786). Eigh. Abrechnung für den Verleger Friedrich Nicolai. 3/4 S. Gr. 4to. (Berlin 1765).
"Nota" betitelte Abrechnung über Darlehen und "Interessen" in Louis d'or und Ducaten, die Mendelssohn Nicolai seit 1763 schuldet ("... die Hrn. Nicolai mir laut Handschrift seit d. 1. Aug. 1763 restiren ..."). - Rückseitig Nicolais Vermerk: "1765 Jan. Moses berecht." - Beiliegend eine Abrechnung von anderer Hand, betreffend mehrere Orte im Braunschweigischen. 2 S. Folio. 1787.

Lot 2039, Auction  125, Müller, Otto, Brief zur Revolution

Müller, Otto
Brief zur Revolution
Los 2039

Zuschlag
180€ (US$ 200)

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"Hier ist Alles schwarz-roth-goldner Jubel!"
Müller, Otto, Bibliothekar in Darmstadt, Schriftsteller, Redakteur und Publizist in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart (1816-1894). Eigh. Brief m. U. "O. Müller". 1 S. Doppelblatt mit gedrucktem Briefkopf "Die Redaktion des Mannheimer Journals". Gr. 4to. Mannheim 3.III.1848.
Bei Ausbruch der Märzrevolution an einen Redakteur der "Badischen Blätter". Müller bittet ihn, "bei Benutzung der Bad. Blätter über die neuesten Vorgänge auf unser Journal ganz besonders Ihr Augenmerk zu richten. Ich bin in den Stand gesetzt, meine Artikel jederzeit verantworten zu können. Ich werde jederzeit darauf bedacht sein, Ihrer Zeitschrift hier die wohlverdiente Anerkennung zu verschaffen. Nur müssen Sie ein bischen mehr von der Leber wegschwatzen! Hier ist Alles schwarz-roth-goldner Jubel! Das Proletariat ruhig und und anständig ...".

Passow, Franz Ludwig
Brief aus Breslau an Gustav Köpke. 1816
Los 2040

Zuschlag
130€ (US$ 144)

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Passow, Franz Ludwig, klass. Philologe, zu Goethes Zeit Gymnasiallehrer in Weimar, ab 1815 Professor der Altertumswiss. in Breslau (1786-1833). Eigh. Brief m. U. "Passow". 2 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest. Gr. 4to. Breslau 13.VII.1816.
An Gustav Köpke, Professor der Theologie und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin. Beschreibt gut gelaunt das in jeder Hinsicht angenehme Leben in Breslau sowie sein neues Familienglück und betont, dass er es keinen Moment bereue, Breslau gegen Berlin eingetauscht zu haben.- Gebräuntes Papier.

Lot 2041, Auction  125, Piper, Reinhard, Konvolut Manuskripte und Bücher. Um 1950

Piper, Reinhard
Konvolut Manuskripte und Bücher. Um 1950
Los 2041

Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)

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Piper, Reinhard, Verleger (1879-1953). Sammlung von 2 eigh. Manuskripten und 29 Typoskripten, fast durchweg eigenhändig überarbeitet und teilweise mit eigh. Namenszug am Kopf. Zus. ca. 350 S., meist folio und gr. 4to. Mit 3 eigenh. beschriftenen Umschlägen.
"Von der Graphik und dem Graphiksammeln" (Umschlagtitel). - Aufsätze aus mehreren Jahrzehnten, die Piper für den 1950 erschienenen Erinnerungsband "Nachmittag" überarbeitete, aber nur zum Teil - auch in anderer Form - aufnahm (2 Umschläge mit dem Vermerk "Nicht in den 'Nachmittag' / Endgültiges").
Die Aufsätze behandeln seine Graphiksammlung (z. B. "Was hat man von seiner Graphischen Sammlung", 28 S., und "Stationen meiner Beschäftigung mit Graphik", 7 S.). Ferner berichten sie über seine Begegnungen mit zeitgenössischen Künstlern (darunter Ernst Barlach, 24 S., dazu weitere Fassungen und Vorarbeiten, Olaf Gulbransson, 11 S., Adolf Oberländer, 7 S., und Alfred Kubin, 36 S.). Sie enthalten Betrachtungen zur Kunst ("Kunst ist Weltansicht", 2 S., und "Von der Landschaftskunst", 4 S.) oder beschäftigen sich mit einzelnen Alten Meistern wie Albrecht Altdorfer (5 S.), Albrecht Dürer (20 S.), Hans Baldung Grien (9 S.), William Hogarth (7 S. eigenhändig) und Hans Holbein d. J. (4 S. eigenhändig). - Beiliegend etliche Notizen, Fahnenkorrekturen zu einzelnen Aufsätzen und Erstdrucke.

Lot 2042, Auction  125, Putlitz, Gustav zu, Brief an einen Redakteur in Leipzig. 1850

Putlitz, Gustav zu
Brief an einen Redakteur in Leipzig. 1850
Los 2042

Nachverkaufspreis
50€ (US$ 56)

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Putlitz, Gustav Gans Edler Herr zu, Schriftsteller, fruchtbarer Bühnenautor und Theaterleiter, Hoftheater-Intendant in Schwerin und Karlsruhe (1821-1890). Eigh. Brief m. U. "Gustav zu Putlitz". 1 S. Gr. 4to. Berlin 13.II.1850.
Wohl an (den nicht genannten) Schriftsteller Gustav Kühne, Redakteur der Zeitschrift "Europa" in Leipzig, dessen Bekanntschaft er anstrebe, und dem er "eine kleine Novelle" zum Abdruck anbietet. "... Eine kleine Novelle, die vielleicht ein Plätzchen in Ihrer Europa findet, wollte unser gemeinsamer Freund [Feodor] Wehl Ihnen übersenden, und da ich gerade auf einige Tage in Berlin anwesend bin, kann ich nicht umhin, Ihnen einen Gruß beizufügen. Es würde mich sehr erfreuen, wenn Sie die kleine Arbeit benutzen würden, weil mir damit der erste Schritt zu einer weiten Verbreitung entstehen würde, deren Werth ich gewiß zu schätzen weiß ...". - Kleine Randläsuren.

Lot 2043, Auction  125, Raabe, Wilhelm, Brief  über den Tod seiner Tochter. 1892

Raabe, Wilhelm
Brief über den Tod seiner Tochter. 1892
Los 2043

Nachverkaufspreis
400€ (US$ 444)

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Raabe, Wilhelm, Schriftsteller (1831-1910). Eigh. Brief m. U. 1 S. Doppelbl. 22 x 14 cm. Braunschweig 24.VI.1892.
Kurze Mitteilung an seinen Neffen Ludwig Floto (1855-1928) über den Tod seiner jüngsten Tochter Gertrud, die erst 16 Jahre alt war. "Lieber Ludwig! Wieder tragen wir nächsten Montag einen Sarg aus der Familie heraus. Heute Morgen 6 Uhr ist unsere liebe Gertrud an der Gehirnentzündung entschlafen. Der Kampf war hart, das Ende ernst. Wir beiden Alten aber sehen allmählich wie in das leere Nichts hinein. Euer getreuer Wilh Raabe". - Bereits der Tod der Mutter im Jahr 1874 setzte bei Raabe einen tiefen Lebenseinschnitt. An seiner jüngsten Tochter Gertrud hing der Vater mit besonderer Liebe. Notizen über ihre Gesundheit, Entwicklung, Schulbesuch, Tanzstunde und Teilnahme am geselligen Leben fanden sich immer wieder in seinen Tagebüchern.

Lot 2044, Auction  125, Rilke, Rainer Maria, Brief an Friedrich Burschell. 1920

Rilke, Rainer Maria
Brief an Friedrich Burschell. 1920
Los 2044

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,667)

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Rilke, Rainer Maria, Dichter und Übersetzer (1875-1926). Eigh. Brief m. U. "R M Rilke". 4 S. Doppelbl. Kl. 4to. Schloss Berg am Irchel (Schweiz) 22.XI.1920.
An den Schriftsteller Friedrich Burschell, mit dem als Übersetzer eine deutsche Gesamtausgabe der Werke von Charles-Louis Philippe geplant war. Äußert sich skeptisch über den "alten Plan" und erklärt seinen Mangel an Teilnahme. "... Sie wissen, welche arge und anhaltende Unterbrechung die letzten Unheilsjahre mir bereitet haben: So stehe ich ohnehin in lauter Nachholungen und Wiederaufnahmen und war vielleicht leichtsinnig, erwarten zu lassen, daß ich noch Neues nächstens in meinen Arbeitsfolgen unterzubringen verstünde. Die Entferung, in der ich wohne, trug das Ihrige dazu bei, meinen Anschluß an unseren Plan zu lockern: ich erfuhr nie, wie es eigentlich um seine Durchsetzung bestellt sei ...". Er werde jetzt längere Zeit in der Schweiz bleiben, und der Verleger Anton Kippenberg habe seinen Besuch in Aussicht gestellt, bei welcher Gelegenheit das Projekt noch einmal zur Sprache kommen könne. - Kleine Faltenrisse.

Lot 2045, Auction  125, Saphir, Moritz Gottlieb, Brief an Adolf Bäuerle. 1858

Saphir, Moritz Gottlieb
Brief an Adolf Bäuerle. 1858
Los 2045

Nachverkaufspreis
180€ (US$ 200)

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Saphir, Moritz Gottlieb, berühmt-berüchtigter Kritiker, Schriftsteller und Publizist (1795-1858). Eigh. Brief m. U. "Saphir". 1 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. Gr. 4to. (Wien) 27.I.1858.
An den Schriftsteller und Publizisten Adolf Bäuerle, langjähriger Herausgeber der Wiener "Allgemeinen Theaterzeitung", den er mit "Liebster Freund" anredet. "... Morgen Abend wird bei mir - ganz unter uns - Löwe's Geburtstag soupirt. Du würdest mich und ihn sehr erfreuen, wenn Du uns Deine Gegenwart schenken wolltest. Wie gesagt wir sind ganz Solo. - In einem bitte ich Dich in Deinem Blatte anzuzeigen, dass ich noch immer sehr leidend bin ...". Er habe durch zu frühes Ausgehen einen Rückfall verursacht. - Der berühmte Burgschauspieler Ludwig Löwe hatte am 29. Januar Geburtstag. - Aus der Autographensammlung des Freiherrn von Reden.

Lot 2046, Auction  125, Sauerländer, Heinrich Remigius, Brief an Friedrich von Schlichtegroll. 1815

Sauerländer, Heinrich Remigius
Brief an Friedrich von Schlichtegroll. 1815
Los 2046

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 222)

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Sauerländer, Heinrich Remigius, Schweizer Verleger in Aarau, Hauptverleger Heinrich Zschokkes, produzierte auch viele Jugendbücher (1776-1847). Eigh. Brief m. U. "Ihr Sauerländer". 3 S. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Aarau 20.X.1815.
Ausführlich an den Mozart-Biographen, Philologen, Numismatiker und Archäologen Friedrich von Schlichtegroll in München. Nach einem Besuch aus Bayern zurückgekehrt, bedankt sich Sauerländer für Schlichtegrolls Gastfreundschaft, lädt ihn zu einem Gegenbesuch ein und versichert, "daß Sie sich kein reineres und schöneres Vergnügen gewähren können, als so einen Ausflug in unsere Gegenden, von wo wir Sie dann erst ins eigentliche Paradies der Schweitz, auf den Rigi und nach Schwytz und dann über den Vierwaldstättersee nach Luzern geleiten wollen, wo Sie gewiß die höchsten Schönheiten der Natur erblicken sollen ... Ich darf Ihnen abbey zum Voraus sagen, daß nicht allein die Wohnung unsers Freundes Zschokke Ihnen zur gastfreundlichen Aufnahme bereit stehet, sondern daß ich immer mit Freude einige Zimmer zu gleichem Zwecke in Bereitschaft halten werde ...". Äußert dann mit ausführlichen Erläuterungen die Bitte, dass Schlichtegroll die Rezension einer "Bayerischen Geschichte" übernehmen solle. – Kleiner Randausschnitt vom Öffnen des Siegels; ohne Textverlust.

Lot 2047, Auction  125, Schmid, Christoph von, 2 Briefe an den Münchener Verein für Naturkunde. 1849

Schmid, Christoph von
2 Briefe an den Münchener Verein für Naturkunde. 1849
Los 2047

Zuschlag
280€ (US$ 311)

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Schmid, Christoph von, kath. Priester und Schriftsteller, einer der erfolgreichsten Jugendbuch-Autoren seiner Zeit (1768-1854). 2 eigh. Briefe m. U. "Christoph v. Schmid". Zus. 3 S. 4to und folio. Augsburg 23.VIII.1849.
An den Münchener Verein für Naturkunde, der ihm die Mitgliedschaft angetragen hat. Schmid bedankt sich bescheiden für die Ehre. Der einladende Sekretär des Vereins habe "allzuviel Rühmliches von mir gesagt. Ich würde die schriftliche Erklärung meines Beitritts zu dem Vereine und mein curriculum vitae, nebst den 5 Gulden 36 Kreuzer für die Vereinszeitung Isis, Ihnen sogleich übersendet haben, wenn ich mich zu Hause, und nicht in dem Wildbade bei Wemdingen befunden hätte ...". Legt zwei Schriften von sich bei und bemerkt: "... Ich würde meine sämmtliche Schriften übersenden, wenn ich nicht die gegründete Bedenklichkeit hätte, daß dieselben, da sie blos für die Jugend verfaßt sind, für einen Verein gelehrter Männer keinen Werth haben können ... Die Einladung ... ist für mich so ehrenvoll und erfreulich, daß mich nichts abhalten konnte, sie sogleich anzunehmen, als die Unmöglichkeit, in einem Alter von 82 Jahren, die Verpflichtung zu schriftlichen Aufsätzen erfüllen zu können. Da diese Bedingung dem Greise gütig erlassen wurde, so trete ich dem Vereine mit vollkommenster Freude bei, da die Naturkunde mich von jeher sehr anzog, und mich, so viel es meine Berufsarbeiten gestatteten, stets auf das angenehmste beschäftigte ...". - Gebräuntes Papier.

Lot 2048, Auction  125, Stammbuch, eines Herrn von Bülow in Leipzig

Stammbuch
eines Herrn von Bülow in Leipzig
Los 2048

Zuschlag
900€ (US$ 1,000)

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Stammbuch eines Herrn von Bülow (auch: Bülau) in Leipzig. 140 Bl., davon 29 S. beschrieben. Mit 1 Wappenkupfer. Quer-8vo. Geglätteter brauner Kalblederband d. Z. mit reich vergoldeten Bordüren und Eckfleurons auf beiden Deckeln, reicher Rücken- und Stehkantenvergoldung sowie Goldschnitt. Im Pappschuber d. Z. (dieser beschabt) mit Blüten-Ornamentik auf dem Buntpapierbezug. Leipzig 1723-1725.
Ob sich Herr von Bülow als Student in Leipzig aufhielt, ist nicht sicher, denn keiner der Beiträger des Stammbuchs - fast ausschließlich aus Adelsfamilien - gibt ein Studienfach oder einen Professorentitel an. Unter den Freunden v. Bülows finden sich: Heinrich v. Bünau, J. W. v. Alvensleben, Christian Friedrich und Carl Gottlob v. Hopffgarten, 3 Bismarcks (J. A., L. F. und H. C. v. Bismarck), Otto Friedrich v. Posern (mit Kalligraphie), Carl Ascan v. Rhoeden, Wolff Abraham v. Reiboldt, Johann Adolph v. Gersdorff, Adolph Heinrich v. Kottwitz, C. H. v. Kalckreuth (mit Wappenkupfer), C. W. v. Rumohr, H. G. v. Weitschütz, Carl Ludwig v. Meusbach, Johann v. Helwich, L. v. Üchtritz und andere. Die Eintragungen in französischer, lateinischer und deutscher Sprache. - 3 S. verblasst, 2 Bl. offenbar entnommen; sonst gut erhaltenes, schön gebundenes Adelsstammbuch aus der Epoche der Frühaufklärung in Leipzig.

Lot 2049, Auction  125, Stammbuch, des Samuel G. B. Gebhardt aus Pilgramsdorf

Stammbuch
des Samuel G. B. Gebhardt aus Pilgramsdorf
Los 2049

Zuschlag
650€ (US$ 722)

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Stammbuch des Samuel Gottfried Benjamin Gebhardt aus Pilgramsdorf (Schlesien). Ca. 115. Bl., davon 152 S. beschrieben oder illustriert. Mit 6 Grisaille- bzw. Rötelzeichnungen, 3 Gouachen, 3 Aquarellen, 4 Porträt-Silhouetten, 1 Bleistiftzeichnung, 1 kolor. Kupferstich, 1 auf Seide gedruckten Radierung, und 1 Seidenstickerei. Quer-8vo. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit floraler Rückenvergoldung, grünem Rückenschild "Gebhard", beiden Deckeln mit vergold. Fileten und Eckfleurons sowie Goldschnitt und marmor. Vorsätzen. 1792-1808.
Reich gefülltes Album Amicorum. Die meisten Eintragungen in Schlesien (Goldberg, Schweidnitz, Hirschberg, Warmbrunn, Reichenbach, Liegnitz, Schmiedeberg, Landeshut) und Sachsen. Die Pinselzeichnungen recht hübsch und teilweise bildmäßig ausgeführt. Unter den Namen der Beiträger finden sich: Straube, Marx, Nerlich, Schmeling (Schauspieler, Schweidnitz 4.V.1799), Oelsner, Rilke (Pastor, Seifersdorf 20.IV.1795), Louise und Wilhelmine Richter (Goldberg 1795), Scheurich, J. C. F. Hoffmann, J. C. Kerner, E. Jordan. - 2 Bl. mit Einschnitten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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