Göttinger Sieben, Die
Konvolut mit 5 Werken in erster Ausgabe. Basel, Schweighauser bzw. Leipzig, Weidmann, 1838
Los 1587
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 625)
Die Göttinger Sieben. - Konvolut von 5 Werken in erster Ausgabe. 8°. (1) Halbleder d. Z. (leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel; (2) moderner Pappband mit eingebundener OBroschur; (2) OBroschur (bestoßen, berieben und 1 Band mit fehlendem oberen Kapital). Basel, Schweighauser bzw. Leipzig, Weidmann, 1838.
I. Friedrich Christoph Dahlmann. Die Prostestation und Entlassung. - Erste Ausgabe - II. Derselbe. Zur Verständigung. NDB II, 479. - Erste Ausgabe. - III. Heinrich Ewald. Worte für Freunde und Verständige. - Erste Ausgabe. - IV. Derselbe. Dasselbe. - Erste Ausgabe. - V. Jacob Grimm. Über seine Entlassung. - Borst 1870. Houben II, 249. - Erste Ausgabe. – Etwas stock- und braunfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Göttingisches Magazin
der Wissenschaften und Litteratur. Göttingen, J. C. Dieterich, 1780. - Die ersten drei Stücke des ersten Jahrgangs
Los 1588
Zuschlag
400€ (US$ 417)
Göttingisches Magazin der Wissenschaften und Litteratur. Herausgegeben und Georg Christoph Lichtenberg und Georg Forster. Jahrgang I, Stücke I-III (von 6). 504 S. Mit gestochenem Portrait, Faltkupfer und 2 Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki. 16 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RSchild (mit Fehlstelle). Göttingen, Johann Christian Dieterich, 1780.
Goedeke IV/1, 639, 11. Diesch 317. Kirchner 346. – Die ersten drei Stücke des ersten Jahrgangs der bis 1785 in zwanzig Heften erschienenden Zeitschrift Lichtenbergs und Forsters. Die Abhandlungen sollten "Kenntniß der Natur und des Menschen überhaupt, Physik, Naturhistorie und Philosophie, Physiognomik für und wider, Geschichte, hauptsächlich gelehrte Statistik, Nachrichten von den neuesten und Entdeckungen" etc. vermitteln (Gumbert). Enthält zahlreiche Erstdrucke der beiden Herausgeber. – Stellenweise etwas gebräunt, das Faltkupfer mit Quetschfalten und kleinem Randeinriss.
Gosky, Martin
Arbustum vel Arboretum. Wolfenbüttel, J. und H. Stern, 1650. - Einzige Ausgabe
Los 1589
Nachverkaufspreis
1.300€ (US$ 1,354)
Gosky, Martin. Arbustum vel arboretum Augustaeum, aeternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum, satum autem & educatum. 71 nn. Bl., 585 (recte 597) num. Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 42 (27 ganzseitigen) und 5 doppelblattgroßen bzw. gefalteten Kupfertafeln von Conrad Buno und Sebastian Furck. 30 x 18 cm. Leder d. Z. (berieben, Beschabungen und Läsuren) mit Deckelblindprägung. Wolfenbüttel, Johan und Henr. Stern, 1650.
Faber du Faur 836. Praz 355. Dumrese, Sterne, S. 65 und Abb. S. 69. Ausstellungs-Kat. Wolfenbüttel, 1979, 480 mit zahlr. Abbildungen. Landwehr 322. – Einzige Ausgabe des üppig ausgestatteten Fürstenlobes auf Herzog August. "Eine einzigartig umfangreiche Sammlung panegyrischer Gelegenheitsdichtungen hat der Leibarzt Martin Gosky ... 1650 dem Herzog (August) überreicht. Die ... enzyklopädisch wirkende Anthologie enthält etwa 630 lateinische und 70 deutsche Beitäge - zumeist - Gedichte - von mehr als 220 Autoren ..." (Kat. Wolfenbüttel). Unter den Autoren und Mitarbeitern Joh. Val. Andreae (48), Justus G. Schottel (21), Georg Ph. Harsdörffer (21), Sigmund von Birken (12), ferner Gedichte von Moscherosch, Chr. Colerus, Joh. Hermann, A. Tscherning, Joh. Th. v. Tschech, zahlreiche Gedichte des Herausgebers Gosky. Die schönen Kupfer zeigen Embleme, allegorische Darstellungen, Stadtansicht mit Triumphwagen, die Herzog-August-Bibliothek zu Wolfenbüttel, ein Schachspiel etc. – Exlibris. Einzelne Kupfer mit geringfügigen Knitterfalten. Wenige Blatt papierbedingt gebräunt, teils mit Abklatsch. Vorsätze mit Wurmgängen, Textseiten minimal betroffen. Im ganzen gutes Exemplar des seltenen Werkes aus der Wolfenbütteler Werkstatt der berühmten Stern'schen Offizin mit den meist fehlenden und umfangreichen Vorstücken. Von großer typographischer Schönheit.
Gottsched, Johann Christoph
Erste Gründe der gesamten Weltweisheit. Leipzig, Breitkopf, 1736
Los 1590
Zuschlag
200€ (US$ 208)
Gottsched, Johann Christoph. Erste Gründe der gesammten Weltweisheit, darinn alle philosophische Wissenschaften in ihrer natürlichen Verknüpfung abgehandelt werden. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Teile. 8 Bl., 617 S., 11 Bl.; 8 Bl., 570 S., 11 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 13 gefalteten Kupfertafeln und einigen Textholzschnitten. Pergament d. Z. (berieben) mit hs. RTitel. Leipzig, Breitkopf, 1736.
Vgl. Faber du Faur 1766. Goedeke III, 361, 2, 40 (andere Ausg.). – Enthält: I. Theoretischer Theil. - II. Praktischer Theil. Die Kupfer zeigen physikalische, astronomische und anatomische Darstellungen, meist mehrere auf einer Tafel. – Kaum fleckig, gut erhalten.
Grabbe, Christian Dietrich
Don Juan und Faust. Frankfurt, J. C. Hermann, 1829. - Erste Ausgabe
Los 1591
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 104)
Grabbe, (Christian Dietrich). Don Juan und Faust. Eine Tragödie. 2 Bl., 223 S., 3 Bl.. 18,5 x 11 cm. OPappband (etwas berieben und bestoßen). Frankfurt, Johann Christian Hermann, 1829.
Goedeke VIII, 637, 2. – Erste Ausgabe von Grabbes einzigem zu Lebzeiten aufgeführten Werk (1829), in welchem er den "romantischen" Don Juan und den "germanischen" Faust zusammentreffen lässt. – Etwas stärker gebräunt und stockfleckig.
Grimarest, Jean-Léonor le Gallois de
Leben deß welt-berühmten Comœdianten Moliere
Los 1592
Zuschlag
360€ (US$ 375)
Erste deutschsprachige Biographie Molières
Grimarest, (Jean-Léonor le Gallois de). Leben deß welt-berühmten Comœdianten Moliere. Auß dem Frantzösischen übersetzt. 1 Bl., 188 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait. 13 x 8 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (etwas stärker berieben, Rücken teils defekt). Augsburg, Paul Kühtze, 1711.
Vgl. Barbier/B. IV, 998. – Erste deutsche, anonym aus dem Französischen übertragene Ausgabe der frühesten Molière-Biographie, die 1705 in Paris erschien, verfasst durch den Sprachforscher Jean-Léonor Le Gallois de Grimarest (1659-1713). – Schwach gebräunt. - Selten. – Vorgebunden: Lebens- und Todes-Geschichte des weltberühmten Ritters und Herrn Herrn Ehrenfried Walther von Tschirnhauß, auff Kießlings-Wald und Stoltzenberg, Königlichen und Churfürstl. Sächsischen Raths, welche der curieusen Welt mittheilen wollen einer, der die hohe Erfahrenheit und Erudition des Herrn von Tschirnhauß unvergeßlich admiriret. 58 S. 13 x 8 cm. Görlitz, Jakob Rohrlach, 1709. - VD18 1530471X. - Seltene einzige Ausgabe der Lebensgeschichte des aus dem niederschlesischen Kieslingswalde nahe Görlitz stammenden frühaufklärerischen Naturforschers Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708). - Schwach gebräunt.
Grimm, Jacob
Ueber den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, H.Dieterich, 1811. - Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Jacob Grimms
Los 1593
Zuschlag
180€ (US$ 188)
"Minnegesang und Meistergesang als 'Kunstpoesie'"
Grimm, Jacob. Ueber den altdeutschen Meistergesang. 2 Bl., 194 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette. 20 x 12 cm. Moderner marmorierter Pappband mit altem RSchild. Göttingen, Heinrich Dieterich, 1811.
Goedeke I, 308. Borst 1132. NDB VII, 78. – Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Jacob Grimms. "Sein Schaffen, das eine neue Wissenschaft begründet, ist durch genialische Kühnheit ausgezeichnet. Jacobs erste selbständige Schrift von 1811 faßt Minnegesang und Meistergesang als 'Kunstpoesie' zusammen" (NDB). – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel mit Namenseintrag im oberen Rand.
Hagedorn, Friedrich von
Oden und Lieder. Hamburg, Johann Carl Bohn, 1747. - Beigebunden: Christoph Heinrich Amthor. Teutsche Gedichte und Übersetzungen. Rendsburg 1734
Los 1594
Zuschlag
140€ (US$ 146)
(Hagedorn, Friedrich von). Oden und Lieder in fünf Büchern. XLI S., 1 Bl., 276 S. Mit gestochener Titelvignette und 14 gestochenen Textvignetten. 18 x 11,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben). Hamburg, Johann Carl Bohn, 1747.
Goedeke IV/1, 28, 35. Rümann 381. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, durch die Hagedorn als der Begründer der deutschen Rokoko-Dichtung gilt. – Etwas fleckig, Titel mit dezent tektiertem Eintrag, fl. Vorsatz mit alter Notiz zum Verfasser Hagedorn. – Beigebunden: Christoph Heinrich Amthor. Teutsche Gedichte und Übersetzungen, so wie er sie theils in fremden Nahmen, theils vor sich selber entworfen, nebst einem Vor-Bericht. Andere Auflage. 15 Bl., 516 S., 4 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait. Rendsburg 1734. - ADB I, 418. - Zweite Auflage der Gedichte des in Rendsburg aufgewachsenen Lyrikers, Übersetzers und Ökonomen Christoph Heinrich Amthor (1677-1721). - Etwas gebräunt, sonst wohlerhalten.
Hallberg-Broich, Karl Theodor
Deutsches Kochbuch für Leckermäuler und Guippees. Düsseldorf, J. Wolf, 1819. - Seltene politische und antiklerikale Satire
Los 1595
Zuschlag
120€ (US$ 125)
Hallberg-Broich, Karl Theodor. Deutsches Kochbuch für Leckermäuler und Guippees. Dritte verbesserte Auflage. 152 S.; 156 S. 20,5 x 13 cm. OBroschur (Randläsuren, 1 Rücken lädiert). Düsseldorf, Joseph Wolf, 1819.
Goedeke XII, 481, 2. Hayn-Gotendorf III, 13. Horn-Arndt 458. ADB X, 416. – Im Jahr der Erstausgabe erschienenen seltene politische und antiklerikale Satire, die nur durch den harmlosen Titel dem vorübergehenden Zensurverbot entging. "Enthält eine reiche Sammlung historischer Anekdoten, Calembourgs (Wortspiele), pikanter Sentenzen und Epigramme, auch viel Preußenfeindliches... wurde später verboten" (H.-G.). "Seine zahlreichen Schriften kennzeichnen den Sonderling, welcher den Mangel einer gediegenen Jugendbildung vergeblich hinter barocken Einfällen zu bergen strebt, sein Stil ist geschmacklos und verschroben, ungeheuerlich und grob" (ADB). – Titel gestempelt und mit Besitzeintrag, Innenspiegel mit Exlibris. Unbeschnittenes Exemplar.
Hamann, Johann Georg
Sibyllinische Blätter. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1819. - Erste Ausgabe dieses Fragmentes aus Hamanns Schriften
Los 1596
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 125)
Hamann, Johann Georg. Sibyllinische Blätter des Magus in Norden. (Johann Georg Hamann's) Nebst mehreren Beilagen herausgegeben von Dr. Friedrich Cramer. XVIII, 348 S., 1 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 15 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (Ecken etwas bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1819.
Goedeke IV/1, 686, 40. Borst 1314. – Erste Ausgabe dieses Fragmentes aus Hamanns Schriften. Als Schriftsteller wurde Hamann von seinen Zeitgenossen wenig beachtet, da die eigentümliche Einkleidung seiner oft sehr tiefsinnigen Gedanken und seine Vorliebe für biblische und symbolische Darstellung seine Schriften der großen Menge unzugänglich machten. Seine im Druck erschienenen Arbeiten aus den drei Zeiträumen 1759-63, 1772 bis 1776 und 1779-84 sind zahlreich, aber die meisten nicht über zwei Bogen stark. Alle waren Gelegenheitsschriften voll persönlicher und örtlicher Beziehungen, zugleich aber auch voll Anspielungen auf die Bücherwelt, in der er lebte und gelebt hatte. Da sie überdies der damals herrschenden Aufklärungsbildung schnurstracks widersprachen, so wurden sie nur von wenigen wie Herder, Goethe, Jacobi, Jean Paul u. a., mit Achtung aufgenommen. Die meisten dieser Schriften polemisieren gegen Materialismus und Freigeisterei sowie gegen die Verehrung des Fremden. Alle Gedankenauslassungen Hamanns wurzeln in der Tiefe eines religiösen Gemüts und behandeln, doch stets mehr in begeistert aphoristischer Weise als in zusammenhängender Betrachtung, die wichtigsten sozialen und religiös-sittlichen Fragen des Menschenlebens. – Nur vereinzelte geringe Flecken, Innenspiegel mit Exlibris. Schönes und sauberes Exemplar auf festem Bütten.
Harsdörffer, Georg Philipp
Der Grosse Schauplatz Jämmerlicher Mordgeschichte. Hamburg, Naumann, 1649-1650
Los 1597
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,083)
Harsdörffer, Georg Philipp. Der Grosse Schauplatz Jämmerlicher Mordgeschichte. Erster (-Achter) Theil (alles Erschienene). Mit vielen merkwürdigen Erzehlungen, neu üblichen Gedichten, lehrreichen Sprüchen, scharffsinnigen Hoffreden ... verdolmetscht und vermehret durch Ein Mitglied der ... Fruchtbringenden Gesellschaft. Teil I-VIII in 4 Bänden. Mit 1 gestochenen und 4 Holzschnitt-Titeln, 2 Holzschnitt-Vignetten und 2 Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel. 12,5 x 7 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, vereinzelt mit Wurmgängen und ohne die Verschlussbändchen) mit hs. RTitel und spanischen Kanten. Hamburg, Naumann, 1649-1650.
VD17 1:657877K. Dünnhaupt 2001, 49.6. – Die fast unbekannte Erstausgabe der "Mordgeschichte", hier in dem zweiten bekannten Exemplar. Goedeke nennt die Frankfurter Ausgabe von 1652 als ältesten Druck. Faber du Faur datiert die 4 Bände 1650, 51, 51, 52, und Wolfenbüttel besitzt die Teile datiert 1649, 50, 50, 50. Der erste Teil des vorliegenden Exemplars trägt auf dem Titel die Jahreszahl 1650, die Zueignung an Stubenberg datiert jedoch vom Mai 1648, das Sendschreiben Zeillers vom August desselben Jahres. Bemerkenswert ist, das der erste Teil hier einen Kupfertitel aufweist, während alle verzeichneten älteren Ausgaben Holzschnitt-Titel aufweisen. Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine vordatierte (!) Druckvariante. – Mit Wurmgängen (Teil V und VI auf dem Titel und auf den ersten Blättern), vereinzelt leicht fleckig und mit kleinen Gebrauchsspuren sonst gutes Exemplar. Titel mit hs., zeitgenössischen Bestiztvermerk und alle vier Vorsätze mit einem Exlibris "Fuerstlich Auerspergsche Fideicommisbibliothek zu Laybach". Selten komplett im Handel.
Hauff, Wilhelm
Mittheilungen aus den Memoiren des Satan. Stuttgart, Franckh, 1826–1827. – Erste Ausgabe
Los 1598
Zuschlag
120€ (US$ 125)
(Hauff, Wilhelm). Mittheilungen aus den Memoiren des Satan. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 224 (recte: 324) S.; 2 Bl., 312 S. 6 Bl. 17 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Friedrich Franckh, 1826-1827.
Goedeke IX, 194, 2 und 205, 15. – Erste Ausgabe der ersten beiden Teile der Novellensammlung, bis 1839 erschienen noch zwei weitere Teile, die aber nicht mehr von Hauff verfasst wurden. Enthält u. a. "Unterhaltungen des Satan und des ewigen Juden in Berlin" und "Satans Besuch bei Herrn von Göthe". – Gelegentlich schwache Braunflecken. Wohlerhaltenes Exemplar mit dem bei Goedeke nicht genannten zweiten Anhang in Teil II mit weiteren Verlagsanzeigen, dekorativ gebunden.
Hausfreund, Der
Unterhaltende Sonntagsbeilage zum "Freiburger Tagblatt". Freiburg im Breisgau, C. A. Wagner, 1902. - Nicht im KVK
Los 1599
Nachverkaufspreis
180€ (US$ 188)
Nicht im KVK
Der Hausfreund. Unterhaltende Sonntagsbeilage zum "Freiburger Tagblatt". 50 (statt 52) Hefte. 208 S. 33,5 x 24,5 cm. Privater Halbleinenband d. Z. (berieben und bestoßen). Freiburg im Breisgau, C. A. Wagner, 1902.
Früher, nahezu kompletter Jahrgang der sich kaum erhaltenen Sonntagsbeilage, die Zeitschriftendatenbank verzeichnet lediglich den einen späten Jahrgang 1911; Nachweise für weitere Jahrgänge konnten bibliographisch nicht ermittelt werden. Enthält zahlreiche belletristische Unterhaltungsbeiträge. Die Wochenzeitschrift "Freiburger Tagblatt" erschien von 1868 bis 1921. – Es fehlen die beiden Nummern XIII und XXVII, Seite 95/96 mit Randausriss im Seitenrand (geringer Textverlust), sonst nur gering fleckig und papierbedingt im Rand etwas gebräunt. Dreispaltiger Druck. Kein bibliothekarischer Standortnachweis über den KVK.
Rheinländische Hausfreund, Der und Hebel, Johann Peter
oder Neuer Kalender auf das Jahr 1813.
Los 1600
Zuschlag
500€ (US$ 521)
Hebel, Johann Georg. - Der Rheinländische Hausfreund oder Neuer Kalender auf das Jahr 1813 mit lehrreichen Nachrichten und lustigen Erzählungen. 28 Bl. Mit Titelholzschnitt und 3 blattgroßen Textholzschnitten. 20,5 x 16,5 cm. OBroschur mit Heftstreifen. Lahr und Pforzheim, Geiger und Katz für den Verlag des Großherzogl. Lyceums, Karlsruhe, (1812).
Goed. VII, 540, 11. Nicht bei Diesch u. Kirchner. – Sehr seltener Jahrgang des von Hebel redigierten und mitverfassten berühmten Rheinländischen Hausfreundes. Enthält die bekanntlich kurzen, sprachlich und stilistisch präzisen und treffenden Geschichten des bis heute bewunderten Johann Peter Hebel (1760-1826), hier etwa Die Raben, Kurze Station, Rettung vom Hochgericht sowie die längeren Erzählungen Die Schmachschrift, Die gute Mutter, Der Schimmel u. a. – Gebräunt und leicht fleckig; letztes Blatt mit neuerem Papierschildchen ("Carl Winter").
Heine, Heinrich
Buch der Lieder. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827. - Erste Ausgabe
Los 1601
Zuschlag
400€ (US$ 417)
Heine, Heinrich. Buch der Lieder. 1 Bl., 372 S., 1 Bl. (Anzeigen). 16,5 x 10,5 cm. Neuerer marmorierter Pappband im Stil d. Z. (etwas berieben) mit altem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827.
Goedeke VIII, 555, 26. Wilhelm-Galley I, 336. Meyer 20. Houben I, 392f. Borst 1526 – Erste Ausgabe von Heines berühmtestem Werk. Der Erfolg der Sammlung war zunächst mäßig; erst nach der zehn Jahre später erschienenen zweiten Auflage gelang ihm der Durchbruch. Hier noch mit den in allen späteren Auflagen wegfallenden Widmungsblättern an Salomon Heine (S. 107), Friederike Varnhagen von Ense (S. 175) und Friedrich Merckel (S. 307; dieses Widmungsblatt zudem hinter den Titel gebunden, allein von Borst erwähnt und von ihm als "Vortitel" bezeichnet). Heine versprach sich einiges von dieser Sammlung. Am 16. November 1826 schreibt er an Friedrich Merckel: "Einige Freunde dringen drauf, daß ich eine auserlesene Gedichtesammlung, chronologisch geordnet und streng gewählt, herausgeben soll, und glauben, daß sie eben so populär wie die Bürgersche, Göthesche, Uhlandsche u. s. w. werden wird. ... ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten, … und dieses Buch würde mein Hauptbuch seyn und ein psychologisches Bild von mir geben." – Titel alt gestempelt und stellenweise fachmännisch alt hinterlegt. Insgesamt etwas stärker fleckig, anfangs auch mit Feuchtigkeitsrand.
Heine, Heinrich
Der Salon. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1834-1840
Los 1602
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 208)
Heine, Heinrich. Der Salon. 4 Bände. 16 x 11 cm. Halbleinen d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1834-1840.
Goedeke VIII, 558, 45, 47, 54, 61. Wilhelm-Galley I, 569. – Erste Ausgabe der Sammlung, mit zahlreichen Erstdrucken. – Papierbedingt leicht gebräunt, teilweise mit kleinen Braunflecken. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Heine, Heinrich
Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, Hoffmann u. Campe, 1844. - Erster Separatdruck
Los 1603
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 125)
Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. (S. III)-XII, 143 S. 17,5 x 10,5 cm. Etwas späterer Halblederband (etwas berieben, obereres Kapital bestoßen; signiert: "Bound by Thomson. Edin(burgh)"). Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 74. Wilhelm-Galley 414. Borst 2119. – Erster Separatdruck des berühmten Gedichtzyklus', konzipiert als Gegenstück zu dem drei Jahre früher entstandenen Versepos Atta Troll. Der Text wurde von der Zensur arg verstümmelt (vgl. dazu Houben I 415f.). Eine vollständige und berichtigte Fassung erschien in den Neuen Gedichten im gleichen Jahr. – Es fehlt das Anzeigenblatt am Anfang. Mal mehr, mal weniger stockfleckig, stärker leimschattig. Innenspiegel mit montiertem Namensschildchen des schottischen Geologen James Geikie (1839-1915).
Heine, Heinrich
Französische Zustände. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1833
Los 1604
Zuschlag
120€ (US$ 125)
Heine, Heinrich. Französische Zustände. XXVI, 1 Bl., 408 S. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1833.
Goedeke VIII, 557, 41, 560, 73. Wilhelm-Galley 581 und 436. HSS 009 und 017. – Erste Ausgabe. – Etwas leimschattig, sonst innen sehr sauber. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Heine, Heinrich
Reisebilder. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830-1834
Los 1605
Zuschlag
140€ (US$ 146)
Heine, Heinrich. Reisebilder. Mischauflage. 4 Bände. 15 x 10 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (gering berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830-1834.
Goedeke VIII, 557, 38. Wilhelm-Galley I, 550. Meyer 26 – Mischauflage (Bände I und II in zweiter, Bänd III und der Nachtragsband in erster Auflage). Heine selbst erlebte das Meer zum ersten Mal in den Jahren 1827 und 1828 auf Reisen nach England und Italien. Seine Eindrücke schilderte er in weiteren Reisebildern, die er zwischen 1826 und 1831 veröffentlichte. Dazu gehören z. B. der Zyklus Nordsee und die Werke Die Bäder von Lucca und Ideen. Das Buch Le Grand, letzteres ein Bekenntnis zu Napoleon und den Errungenschaften der Französischen Revolution. In dieser Zeit wurde Heine allmählich als großes literarisches Talent wahrgenommen. Seit Anfang der 1830er Jahre verbreitete sich sein Ruhm in Deutschland und Europa. – Etwas stockfleckig, Innenspiegel zweifach tektiert.
Heine, Heinrich
Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Paris und Leipzig, Heideloff und Campe, 1833. - Erste Ausgabe
Los 1606
Zuschlag
140€ (US$ 146)
Heine, Heinrich. Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., VI, 144 S.; VIII, 186 S. 16 x 10 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Paris und Leipzig, Heideloff und Campe, 1833.
Goedeke VIII, 557, 43. Wilhelm-Galley 443. Meyer 37. Borst 1688. Houben I, 404f. – Erste Ausgabe, erschien in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Das Werk, als eine Art Fortsetzung von Madame de Staëls De l'Allemagne gedacht, wurde zuerst als Artikelserie in der Pariser Zeitschrift L'Europe littéraire veröffentlicht. Die Buchausgabe wurde in Deutschland sofort nach Erscheinen verboten. Die zweite Auflage von 1835/36 erschien unter dem Titel Die romantische Schule und wurde von der Zensur so zerpflückt, "daß sich Heine über den Gedankenmord gar nicht beruhigen konnte" (Houben). – Minimal fleckig, gut erhalten.
Herder, Johann Gottfried
Gott. Einige Gespräche. Gotha, K. W. Ettinger, 1787
Los 1607
Zuschlag
160€ (US$ 167)
Herder, J(ohann) G(ottfried). Gott. Einige Gespräche. VIII, 252 S. 16 x 10 cm. Pappband d. Z. (berieben, beschabt und bestoßen). Gotha, Karl Wilhelm Ettinger, 1787.
Goedeke IV/1, 731, 83. Schulte-Strathaus 56, 53a. Günther 565. Borst 549. – Erste Ausgabe. "Herder schrieb das Büchlein in der Erinnerung an die Gespräche, welche er, oft im Beisein seiner Gattin, mit Goethe in den Jahren 1784 und 1785 über die Philosophie Spinozas geführt hatte, angeregt durch Fr. H. Jacobis Streit mit Moses Mendelssohn über Lessings Spinozismus. Von den drei Personen ist Theophron Herder selbst, Theano soll Caroline sein, mit Philolaus ist Goethe gemeint" (Schulte-Strathaus). Eine zweite, vermehrte Auflage erschien 1800 mit dem Zusatz "Einige Gespräche über Spinoza's System, nebst Shaftesbury's Naturhymnus". – Gering fleckig, Titel und fl. Vorsatz mit mehreren alten Besitzeinträgen.
Herder, Johann Gottfried
Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Riga und Leipzig, J. F. Hartknoch, 1784-1791. - Die seltene "Große Ausgabe" im Quartformat
Los 1608
Zuschlag
850€ (US$ 885)
Herder, Johann Gottfried. Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 4 Bände. 20 x 16 cm. Halbleder d. Z. (fleckig und berieben, Band IV disparat gebunden) mit RVergoldung und je 2 farbigen goldgeprägtem RSchildern. Riga und Leipzig, Johann Friedrich Hartknoch, 1784-1791.
Goedeke IV/1, 730, 79. Schulte-Strathaus 48a. Günther 573. – Die seltene "Große Ausgabe" im Quartformat, zugleich die wirkliche erste Ausgabe von Herders geschichtsphilosophischem Hauptwerk. Als fortschrittlich gegenüber der Aufklärung erwies sich die Historisierung des Entwicklungsbegriffs und die Herausarbeitung entwicklungsgeschichtlicher Gesetzmäßigkeiten. Herder legte mit diesem Werk den Grundstein für den deutschen Idealismus und die Humanitätsidee der Klassik, er beeinflusste die organische Geschichtsauffassung der Romantik und wurde dadurch auch zum Vorläufer des Historismus im 19. Jahrhundert. – Etwas fleckig oder gebräunt, fl. Vorsatz der Bände I bis III mit Besitzeintrag und zeitgenössischem Geschenkvermerk, der etwas disparat gebundene Band IV auch etwas leimschattig. Band I mit Paginierungsfehler, dort springt die Kollation von Blatt 143/144 auf 165/166, so aber vollständig.
Herder, Johann Gottfried
Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, Johann Joachim Christoph Bode, 1773
Los 1609
Zuschlag
550€ (US$ 573)
(Herder, Johann Gottfried). Von Deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter. 1 Bl., 182 S. 16,5 x9,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken mit Schabspuren, Kapitale defekt). Hamburg, Johann Joachim Christoph Bode, 1773.
Goedeke IV/1, 725, 35 und IV/3, 112, 70. Günther 755. Schulte-Strathaus 40, 20. Hagen 37. Holzmann-Bohatta IV, 348. – Erste Ausgabe der von Herder veranstalteten Sammlung programmatischer Texte der Sturm-und-Drang-Bewegung. Bis auf Herders Aufsatz über Shakespeare wurden die Beiträge bereits zuvor publiziert (vgl. Schulte-Strathaus), doch in der Zusammenstellung, vor allem aber durch Herders griffige Titelgebung markiert die Sammlung einen entscheidenden Umbruch in der deutschen Geistesgeschichte. Enthält folgende Schriften: I. Herder. Auszug aus einem Briefwechsel über Ossian und die Lieder alter Völker. - II. Herder. Shakespeare. - III. Goethe. Von deutscher Baukunst. - IV. Paolo Frisi. Versuch über die gotische Baukunst. - V. J. Möser. Deutsche Geschichte. – Schwach gebräunt, sonst wohlerhalten. Vorders Vorsatz erneuert. Exemplar aus der rund 17.000 Bände umfassenden Bibliothek des Industriellen und Bibliophilen Hans Lutz Merkle (1913-2000), mit dessen Exlibris auf dem Innenspiegel ("Feuerbacher Heide No. 4803").
Herder, Johann Gottfried
Zerstreute Blätter. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1785-1793. - Erste Ausgabe
Los 1610
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 104)
Herder, J(ohann) G(ottfried). Zerstreute Blätter. 5 (statt 6) Bände. 15,5 x 9,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1785-1793.
Goedeke IV/1, 730, 82. Schulte-Strathaus 54, 50. Günther-Volgina 772-776. – Erste Ausgabe. Die erste bis fünfte von sechs erschienenen Sammlungen mit Beiträgen zur Literatur und Kunst, darunter zahlreiche Erstdrucke. – Mehrfach gestempelt, Titel teils mit gelöschtem Besitzeintrag, Band I am Schluss mit Wurmspur. Insgesamt mal mehr, mal weniger braun- oder stockfleckig.
Hippel, Theodor Gottlieb von
Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, Christian Friedrich Voss, 1792
Los 1611
Nachverkaufspreis
160€ (US$ 167)
(Hippel, Theodor Gottlieb von). Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. 429 S. Mit gestochenem Titel mit Vignette. 16 x 10,5 cm. HLeder d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen, oberes Kapital leicht eingerissen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Christian Friedrich Voss, 1792.
VD18 11056096. Goedeke IV/1, 688, 16. Schulte-Strathaus 21. Hayn-Gotendorf III, 271. Holzmann-Bohatta IV, 6746. – Erste Ausgabe der berühmten Schrift zur Emanzipation der Frau und zur gesellschaftlichen und rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter. Hippel setzt hier die Ideen fort, wie er sie schon in seinem bekannten Werk Über die Ehe (1774) gegen das patriarchalische Ehewesen formuliert hatte. Bemerkenswert ist Hippels abschließende Folgerung, dass die Männer, indem sie die Frauen unterdrückten, selber mehr verlieren als die unterdrückten Frauen. – Vereinzelte Stockflecken. Insgesamt sauberes und wohlerhaltenes Exemplar auf etwas bläulichem Bütten.
Hobbhan, Johann Wilhelm
Die besondern Avanturen Ludwigs, Grafens von Gleichen. Schneeberg, Carl Wilhelm Fulda, 1730
Los 1612
Zuschlag
500€ (US$ 521)
(Hobbhan, Johann Wilhelm). Die besondern Avanturen Ludwigs, Grafens von Gleichen, wie derselbe in einem Creutz-Zuge nach dem gelobten Lande unter die Saracenen als ein Gefangener gerathen, durch eine Saracenerin aus der Gefangenschafft erettet, und bey seiner ersten Gemahlin wieder in teutschland ankommen, auch mit beyden in Ehestand biß ans Ende blieben. In einer anmuthigen und lehrreichen Geschichte beschrieben, von Verulamio (Pseud.). 322 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (stark beschabt und bestoßen) mit RSchild in moderner Halbleinenkassette. Schneeberg, Carl Wilhelm Fulda, 1730.
Hayn-Gotendorf II, 629. Ullrich 230, 14. Weller 591. – Zweite Ausgabe des berühmten Thüringischen Robinson, die erste, die ohne den Robinson-Titel erschien. 1725 war das Werk erstmals herausgekommen, das die Abenteuer des Ludwig von Gleichen schildert, damals noch unter dem Pseudonym Amindor. Das Frontispiz illustriert die Ankunft des Grafen in einer Kutsche. – Schwach gebräunt, Innengelenke schwach angeplatzt.
Hochnothpeinliches Halsgericht
über den Freyherrn Moritz von Brabeck
Los 1613
Zuschlag
100€ (US$ 104)
Hochnothpeinliches Halsgericht, über den Freyherrn Moritz von Brabeck, wegen des Verbrechens der beleidigten Majestät in sechs Nächten gehegt und gehalten. Herausgegeben von Tobias Trara, wohlbestalltem Nachtwächter in Hildesheim. 92 S. 20 x 12 cm. Interimsbroschur d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren). Hohnstadt, Peter Narrenfeind (d. i. Helmstedt, Fleckeisen), 1800.
Einziger Druck der unter fingiertem Impressum erschienenen politischen Satire. – Etwas stärker stockfleckig. Unbeschnitten.
Hölderlin, Friedrich
Hyperion oder der Eremit in Griechenland. Stuttgart, J. G. Cotta, 1822. - Selten
Los 1614
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 625)
"So dacht' ich. Nächstens mehr."
Hölderlin, Friedrich. Hyperion oder der Eremit in Griechenland. Zweyte Auflage. 2 Teile in 1 Band. 160 S.; 124 S. 15 x 9,5. Halbleder um 1870 (berieben, Kanten und Gelenke etwas beschabt) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart und Tübingen, Johann Georg Cotta, 1822.
Goedeke V, 471, 1. Seebaß 13. Fischer II, 1364. – Die seltene zweite Ausgabe des Briefromans, den Hölderlin mit den wohl berühmtesten Widmungsworten der deutschen Literatur, der Ellipse "Wem sonst als Dir" Susette Gontard, seiner "Diotima", zugeeignet hatte. Erste Entwürfe für den Hyperion datieren auf das Jahr 1792, 1794 erschien dann das Fragment von Hyperion in Schillers Neue(r) Thalia. Ein Jahr später empfiehlt Schiller seinem Verleger Cotta den Hyperion zum Druck, und dieser gibt eine Zusage, ohne auch nur eine Zeile von dem im Entstehen begriffenen Werk zu kennen. Die erste Ausgabe erschien daraufhin 1797 und 1799. Jahrzehnte später kommt es zu dieser Nachauflage, nun in Fraktur gedruckt und nicht in der ursprünglichen Antiqua. Projektiert war diese Neuauflage zusammen mit der Ausgabe der Gedichte, die dann erst 1826 herauskam (vgl. Fischer). Die Druckvorlage des Hyperion wurde vom Dichter der Undine, Friedrich de la Motte Fouqué, redigiert. Wilhelm Waiblinger, der am 6. August 1822 von Uhland den Band zum Lesen bekommen hatte, schrieb bereits einen Tag später in sein Tagebuch: "Hölderlin schüttelt mich. Ich finde eine unendli(ch) reiche Nahrung in ihm. Er schließt meinen ganzen Busen auf (...)." Und zwei Tage später: "Der Hyperion verdient die Unsterblichkeit so gut als Werther, und besser als die Messiade (...)" (zitiert nach: Hölderlin. Marbacher Katalog 33, Nr. 125). – Titel mit gestrichenem Besitzstempel. Schnitt im unteren Rand mit Braunfleck, Gelenke schwach angeplatzt.
Hoffmann, E. T. A. und Hitzig, Eduard
Aus Hoffmann's Leben und Nachlass. Berlin, Ferdinand Dümmler, 1823. - Erste Ausgabe der posthum erschienenen biographischen Würdigung
Los 1615
Nachverkaufspreis
260€ (US$ 271)
Hoffmann, E. T. A. Aus Hoffmann's Leben und Nachlass. (Herausgegeben von Eduard Hitzig). 2 Bände. XIV S., 1 Bl., 336 S.; 1 Bl., 380 S. Mit gestochenem Hoffmann-Portrait von Buchhorn, 3 (davon 1 gefalteten) lithographischen Tafeln, lithographischem Handschriftenfaksimile und 2 mehrfach gefalteten Musikbeilagen. 18 x 11 cm. Pappbände d. Z. mit goldgeprägtem RSchild (diese mit kleinen Abplatzungen). Berlin, Ferdinand Dümmler, 1823.
Goedeke VIII, 498, 67. Salomon 206. – Erste Ausgabe der posthum erschienenen biographischen Würdigung. Mit einer Vielzahl von Erstdrucken Hoffmannscher Briefe und Tagebuchfragmente (wobei die wertvollsten Passagen aufgrund pietätvoller Erwägungen von Hitzig vernichtet wurden), des Testaments sowie von Beiträgen zur Bewertung Hoffmanns als Schriftsteller und Musiker, unter anderem verfasst von C. M. von Weber, A. B. Mark und W. Alexis. – Leicht stockfleckig, insbesondere zu Beginn und am Schluss. Schönes Exemplar.
Hoffmann, E. T. A.
Meister Floh. Frankfurt, F. Wilmans, 1822. - Erste Ausgabe
Los 1616
Nachverkaufspreis
350€ (US$ 365)
Hoffmann, E. T. A. Meister Floh. Ein Mährchen in sieben Abentheuern zweier Freunde. 1 Bl., 267 S., 1 Bl. 18 x 11,5 cm. OPappband (etwas berieben und bestoßen, Rückdeckel mit Schabspur, Rücken fachmännisch unter Verwendung des illustrierten Einbandbezugs alt erneuert) mit Deckelillustrationen in Sepia-Manier von Carl Friedrich Thiele nach Entwürfen von E. T. A. Hoffmann. Frankfurt, Friedrich Wilmans, 1822.
Goedeke VIII, 498, 65. Salomon 173. Voerster 88, 134. – Erste Ausgabe des vielschichtigen Werks, bei dessen Beurteilung erst allmählich "das tiefere Verständnis" wuchs "für das nur scheinbar harmlos-launige Märchen, dessen 'inneren Kitt' die Verbindung des allegorischen Erlösungsmotivs mit der Bewußtseins-Thematik im Humor des Erzählers herstellt" (KLL). "Hoffmann hat für das Märchen ein Titel- und ein Rücktitelkupfer gestaltet und sie als barocke Pictura ohne Text vorgeführt; gleichwohl sind beide Kupfer mit viel Bedeutung aufgeladen. Das Märchen ist ein exemplarischer Fall für die Darstellung mittels verschlüsselter Allegorien und Metaphern, die als eine Form der Geheimpoetik dem Leser Hinweise an die Hand gaben, wie das Märchen zu verstehen sei" (Steinecke). Sein letztes Werk, das er die "fantastische Geburt eines humoristischen Schriftstellers" nannte, veröffentlichte Hoffmann im Februar 1822, kurz vor Ausbruch der Krankheit. "Den völligen Schluß des Märchens konnte der fast gelähmte Hoffmann nur diktieren; er bat Hitzig die Korrekturen zu übernehmen" (HSW VI, 1377). – Stockfleckig, stellenweise auch mit schwachem Feuchtigkeitsrand, Seite 53/54 mit zwei kleinen Löchern (geringer Buchstabenverlust).
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