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Lot 2016, Auction  125, Goethe-Kreis.- Conta, Carl von, Brief als Landesdirektor an den Stadtrat von Bürgel. 1839

Goethe-Kreis.- Conta, Carl von
Brief als Landesdirektor an den Stadtrat von Bürgel. 1839
Los 2016

Nachverkaufspreis
100€ (US$ 104)

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Goethe-Kreis. - Conta, Carl von, Sachsen-Weimarischer Diplomat und Landesdirektor, mit Goethe befreundet (1778-1850). Brief m. U. "C. v. Conta". 1 S. Mit gedrucktem Briefkopf der großherzoglichen Verwaltung. Folio. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Weimar 19.V.1839.
Als Großherzogl. Sächsischer Landesdirektor an den Stadtrat des Städtchens Bürgel, dem er im Namen des Großherzogs mitteilt, dass dem Apotheker Dreikorn aus Zeulenroda, der sich in Bürgel niederlassen möchte, auf sein Ersuchen die Sachsen-Weimarische Staatsbürgerschaft verliehen und der "Immigrationskonsens" ausgehändigt werden könne, sobald er den heimatlichen "Auswanderungs-Erlaubnisschein" vorgelegt habe. - Hübsches Beispiel für die Bürokratie in der deutschen Kleinstaaterei um 1840.

Lot 2017, Auction  125, Goethe-Kreis.- Graff, Johann Jakob, Manuskript.  + 2 Beigaben

Goethe-Kreis.- Graff, Johann Jakob
Manuskript. + 2 Beigaben
Los 2017

Nachverkaufspreis
200€ (US$ 208)

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Goethe-Kreis. - Graff, Johann Jakob, Weimarer Hofschauspieler der Goethezeit, vom Theaterdirektor Goethe und von Schiller hoch geschätzt (1768-1848). Eigh. Manuskript. 1 S. Quer-gr. 8vo. (Weimar 15.I.1835).
Für den "Briefkasten" (Leserbriefe) einer Zeitschrift bestimmte Erwiderung auf einen anonymen Angriff. "... Antwort. An den anonymen Briefschreiber aus Weimar, der sich 'ein Schauspieler aus der Residenz' unterzeichnet: - Ja, Sie haben Recht, jeder anonyme Briefsteller, der lügt, verläumdet, dreht und schimpft, ist ein Schuft. Hätten Sie das beherzigt, so hätten Sie eine andere Antwort von mir erhalten. Und Sie wollen mir ein anonymes Ehrenwort geben, dem ich trauen soll; Sie wollen mit dieser Bildung ein Hof Schauspieler seyn? - Abgesehen von jenem Umstand sind Sie ein kindlicher Mann, dem da noch Komödianten Umtriebe und Theater Klatschereien eine Welt bedeuten." - Dabei: Derselbe. Schriftstück mit 7 Zeilen eines Gedichts. Quer-kl. 8vo. (Weimar) o. J. - "Du vergehst und bist so freundlich / Verzehrest Dich und singst so schön? / Die Liebe behandelt mich feindlich; / Da will ich gerne gestehen / ich singe mit schwerem Herzen - / Sieh doch einmal die Kerzen / sie leuchten indem sie vergehen!" - Darunter von späterer Hand: "Johann Jakob Graff's Handschrift aus seinen früheren Jahren". - Ferner: ein Titelblatt der Zeitschrift "Iris" vom Januar 1775 mit dem handschriftlichen Namenszug "Graff" (vielleicht der berühmte Maler?). - Zusammen 3 Teile, alle in vergoldeten Schmuckrahmen.

Goethe-Kreis.- Grimm, Herman
Brief über Goethes Autographensammlung
Los 2018

Zuschlag
400€ (US$ 417)

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Über Autographen
Goethe-Kreis. - Grimm, Herman, ältester Sohn von Wilhelm Grimm, Kunst- und Kulturhistoriker (1828-1901). Eigh. Brief m. U. "Prof. Dr. Herman Grimm, Geh. Reg. Rath". 2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Berlin 28.IV.1899.
An "hochgeehrte Herren", vielleicht die Goethe-Gesellschaft, die ihm wohl Abdrucke aus Goethes Autographensammlung sandte, für die er sich bedankt. "... Diese Blätter durchzusehen war am heutigen Tage doppelter Genuss. Ein schönes Denkmal bilden sie für den, der sie in der Stille sammelte und commentierte. Handschriften setzen uns in unmittelbare Verbindung mit dem, der schrieb, man glaubt jedes Wort dem Gedanken nach und der Empfindung nach aufwachsen und erblühen zu sehn. Man wird mit Dankbarkeit erfüllt gegen das Schicksal, das sich diesen persönlichen Zeichen der goetheschen Existenz gegenüber milde conservativ verhielt, und dem Manne gegenüber, in dessen treuer Hut diese kostbaren Papiere gestanden haben ...".

Lot 2019, Auction  125, Goethe-Kreis.- Knebel, Carl Ludwig von, Manuskript-Fragment + Beigaben

Goethe-Kreis.- Knebel, Carl Ludwig von
Manuskript-Fragment + Beigaben
Los 2019

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,146)

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Goethe-Kreis. - Knebel, Karl Ludwig von, Goethes „Urfreund", Schriftsteller und Übersetzer (1744-1834). Eigh. Manuskript-Fragment. 1 S. Kl. 4to. O. O. u. J.
Schluss eines Kapitels und Beginn eines neuen Kapitels einer philosophischen Abhandlung. "... Er sieht, daß auch das Entfernteste mit dem nächsten in einer Verbindung zusammen hängt, und daß eines nicht wohl ohne das andere bestehen kan. Hieraus entsteht ihm eine Welt; eine allgemeine Ordnung der Dinge, die zu begreifen seine angelegenste Sorge wird. - Die Welt. - Der Gedanke, der sich von den nahen Umgebungen, mit welchen wir so innig durchflochten sind, und durch welche wir gleichsam selbst sind u. bestehen, losreissen, und zu einer allgemeinen Betrachtung aller Dinge erheben kan, ist ohne Zweifel das erhabenste im Menschen ...". - Rückseitig die Bestätigung: "Daß Vorstehendes meines seeligen Vaters Handschrift ist bestätigt C von Knebel" (von anderer Hand datiert: Jena 11. August 1858). - Beiliegend 2 Aktenstücke von 1792, betreffend das Lehngut Laußnitz und die Familie von Stein (7 S. Folio) sowie ein eigh. Brief des weimarischen Staatsministers Bernhard von Watzdorf (2 S. Weimar 20.I.1855).

Lot 2020, Auction  125, Goethe-Kreis.- Lavater, Johann Caspar, 11 beschriftete Kupfertafeln

Goethe-Kreis.- Lavater, Johann Caspar
11 beschriftete Kupfertafeln
Los 2020

Nachverkaufspreis
1.500€ (US$ 1,563)

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Goethe-Kreis. - Lavater, Johann Caspar, Schweizer Schriftsteller, Theologe und Physiognomiker, befreundet mit Goethe und anderen Autoren der dt. Klassik (1741-1801). 11 Kupferstiche mit eigh. Kommentar auf den Rändern. Auf gelblichem Bütten mit aquarellierter Rahmung in Türkis und Schwarz, 3 auch zusätzlich mit Goldstreifen. Die Kupfer teils aufmontiert, teils direkt auf das Blatt gedruckt. Je ca. 22,8 x 14,7 cm. O. O. 1. und 2.III.1794 bzw. o. D.
Darstellung weiblicher und männlicher Tugenden durch Figuren in antiker Gewandung. Von Lavater am oberen Rand nummeriert und mit der jeweiligen Tugend bezeichnet, auf dem unteren Rand ein in Versform kommentierender Zweizeiler von Lavaters Hand und sein Monogramm "L." Dargestellt werden die Tugenden Dehmuth, Sanftmuth, Edelmuth, Geduld, Keuschheit, Discretion, Klugheit, Mässigkeit, Zärtlichkeit, Muth- und Entschlossenheit, Andacht. Textbeispiel: "Mütterlich sanft und froh und heiter ist Zärtlichkeit immer; / Und Ihr Auge sucht nur Anlaß, Freude zu machen." - Schöne und seltene Sammlung typischer Arbeiten Lavaters.

Lot 2021, Auction  125, Grass, Günter, 24 Briefe an Heinrich Vormweg. 1965-2002.

Grass, Günter
24 Briefe an Heinrich Vormweg. 1965-2002.
Los 2021

Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,604)

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"der Rummel um die 'Blechtrommel'-Verfilmung"
Grass, Günter, Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Graphiker, Literatur-Nobelpreisträger (1927-2015). Sammlung von 24 Briefen, davon 21 maschinenschriftlich, 3 handschriftlich, m. U. "Günter Grass" oder "Günter". Jeweils gr. 4to. Berlin-Friedenau und Lübeck 1965-2002.
An den ihm befreundeten Literatur- und Theaterkritiker, Essayisten und Rundfunk-Autor Heinrich Vormweg (1928-2004) in Köln. Oft inhaltsreiche Briefe über literarische Themen, größtenteils über die von Heinrich Böll, Günter Grass und Carola Stern herausgegebene Zeitschrift "L 76". Einige Zitate: "... Sie haben den 'L 76'-Musterband liegen lassen und sonst noch einige Unterlagen. Unser Gespräch war nützlich ... Die zwei Kapitel und das Gedicht 'Lena teilt Suppe aus' schicke ich Ende April. Mit meinem Artikel (ca 10 Seiten) zum Radikalenerlaß können Sie Ende Mai rechnen [19.III.1976] ... noch kurz einige Bemerkungen zu Nr. 1 'L 76'. Wichtig ist sicher, daß Sie als Redakteur einen Eingangsartikel schreiben, in dem die Ziele und Vorstellungen von 'L 76' umrissen werden. Notwendig wird es sein, auf den Ausgangspunkt 'Listy' und den vorerst gescheiterten Reformversuch der tschechoslowakischen Sozialisten und Kommunisten hinzuweisen. Es ist ja doch so, daß das, was in Prag verhindert wurde, bis in unsere Tage hinein - sei es in Italien und Frankreich, sei es in Portugal und Spanien, aber auch in der Bundesrepublik - 'Wirkung' zeigt. Der Anteil der Schriftsteller an dieser Entwicklung ist kein geringer gewesen. Im Grunde hat sich an der Problemstellung des Briefwechsels zwischen Pavel Kohout und mir bis heute nichts geändert; allenfalls ist noch deutlicher geworden, daß sich der Sozialismus nicht verwirklichen läßt, wenn er mit dem Verlust demokratischer Grundrechte erkauft werden muß [24.III.1976] ... Gestern war ich in Ostberlin bei Biermann ... Ich erzählte Biermann von 'L 76', und er gab mir seine 'Ballade vom Aale-Räuchern' zum Abdruck ... Die Ballade ist ein echter Biermann: mecklenburgische DDR-Realität plus Knast und verzweifeltem Raunzen [26.III.1976] ... ich glaube, wir duzen uns seit der letzten Buchmesse. Jedenfalls dämmert mir soetwas. Sollte mich aber meine partielle Volltrunkenheit am Abend des letzten Tages getäuscht haben, bitte ich Dich trotzdem, es beim Du zu lassen ... Ich werde mich am 4. Oktober hinsetzen und versuchen, über das Wahlergebnis zu schreiben. Viel Zeit habe ich nicht, da ich am 7. nach Mailand fahre, um dort eine Ausstellung meiner Grafiken zu eröffnen [27.IX.1976] ... Seit einigen Tagen aus den Vereinigten Staaten zurück, finde ich hier einen Brief, das Antwortschreiben des Justizministeriums der CSSR auf einen Brief hin, den Heinrich Böll, Max Frisch und ich (womöglich noch andere) geschrieben haben [27.IV.1977] ... Anbei drei nachgelassene Gedichte von Günter Bruno Fuchs, die mir Michael Krüger für 'L 76' geschickt hat. 'Gesellschaftskunde' gefällt mir recht gut [12.V.1977] ... Auf dem Bloch-Begräbnis traf ich Fritz J. Raddatz, der gerne für 'L 76' einen Bloch-Nachruf schreiben würde. Nur will er sich als Autor nicht aufdrängen ..." [23.VIII.1977].
Im Dezember 1977 plant man, bei den Berliner Festspielen auch eine literarische Veranstaltung unter dem Motto 'Anpassung und Widerstand. Exemplarische Künstlerbiografien während der Zeit von 1933-1945' ... Was hältst Du von dem Vorschlag? Wäre nicht das letzte Heft 78 dafür geeignet? Unsere Vorschläge für exemplarische Schriftstellerbiografien hießen: Dieter Wellershoff über Gottfried Benn, Rolf Michaelis über Gerhart Hauptmann, Jünger über Jünger ... Meiner Meinung nach sollte man das Thema nicht nur auf die Zeit von 33-45 beschränken, sondern auch Anpassungs und Widerstandsformen innerhalb der DDR mitreflektieren. Vielleicht könnte es Hans Mayer reizen oder Fritz J. Raddatz, über die 'Brechtsche List' zu schreiben [1.XII.1977] ... Der Gewerkschaftsentschluß, die Europäische Verlangsanstalt zu verkaufen, ist ein Skandal ... 'L 76' darf nicht zur Verkaufsmasse der EVA gehören. - Langsam klingt der Rummel um die 'Blechtrommel'-Verfilmung ab. Ich konzentriere mich aufs Zeichnen und lesen und bin gespannt, was mir als nächstes unter die Feder kommt ..." [4.VII.1979]. - Einige Beilagen: die 3 Gedicht-Typoskripte von G. B. Fuchs, ein Schriftwechsel über die Festwochen-Planung für 1978 und die Durchschrift eines Briefes von Vormweg an Grass. - Die Briefe an den von Grass hoch geschätzten Heinrich Vormweg vermitteln Einblicke in viele Facetten des Charakters sowie der literarischen und politischen Anschauungen des Nobelpreisträgers.

Lot 2022, Auction  125, Hauptmann, Gerhart, Brief an den Schriftsteller Leo Berg. 1891

Hauptmann, Gerhart
Brief an den Schriftsteller Leo Berg. 1891
Los 2022

Zuschlag
100€ (US$ 104)

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"mit meinen Webern in der Tasche nach Berlin"
Hauptmann, Gerhart, Dramatiker und Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Diktierter Brief einschl. der Unterschrift "Gerhart Hauptmann". 11/2 S. 8vo. Mittel Schreiberhau 12.IX.1891.
An den Schriftsteller und Journalisten Leo Berg, Mitbegründer der "Freien Bühne" in Berlin, der ein Gedicht von Hauptmann erbeten hatte. "... Sie wissen ja wie gerne ... aber mit meiner Lyrik ist es nichts. Ich bitte Sie herzlich auch das eine Gedicht welches Sie von mir besitzen nicht zu veröffentlichen ... Es würde mir wirklich mehr als unangenehm sein irgendetwas aus meiner Versuchsperiode veröffentlicht zu sehen ... Ende November, Anfang December hoffe ich mit dem fünfaktigen Weberdrama herauskommen zu können. Jetzt stecke ich mitten in Arbeit. Mit meinen Webern in der Tasche komme ich nach Berlin (auf Monate) eher nicht ...". In einer geschlossenen Vorstellung der "Freien Bühne" wurde Hauptmanns Schauspiel "Die Weber" 1893 unter großem Aufsehen uraufgeführt - vom Kaiser abgelehnt, von Theodor Fontane freudig begrüßt.

Lot 2023, Auction  125, Hauptmann, Gerhart, Brief an einen Bühnenautor. 1894 + Beigaben

Hauptmann, Gerhart
Brief an einen Bühnenautor. 1894 + Beigaben
Los 2023

Zuschlag
280€ (US$ 292)

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Hauptmann, Gerhart, Dramatiker, Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Eigh. Brief m. U. "Gerhart Hauptmann". 1 S. Doppelblatt. 8vo. Schreiberhau 17.VII.1894.
An (den nicht genannten) Dr. Finkelnburg, der ein Bühnenmanuskript zurückhaben möchte, das er Hauptmann zur Beurteilung übersandt hatte. "... ich habe Ihr Manuscript nicht finden können und bitte Sie, mir einige Zeit zu weiterem Suchen gewähren zu wollen. Ich war über ein halbes Jahr von Hause abwesend und so hat sich ein Berg von Sendungen gehäuft, den zu durchdringen nicht so ganz leicht ist. Zudem stecke ich mitten in der Arbeit. Wollen Sie die grosse Güte haben mir kurz zu schreiben, ob die mir gesandte Abschrift Ihres Stückes die einzige war die Sie besassen? Ich würde in diesem Falle noch einmal alles in meinem Zimmer um und um kehren ...". - Dabei: Ludwig Fulda, Bühnenautor und Übersetzer, Mitbegründer und Leiter der Freien Bühne in Berlin (1862-1939, starb durch Selbstmord nach Nazi-Schikanen gegen ihn). Porträt-Photographie (11 x 8 cm) und 2 kleine Autographen (1902 und 1915).

Lot 2024, Auction  125, Hertzberg, A. L. F., Meine Gedanken in den Stunden der Langenweile

Hertzberg, A. L. F.
Meine Gedanken in den Stunden der Langenweile
Los 2024

Nachverkaufspreis
300€ (US$ 313)

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"Über die Wahl eines Mannes"
Hertzberg, A. L. F. Eigh. Manuskript "Meine Gedanken, in den Stunden der Langenweile". 141 pag. S., davon 92 S. eng beschrieben. Kl.-8vo. Halbleder d. Z. (berieben, oberes Kapital bestoßen; etwas fleckig). Berlin 20.VI.1801.
Die vorliegende Handschrift eines Privatmenschen aus Berlin, datiert auf das Jahr 1801, enthält moralische Betrachtungen, philosophische Lebensweisheiten und Überlegungen zu vielerlei sozialpädagogischen Themen in der Nachfolge des Freiherrn von Knigge. Das Manuskript gliedert sich in die folgenden Kapitelüberschriften:
"I. Ein paar Worte zu Herrschaften und Dienstbothen. - II. Gedanken über Menschenkenntniß. - III. Die Vortheile einer guten Erziehung. - IV. Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Höflichkeit. -V. Rechtschaffend leben ist der Grund der Glückseeligkeit. - VI. Gedanken über Hochachtung. - VII. Das menschliche Herz. - VIII. Ueber die Vortrefflichkeit des Spiels. - IX. Das Vergnügen als die größte Triebfeder der menschlichen Handlungen. - X. Ueber die Sorgfalt für die Erhaltung der Gesundheit. - XI. Ueber die Liebe zum Ruhme. - XII. Die gerettete Unschuld, oder: die Geschichte Alcanders und Septimius. - XIII. Ueber die Wahl eines Mannes, zur Belehrung für Frauenzimmer". - Aus dem letzten Kapitel entstammen folgende Zeilen: "Viele Frauenzimmer nehmen es gleich als einen allgemeinen Grundsatz an, daß auch der beste Mann nur ein von seinen Vergehungen gebesserter Mensch sey, daß man die vorhergegangenen Ausschweiffungen eines Liebhabers übersehen müße, und sich deswegen von einer Heirath nicht dürfe abschrecken laßen, wenn nur sonst die übrigen Umstände vortheilhaft scheinen, indem man doch alle Zeit die Hofnung hegen könne, daß er sich bessern werde". Das letzte, als vierzehntes geplante Kapitel kam über den Titel "Amors Guckkasten" nicht hinaus. - Kaum stockfleckig, papierbedingt gering gebräunt, insgesamt gut erhalten.

Lot 2025, Auction  125, Hesse, Hermann, Brief an Frank Thiess. 1923

Hesse, Hermann
Brief an Frank Thiess. 1923
Los 2025

Zuschlag
800€ (US$ 833)

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- Großes Lob für den Roman "Die Verdammten".
Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Eigh. Brief m. U. "Hermann Hesse". 11/2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Montagnola Jan. 1923.
An den Schriftsteller-Kollegen Frank Thiess, der ihm zwei seiner Bücher, seinen ersten und seinen dritten Roman, zur Besprechung übersandt hatte: "Der Tod von Falern" (1921) und "Die Verdammten" (1923). "... Lange Zeit lag ein Buch von Ihnen bei mir, unter vielen, allzu vielen neuen Büchern, die man so zugesandt bekommt. Da ich das Rezensieren moderner Dichtungen ganz aufgegeben u. zur Presse keine Beziehungen mehr habe, ließ ich jene Bücherstöße u. den Staub darauf, sich anhäufen. Dann kam Ihr zweites Buch, ich war aber lange Zeit krank. Jetzt erst kam ich zum Lesen, las erst 'Falern' u. dann die 'Verdammten'. - Falern machte mir gleich Eindruck, war im Ganzen aber für mein Gefühl ein klein wenig zu virtuos. Kurz, ich war erstaunt u. hatte Hochachtung, aber blieb noch kühl. Erst die 'Verdammten' haben mich gewonnen. Ich mag Ihnen nicht viel über Ihr Werk sagen, Sie wüßten das alles schon selbst. Doch muß ich Ihnen dafür danken u. Ihnen sagen, daß diese Dichtung mir lieb geworden ist u. mich auf das Fruchtbarste bewegt u. beglückt hat. Es ist nicht dies oder jenes, was mich gewann, auch nicht einmal die Reife des Bewußtseins u. die Weite der Anschauung, sondern ... die dichterische Athmosphäre, die Selbstverständlichkeit aller Dinge, die scheinbare Unerfundenheit des Ganzen. Das ist wunderschön, u. ist in der heutigen Dichtung ein seltener Paradiesvogel ...".

Lot 2026, Auction  125, Heyse, Paul, Brief an einen Schriftsteller-Kollegen. 1884

Heyse, Paul
Brief an einen Schriftsteller-Kollegen. 1884
Los 2026

Zuschlag
240€ (US$ 250)

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Über den "Neuen deutschen Novellenschatz"
Heyse, Paul, Schriftsteller, Nobelpreisträger, Haupt des Münchener Dichterkreises (1830-1914). Eigh. Brief m. U. "Paul Heyse". 31/2 S. Doppelblatt. 8vo. München 17.IV.1884.
An einen Schriftsteller-Kollegen in Berlin, den er um eine Novelle als Beitrag zu der von Heyse und R. Laistner herausgegebenen Anthologie "Neuer deutscher Novellenschatz" (1884-1888) bittet. "... Zum Glück habe ich schon lange vor der Zeit, in der eine Fortsetzung des Unternehmens beschlossen wurde, Ihnen meine Bewunderung Ihrer Erzählungskunst ausgesprochen, so daß Sie es jetzt für keine höfliche Floskel halten können, wenn ich sage, dass wir kaum eine Lücke so sehr beklagen würden, als wenn Sie uns fehlten. Ich bin aber wahrlich nicht im Stande, eine einzelne Ihrer Arbeiten als vorzugsweise begehrenswerth zu bezeichnen. Die Vorzüge Ihres Stils und die Eigenartigkeit der Stoffe und Charaktere sind allen gemeinsam ...". Der Autor möge selbst auswählen, was er von seinen Werken für geeignet hält, es der "Mustersammlung" zur Verfügung zu stellen. Äußert sich dann über den zu erwartenden Erfolg der Reihe beim Buchhandel, die Ausstattung der Bände und die Honorare. "... Die ersten drei Bändchen erscheinen in 14 Tagen. Sie werden sich überzeugen, daß wir Sie in die beste Gesellschaft bringen ...". Am Schluß heißt es: "... Ich füge nur noch die besten Grüße hinzu und mein Bedauern, Sie bei meinem letzten Besuch in Berlin nicht gesehen zu haben. Vielleicht hab' ich im nächsten Herbst Gelegenheit mich zu entschuldigen ... Darf ich Sie bitten, das inliegende Billet gelegentlich Ihrem Bruder zukommen zu lassen?"

Lot 2027, Auction  125, Heyse, Paul, Brief an Friedrich Spielhagen. 1884

Heyse, Paul
Brief an Friedrich Spielhagen. 1884
Los 2027

Zuschlag
140€ (US$ 146)

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Heyse, Paul (1830-1914). Eigh. Brief m. U. 1 S. Doppelbl. Gr. 8vo. München 2.II.1884.
An den Herausgeber und Redakteur der "Westermanns illustrierten deutschen Monatshefte", Friedrich Spielhagen, bezüglich des Vorabdrucks seiner Novelle "Die schwarze Jakobe". "... Ich erlaube mir d. Anfrage, ob Sie für d. beifolgende "Schwarze Jacobe" Raum in den Spalten der Ill. Monatshefte hätten. Ich muß freilich bemerken, daß ich Mitte Mai einen 2ten Band meines 'Buches der Freundschaft' herauszugeben gedenke, in welchem diese Erzählung nicht fehlen dürfte. Sie sollte demnach spätestens im Ihrem Aprilheft erscheinen. Haben Sie d. Güte, mich umgehend zu benachrichtigen, ob dies möglich ist, und empfangen Sie d. Werklieferung m. aufrichtigster Hochachtung Ihres sehr ergebenen Paul Heyse. - P.S. da es mir doch sehr unsicher scheint, ob Sie auf d. obige Bedingung eingehen können, ziehe ich es vor, das Man. vorläufig noch zurückzubehalten." - Offenbar konnten sich Heyse und Spielhagen einigen, denn die Novelle erschien im 56. Band (April-September 1884) der "Monatshefte", bevor sie in Heyses "Gesammelten Novellen" im gleichen Jahr bei Hertz in Berlin gedruckt wurde.

Lot 2028, Auction  125, Huber, Therese, Brief an Elise Bürger. 1821

Huber, Therese
Brief an Elise Bürger. 1821
Los 2028

Zuschlag
500€ (US$ 521)

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Huber, Therese, Tochter von Chr. G. Heyne, Witwe von George Forster und Ludwig Ferd. Huber, bedeutende Schriftstellerin, Redakteurin des Cottaschen "Morgenblattes für gebildete Stände" (1764-1829). Eigh. Brief m. U. "Therese Huber geb. Heyne". 1 S., eng beschrieben. Gr. 8vo. Stuttgart 15.IX.1821.
Wahrscheinlich an die Schriftstellerin und Schauspielerin Elise Bürger, Gottfried August Bürgers "Schwabenmädchen", die sich in finanziellen Nöten befand und bei verschiedenen Prominenten Geld erbettelte. Therese Huber erklärt zunächst, weshalb der an Cotta gerichtete Bittbrief erst mit erheblicher Verspätung sein Ziel erreichte. "... Gestern erhielt ich Cottas Antwort - hier ist eine Anweisung - Gott segne Ihr Vorhaben! mein Gebet begleitet Sie. Ja, ich kannte Sorge der Art, kannte wohl die Momente des Lebens wo 6 Louis mir hätten eine ruhige Nacht gegeben, wo ich Gott um Muth mußte bitten weil sie fehlten, wo ich mich an der Größe der Schicksale die auch mein kleines Schicksal fortgerissen hatten tröstete und erhob - nicht mit der Lilie des Feldes und dem Sperling, sondern mit der Zuversicht, daß der Gott, der Nationen durch Unglück zum Bessern führen will, mir nicht umsonst so harte Lehre geben sollte. Meine Zuversicht ward gelohnt, sie lebt noch in mir bey stez erneuten Sorgen und stez erhaltner Kraft ... Sollten Sie durch literarische[s] Interesse zum Morgenblatt zurückzukehren wünschen, so adressiren Sie gefälligst unmittelbar an die Redaktion derselben. Für ihr persönliches Interesse ist Ihnen meine Adresse bekannt und ich bereit theil daran zu nehmen." - Elise Bürger mußte öfter um finanzielle Hilfe bitten. Im April 1831 erhielt sie z. B. von der Landgräfin Auguste von Hessen-Kassel einen kleinen Betrag zur Finanzierung einer Operation ihres rechten Auges.

Lot 2029, Auction  125, Jacobowski, Ludwig, Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift. 1900

Jacobowski, Ludwig
Eigenhändiges Gedicht mit Unterschrift. 1900
Los 2029

Nachverkaufspreis
500€ (US$ 521)

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Jacobowski, Ludwig (1868-1900), jüdisch-deutscher Lyriker, Schriftsteller und Berliner Publizist, Freund Rudolf Steiners. Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Ludwig Jacobowski", datiert "Berlin, den 29. III. 1900".
"Nocturno". Saubere Reinschrift eines seiner ergreifendsten Liebesgedichte. "Wenn durch der Dämm'rung tiefgesenkten Flor / Kaum unsre Linien aus dem Finstern ragen, / Spiel mir noch einmal das Nocturno vor, / Aus dem die Ängste dieser Erde klagen, / Ganz leise nur! ... Wie Mädchenblicke sind, / Die sich zum erstenmal dem Liebsten heben, / Wie Blütenhauch aus vollen Kelchen rinnt, / Wie Seufzer, die von blasser Lippe schweben. / Dann kommt ein Mollakkord! ...". Das Gedicht besteht aus vier Strophen zu je vier kreuzweise angeordneten Reimen.
"Jacobowski, dem nur knapp 33 Lebensjahre zugemessen waren, hat sich in dieser kurzen Zeit zu einem literarischen Wirken gezwungen, das imponierend erscheinen muß. ... [1891] hatte er seinen ersten Roman 'Werther der Jude' (1892) in zweiter Fassung zu schreiben begonnen, hatte schon 1888 einen ersten Gedichtband 'Aus bewegten Stunden' herausgebracht und im Oktober 1890 mit Richard Zoozmann die Berliner Monats-, bzw. Halbmonatsschrift 'Der Zeitgenosse' begründet. Bis zu seinem Tod wurde er Mitherausgeber von 3 weiteren Zeitschriften, 1898 auch der 'Gesellschaft'. Er war außerdem für den 'Verein zur Abwehr des Antisemitismus' tätig und gründete den Berliner Klub für Schriftsteller und Künstler 'Die Kommenden', dessen Leitung sein Freund Rudolf Steiner nach Jacobowskis Tod übernahm. ... Schon die Wirkung seines ersten Romans riß ihn mitten in die politischen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen seiner Zeit. 'Werther der Jude', der Verfasser erkannte es selbst, konnte 'in allen Lagern nur auf wenig Verständnis stoßen', zumal Jacobowski schrieb: '… in meinen Anschauungen über die Judenfrage bin und bleibe ich derselbe … Sie zeigen immer nur eine Wegrichtung: Restloses Aufgehen in deutschem Geist und deutscher Gesittung.' ... Es besteht heute kein Zweifel darüber, daß Jacobowskis Werken mehr zeitgeschichtlicher als poetischer Wert bleibt. Fred B. Stern, dem allein es zu verdanken ist, daß Jacobowski wieder bekannt geworden ist, sagt deshalb mit gutem Grund, er habe in seiner Monographie nicht eine 'literarische Persönlichkeit', sondern den 'Typus der jungen jüdischen Intelligenz um die Wende des 19. Jahrhunderts und ihre Zwitterstellung im deutschen Kulturkreis' dargestellt" (NDB X, 240f.).
Autographen, gar eigenhändige Gedichte von Jacobowski, sind überaus selten und bis dato auf dem Markt kaum nachweisbar. – Mit Notenzeilenstempel verso und auf dem Respektblatt.

Lot 2030, Auction  125, Jensen, Wilhelm, 13 Briefe an den Verleger Westermann. 1870

Jensen, Wilhelm
13 Briefe an den Verleger Westermann. 1870
Los 2030

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,354)

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Jensen, Wilhelm, Schriftsteller und Journalist (1837-1911). 13 eigh. Briefe m. U. "Wilhelm Jensen". Zus. ca. 16 S. in sehr kleiner Schrift, teils mit Briefkopf "Redaction der Flensb. Nordd. Zeitung". Gr. 8vo. Flensburg 4.I.1869 - 12.XI.1870.

An den Verleger George Westermann in Braunschweig, betreffend den Abdruck einer Novelle in "Westermanns Monatsheften" sowie die Buchausgabe von einigen Werken Jensens ("Unter heißerer Sonne", "Nero", "Eddystone", "Minathka"). Bezeichnet "Eddystone" als "das Originellste, was ich geschrieben" und "Unter heißerer Sonne" als "Werkchen, auf das ich besonderen Werth lege". Ferner über die Arbeit an einem Roman, "der während der Kriegsereignisse dieses Jahres im Elsaß spielt ... Er verfolgt die Absicht ... in höchstem Sinne versöhnend zu wirken". - 2 Briefe mit eigh. Notiz und Monogramm "W." von Westermanns Hand. - Beiliegend 2 eigh. signierte Honorar-Quittungen Jensens, Freiburg i. Br. 25.XII.1881, und München 3.III.1899. - Interessante Korrespondenz eines einst viel gelesenen Autors.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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