Martyrologium hieronymianum
Fragment eines Blattes einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2801
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,226)
Fragment der Karolingerzeit: "stimmt mit den ältesten
und besten Texten überein"
Martyrologium Hieronymianum. Fragment eines Blattes einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 4 Zeilen. Schrift: karolingisches Minuskel. Format: 4 x 11 cm. Umschlag. Vielleicht Westdeutschland, 8. bis 9. Jahrhundert.
Kleiner Fragmentstreifen einer Handschrift aus der Karolingerzeit, wie der Mediävist Alban Dold (1882-1960) feststellte in seiner Publikation über das Fragment: Ein kleines, aber beachtliches Fragment aus dem Martyrologium Hieronymianum, in: Analecta Bollandiana Bd. LXXII (1954), S. 35-38. 34. "Das Fragment", lautet die Summa (K.R.), "im Besitz von Prof. Eis (Freising) stammt aus dem 8./9. Jahrh., enthält ein Bruchstück des Mart. Hier vom 14. und 15. Febr. und stimmt mit den ältesten und besten Texten überein." Gerhard Eis (1908-1982) vermutet selbst (hs. Eintrag auf dem Umschlag): "Vielleicht aufgenommen bei B. Bischoff u. E. A. Lowe, Suppplementband der Codices latini antiquiores, Oxford 1971" (CLA). – Mit Löchern, Fehlstellen, etwas abgerieben, sehr selten so früh. Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 88.
Boethius, Anicius Manlius Severinus
De consolatione philosophiae. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift
Los 2802
Zuschlag
850€ (US$ 914)
Boethius, Anicius Manlius Severinus. De consolatione philosophiae. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Schrift: Minuskelschrift. Format: 22 x 9,5 cm. Mit Rubrizierung, roten Majuskel-Überschriften. Ende 10., Anfang 11. Jahrhundert.
Eines der frühesten Fragmente der Handschriften-Fragmentsammlung des Professor Gerhard Eis (1908-1982), wohl mit Teilen aus der "Consolatio philiosophia" des Anicius Manlius Boethius (480-524), in einer feinen, kleinen karolingischen Minuskelschrift mit Auszeichnungen in roter karolingischer Majuskel. Beiliegen 5 Dokumente mit Briefen, Transkriptionen, Kaufangebot von Jacques Rosenthal etc.: "Sehr verehrter Herr Professor! Ihr Fund, den Sie mir eben zusandten, hat mich höchlichst überrascht, denn eben erhielt ich Separata eines Aufsatzes von mir zugesandt, der genau für die beiden gleichen Liturgiettage, den Palmsonntag und die nachfolgende Feria Secunda ... enthielt ..." (Alban Dold). – Makulaturschäden, in Streifen gebräunt, Gebrauchsspuren, Textabrieb, Falzlöcher, Fehlstellen und neue Nähung bzw. Konservatorenstreifen-Fixierung. Provenienz: Jacques Rosenthal (Hans Koch), Eching. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 80.
Terentius Afer, Publius
Adelphoe. 2 Fragmentstreifen einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2803
Zuschlag
3.600€ (US$ 3,871)
Terentius Afer: Fragmente einer Handschrift
des 11. Jahrhunderts
Terentius Afer, Publius. Adelphoe. 2 Fragmentstreifen einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Schrift: Rotunda. Format: ca. 5,8 x 28 und 5 x 26 cm. Mit einer großen romanischen Initiale "D". Italien (?), 11. Jahrhundert.
Sehr seltenes Fragment aus "Adelphoe", dem um 160 v. Chr aufgeführten Stück "Die Brüder" von Publius Terentius Afer (195-159 v. Chr.), hier in zwei Stücken ausgelöster Einbandmakulatur. – Mit entsprechenden Gebrauchsspuren, Leimresten, Bräunungen, Wurmlöchlein und Einschnitten, insgesamt aber in vielen Teilen doch noch gut lesbar. Der Heidelberger Germanist Gerhard Eis (1908-1982) hat die Verse in Bleistift notiert: "470-485", "516-527", "708-717" und "745-757". Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 84.
Lectionarium
mit Textstellen aus dem Petrusbrief, aus Matthäus und Johannes
Los 2804
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Italienisches Manuskript-Fragment um 1080
Lectionarium mit Textstellen aus dem Petrusbrief, aus Matthäus und Johannes. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 Fragmente. 19 Zeilen. Schrift: Italienische Minuskel in Rot und Sepia. Schriftraum: ca. 17 x 12 cm. Format: ca. 23,0 x 14,3 cm (ungerade Ränder). Mit roten Majuskel-Initialen und Textstellen in Rot, roter Kapitalstrichelung. Italien, 11. Jahrhundert.
Mit Textstellen aus dem 1. Petrusbrief, Kapitel 3, ferner aus Matthäus 28, 1 sowie Johannes 1, 5 mit dem Fest zum Heiligen Petrus. – Ungerader Beschnitt über die Kolumne mit Textverlust, Löchlein und kleinen Fehlstellen, Textabrieb, Ansetzungen und Gebrauchsspuren, jedoch insgesamt ordentliches, überaus seltenes und besonders frühes Beispiel italienischer Schriftkunst des 11. Jahrhunderts. Provenienz: 1969 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Sakramentar
Einzelblatt einer lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Fragmentbl.
Los 2805
Zuschlag
440€ (US$ 473)
"Entrückt aus dem Schatten der fleischlichen Opfer"
"Remotis obumbrationibus carnalium victimarum"
Sakramentar. Einzelblatt einer lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Fragmentbl. mit 2 S. 2 Spalten. Fragment mit 31 Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Format: 35,5 x 25,5 cm. Mit Rubrizierung, 5 großen roten Initial-Majuskeln, rote Zeilenanfänge. Italien (wohl Rom), frühes 12. Jahrhundert.
Als Einbandbezug verwendetes Fragment einer frühen mittelitalienischen, aller Wahrscheinlichkeit nach aus Rom stammenden Handschrift eines Sakramentars, eines Teils der Heiligen Messe: "Remotis obumbrationibus carnalium victimarum, spiritalem tibi, summe pater, hostiam supplici servitute deferimus, quae miro ineffabitique mysterio et immolatur semper, et eadem semper offertur" (etwa: "Entrückt aus dem Schatten der fleischlichen Opfer bringen wir Dir, höchster Vater, ein geistliches Opfer vollzogener Knechtschaft, das immer in einem wunderbaren und unaussprechlichen Geheimnis geopfert wird und immer auf gleiche Weise dargebracht wird"). – An den Rändern stärker fleckig, gebräunt, mit Ausschwärzung und Leimspuren, die rechte Kolumne überschnitten und angesetzt, verso der Text weitgehend abgerieben. Provenienz: 1993 Quaritch, London, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Gregor I. Papst
Homiliae in Evangelias. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2806
Nachverkaufspreis
700€ (US$ 753)
Über die irdische und die himmlische Liebe
Gregor I. Papst. Homiliae in Evangelias. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 32 Zeilen. Schrift: Frühe Gotica textualis, britannica: Schriftraum 25 x 16,3 cm. Format: 34 x 23,3 cm. Mit Majuskel-Initialen. Nordliches Frankreich (Bretagne) oder südliches England, erste Häfte des 12. Jahrhunderts.
Sehr frühes Blatt einer Homilien-Handschrift mit einer überaus klaren, noch kaum gebrochenen Gitterschrift. Das Blatt enthält einen großen Passus aus einer Homiliae Gregorii Magni, einer Predigt Papst Gregors des Großen (um 540-604): "Nam tanto quisque a superno amore disiungitur, quanto inferius delectatur. Unde et adhuc subditur: Qui non diligit me, sermones meos non servat.", etwa: "Denn je mehr ein jeder von der Liebe oben (i. e. die himmlische Liebe) getrennt ist, desto mehr erfreut er sich an der Liebe unten (i. e. die irdische Liebe). Daher heißt es weiter: 'Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht.'"), aus den Homilien II, XXX, 1 mit dem Zitat aus Johannes 14, 24: "Wer mich aber nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat". – Stärker gebräunt, mit kleinen Fehlstellen im Rand, jedoch ohne Textverlust, kaum Läsuren, sehr schönes Blatt auf bemerkenswert festem, starken Pergament. Provenienz: 1965 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Priscianus Caesariensis. Kommentar zu Priscianus. Lateinische Handschrift auf Pergament. 8 S. auf 2 Doppelbl. 2 Spalten. 63 Zeilen. Schrift: Miniatur-Bastarda. Schriftraum: 20,2 x 6 cm. Format: 21,5 x 13,3 cm. Mit zwei 2-zeiligen Initialen in braunen Majuskeln. Wohl Frankreich, frühes 12. Jahrhundert.
Eine vermutlich französische, spätromanische Handschrift mit einem Kommentar zu Priscianus Caesariensis (um 500). – Wurmlöchrig und in den Text beschnitten. Provenienz: 1963 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Evangelienexegese des Heiligen Augustinus
Augustinus, Aurelius. Commentarium in Evangelium Johannis. Lateinische Handschrift auf Pergament. Doppelblatt mit 4 Seiten Text. Schrift: Rotunda textualis. Schriftraum: 20,2 x 12 cm. Format: 28 x 19,5 cm. Wohl Schweiz oder Tirol (süddeutsch-österreichischer Raum), um 1120.
Ausführlicher Kommentar des Kirchenvaters Augustinus Aurelius (354-430) zum Evangelium des Johannes in einem wohl aus der Schweiz stammenden Handschriftendoppelblatt, das einst als Makulaturblatt in einem Einband verwendet worden war. – Daher schräge Eckbeschneidungen des sonst bemerkenswert breitrandigen Blattes, wenige Wurmgänge (kleiner Buchstabenverlust), eine alt genähte Rissstelle im Pergament, etwas fleckig und mit Abklatsch bzw. Montage- oder Leimspuren. Provenienz: 1966 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Rituale Romanum
Rituale Romanum. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift
Los 2809
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 430)
Fühes Fragment einer
italienischen Liturgie-Handschrift
Rituale Romanum. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Ausschnitt mit 1,5 Spalten und 29 Zeilen. Schrift: Rotunda antiqua. Format: 27 x 17 cm. Mit Rubrizierung, zahlreichen roten (3 großen) Initialen in Majuskeln, Text teils in Rot. Italien, erste Hälfte bis Mitte 12. Jahrhundert.
Sehr frühes Handschriftenfragment einer Liturgie nach römischem Ritus mit Gebeten für die Osternacht, wohl aus einem Missale oder Sacramentale. In einer besonders schönen, klaren Rotunda-Schrift, die noch ganz die höchste Kunst der Antike oder der Karolingischen Renaissance ahnen lässt: noch nahezu ohne Brüche, auch wenn man die kommende Fraktur schon voraussehen kann. – Kleine Löchlein und Gebrauchsspuren durch Verwendung als Makulatur, gebräunt, fleckig, der Text aber sehr klar und gut leserlich. Provenienz: 1972 Maggs Brothers, The Marvin L. Colker Collection, London.
Homililiarium
Fragment eines Einzelblattes aus einer Handschrift in lateinischer Schrift auf Pergament
Los 2810
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 430)
Predigtexte aus der Vita des Paulus von Aquileia
Homililiarium. Fragment eines Einzelblattes aus einer Handschrift in lateinischer Schrift auf Pergament. 2 Spalten. 18 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Fragmentformat: Ca. 21,5 x 29,5 cm. Mit Rubrizierung jeweils einer 4- und einer 3-zeiligen roten Initiale "I" und "D". Italien, erste Hälfte des 12.Jahrhuhnderts.
Mit Teile aus der Vita des Paulus von Aquileia, dem Evangelium des Lukas sowie Beda Venerabilis, eine genaue textliche Zuordnung steht noch aus: "Illius ergo in quantum possumus vestigiis insistamus , quibus per illam nimis artam viam ad celi ampla festinans , qua eum sequeremur ostendit" ("Lasst uns daher, soweit wir können, in seine Fußstapfen treten, denen er gezeigt hat, dass wir ihm eilig auf diesem sehr schmalen Weg zum weiten Himmel folgen sollen."). Text abgedruckt in "Swithun in Liturgy", in: Michael Lapidge, The Cult of St. Swithun, Oxford 2003, S. 119. – Provenienz: 1967 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Homiliar
Großes Fragmentblatt einer frühen mittelalterlichen Handschrift
Los 2811
Nachverkaufspreis
550€ (US$ 591)
Homiliarium. Großes Fragmentblatt einer frühen mittelalterlichen Handschrift mit Lesungen aus Paulus Diakonus und Leo I. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Seite auf 1 Blatt. 2 Spalten. 35 Zeilen. Schrift: Minuscula rotunda. Schriftraum: 37 x 23 cm. Format: 47,2 x 31,3 cm. Mit großer 6-zeiliger Zierinitiale in Rot, Rubrizierung mit Kapitalstrichelung und Überschriftenzeilen in Rot. Italien, Anfang bis Mitte des zwölften Jahrhunderts.
Großes, eindrucksvolles Blatt eines sehr frühen Homiliars, einer mittelalterlichen Predigtsammlung mit Lesungen von Paulus Diakonus (725-800) und dem Heiligen Papst Leo I., dem Großen, hier Texte zum Gebrauch in der Fastenzeit, in lateinischer Sprache. – Teils etwas fleckig, weniger Abrieb reto, kaum Fehlstellen oder Löcher. Als Einbandbezug benutzt, verso Text getilgt, mit älteren Einträgen und verwendet als Umschlag für das Testament eines Signor Gasparo de Caleagnis (in Reggio Emilia). Provenienz: Bernard Rosenthal 1969; The Marvin L. Colker Collection, London.
Lateinisches Lektionar
Lesungen zu den Festtagen der Heiligen. Lateinische Handschrifte auf Pergament
Los 2812
Nachverkaufspreis
900€ (US$ 968)
Frühes italienisches Lektionar um 1130
Lateinisches Lektionar mit Lesungen zu den Festtagen der Heiligen. Lateinische Handschrifte in Sepiatinte auf Pergament. Doppelblatt mit 4 Seiten. 24 Zeilen (statt?). Schrift: Gotica rotunda. Schriftraum Fragment ca. 25 x 16 cm. Format: Doppelblatt 27,5 x 39 cm. Mit 6 großen roten Lombarden, Rubrizierung und roter Kapitalstrichelung. Italien, erste Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Früher italienischer Liturgietext mit Teilen der Lesungen nach Texten zu den Heiligenfesten des Markus (25. April), Philippus und Johannes (3. Mai), etwa: "Sanctus Philippus Apostolus domini nostri iehsu christi post ascensionem salutatoris, per annos XX. instanter prædicavit gentibus" (Passio beati Philippi Apostoli). Bemerkenswert ist die große, klare Schrift, eine Gotica Rotunda, die noch ganz den klassischen Idealen der Antike verhaftet erscheint, während nördlich der Alpen die Buchstaben schon weithin gebrochen wurden (Fraktura). – Haarseite teils etwas stärker gebräunt, die Fleischseite sehr hell und frisch, gelegentlich kleine Fleckchen und einige ältere Kommentarzeilen. Selten frühes Zeugnis liturgischer Frömmigkeit in Italien. Provenienz: 1970 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection und Christie’s, London.
Augustinus, Aurelius
De sermone Domini in Monte. Einlzelblatt-Fragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2813
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,075)
Des Kirchenvaters Kommentar zu Jesu Bergpredigt
Augustinus, Aurelius. De sermone Domini in Monte. Einzelblatt-Fragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl., 2 Spalten. 37 (von?) Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Format: 34 x 23 cm. Italien, frühes bis Mitte 12. Jahrhundert.
Einer der schönsten Kommentare, die dem heiligen Kirchenvater Aurelius Augustinus von Hippo (354-430) zugeschrieben wird, sind die Texte zur Bergpredigt nach Matthäus, hier mit Teilen der Kapitel VIII-IX in einer besonders schönen, klaren Rotunda, die auf Nord- oder Mittelitalien lokalisierbar ist. Provenienz: 1965 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Eusebius Caesariensis
Vita Sancti Cyri. Fragmentblatt aus einer lateinischen Handschrift
Los 2814
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 538)
Italienische Rotunda-Handschrift
des frühen 12. Jahrhunderts
Eusebius Caesariensis. Vita Sancti Cyri. Fragmentblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 41 Zeilen. Schrift: Rotunda. Schriftraum: 38 x 23,5 cm. Format: 41,5 x 26 cm. Italien, erste Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Sehr großes, von einem späteren Einband gelöstes (und daher an den zwei Ecken recto ausgeschnittenes) Blatt mit einem frühen Text aus der Vita des Heiligen Cyrus von Alexandria, der zusammen mit Johannes schon seit frühchristlicher Zeit als Märyrer verehrt wurde. Bekannt sind sie als "Cyrus und Johannes, die Armen" (Ciro e Giovanni i poveri), die ihr Martyrium um das Jahr 300 n. Chr. erlitten und vor allem in Italien verehrt wurden und werden. Als Autor des Textes wird immer wieder der Kirchenchronist Eusebius von Caesarea (260-339) genannt. – Makulatur mit mehrfachen Fehlstellen wie Löchlein, Risse, Wurmspuren, teils mit etwas Textverlust sowie ausgeschnittene Ecken mit Textverlust, im Korpus jedoch wohlerhalten und sehr gut lesbar. Der Text ist von uns nicht eindeutig zuweisbar. Provenienz: 1965 Maggs Brothers, The Marvin L. Colker Collection, London.
Vita Sancti Blasii
Einzelblatt einer lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Fragmentbl.
Los 2815
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 645)
"Der allmächtige Herr, der Beweger der Welt,
schenke dir die ewigen Freuden des Lebens!"
Vita Sancti Blasii. Sakramentar. Einzelblattfragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 1 Blatt mit 2 S. Fragment 2 Spalten und 31 Zeilen. Schrift: Rotunda romana, verso 1 rote Initiale "h". Format: 32,4 x 35,7 cm. Italien, erste Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Fragment aus einer bemerkenswert großen Handschrift eines Martyrologiums mit Teilen der Vita des Heiligen Blasius, "Acta SS. Blasii Eposopi et Sociorum", IV, 10: "[In crastinum vero judicii solium praeparatum est, in quo Praeses confidens Agricolaus, jussi beatum Praesulem suis assisti] conspectibus: quem his ita aggressus est affatibus: Gaude dignus amice meus et dignus amice Deorum, cui Sanctus: Omnipotens Dominus, quo constat machina mundi , Ipse tibi æternæ concedat gaudia vitæ" (Fundstelle in den Acta sanctorum. Ed. novissima, Paris 1863, Band I, S. 354).
Als Einbandbezug verwendetes Fragment einer frühen mittelitalienischen, aller Wahrscheinlichkeit aus Rom stammenden Handschrift eines Sakramentars, eines Teils der Heiligen Messe: "Remotis obumbrationibus carnalium victimarum, spiritalem tibi, summe pater, hostiam supplici servitute deferimus, quae miro ineffabitique mysterio et immolatur semper, et eadem semper offertur" (etwa: "Entrückt aus dem Schatten der fleischlichen Opfer bringen wir Dir, höchster Vater, ein geistliches Opfer vollzogener Knechtschaft, das immer in einem wunderbaren und unaussprechlichen Geheimnis geopfert wird und immer auf gleiche Weise dargebracht wird"). – Teils etwas stärker fleckig und gebräunt, äußerst sauber und professionell restauriert, verso der Text teils etwas abgerieben. Sehr seltenes Zeugnis einer Heiligenvita, wohl aus Mittelitalien, ggf. aus Subiaco oder Rom, worauf die besonders schöne, klare Rotundas schließen lässt. Provenienz: 1983 Quaritch, London, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Evangelienlektionar
Fragmentblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2816
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 323)
Aus der Sammlung des Bücherbrechers Otto Ege
Evangelienlektionar. Fragmentblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 1/2 Blatt. 22 Zeilen. Schrift: Große Rotunda in Schwarz und Rot. Format: 28,5 x 12,3 cm. Mit 3-zeiliger Initiale "I" und Text in Rot. Italien, um 1140.
Texteile aus den Evangelien Johannes 18, Matthäus 10 und Lukas 10. Sehr klare, saubere Schrift. – Provenienz: Aus der Sammlung des Otto F. Ege (1888-1951), Lehrer, Dozent und Sammler, der vor allem durch das Bücherbrechen mittelalterlicher Handschriften zweifelhaften Ruhm erlangte. Er arbeitete viele Jahre am Cleveland Institute of Art, wo er als Vorsitzender der Abteilung für Lehrerausbildung, Dozent für Beschriftung, Layout und Typografie und Dekan fungierte (Otto Ege Collection Nr. 3 in S. Gwara, Otto Ege’s Manuscripts, Cayce, SC, 2013, S. 117, dann 1967 Maggs, Colker Collection, Christie's, London.
Priscianus Caesariensis
Institutiones artis grammaticae
Los 2817
Nachverkaufspreis
500€ (US$ 538)
Sehr seltenes, sehr frühes Blatt aus Priscians Grammatik
Priscianus Caesariensis. Institutiones artis grammaticae. Einzelblatt einer Handschrift. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Bl., 2 S. 43 Zeilen. Schrift: Kleine Gotica rotunda. Schriftraum: 19,2 x 10,5 cm. Format: 21,3 x 14,2 cm. Mit Rubrizierung, Schrift in Rot und 3 großen roten Initialen. Italien, Mitte 12. Jahrhundert.
Sehr seltenes, bemerkenswert frühes Blatt einer Handschrift aus den "Institutiones artis grammaticae" des um 500 n. Chr. lebenden byzantinischen Grammatikers Priscian, der dem Konsul und Patricius Julian gewidmete, systematische Darstellung der Grammatik der lateinischen Sprache verfasste. Die "Institutiones grammaticae" sind daher überliefert worden, jedoch so frühe Handschriften, aus dem 12. Jahrhundert sind von größter Seltenheit.
Zwei sehr hübsche 2-zeilige Initialen "S" sowie eine "O" mit einer eingemalten Strahlensonne. – Aus Einbandmakulatur mit 2 größeren Fehlstellen, jedoch nur geringem Textverlust, kleinen Löchlein, der rectotext fast nicht mehr sichtbar durch Leimablösung. Provenienz: 1974 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Mit einem Text über die Gotteskindschaft
Missale-Fragment. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 Blatt. Schrift: Französische flamboyante Bastarda. Schriftraum: 18 x 12,4 cm. Format: 23 x 16,5 cm. Frankreich 12. Jahrhundert.
Sehr frühes Fragment einer französischen Missale-Handschrift im Quartformat, möglicherweise aus der Gegend um Autun: "Quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem filios dei fieri, his qui credunt in nomine eius" ("Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen, die in seinem Namen glauben"). – Provenienz: 1965 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Officium
Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Blattfragment
Los 2819
Nachverkaufspreis
700€ (US$ 753)
Seid keusch, denn "Siehe,
die Auserwählten Gottes zähmen ihr Fleisch"
Officium. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Blattfragment mit 2 S. 2 Spalten. 37 Zeilen. Schrift: Gotica rotunda und minuscula rotunda. Schriftraum: 24,8 x 14,4 cm. Format: 27,5 x 18,5 cm. Mit Rubrizierung in Rot, Kapitalstrichelung, Überschriften in Rot und 5 (1 durch Tintenfraß fehlende) bis zu 5-zeilige Versalinitialen in Rot, Blau und Grün. England, Mitte des 12. Jahrhunderts.
Ein Rarissimum-Fragment als Beispiel für die frühe Entwicklung des Breviertexts innerhalb eines Marienoffiziums in England zum Hochmittelalter: "Ecce electi Dei carnem domant, daemonibus imperant, praesentia, id est mundana despiciunt, ad aeternam patriam" ("Siehe, die Auserwählten Gottes zähmen ihr Fleisch, befehlen den Dämonen, verachten die Gegenwart, das heißt das Weltliche, bis hin zum ewigen Land"), aus der Homile des Gregorius "De apostolis", die Zwischentexte sind in einer weniger gebrochenen kleineren Rotunda eingefügt. – Um die Kolumnen herum beschnitten, teils mit modernem Kommentar in roter Tinte des 19. Jahrhunderts, Knorpelloch umschrieben, gebräunt, fleckig, mit alter Nähung eines Risses, Initialen teils nachgefärbt, äußerst seltene, sehr frühe englische Handschrift. Provenienz: 1972 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Psalter
Psalm 17-18 Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2820
Zuschlag
320€ (US$ 344)
Psalter. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 21 Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Schriftraum: 18,3 x 10,7 cm. Format: 22,6 x 15 cm. Mit einundzwanzig 1-zeiligen und einer 2-zeiligen Initiale in Rot. Italien, um 1150.
Fragement aus einem Psalterium mit den Psalmen 17 und 18. Daraus: "Lex Domini immaculata convertens animas testimonium Domini fidele sapientiam prestans parvulis" (Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des Herrn ist gewiss und macht die Unverständigen weise; Psalm 18:8). – Kleines Loch, die Farbe etwas brüchig, wenige Stellen von alter Hand nachgezogen. Provenienz: 1965 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Gratianus de Clusio
Decretum latinum, secunda pars, causa I. Einzelblattfragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2821
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Wohl noch zu Lebzeiten
des Vaters der Kanonistik entstanden
Gratianus de Clusio. Decretum latinum, secunda pars, causa I. Einzelblattfragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 32 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Schriftraum: x cm. Format: 26,4 x 21,1 cm. Mit Rubrizierung, Text in Rot und mehreren roten und blauen Initialen, äußere Kolumne mit fragmentarischem Kommentar. Norditalien, frühe zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Fragment aus dem zweiten Teil, der Causa I eines Decretum des Kirchenrechtlers und Vaters der Kanonistik Gratianus de Clusio (gest. vor 1160). Aus einer lateinischen Handschrift wohl noch zu Lebzeiten des Autors oder unmittelbar danach. Es handelt sich möglicherweise um eine norditalienische, ggf. aber auch aus Spanien oder Südfrankreich stammende Handschrift. – Bemerkenswert frühe Gratian-Handschrift, mit einigen späteren Glossen. Provenienz: 1966 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Beda Venerabilis
Fragment einer liturgischen Handschrift. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Los 2822
Zuschlag
800€ (US$ 860)
Neumenhandschrift aus dem Hochmittelalter
Beda Venerabilis. Fragment einer liturgischen Handschrift. Lateinische Handschrift auf Pergament. Doppeblatt mit 4 beschriebenen Seiten. 2 Spalten. 30 Zeilen. Schrift: Gotica textualis, gotische Minuskel. Schriftraum: 25 x 16,5 cm. Format: 31,5 x 22,4 bis 32,8 x 22,5 cm. Mit zehn 2-3-zeiligen und einigen 1-zeiligen Majuskel-Initialen, Kapitelanfängen und herausgehobenen Stellen in Rot sowie mehreren Liedpassagen mit kleinerem Text und Neumennotation. Fadengeheftet und gebunden in wertvollen modernen braunen Kalbslederband mit reliefgeprägter Rahmenbordüre auf den Deckeln. Deutschland, um 1180.
Großes Fragment-Doppelblatt einer hochmittelalterlichen, wohl dem deutschen Sprachraum entstammenden Handschrift in hochstieliger Gotica textualis, einer sauberen Minuskelschrift mit zahlreichen roten Auszeichnungen und hübschen Majuskel-Initialen "V", "I", "H", "M", "S", "F", "E" etc. Die lateinischen Texte mit Passagen aus den Evangelien und dem alten Testament, ferner des Augustinus und Beda Venerabilis (672-735), auf den das Fragment wohl zurückgeht. Es handelte sich um eine liturgische Handschrift mit mindestens fünf Gesangspassagen für Choralresponsorien, die mit einer kleineren Gotica-Schrift und einer frühen Neumenmnotation versehen sind: "Loquebantur variis linguis apostoli magnalia Dei, prout Spiritus Sanctus dabat eloqui illis, alleluia" (Apostelgeschichte des Lukas II, 4.11 - vgl. René-Jean Hesbert, Corpus antiphonalium Officii, nr. 7101). "Multi enim sunt qui secundum quamdam vitae huius consuetudinem dicuntur boni homines, boni viri, bonae feminae, innocentes, et quasi observantes ea quae in lege praecepta sunt [...]" (Augustinus, Tractatus, 45, 2). – Stellenweise angeschmutzt, gebräunt, mit kleien Wasser- und Schmutzrändern und Flecken, letzte Seite mit Abschabungen, das erste Blatt mit zwei alten Ausschnitten (wohl Knorpellöcher, Text umlaufend, einst genäht), Knicke und Fingerfleckchen, da wohl als Makulaturstück für Einbandbezug genutzt. Mit späterem Eintrag, der wohl auf den Titel des Heftes hinweist, für die das Makulaturstück benutzt worden war: "Wollweber Ordnung zu Sommerda Ao. 1542.
Kirchengeschichte des Petrus Comestor
Petrus Comestor. Historia scholastica. 2 Fragmente Einbandmakulaturstreifen. Lateinische Handschrift auf Papier. Mit jeweils ca. 17 Zeilen. Mit 7 roten bis zu 3-zeiligen Versal-Initialen , Text in braunschwarzer und roter Tinte. Ungefähr 7,8 x 30,4 cm. Frankreich, wohl spätes 12. Jahrhundert.
Seltene Fragmente der Kirchenchronik, mit der der französische Theologe Petrus Comestor (auch Petrus Manducator; 1100-1178) seinen Zeitgenossen eine Weltgeschichte an die Hand geben wollte, die sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem der beliebtesten Lehrbücher entwickeln sollte, die in zahlreichen Abschriften auf uns gekommen ist. Die vorliegenden Fragmente gehörten freilich zu den frühesten bekannten Textbeispielen, die vermutlich noch zu Lebzeiten des Autors oder kurz nach seinem Tode entstanden sind. Comestors Text gründet auf Teile der Apostelgeschichte, die ihm als Quelle diente, aber auch profane Autoren wie Flavius Josephus waren seine Vorbilder. – Als Einbandmakulatur ausgelöst, daher Texte teils in der Kolumne beschnitten, mit kleinen Löchlein, wenigen Abriebstellen, teils mit etwas Textverlust, fleckig und mit Leimresten. Provenienz: 1966 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Sermones in prophetas
Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2824
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Ein Mönch, der aus der Kolumne schaut
Sermones in prophetas. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 4 Seiten auf 2 Blättern. 2 Spalten. 43 Zeilen. Schrift: Frühe Gotica textualis. Schriftraum: 20,2 x 13,3 cm. Format: 22,4 x 14,4 cm. Mit etwas Rubrizierung: 2 Initialen, davon 1 in Rot und Blau sowie kleiner Profilzeichnung. Italien, spätes 12. Jahrhundert.
Bis dato noch nicht zugeordneter lateinischer Predigtext zu Jesaja 26, 1-3: "Urs fortitudinis nostrae syon [Salvator] ponetur mea murus et ante murale, aprite portas" aus einer sehr frühen italienischen Handschrift. Mit der witzigen Zeichnung des Scriptors, der in derselben Schrifttinte eine kleine Grimasse anbrachte: Ein Mönchsgesicht im Profil, das aus der Textkolumne schaut. – Nahezu vollständig erhaltene acht Kolumnen, nur die jeweils äußeren ganz leicht überschnitten (weniger Buchstabenverlust), sonst sehr sauber und kaum fleckig. Provenienz: 1965 Maggs Brothers, The Marvin L. Colker Collection, London.
Exempla codicum medii aevi
Konvolut von Fragmenten aus sechs mittelalterlichen Handschriften und Einzelblättern. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Los 2825
Zuschlag
850€ (US$ 914)
Exempla codicum medii aevi. Konvolut von Fragmenten aus sechs mittelalterlichen Handschriften und Einzelblättern. Lateinische Handschrift auf Pergament. 8 Bl. (darunter 3 Doppelbl.). Ca. 13 x 8 bis 20 x 12 cm. Teils mit Rubrizierung und Buchschmuck. Deutschland, Frankreich und Italien, 1200-1300.
1) Bernhard von Clairvaux. Theologia, mit Zitaten nach Augustinus "De doctrina christiana". Fragment eines Blattes einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 14,6 x 8,6 mm. Wohl Frankreich, frühes 13. Jahrhundert.
2) Bibel-Fragment. Ende Genesis, Anfang Exodus. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 58 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 16,6 x 9,8 cm. Format: 22,7 x 13,8 cm. Mit Rubrizierung, einer 1-zeiligen blauen Initiale und einer illuminierten Initiale in Blattgold und Braun (beschnitten). Frankreich um 1235. - Die untere äußere Ecke ausgeschnitten, wodurch ein Teil der großen Initiale und Text fehlt.
3) Biblia vulgata. 3 Doppelblattfragmente mit 12 Seiten und Texten aus der Genesis und dem Exodus. 6 Blätter mit 12 S. (3 Doppelblätter). Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 46 Zeilen. Format: 14,9 x 8,5 cm. Mit Federwerk und blauen und roten Initialen. Frankreich, Paris, um 1280.
4) Breviar. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Blatt. 2 Spalten. 31 Zeilen mit einigen Roten und blauen Initialen. 16,9 x 12,4 cm. Rheinland (Köln?), um 1300.
5) Missale. Fragment mit dem Teiltext zweier Kolumnen aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Fragment mit 13 Zeilen. 9,5 x 18,4 cm. Mit roten Initialen und Rubrizierung. Deutschland 14. Jahrhundert.
6) Traktat der Tugenden und Laster. Lateinische Handschrift, Einzelblatt auf Pergament, mit Kommentaren zu Matthäus. 2 Spalten. 15,3 x 10,3 cm. Italien, spätes 13. Jahrhundert. – Mit teils stärkeren Gebrauchsspuren, Bräunungen, Anschmutzungen oder Ausschnitten von Initialen etc. Provenienz: Meist Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Petrus Lombardus
Magna glossatura in epistolas Pauli. Einzelblatt
Los 2826
Nachverkaufspreis
700€ (US$ 753)
"Die Sklaverei vom Berg Sinai - ein Berg in Arabien"
Petrus Lombardus. Magna glossatura in epistolas Pauli. Einzelblatt. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 56 Zeilen. Schrift: Gotische Minuskel. Schriftraum: 23,2 x 16,2 cm. Format: 29,4 x 20,5 cm. Mit Rubrizierung, 8 Minuskel-Initialen in Rot und Blau, roten Unterstreichungen und Bibelstellen als Randglossen. England, erste Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Sehr seltene, frühe Handschrift mit einem Fragment aus der "Magna glossatura in epistolas Pauli", einem Kommentar zu den Paulusbriefen des Neuen Testaments, die dem Pariser Bischof Petrus Lombardus (1095-1160) zugeschrieben werden: "Hec sunt duo testamenta unum quidem a monte Syna in servitutem generans ... syna enim montem in arabia". – Provenienz: 1963 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Lombardus, Petrus. Magna glossatura in Psalmos. Großes Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl., 2 Spalten. 47 Zeilen Glossen und Bibeltext. Schrift: Gotica textualis anglica. Schriftraum: 24 x 14,7 cm. Format: 34,2 x 21,7 cm. Mit Rubrizierung, 16 2-10-zeiligen Initialen in Rot und Blau, mit kontrastierendem Federwerk. England, wohl erstes Viertel des 13. Jahrhunderts.
Sehr frühes Blatt einer englischen Handschrift mit einem Text aus dem berühmten Psalmenkommentar des des scholastischen Theologen und leitenden Canonicus an der Kathedralschule von Notre Dame zu Paris, Petrus Lombardus (1095-1160), das zeigt, wie groß der Einfluss des bedeutenden Theologen auch auf der britannischen Insel war: Lombards Kommentare zu den Psalmen (PL 191,31-1296) sind als Magna Glossatura in die kanonische Literaturgeschichte eingegangen: Der Bibeltext ist hier in Feldern innerhalb der Kolumne in großen gotischen Minuskeln geschrieben, oben, unten und rechts jeweils umspielt von dem ausführlichen Kommentar - ein Meisterwerk der mittelalterlichen Schreibkunst höchster Qualität. Denn die Ponderierung zwischen Urtext und Kommentar musste sorgsam geplant werden, ehe mit der Handschrift begonnen werden konnte.
Vorhanden sind hier Teile des 34. Psalmes: "Et adversum me laetati sunt, et convenerunt; congregata sunt super me flagella, et ignoravi. Dissipati sunt, nec compuncti; tentaverunt me, subsannaverunt me subsannatione; frenduerunt super me dentibus suis." – Einbandmakulatur, Vorsatzpapier, mit entsprechenden Leim- und Montagespuren, weniger Textabrieb, Wurmlöchlein, insgesamt aber bemerkenswert wohlerhalten und gut lesbares, prachtvolles Blatt. Provenienz: 1972 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Bibel-Fragment. Genesis 43:2-27. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 27 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 20 x 13,9 cm. Format: 21,6 x 17,2 cm. Mit vier 1-zeiligen Initialien und kleinem Federwerk in Rot und Blau. Frankreich, frühes 13. Jahrhundert.
Frühes handschrifliches Blattfragment aus dem ersten Buch Moses’ 43:2-27: "at ille respondit pax vobiscum nolite timere Deus vester et Deus patris vestri dedit vobis thesauros in sacculis vestris nam pecuniam quam dedistis mihi probatam ego habeo eduxitque ad eos Symeon" (Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld ist mir geworden. Und er führte Simeon zu ihnen heraus; 43:23). – Provenienz: 1964 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Vivo d'Orcia
(?). Übereignung von Wäldern an diEinsiedelei von Vivo. Urkunde auf Pergament
Los 2829
Zuschlag
440€ (US$ 473)
Vivo d’Orcia (?). Übereignung von Wäldern an die Einsiedelei von Vivo. Urkunde auf Pergament. 23 Zeilen. 23,5 x 16,2 cm. Mit Unterzeichnungen vom kaiserlichen Schreiber und Notar sowie mit Notariatszeichen. Castagnola, 7. Januar 1235.
Eine beglaubigte und von den kaiserlichen Funktionären unterzeichnete Urkunde zur Übereignung von Länderreien mit Waldgründen an ein Kloster in Italien, die Eremitage zu Vivo. Womöglich handelt es sich um Vivo d’Orcia in der Toskana. Das Kloster wurde vom Heiligen Romuald (ca. 952-1027) gegründet, die Ländereien angeboten von Peunzanus Spallacanna, um die Mönche für seine Seele und die seines Großvaters beten zu lassen, gezeichet Castagnola, 7. Januar 1235 und gezeichnet "frederico Romanorum imperatione imperante" (d. i. Friedrich II., Kaiser 1220-1250), "Bartolomeo" mit seinem Notariatszeichen.
– Teils etwas fleckig und gebräunt, verso mit Regeste. Provenienz: Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Kalligraphisches Meisterwerk einer reich gezierten englischen Handschrift
Lombardus, Petrus. Sententiae. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 50 Zeilen. Schrift: Textura, gotische Minuskel. Schriftraum: 20,2 x 12,3 cm. Format: 32,6 x 21,5 cm. Mit Rubrizierung, 19 roten und blauen, 2-5-zeiligen Initialen mit konstrastierendem Federwerk, Text in Rot, obere und untere Zeilen mit langen Ausläufern und teils in Sepia gezeichneten Federwerk-Grotesken. England (wohl Oxford), Mitte des 13. Jahrhunderts.
Großes, besonders schönes, breitrandiges und kalligraphisch absolut hervorragend gestaltetes Einzelblatt einer Handschrift aus den "Sententiae" des scholastischen Theologen und leitenden Canonicus an der Kathedralschule von Notre Dame zu Paris, aus Buch I, dist. III-IV.
Eine ausgezeichnete, sehr saubere, aufrechte und regelmäßige gotische Minuskel mit den Buchstaben "f" und Lang-"s" auf der Linie, so dass dich eine regelmäßige Gitterschrift gotisch gebrochener Minuskeln ergibt, die - typisch für englische Schreibwerkstätten aus dem Raume um Oxford - in der obersten Zeile jeder Kolumne in Längen der Buchstaben "l", "s", "t" etc. nach oben ausgezogen wurde. Besonders hübsch ist hier eine in einer Kolumne aufgesetzte Drachengroteske, die sich aus den Längen durch kleinen Federkringel ergibt. Entsprechend dazu sind auch die Unterlängen der letzten Zeilen von "p", "q" nach unten ausgezogen, zwei mit Monsterköpfen geziert. – Mit einigen zeitgenössischen winzigen Kommentaren in Sepia, etwas gebräunt, angestaubt, kleine Randläsuren, stärker am Bug (Bundausriss).
Provenienz: Aus der Sammlung von A. G. und M. Hammond, mit deren winzigem Sammlerstempelchen MS 20. 1967 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
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