Wieland. Deutsche Wochenschrift für Kunst und Literatur. Hrsg. in Einverständnis mit dem Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz von Bruno Paul. 41 Hefte. Jahrgang 1 (1915), Heft 1-, 11, 13-31, 33-34, 36-40; Jahrgang 2 (1916), Heft 1-9, 41-52.; Jahrgang 3 (1917), Heft 2-5, 7-9, 11-12; Sonderheft 1917; Jahrgang 4 (1918), Heft 1-2, 4-5, 7, 10-11; 4. Jahrgang (1916-1917), Heft 1. Mit zahlreichen Abbildungen im Text. 34 x 28,5 cm. Farbige illustrierte OBroschur (Papierbedingt gebräunt, teils mit Randläsuren und Einrissen am Rücken, Vereinzelt ohne RDeckel sowie mit stärkeren Gebrauchsspuren). Wien, Julius Bard, 1915-1918.
Schlawe II, 26f. Dietzel-Hügel 3201. – Die Umschläge der Zeitschrift wurden von bekannten Künstlern illustriert wie Emil Orlik, Walter Rössner, Lyonel Feininger, Ludwig Kainer, Hans Baluschek, Thomas Theodor Heine, George Grosz und vielen anderen. "Dieses illustriertes Kriegspropagandablatt … enthielt anfangs neben vielen Illustrationen nichtliterarische Kleinprosa, satirische und Hetz-Beiträge und einzelne kriegsbezügliche Aufsätze; vom 2. Jahrgang an überwiegend Dichtungen, im Wechsel mit Aufsätzen über künstlerisch-literarische Themen, wertvoller illustriert. Damit bietet sich der seltene Anblick der Wandlung eines groben Massenblattes mit beschränktem literarischem Anspruch in eine literarische Produktions-Zeitschrift von hohem Niveau - mit kulturellen Sonderheften -, die seit 1917 den Krieg nicht mehr erwähnt" (Schlawe II, 26f.). Mit dem separat erschienene Sonderheft Sommermoden (Mai 1917). – Papierbedingt gebräunt, teils mit Einrissen und Randläsuren sowie vereinzelt mit Fehlstellen am Außensteg. Nicht durchgehend kollationiert.
Sero, Oskar und Wilde, Oscar
Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität. Ein Prozeß und ein Interview.
Los 3393
Zuschlag
190€ (US$ 204)
"Es ist freilich nur für denkende Leser!"
Wilde, O. - Sero, Os(kar) (d. i. Jos. Eder). Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität. Ein Prozeß und ein Interview. 89 S., 3 Bl. 20 x 13 cm. Moderner Pappband. Leipzig, Spohr, 1896.
Erste Ausgabe. Enthält Auszüge aus den Gerichtsprotokollen und ein Interview mit einem (deutschen) Homosexuellen. "...Über die Erscheinung der Homosexualität ein gewisses Licht zu gießen und den Fall Wilde damit erst recht zum Verständnis zu bringen, das ist der Zweck des Interviews, welchem sich ein Gelehrter, der nicht genannt sein will, geliehen hat, und welches der Leser diesem Schriftchen angefügt findet. Es ist freilich nur für denkende Leser! - Der Verfasser" (Vorwort). – Sauberes Exemplar.
Zimmermann, Mac. Die Tageszeiten. 1 Bl. Mit 4 signierten Chromolithographien. 69 x 50,5 cm. Lose Blätter in OHalbleinen-Mappe (etwas lichtrandig, leicht berieben sowie oberes Kapital mit Fehlstelle) mit DTitel. Hildesheim, Verlag Schrift und Bild, 1967.
Eines von 100 num. Exemplaren (Gesamtauflage) auf Vélin Cuve Rives gedruckt, vom Künstler signiert. Vorhanden sind die Lithographien "Morgen", "Mittag", "Abend" und "Nacht". – Titel leicht stockfleckig. Lithographien mit vereinzelt mit kleinen Randläsuren und leicht braunfleckig am Rand (Darstellung nicht betroffen). Insgesamt gutes Exemplar.
Zweig, Stefan und Heubner, Fritz - Illustr.
Augen des ewigen Bruders
Los 3399
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Zweig, Stefan. Die Augen des ewigen Bruders. Eine Legende. 58 Bl. Mit 10 (9 ganzs., davon 8 signierten) Orig.-Radierungen von Fritz Heubner. 18 x 12 cm. OSeidenband (Gelenk mit kl. Läsur; ohne Rückenschild). Hellerau, Avalun, 1924.
39. Avalun-Druck. Rodenberg I, 338. – Eines von 100 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage 250 Ex.). Druckvermerk von Stefan Zweig und Heubner signiert. – Vorsätze leicht braunfleckig, sonst sauberes, breitrandiges Exemplar.
Piper, Nikolaus
Willkommen in der Wirklichkeit (Relikt eines antisemitischen Brandanschlages)
Los 3401
Zuschlag
300€ (US$ 323)
Piper, Nikolaus. Willkommen in der Wirklichkeit. Wie Deutschland den Abstieg vermeiden kann. 180 S. OBroschur. München, dtv, 2004. - Durch Brand beschädigt, in einen Metall-Glas-Rahmen montiert.
Eine gelbe ausgediente Telefonzelle mit Bücherregalen - seit Jahren stand sie da. Nur wenige hundert Meter vom Auktionshaus Bassenge entfernt, am Platz vor dem S-Bahnhof Grunewald, der nach der Stadt Karmiel in Galiläa benannt ist, hatte die umgebaute Kabine ihren Ort. Nahe dem Mahnmal „Gleis 17“, das an die mehr als 50.000 Juden Berlins erinnert, die zwischen 1941 und 1945 vom Güterbahnhof Grunewald aus in die Mordlager im Osten verschleppt wurden. Die „BücherboXX“ für den kostenlosen Büchertausch verstand sich als Projekt der politischen Bildung. Ihr Initiator Konrad Kutt bereicherte die Tauschbörse regelmäßig mit Fachliteratur zur NS-Zeit, installierte eine Solaranlage für eine Audiobox, die Hörstücke abspielte, Lieder des jüdischen Kantors Tal Koch zum Beispiel oder Passagen aus dem Tagebuch der Anne Frank. Ihm ist es zu verdanken, dass die Telefonzelle stets einladend wirkte, ein Begegnungsort für Menschen, die lesen und die Parkbank davor für eine Unterhaltung nutzten.
Das war einmal. Am 12. August um 4 Uhr morgens ging die Telefonzelle in Flammen auf. An die Bank geklebt: ein antisemitisches, mit „Kassandros Berolinensis“ unterzeichnetes Bekennerschreiben. Es überführte den mutmaßlichen Täter. Ein 63-jähriger, der Polizei bekannter Mann wurde gefasst, ein in Treptow wohnhafter Rentner mit Lateinkenntnissen und Vernichtungsphantasien, Anhänger von Verschwörungstheorien und Verfasser von Hassbotschaften, der das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen attackiert hatte, einen Verein lesbischer Frauen in Neukölln, Plakate des Lesben- und Schwulenverbandes und den Eingang einer Kindertagesstätte. Aus dem Aschehaufen, den der Brandanschlag übrigließ und der von Konrad Kutt nach Begutachtung durch den Brandkommissar zusammengekehrt wurde, stammt das hier angebotene Buch. Nikolaus Pipers längst vergessener Essay hat einen auch in diesem unerfreulichen Zusammenhang treffenden Titel. Willkommen in der Wirklichkeit. In Berlin-Grunewald.
Der Erlös kommt der Einrichtung einer neuen Telefonzelle für den Büchertausch zugute. Auch Spenden, die den Neuanfang unterstützen, sind willkommen.
Konto der Europäischen Akademie Berlin
IBAN: DE90 1009 0000 2112 1610 00 - Stichwort: BücherboXX
Artmann, H. C.
Das Prahlen des Urwaldes im Dschungel (und Beigabe)
Los 3404
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Artmann, H. C. das prahlen des urwaldes im dschungel. Neunundfünfzig Gedichte. 34 Bl. 25 x 18 cm. Handmarmorierter OPappband mit bedrucktem OFolienumschlag. Berlin, Rainer Verlag, 1983.
Spindler 13, 25. – Eines von 145 nummer. und vom Dichter im Druckvermerk sign. Exemplaren (Gesamtauflage). Erste Ausgabe. Handpressendruck von Agnes Pretzell auf der Andruckpresse. Das Einbandpapier stammt von Michel Duval. Schöner Druck auf Kupferdruckbütten. – Sehr gutes Exemplar. – Dabei: H. C. Artmann. Überall wo Hamlet hinkam. 20 Bl. 19 x 19 cm. OBroschur, als Blockbuch gebunden. OKart. mit OUmschlag und Titelschild. Stuttgart, Paul Eckhardt - collispress, 1969. - Spindler 2, 66. Eines von 500 numerierten Exemplaren (Gesamtauflage). - Titel mit eigenhändiger Widmung von H. C. Artmann.
Artmann, H. C. Fünf Wiener Lieder, komponiert von Kurt Schwertsik, nach Gedichten von H. C. Artmann, mit Illustrationen von Karl Korab. 1 Bl. Titel mit Druckvermerk, 10 Bl. Mit 4 signierten Originalradierungen, einer Extrasuite dieser Graphiken und einem Siebdruck. 39 x 29 cm. Lose Bogen bzw. lose Bl. in OLeinenmappe. Wien, Galerie Ariadne, 1970.
Nicht bei Spindler. – Eines von 100 nummerierten Exemplaren mit der gesonderten Suite der signierten Graphiken von K. Korab (Gesamtauflage: 300 Ex.), seiner ersten Radierfolge. Die Kompositionen sind im Faksimile der Handschrift wiedergegeben. Das Titelblatt mit einer Liste der Subskribenten, darunter Alfred Brendel. – Tadelloses Exemplar.
Artmann, H. C. St. Achatz am Walde. Ein Holzrausch. 21 Bl. Mit einem separaten signierten und numerierten Originalholzschnitt sowie 15 signierten Originalholzschnitten im Text von Christian Thanhäuser. 24 x 17 cm. Illustr. OKart.; als Blockbuch gebunden. Berlin, Atelier-Handpresse und Ottensheim, Edition Thanhäuser, 1991.
Erste Ausgabe. Eines von 100 numerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage: 500 Ex.). Druckvermerk von Artmann und Thanhäuser signiert. – Wohlerhaltenes Exemplar.
Artmann, H. C. und Thanhäuser, Christian - Illustr.
Von einem Husaren
Los 3409
Zuschlag
220€ (US$ 237)
Artmann, H. C. Von einem Husaren, der seine guldine Uhr in einem Teich oder Weiher verloren, sie aber nachhero nicht wiedergefunden hat. Illustriert und gedruckt von Christian Thanhäuser. 30 Bl. Mit 14 signierten Originalholzschnitten von Christian Thanhäuser. 39 x 26,5 cm. Lose Blatt. Ottensheim, Donau 1989.
Eines von 24 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Von Artmann und Thanhäuser signiert. Gedruckt auf unbeschnittenem Hahnemühlen-Bütten. Einer der ersten Drucke der Edition, die auf Anregung von H.C. Artmann 1989 von Christian Thanhäuser in Ottensheim bei Linz gegründet wurde. – Sehr gut erhalten.
Asturias, Miguel Angel. Sonette der betrübten Liebe. 14 lose Bl. Mit 7 handkolorierten und sign. Orig.-Lithographien auf Tafeln von Sabine Hoffmann. 43 x 30 cm. OLeinenmappe mit mont. Orig.-Lithographie. (Stuttgart 1973).
Spindler 152, 4. – Eines von 20 nummer. Exemplaren auf Bütten. Die Lithographien von der Künstlerin signiert. Sabine Hoffmann, 1926 in Danzig geboren, studierte Kunst an den Kölner Werkschulen. Nach Lebensstationen in Paris und Frankfurt am Main siedelte sie 1956 nach Stuttgart über, wo sie von 1969 bis 1985 eine Dozentur an der Merz-Akademie innehatte. Sie ist mit zahlreichen Ausstellungen, mit Aktionen in der Landschaft und im urbanen Raum und mit Länder verbindenden Projekten an die Öffentlichkeit getreten. 1994 wurde ihr von der Künstlergilde Esslingen die Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis verliehen. 2016 starb Sabine Hoffmann in Stuttgart. – Wohlerhalten.
Benefiz 2. Zur Erinnerung an Kuba. Michael Berger (Hrsg.). Buchobjekt mit ca. 48 Blättern mit teils farbigen Illustrationen, mit montierten Beilagen und teils Original-Beiträgen verschiedener Künstler. 29,5 x 21 cm. Lose eingelegt und umbunden mit chamoisfarbenem Gaselätzchen in OPappdeckel (minimal fleckig) mit 2 Blockwangen aus Kiefernholz, in dessen eine ein Gummischlauchobjekt eingelegt ist. Zus. in OPappschuber (leicht abgegriffen) mit beigefarbener Rauhfaserfront und montiertem TSchild. Wiesbaden, Harlekin GmbH, für ArtLab Peri-Verlag, o. J. (1987).
Eines von 50 römisch nummerierten "Belegexemplaren, von Helmut Zeller, Amorbach, gedruckt" (Gesamtauflage: 150). Originell gestaltetes, für die konkrete Kunst der achtziger Jahre charakteristisches Buchobjekt: "Zur Erinnerung an Kuba. Norbert K. Kubatzky, nach dessen Idee und Vorarbeit zu Ende geführt und herausgegeben von Michael Berger, Gabriele Kling und Reinhard Kaufmann." Zu den Künstlern zählen Dietrich Olbrecht, Oddo Jürgen Blumberg, Werner Bonin, Klaus Böttger, Gertrude Degenhardt, Joachim Deichsel, Eberhard Fiebig, Corsin Fontana, Susanne und Wil Frenken, Benno Geißler, Jochen Gerz, Hermann Gruber, Axel Hertenstein, Thomas Jensch, Joe Jones, Reinhard Kaufmann, Gerhard Kerfin, Jürgen Klauke, Voker Kriegel, Vollrad Kutscher, Jürgen Lücking, C. O. Paeffgen, Wolfram Reisch, Fred Viebahn, Wolf Vostell, Jürgen Wegner, Horst Weseler, Wortelkamp und viele mehr.
Die Beiträge datierten von ca. 1981 bis 1987 und sind alle auf unterschiedlichsten Papieren, darunter Kunstdruck-, Glanz-, Bütten-, Rauhpapiere in Weiß, Grau, Braun, Gelb, Blau, Grün etc. gestaltet. Bei mehreren Beiträgen handelt es sich um meist signierte Originalgraphiken wie einen Siebdruck von Axel Hertenstein ("Kuba Libre"), eine Originalfotografie,
Dabei auch eine Kollage von Oddo Blumberg mit einer aufgehefteten Plastiktasche, in die eine geprägte Messingmedaille eingesteckt ist (mit eigenhändiger Widmung des Künstlers), ein doppelblattgroßer Linolschnitt von Wolfgang Schlick (signiert vom Künstler "e.a. 40/50 Schlick 87"), die Broschüre "Drei Parodien" von Manfred Günzel und vieles, vieles mehr.
Das im Holzrahmen des Einbandes eingelassene Objekt besteht aus einem transparenten Gummischlauch, in den ein angebranntes Zigarillo "Spezial Virginier" (mit rot-gelbem Halm) eingelassen ist, gehalten von 2 weißen Watte-Ohropaxstücken. – Nahezu verlagsfrisch. Sehr selten.
Berliner Handpresse. - Jentzsch, Bernd und Ingrid Jörg. Die Wirkung des Ebers auf die Sau. Ein dickes Märchen. 22 S., 1 nn. Bl. Mit 8 (5 doppelseit.) signierten Orig.-Farblinolschnitten von Ingrid Jörg. 34,5 x 33,5 cm. Farbig illustr. OHalbleinen (etwas bestoßen und unfrisch); als Blockbuch gebunden. Berlin, Berliner Handpresse, (1980).
56. Druck der Berliner Handpresse. Spindler 86, 56. – Erste Ausgabe. Eines von 95 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von Ingrid Jörg signiert. – Innen tadellos.
Schmied, Wieland und Brauer, Arik - Illustr.
Brauer (Vorzugsausgabe)
Los 3420
Zuschlag
480€ (US$ 516)
Brauer, A. - Schmied, Wieland. Brauer. Essay. Monographie mit Werkkatalog. 274 S. Mit zahlreichen Abbildungen auf 79 farb. Tafeln, 4 photograph. Tafeln, 1 Schallplatte und 3 signierten Orig.-Farbradierungen. 24,5 x 27 cm. OPergamentband mit mont. Kupferätzplatte auf dem Vorderdeckel. Wien u. a., Jugend und Volk, 1971.
Nummeriertes Exemplar von 99 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Mit den drei Orig.-Radierungen "In einem Kreis", "Rauchsplitter" und "Dazwischen". Auf dem Titel vom Künstler eigenhändig signiert. – Vord. Innengelenk angeplatzt, sonst sehr gutes Exemplar.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge