153050

Lose pro Seite


Lot 1352, Auction  122, Granada, Luis de, Memorial de la vida christiana

Granada, Luis de
Memorial de la vida christiana
Los 1352

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Granada, Luis de. Memorial de la vida christiana: en el qual se enseña todo lo que vn Christiano deue hazer dende el principio de su conuersion, hasta el fin de la perfeccion: repartido en siete Tratados. 2 Teile und Adiciones in 1 Band. 8 Bl., 142 S., 1 Bl.; 221 S., 1 Bl.; 317 S., 1 Bl. Mit Hozlschnitt-Wappen des Königsreichs Spanien auf dem Titel, Holzschnitt-Druckermarke auf der letzten Seite sowie Hozlschnitt-Initialen. 27,5 x 20 cm. Flexibles Pergament d. Z. (mit größeren Knickfalten). Salamanca, Erben Matthias Gast, Cornelio Bonardo, 1586.
Palau 107917. Vgl. Quétif II/1, 287. Nicht bei Adams, in BM STC Spanish, bei Brunet und Graesse. – "Memorial de la vida christiana" von Luis de Granada (1504-1588) war erstmals 1561 in Lissabon unter anderem Titel gedruckt worden, bald darauf folgten zahlreiche Editionen in erweiterter Form in Spanien. Unsere Ausgabe ist in den meisten Bibliographien nicht nachgewiesen. Der Autor war ein spanischer Mystiker und der geistliche Begleiter der Königin Johanna von Spanien (1535-1573). – Papier leicht wellig, streckenweise gebräunt und etwas fleckig bzw. feuchtspurig, einige Blätter mit Randläsuren, Kopfzeile gelegentlich angeschnitten, ganz vereinzelt knappe Marginalien. Teil I: Blatt A1 lose und mit Randfehlstellen, Blatt C8 mit Randfehlstellen und seitlich unterlegt. Auf dem Innenumschlag illustriertes Exlibris des Madrider Antiquars Luis Bardón Lopez (1908-1964).

Lot 1355, Auction  122, Gregor IX., Papst,  Decretales D. Gregorii papæ IX. suæ integritati unà cum glossis restitutæ

Gregor IX., Papst
Decretales D. Gregorii papæ IX. suæ integritati unà cum glossis restitutæ
Los 1355

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Gregor IX., Papst. Decretales D. Gregorii papæ IX. suæ integritati unà cum glossis restitutæ. Ad exemplar Romanum diligenter recognitæ. 36 Bl., 702 S., 1 Bl., S. 703-1378 (recte: 1388). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und zahlreiche Holzschnitt-Initialien. Druck in Rot und Schwarz. 25 x 17,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben und leicht fleckig) mit hs. RTitel. Venedig, Giunta, 1595.
EDIT 16 CNCE 13399. Nicht bei Adams. Camerini 1001. – Die Erstausgabe erschien um 1468 in Straßburg, also bereits in der frühen Inkunabelzeit, die hier vorliegende als einer von drei das gesamte "Corpus iuris canonici" umfassenden Bänden im Jahr 1595. – Seite 879-888 in der Paginierung übersprungen, aber so vollständig. Gelegentlich ursprüngliche kleine Papierfehler, kaum stockfleckig, wenige Lagen etwas gebräunt, wenige Unterstreichungen in Tinte. Auf dem Spiegel die Besitzvermerke "Sum ex libris Haubolt ab Einsiedel", "ex bibliotheca antiqua patris Innocentij ab Einsiedel" und "Gottlob Innocentius ab Einsiedel. Anno 1730. Lipsia".

Lot 1357, Auction  122, Gretser, Jacob, De cruce Christi, rebusque ad eam pertinentibus Libri Quatuor.

Gretser, Jacob
De cruce Christi, rebusque ad eam pertinentibus Libri Quatuor.
Los 1357

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Erste Ausgabe im zeitgenössischen Schweinslederband
aus dem Besitz des Jesuitenkollegs in Freiburg im Üechtland

Gretser, Jacob. De cruce Christi, rebusque ad eam pertinentibus libri Quatuor. In quorum Primo agitur tum de ipsa Cruce (…). In Secundo, de imaginibus crucis Dominicæ. In Tertio, de signo eiusdem Crucis. In Quarto, de Cruce spirituali. 14 nn. Bl., 403 num. S., 192 S., 14 nn. Bl. (das le. w.). Mit 20 Text-Holzschnitten sowie mit zahlreichen Holzschnitt-Initialien und mit Buchschmuck. 21,2 x 16,1 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stärker braunfleckig, Außengelenke am Kopf mit Anplatzungen, älteres Lederetikett am Fuß, Schließbänder fehlen) über abgefasten Holzdeckel. Ingolstadt, Adam Sartorius, 1598.
VD 16 G 3202. Adams G 1236. De Backer/Sommervogel III, 1760. Graesse III, 153. Stalla 1850. Nicht in STC. – Erste Ausgabe. Die bayerische Landesuniversität Ingolstadt war zunächst humanistisch geprägt, doch durch das Wirken von Johann Eck entwickelte sie sich zu einem frühen Zentrum der Reformation. Nach dem Tod von Eck im Jahr 1543 übernahmen die Jesuiten die Leitung, und der Rektor wurde Petrus Canisius. Ein weiterer bedeutender Jesuit, Jacob Gretser, kam nach Ingolstadt und wurde 1588 zum Professor ernannt. Gretser spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung der humanistischen Bildung in ein Mittel zur Gegner der Reformation. Er wurde einer der bekanntesten Jesuiten Deutschlands und verfasste zahlreiche Werke, die ihn als kontroversen Denker und liturgischen Experten zeigten. Eines seiner Werke, "De cruce Christi", behandelt verschiedene Aspekte und Bedeutungen des zentralen Symbols des Christentums, des Kreuzes, und ist mit Holzschnitten illustriert. Das Buch wurde in Ingolstadt gedruckt und erfuhr mehrere Auflagen, einschließlich deutscher Übersetzungen. Es war Teil des Netzwerks der Jesuiten, zu dem auch der Autor und unser Exemplar gehörten. Das Buch ist eng mit dem Jesuitenkolleg in Fribourg verbunden, das 1581 von Petrus Canisius gegründet wurde. Gretser hatte dort gearbeitet, bevor er Professor in Ingolstadt wurde. – Kleberest auf Spiegel, Vorsätze leimschattig, durchgehend an den Rändern etwas stockfleckig, insgesamt wohlerhalten. Provenienz: Auf dem Titel: "Collegij Societatis Jesu Friburgj 1599".

Grünpeck, Joseph
Ein spiegel der naturlichen himlischen vnd prophetischen sehungen
Los 1358

Zuschlag
4.400€ (US$ 4,731)

Details

(Grünpeck, Joseph). Ein spiegel der naturlichen himlischen und prophetischen sehungen aller trübsalen, angst, und not die uber alle stende, geschlechte und gemaynden der Cristenhey, sunderbar so dem Krebsen under geworffen sein und in dem sibenden Clima begriffen in kurtzen tagen geen werden. 14 Bl. Mit Holzschnitt-Titelvignette und 12 halbseitigen Text-Holzschnitten. 27,5 x 17,5 cm. Flexibler Pergamentumschlag unter Verwendung einer Antiphonar-Handschrift des 15. Jahrhunderts (etwas berieben und gewellt). (Nürnberg, Georg Stuchs), 1508.
VD16 G 3642. STC 373. Baumann 1954, 124. Brunet II, 1171. Graesse III, 164. Muther 1151. Panzer, Annalen I, 289f., 608. Proctor 11083. Thieme-Becker XXXIII, 353. Vgl. Zinner 902 (nur lat. Ausgabe). Nicht bei Adams – Der "Spiegel" wurde mehrmals aufgelegt und noch Jahrzehnte später "wegen der darin enthaltenen düsteren Prophezeiungen vom Trienter Konzil auf den Index gesetzt" (NDB 7, 202) - ein sicheres Zeichen, "welch’ ausgebreiteten und nachhaltigen Einfluß sein pessimistisch-fanatischer Inhalt auf die Volkskreise übte" (ADB 10, 57). Wie immer man zu dem Propheten Joseph Grünpeck (1473-1530) und seinen zweideutigen Botschaften stehen mag - sein 'Spiegel' bleibt ein "ouvrage singulier et par le texte et par les figures sur bois" (Brunet).

In den Holzschnitten wird die verkehrte Welt, die bei ausbleibender Umkehr der Menschen droht, drastisch vor Augen gestellt. Auf dem Titelbild zerbirst eine brennende Kirche unter Steinschlag und Donnerwetter, während Mord und Totschlag zwischen Mann und Frau, Weltlichen und Geistlichen herrschen. Es folgen zwölf Holzschnitte zu den einzelnen Kapiteln, darunter nochmals der des Titels in einem anderen Rahmen. Der zweite wirkt geradezu friedlich, würde er nicht auf andere Weise die Verkehrtheit vorführen: Das Kirchengebäude steht auf dem Kopf, in dem Bauern die Messe lesen, während im Vordergrund Mönche einen Acker pflügen.

Fatalerweise verweist das auf dem Dach stehende Gotteshaus - zwischendurch predigt noch ein Mönch das Kreuz - bereits auf das "Kirchenschiff" das auf dem übernächsten Bild als "sant Peters schiflen" zu Bruch geht. Für Muther waren die ebenso schlichten wie ausdrucksstarken Holzschnitte "keinem bestimmten Meister zuzuweisen", laut Thieme-Becker war Urheber "vermutlich" (Thieme-Becker 33, 353) der Nürnberger Dürer-Schüler Wolf Traut (um 1486-1520), der gelegentlich "in Bildern u. Holzschnitten mit Dürer verwechselt" (ebd. 351) wurde, möglicherweise aber auch Hans Suess von Kulmbach (um 1480-um 1522), gleichfalls ein Freund und Mitarbeiter Dürers (vgl. NDB 7, 202). – Einige Blätter im Bug angefalzt, etwas braun- und fingerfleckig. Seltenes Exemplar.

Grynaeus, Simon
Die New welt, der landschaften vnnd Insulen
Los 1359

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Die seltene einzige deutsche Ausgabe der Sammlung früher Reiseberichte
(Grynaeus, Simon und Johannes Huttich (Red.). Die New welt, der landschaften unnd Insulen, so bis hie her allen Altweltbeschrybern unbekant Jungst aber von den Portugalesern unnd Hisp(aniern) im Nidergenglichen Meer herfunden. Sambt den sitten unnd gebreuche(n aller Inwonenden) völcker. Auch was Gütter oder Waren man bey i(nen funde unnd in) unsere Landt bracht hab. 6 nn. Bl., 2(5)2 num. Bl. Mit 2 versch. Druckermarken auf Titel und am Schluss, einem schematisch-astronomischen Holzschnitt, einigen Zierinitialen sowie einem koloriertem Wappen der Grafen von Hanau-Lichtenberg. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Mit Wurmlöchern, Schließen fehlen, stark beschabt, fleckig und aufgehellt, kleine Fehlstelle am unteren Kapital) über abgefasten Holzdeckeln. 30,5 x 20, 3 cm. Straßburg, Georg Ulricher, 1534.
VD 16 G 3830. STC 713. Alden 534, 20. Brunet IV, 132. Chrisman, 261, S 6.2.7. Graesse III, 165. Ebert 9004. Harrisse 311, 188. Moraes I, 318. Neufforge 506. Palau 11942. Ritter 1048. Sabin 34106. Vgl. Leclerc 411 (lateinische Erstausgabe).Vgl. Nederlandsch Historisch Scheepvaart Museum 104 (niederländische Ausgabe). Nicht bei Adams. – Einzige deutsche Ausgabe. Übersetzung aus dem Lateinischen des Straßburger Stadtarztes Michael Herr (vor 1500-um 1550). Das Vorwort von Grynaeus ersetzte er durch eine eigene Vorrede an Graf Reinhard von Hanau-Lichtenberg (1494-1537). Aus dem Original ließ er lediglich Sebastian Münsters Introductio in Tabulam geograph. samt der zugehörigen Karte fort, auf der anderen Seite fügte er eine Übersetzung der Dekaden des Petrus Martyr von Anghiera über die Entdeckung Amerikas (Bl. 174-229) sowie seiner drei Bücher De Legatione Babylonica (Bl. 235-248) hinzu, "both wanting in all the different Latin editions". Herrs deutsche Ausgabe ist überhaupt "somewhat broad, and is distinguished by a certain originality in expression", zudem "less known and much rarer than the original" (Sabin). – Einige Zählfehler, so auch auf dem letzten Blatt. vorderes Innengelenk gelockert, Titelblatt am Innensteg unterlegt, mit geglätteten Knitterspuren und geschickten handschriftlichen Ergänzungen der Titelinschrift - etwas abweichend vom Original - und des Inhaltsverzeichnisses, 2. und 3. Blatt angerändert, eine Reihe von Blättern mit ergänzten kleinen Randfehlstellen, streckenweise leicht feucht- bzw. stockfleckig. Provenienz: Auf dem Titel von zeitgenössischer Hand: "Conratus Bolhius me possidet". Darüber Stempel des 19. Jahrhunderts der Commerz-Bibliothek Hamburg (mit Vermerk "Dubl."). Auf dem Spiegel illustriertes Exlibris der "Vollbehr-Sammlung Americana Vetustissima", mit Dublettenstempel (nicht das Exemplar in Otto Vollbehrs Auktion Americana Vetustissima durch Charles F. Heartman, Metuchen 1932). Darunter Ausschnitt aus einem Auktionskatalog der Swann Galleries (dort Nr. 152) und Etikett "Collection of Robert Williams" mit Erwerbungsjahr 1933. Auf dem Titel Namenskürzel mit Jahreszahl 1955 sowie neueres Monogramm-Exlibris.

Lot 1361, Auction  122, Guicciardini, Francesco, La historia d'Italia

Guicciardini, Francesco
La historia d'Italia
Los 1361

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

Guicciardini, Francesco. La historia d'Italia. Con le postille in margine delle cose notabili che si contengono in questo libro. Con la tavola per ordine d'alfabeto, et con la vita dell'autore. Di nuovo riveduta & corretta per Francesco Sansovino. Teil I (von 2). 32 nn., 518 (recte: 516) num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke und blattgroßem Portrait-Holzschnitt. 14,5 x 10 cm. Flexibler Pergamentband d. Z. (etwas fleckig und berieben, VDeckel etwas geworfen und an der Seitenkante etwas lädiert). Venedig 1562.
Unfirmierte venetianische, durch Francesco Sansovino (1512-1586) herausgegebene Ausgabe von Guicciardinis (1483-1540) Hauptwerk. Der vorliegende Teil I enthält die Bücher I bis IX des insgesamt 16 Bücher umfassenden Geschichtswerks, dessen sachlich-nüchterner und präziser Inhalt über Jahrhunderte Gültigkeit beanspruchte. – Erste Blatt mit gestauchter Ecke, anfangs mit kleinem Feuchtigkeitsrand, fl. Vorsatz gestempelt. Vereinzelt etwas fleckig und mit stellenweise zahlreichen Annotationen.

Guigo I. de Castro
Statuta ordinis cartusiensis a domino Guigone
Los 1362

Zuschlag
5.500€ (US$ 5,914)

Details

Die Statuten der Kartäuser - das Exemplar der Kartause Buxheim
Guigo I. de Castro. Statuta ordinis cartusiensis a domino Guigone priore cartusie edita [und:] (Rifferius). Statuta antiqua ordinis cartusiensis in tribus partibus comprehensa [und:] (Guilelmus Rainaldi). Statuta nova ordinis cartusiensis in tribus partibus, antiquorum statutorum partibus correspondentibus comprehensa [und:] (François du Puy). Tertia compilatio statutorum ordinis cartusiensis [mit:] (François du Puy). Privilegia ordinis cartusiensis: et multiplex confirmatio eiusdem [sowie:] (Gregor Reisch). Repertorium statutorum ordinis cartusiensis per ordinem alphabeti. Insgesamt 6 Teile in 1 Band. 25 nn. Bl., 1 w Bl. ; 106 Bl.; 26 Bl.; 28 Bl.; 66 nn. Bl.; 10 nn., 50 num. Bl. Mit 21, unterschiedlichen, teils ganzseitigen kolorierten, teils silbergehöhten Textholzschnitten , 33 kolorierten Papstporträt-Vignetten in Holzschnitt. Ferner mit rot eingemalten Lombarden mit Ausläufern, Unterstreichungen der Überschriften sowie Strichelungen von Paragraphenzeichen und Versalien in Rot. 31 x 21,4 cm. Blindgeprägtes dunkelbraunes Kalbsleder d. Z. (etwas wurmstichig, Kanten teils abgeschürft, beriebern und mit kleinen Wurmgängen, Rücken erneuert, neu aufgebunden) über Holzdeckeln mit vier Messing-Schließbeschlägen (ohne die Bügel). Basel, Johann Amerbach, 1510.
VD 16 G 4071. Adams G 1559. STC 184 (nur 4 Teile). Brunet II, 1813f. Ebert 9101. Élie 1943, 5-99. Gruys 95 (Guiges I.), 98 (Raynaldi), 153 (Reisch), 154 (Riffier), Heckethorn 45, Nr. 34. Hieronymus 1984, Nr. 60. Hollstein, German XI, Nr. 160-180. Isaac 14140. Müller Nr. 54 (mit 4 Abb.). Muther 1285 und Tafel 219. – Im Jahr 1084 hatte sich der heilige Bruno von Köln mit sechs Brüdern in die Chartreuse, eine einsame Gebirgsgegend bei Grenoble, zurückgezogen, um die klösterliche mit der eremitischen Lebensform zu verbinden - so entstand der Orden der Kartäuser. Nachdem die Statuta zunächst mündlich tradiert wurden, legte sie der fünfte Prior der Mutterkartause, Guigo de Castro, zwischen 1121 und 1128 schriftlich nieder - mehr in Form eines schlichten historischen Berichts als eines ausgefeilten Regelwerks (vgl. Élie 1943, 59f.), wobei er sich auch auf das Vorbild der Wüstenväter bezog. Die ergänzenden Statuta antiqua und Statuta nova kamen 1259 und 1368 hinzu; nachdem der Orden im späten 15. Jahrhundert eine von der Devotio moderna inspirierte Gründungswelle, aber auch eine zunehmende „décadence morale“ (Élie 1943, 70) erlebt hatte, verfaßte der Ordensgeneral François du Puy 1509 die Tertia compilatio und beauftragte Gregor Reisch, den Prior der Kartause in Freiburg im Breisgau, alle Statuten mit einem Verzeichnis der päpstlichen Privilegien für den Orden und einem Repertorium herauszugeben. Die erste und einzige Ausgabe erschien 1510 bei Johann Amerbach in Basel.

Der Schweizer Zeichner und Stecher Urs Graf (1495 - 1528) lieferte insgesamt 21 Holzschnitte, die seine frühesten Arbeiten für Amerbach darstellen. Sie veranschaulichen die Geschichte des Ordens. Auf der Titelrückseite der Statuta wird in neun zu Dreierreihen angeordneten Szenen und Bildüberschriften die Origo ordinis cartusiensis erzählt: "Ein verstorbener Doktor der Pariser Universität, bekannt gewesen für seine Frömmigkeit und seine Wissenschaft, erwacht während des Totenoffiziums und erklärt, und wiederholt am nächsten Tag, er werde mit Recht von Gott angeklagt, er sei gerechterweise verurteilt; erst dann stirbt er". Dadurch wird in der zweiten Bildreihe Bruno von Köln zur Buße gerufen und "befragt mit seinen Gefährten einen Eremiten", der ihn "die Einsamkeit suchen" läßt. Der Stammbaum auf der Titelrückseite des zweiten Werks nach Art einer Wurzel Jesse. Am umfangreichsten bebildert ist der letzte Teil der Privilegia: Als ganzseitige Titelillustration wird der nochmals verwendete Stammbaum mit 17 quadratischen Porträts der Päpste umgeben, die den Orden mit Privilegien bedachten. Insgesamt 33 mal kommen die diversen Porträts wiederum im Text in Verbindung mit den einzelnen Privilegierungen vor. Obwohl sich nirgends ein Monogramm findet und einige Autoren einen Holzschnitt Urs Graf absprechen wollten, "kann doch über Graf’s Autorschaft kein Zweifel stattfinden" (Muther; vgl. auch Élie 1943, 57f.). – Die ganzseitige, neunteilige Darstellung der Gründungsgeschichte des Kartäuserordens ist lose und stammt aus einem anderem Exemplar, sie ist zusätzlich als Faksimile auf altem Papier eingebunden. Fliegender Vorsatz mit Randbräunung und -läsuren, anfangs abnehmend wurmstichig, gelegentlich etwas fleckig, streckenweise oben mit schmalem Feuchtrand, lose eingelegtes Bl. A2 etwas fleckig und mit Randläsuren, Bl. h1 mit längerem, alt unterlegtem Einriss. Mit pergamentnem Griffregister. Der hübsche, wiewohl im Rücken ergänzte Einband mit doppeltem Rahmen aus je drei fetten Streicheisenlinien und gerautetem Mittelfeld, die einzelnen Felder mit fünf verschiedenen Einzelstempeln verziert. Auf dem ersten Titel handschriftlicher Eintrag evtl. des 17. Jahrhunderts: "Cart. Buxheim". - Nicht in Karl Försters Auktionskatalog der Bibliothek des ehemaligen Carthäuser-Klosters (…) Buxheim, München 1883 (vgl. dort die Nrn. 383, 383a und 384). - Ludwig Rosenthal, Katalog XL, Bibliotheca Carthusiana, München 1884, Nr. 1203: dieses Exemplar (Beschreibung zu unspezifisch)? - Monogramm-Exlibris von Sylvain S. Brunschwig (1891 - 1952), dessen Auktion I von Nicolas Rauch, Genf 1955, Nr. 78. Schönes Exemplar mit den grandiosen Holzschnitten in kraftvollem, wohl etwas späteren Kolorit, die Silberhöhungen (breite Bordürebalken, Nimben etc.) meist oxidiert.

Lot 1365, Auction  122, Guilelmus Parisiensis, Postilla Guillermi super Epistolas et Euangelia. Per totius anni circuitum

Guilelmus Parisiensis
Postilla Guillermi super Epistolas et Euangelia. Per totius anni circuitum
Los 1365

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Guilelmus Parisiensis. Postilla Guillermi super Epistolas et Euangelia. Per totius anni circuitum. 4 nn., 186 num., 8 nn. Bl. Mit Titel in Rot und Schwarz, dreiviertelseitigem Titelholzschnitt, 98 kleinen Textholzschnitten und zahlreichen rot markierten Paragraphenzeichen und Versalien sowie Unterstreichungen in Rot. 20 x 15,7 cm. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (berieben und mit Fehlstellen an Kapitalen, am Kopf geschickt ersetzt, Rückenbezug rissig, wenige Wurmlöchlein auf Deckel, Schließen und Kette fehlen) über abgefasten Holzdeckeln mit hs. Nummer auf dem Rücken, VDeckel mit floraler Rollenstempelrahmen um ein Mittelfeld aus Rautengerank, RDeckel mit Bordürenrahmen aus Einzelstempeln mit Andreaskreuz-Motiv und Blütenstempeln in den Ecken, Mittelfeld aus diagonalem Bandwerk mit kleinen Blütenstempeln über den Kreuzungspunkten, Hinterdeckel oben mit Durchbohrung für Kette, mit kleinen Messingschließbeschlägen und schwachem Ganzgelbschnitt. (Basel, Adam Petri?, 1513).
VD16 E 4385. STC 117. Adams G 1599. Hieronymus 1997, 22 und 22a. Lüthi, 61 und 4. Koegler XXIX und Tafel 80. Lonchamp, Suisse 1347. Muther 1281. Panzer VI, 191, 118 und 119. Vgl. Brunet II, 1821 Hieronymus 1984, 65 und 67. Stockmeyer-Reber 138. Heckethorn 145. – Der Pariser Theologieprofessor Gulielmus Parisiensis schrieb die nach ihm benannte Postilla, eine Sammlung von Predigten zu den Bibeltexten und Heiligen für jeden Tag des Jahres, im Jahr 1437, allerdings war er wohl nur deren Bearbeiter, eigentlicher Verfasser war der Nürnberger Dominikanerprior Johannes Herolt (um 1380-1468). Das Werk, das Kleriker wie Laien zu einem tieferen Verständnis der Episteln und Evangelien anleiten wollte, "obviously filled a most pressing need" (Goff 1959, 73). Goff zählte vom Erstdruck 1472 bis ins Jahr 1500 allein 119 Ausgaben, Hieronymus zwischen 1500 und 1521 nur in Basel rund 20 weitere. Als Anhang erschien jeweils eine kurze Leidensgeschichte Jesu.

Ab 1509 druckten Adam Petri und andere Kollegen in Basel mehrere Ausgaben, jeweils mit einer angehängten - und zumeist angebundenen - Passio domini des dortigen Barfüßermönchs Daniel Agricola und denselben Holzschnitten, die von Urs Graf stammen. Viele tragen sein Monogramm "VG". Das große Titelbild zeigt Christus, das Volk lehrend, und in den Ecken "die Apostel Petrus, Paulus, Jacobus und den Propheten Daniel, dazwischen die Evangelistensymbole" (Muther), jeweils identifiziert durch Tafeln oder aufgeschlagene Bücher, denen einige Worte eingedruckt sind: auf dem Titelblatt der Postilla in Rot, auf dem der Passio in Schwarz. Der mit dem Datum 1513 versehene Bordürenrahmen zum Directorium erscheint in der vorliegenden Ausgabe, der dritten Petris, zum ersten Mal. Die Postilla ist mit 98, die Passio mit 20 kleinen Holzschnitten illustriert. – Wenige Randläsuren, Bl. 166 und 175 mit ersetzter kleiner Eckfehlstelle, Zollstempel auf letztem Bl. verso. Hs. Besitzvermerk auf dem Titel und montierter Antiquariat- oder Auktionszettel im Innespiegel, innen noch sehr schön erhalten. Aus dem Besitz des Franziskanerklosters St. Luzen in Hechingen, Spuren auf dem Hinterdeckel belegen die Zurichtung als Kettenband. Die Reaktivierung spätmittelalterlicher Wissensbestände zur Zeit der Gegenreformation zeigt exemplarisch die lange Nachwirkung des Mittelalters in der Neuzeit. – Nachgebunden: Daniel Agricola. Passio domini nostri Jesu christi. 39 num., 1 nn. Bl. Mit 20 kleinen Textholzschnitten und zahlreichen rot markierten Paragraphenzeichen und Versalien sowie Unterstreichungen in Rot. Basel, (Adam Petri?, 1513).

Lot 1367, Auction  122, Herodot, Libri novem, musarum nominibus inscripti interprete Laurentio Valla

Herodot
Libri novem, musarum nominibus inscripti interprete Laurentio Valla
Los 1367

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Schweinslederband mit monogrammierter Rolle "AF"
Historiker der Antike. Herodot, Thukydides und Xenophon - Sammelband mit 3 Hauptwerken der griechischen Geschichtsschreiber. 31 x 20 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas stärker angestaubt, abgegriffen und fleckig, Kapitale leicht eingerissen) über drei doppelbünden und abgefasten Holzdeckeln (Ecken minimal abgeschürft) mit 4 Messing-Schließbeschlägen (ohne die Schließbügel). Köln und Basel 1537-
Die Trias der bedeutensten antiken Historiker in einem prächtigen zeitgenössisch gebundenen Sammelband mit den Hauptwerken des Herodot (um 490-20 v. Chr.), Thukydides (um 454-396 v. Chr.) und Xenophon (um 430-425 v. Chr.).

I. Herodot. Libri novem, musarum nominibus inscripti interprete Laurentio Valla. 14 Bl., 274 S., 1 w. Bl. Mit großer 4-teiliger Holzschnitt-TBordüre und breiter, ebenfalls 4-teiliger Holzschnitt-Textbordüre sowie 13-zeiliger figürlicher Holzschnitt-Initiale. (Köln, Eucharius Cervicornus für Gottfried Hittorp), 1537. - VD16 H 2510 und H 2528. Adams H 400. Wiederauflage der Ausgabe von 1526 mit dem schönen Buchschmuck der Offizin.

II. Thucydides. De bello Peloponnensium Atheniensiumque libri VIII ... Laurentio Valla interprete. 6 Bl., 234 S. Mit breiter Holzschnitt-TBordüre und 12-zeiliger Holzschnitt-Initiale. Ebenda 1527. - VD16 T 1117. Adams T 670. - Dritte Ausgabe des Peloponnesischen Krieges, die erste bei Hittorp.

III. Xenophon. Opera, partim graecorum exemplarium collatione recognita, partim à uiris doctissimis iam primum latinitate donata ... 12 Bl., 487 S. Mit wdhl. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss. Basel, Andreas Cratander, 1534. - VD16 X 11. Adams X 17. Erste rein lateinische Ausgabe. – Hin und wieder einige alte und ältere Einträge in Sepia, Vorsatz mit späterem hs. Inhaltsverzeichnis, einige Federproben, stellenweise leicht gebräunt und vereinzelt etwas fleckig, insgesamt aber ein gutes Exemplar in einem datierten Schweinsledereinband mit der Jahreszahl "1542" auf dem Vorderdeckel und zwei hübschen Prägerollen, einer Tugendrolle mit "Spes, Fides, Caritas" sowie einer monogramierten Figurenrolle mit Darstellungen von David, Christus, und Johannes dem Täufer "Agnus Dei", neben dessen Kopf rechts das prominente Monogramm "AF" des Buchbinders. Vgl. Einbanddatenbank (EBDB p000336 mit der Werkstatt-ID 501514b): "Für die Initialen A. F. nennt Haebler drei Buchbinder: die beiden Leipziger Meister Andreas Ficker (1542-92) und Andreas Francke (c. 1530) und den Wittenberger Andreas Franckow (1534 Meister). Eine eindeutige Festlegung lässt das erhaltene Material nicht zu. Literaturverweise:      Haebler I 110. - Vgl. auch Max Senf, Die Buchbinder-Innung zu Wittenberg im 16. Jahrhundert. Wittenberg 1909, S. 14, Nr. 18 (Andreas Frankow)".

Lot 1368, Auction  122, Heron von Alexandrien, Liber de machinis bellicis, necnon liber de geodaesia.

Heron von Alexandrien
Liber de machinis bellicis, necnon liber de geodaesia.
Los 1368

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Erstausgabe des schön illustrierten Werks über Kriegsmaschinen
Heron (von Alexandrien). Liber de machinis bellicis, necnon liber de geodaesia. À Francisco Barocio Patritio Veneto latinitate donati, multis mendis expurgati, & figuris, ac scholijs illustrati. 4 nn. Bl., 74 num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 40 Holzschnitten (darunter 6 ganzseitige) sowie mit Buchschmuck und zahlreichen Holzschnitt-Initialien. 20,6 x 15,3 cm. Mittelbrauner Kalbslederband des 19. Jahrhunderts (leicht beschabt und vorn mit Druckstelle) mit goldgeprägtem RTitel sowie Rücken- und DVergoldung. Venedig, Francesco De Franceschi, 1572.
Adams H 373 und STC 326 (jeweils unter "Hero, of Constantinople"). Cockle XXXIX. Ebert 9514. EDIT 16 CNCE 22647. Graesse II, 258. Jähns I, 35. – Erste lateinische Ausgabe. Francesco Barozzi (1537-1604) stammte aus einer wohlhabenden venezianischen Patrizierfamilie, die auch auf Kreta begütert war. So lernte er schon in seiner Jugend Griechisch, bevor er in Padua Mathematik studierte und ab 1559 lehrte. Dies ist der Erstdruck von Barozzis kommentierten lateinischen Übersetzungen zweier byzantinischer Schriften des 10. Jahrhunderts über Kriegsmaschinen und Landvermessung. Nach der Namensnennung im Titel werden sie konventionell einem Hero von Byzanz bzw. dem im ersten Jahrhundert n. Chr. lebenden Heron von Alexandria zugeschrieben.
Die schönen, oft halb- und ganzseitigen Holzschnitte zum ersten Werk, das "of particular value" (Cockle) ist, zeigen Belagerungstechniken und -maschinen, darunter verschiedene Rammböcke, Katapulte, teils mit Schutzkonstruktionen, Brücken, Türmen etc. – Vorsätze am Rand leimschattig, Papier durchgehend etwas wellig und mit meist schwacher Feuchtigkeitsspur.

Lot 1369, Auction  122, Hieronymus, Sophronius Eusebius, Omnes quae extant opera in novem tomos

Hieronymus, Sophronius Eusebius
Omnes quae extant opera in novem tomos
Los 1369

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Hieronymus, Sophronius Eusebius. Omnes quae extant opera in novem tomos, per Des. Erasmum Roterodamum digestae, ac ... emendatae. Teil I (und Appendix)-IX in 3 Bänden. Hrsg. von Bruno Amerbach. Mit 9 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken und mehreren figürlich-szenischen Holzschnitt-Initialen. 38 x 25,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben, bestoßen und fleckig) über Holzdeckeln mit der Kreuzigung und Auferstehung Christi sowie einer Passion-Christi- und Prophetenrolle (ohne die beiden Schließen). Basel, Hieronymus Froben und Nicolaus Epsicopus, 1553.
VD16 H 3485. Prijs 51. Vgl. Hieronymus 17. – Die vierte Ausgabe der monumentalen, von Erasmus von Rotterdam herausgegebenen Werkausgabe des heiligen Kirchenvaters Sophronius Eusebius Hieronymus (347-420), eines der ehrgeizigsten Projekte des Basler Verlags von Hieronymus Froben in Zusammenarbeit mit Nikolaus Epsicopius, die auf neun Foliobände konzipiert war - und das einzige Druckerzeugnis des Verlags über das ganze Jahr 1553 bleiben sollte. Der Appendix mit Paralleltexten in griechisch-lateinischer bzw. hebräisch-lateinischer Sprache. – Innengelenke angeplatzt, Papierbedingt gebräunt, vereinzelt leicht stock- und fingerfleckig sonst wohlerhaltenes Exemplar. Mit handschriftlichen Besitzvermerken auf Vorsatz und Titel. Insgesamt sehr sauberes, wohlerhaltenes und in Umfang und Typographie höchst eindrucksvolles Buch in einem sehr dekorativen honiggelben Schweinslederband, der mit einer hübschen Prophetenrolle geziert ist. Sehr selten, nicht im Britischen Short Title Catalogue, nicht bei Adams, Cambridge. Die 1553er-Ausgabe wird kaum gehandelt.

Lot 1370, Auction  122, Hippokrates, Coaca praesagia, opus plane divinum, et verae medicinae tanquam thesaurus.

Hippokrates
Coaca praesagia, opus plane divinum, et verae medicinae tanquam thesaurus.
Los 1370

Zuschlag
850€ (US$ 914)

Details

Sehr schönes Exemplar des Vaters der Medizin
Hippokrates. Coaca praesagia, opus plane divinum, et verae medicinae tanquam thesaurus. Cum interpretatione & commentariis Iacobi Hollerii, nunc primum Desiderii Iacotii in lucem editis. Eiusdem D. Iacotii commentariorum ad idem opus. 16 Bl., 1130 S., 37 Bl. (le. w.). Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Reich blindgeprägtes Schweinsleder (winzige Fehlstelle im oberen Kapital, minimale Kratzer, kaum bestoßen) über 5 mächtigen Doppelbünden mit goldgeprägtem Lederrückenschild und Rotschnitt (ohne einstige Bindebänder). Lyon, Rouille, 1576
Durling 2399. Waller 484. Wellcome Il, 3240. Baudrier IX, 358. Schweiger I, 151. – Erste griechisch-lateinische Ausgabe der ausführlich und vielfach kommentierten Werke des griechische Arztes Hippokrates von Kos (um 460-370 v. Chr.), dessen Lehren auch noch für die frühe Neuzeit von unverzichtbarem Wert waren, worin sich die Hochachtung begründet, mit der die Editoren sein Werk behandelten und - hier erstmals durch die lateinische-griechische Ausgabe einem breiten Publikum verfügbar machten. Hippokrates steht damit am Anfang der wissenschaftlichen Humanmedizin, die dann erst am Ende des 19. Jahrhunderts mit den bahnbrechenden Erfindungen völlig neu gedacht werden konnte. Solange blieb sein Werk als Grundlage verbindlich und liegt hier in einer besonders prachtvollen Ausgabe vor: "Gute Noten von Jacques Hollerius; Commentar von Jacot, der ... das Beste aus Duret's Vorlesungen entnahm" (Choulant 28). – Ersten beiden Blätter mit alt hinterlegten, winzigen Wurmlöchlein, sonst nur gleichmäßig minimal gebräunt, insgesamt von allerfrischester, erstaunlich guter Erhaltung - man möchte fast "druckfrisch" sagen, denn auch keinerlei Besitzvermerk, keinerlei Einträge finden sich.
Der bemerkenswert schöne Einband vom Ende des 16. Jahrhunderts zeigt auf dem Vorderdeckel eine hübsche Tugendrolle mit den weiblichen Allegorien der "SPES", "FIDES", "CARITAS", "PRUDENTIA".

Lot 1373, Auction  122, Homer, ΟΜΗΡΟΥ ΙΛΙΑΣ ΚΑΊ ΟΔΥΣΣΕΙΑ (…). Homeri Ilias et Ulyssea cum interpretatione

Homer
ΟΜΗΡΟΥ ΙΛΙΑΣ ΚΑΊ ΟΔΥΣΣΕΙΑ (…). Homeri Ilias et Ulyssea cum interpretatione
Los 1373

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Die erste griechische Homer-Ausgabe mit den antiken Scholien
Homer. Ilias kai Odysseia (graece). Ilias et Ulyssea cum interpretatione (...) Variæ lectionis in utroq(ue) opere, annotatio. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., (410) S., 1 Bl.; 284 S., 2 Bl. (Graece). Mit 4 (2 verschiedenen) Holzschnittdruckermarken jeweils auf Titeln und am Schluss, ferner mit zahlreichen Zierinitialien. 27,4 x 17,8 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (beschabt, fleckig und stärker angestaubt, Schließen fehlen, Innendeckel fleckig) über abgefasten Holzdeckeln. Basel, Johannes Herwagen, 1535.
VD 16 H 4591. STC 412. Adams H 748. Brunet III, 270. Dibdin, Introduction II, 47. Ebert 9941. Graesse III 326f. Heckethorn 123, 46. Hieronymus 1992, 167. Schweiger I, 156. Stockmeyer-Reber 123, 46. – Es waren bereits einige griechische Gesamtausgaben Homers erschienen, als die Humanisten Jakob Mycillus und Joachim Camerarius diese erste Baseler "ungewöhnlich spät" bei Herwagen in Druck gaben. Der Text folgt "im allgemeinen einer Aldine", doch wird in einer Annotatio locorum zusätzlich auf abweichende Lesarten einer Florentiner Giuntina von 1519 verwiesen. "Etwas wesentlich Neues" ist, daß die Ausgabe erstmals "auch die antiken Scholien" des alexandrinischen Gelehrten Didymos Chalkenteros enthielt, was den Drucker Herwagen bewog, zu einem "technisch aufwendigen Kommentarsatz" und "zum Folioformat überzugehen". Durch eine sehr kleine, aber gut lesbare griechische Type erreichte er, daß der Druck "trotzdem nicht zu unhandlich" wurde. Frank Hieronymus fand es sehr "ungewöhnlich", daß Herwagen seinen Homer, zumal angesichts "seiner herausgeberischen und satztechnischen Leistung", ohne jede Vorrede druckte: "Aber er empfahl sich auch von selber "(Hieronymus 1992), was sich in Neuausgaben der Jahre 1541 und 1551 bestätigen sollte. – Rissiges, knittriges und fleckiges erstes Titelblatt unterlegt, oben mit durchgehender, meist kaum wahrnehmbarer, anfangs und am Schluß stärkerer Nässespur, am Schluß 3 Bl. mit geringfügiger Randfehlstelle, letztes Bl. mit Eckabriß ohne Textverlust). Provenienz: Aus dem Besitz des Industriellen Carl Friedrich Tenge. Unkenntlicher älterer Name verso Titel, ein weiterer in kindlicher "Kalligraphie" auf dem hinteren Innendeckel. Auf dem Titel: "F. Tenge 17/10 1840 (/) Bielefeld".

Lot 1375, Auction  122, Horatius Flaccus, Quintus, Odarum Libri Quatuor

Horatius Flaccus, Quintus
Odarum Libri Quatuor
Los 1375

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Horatius Flaccus, Quintus. Odarum Libri Quatuor: Epodi Carmen Saeculare Porphyrio: Anto. Manci. Ascensio Interpretibus. Eiusdem Ars Poetica. 6 nn. Bl., CCXXXIIII num. Bl. Mit ganzseitiger Holzschnitt-Titelkartusche, 12 (1 drittelseitig) Textholzschnittensowie und Holzschnitt-Zierinitialen. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. 30 x 21 cm. Halbleder des 18. Jahrhunderts (berieben und bestoßen sowie Rücken mit Fehlstellen) mit goldgeprägtem RSchild. Venedig, Guglielmo da Fontaneto, 1520.
EDIT 16 CNCE 22688. Adams H 866. STC 333.Essling I/2, S. 445, 1168 (mit Abb.). Graesse III, 349. Isaac 13235. Panzer VIII, S. 463, 1040. Sander II, 3464. Schweiger II/1 392. Zu Britannico: Vgl. DBI 14, 342f. – Scholiendruck des Horaz wurde von Giovanni Britannico (gest. nach 1517), der in Brescia eine Rhetorikschule unterhielt, mit einer kurzen Vorrede und Kommentaren von ihm selbst, von Antonio Mancinelli und Jodocus Badius herausgegeben. Die 12 hübschen Holzschnitte wurden aus der 1505 in Venedig bei Pincio gedruckten Edition übernommen. – Vorderes Innengelenk aufgeplatzt. Titel mit breit hinterlegten Außenstegen und stärker fleckig. Etwas feuchtrandig am Fußsteg, teils mit hs. Notizen, zwei Blätter am Innensteg verstärkt, eins mit unfachmännisch ausgebesserter Fehlstelle und Blatt CXXXIX stärker braunfleckig Auf dem Innendeckel illustriertes Exlibris des Bologneser Bankiers Dott. Guido Sanguinetti.

Horatius Flaccus, Quintus
Poemata omnia. Centimetrum Marij Servij
Los 1376

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Horatius Flaccus, Quintus. Poemata omnia. Centimetrum Marij Servij. 8 (recte 7; ohne le. w.), 169 num., 3 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und dem letzen Blatt. 15 x 9 cm. Schweinsleder des 18. Jahrhunderts (minimal bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und reicher, floraler Rück- und Deckelvergoldung. Venedig, Erben Aldus Manutius und Andrea Torresano, 1519.
EDIT 16 CNCE 22687. STC, 333. Adams H 864. Ahmanson-Murphy II, 162. Brunet III, 313. Dibdin, Introduction II, 89ff. Ebert 10145. Graesse II, 349. Isaac 12897. Panzer VIII, S. 456, 977. Rahir 462. Renouard 1834, 88, 10. Schweiger II/1, 391f. Staatsbibliothek zu Berlin, Nr. 338. Nicht im VD16. – Frühe Ausgabe der "Poemata omnia" von Quintus Horatius Flaccus (65-27 v. Chr.), die nicht im VD16 erfasst ist (beginnt mit der Ausgabe aus Basel von Andreas Cratander aus dem Jahre 1520). Nachgewiesen vier Exemplare: eins in der Bibliothèque nationale de France, eins in der österreichen Nationalbibliothek, eins in der Universitätsbibliothek in Innsbruck und eins in der Staatsbibliothek in Berlin. – Das letzte weiße Blatt A8 fehlt. Titel leicht fleckig, sonst wohlerhalten und im prachtvollen Einband.

Hutten, Ulrich von
Dialogi. Fortuna. Febris prima. Febris secunda. Trias Romana. Inspicientes.
Los 1377

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Erstausgabe der berühmten Dialogsammlung Ulrich von Huttens
Hutten, Ulrich von. Dialogi. Fortuna. Febris prima. Febris secunda. Trias Romana. Inspicientes. 72 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke sowie mit 3 großen Holzschnitt-Initialien "Q". 18,8 x 13 cm. Kalbslederband des 18. Jahrhunderts (beschabt und mit alten Reparaturspuren, vorderes Außengelenk am Kopf mit Einriss) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Mainz, Johann Schöffer, 1520.
VD 16 H 6346. Benzing, Hutten 122. STC 426. Brunet III, 390. Davies, Fairfax Murray, German, Nr. 215. Ebert 10404 (mit falscher Blattzahl). Goedeke II, 230, 21. Graesse III, 399. KNLL 8 226ff. Kuczynski 1089. Panzer VII, S. 412f., 36. Proctor 9872. Roth, Schöffer 48, 56. Spelsberg 41. Nicht bei Adams. – "Vol. rare" (Brunet). Ulrich von Hutten (1488-1523) war "eine der wichtigen Figuren in den Sturmjahren der Reformation". Aus der "Verbindung von Rittertum und Humanismus" gewann er ein "eigenwilliges Profil" (Press 50), das sich in dieser Sammlung fiktiver Dialoge aus den Jahren 1518-1520 besonders scharf abzeichnet. Zugleich markiert das 1520 erschienene Büchlein einen Wendepunkt seines Denkens und Lebens. Das literarische Vorbild waren die zeitkritischen Dialoge Lukians; allerdings geht es Hutten im ersten Gespräch mit der Glücksgöttin Fortuna zunächst um Persönlichstes. Er "malt sich ein beschauliches Dasein mit einem gewissen Wohlstand aus" (Benzing, Hutten) und "philosophiert mit melancholischer Ironie über seine Glücklosigkeit im privaten Bereich". Doch Fortuna macht ihm klar, dass sie ihm kein Glück gewähren wird, "auch nicht in Gestalt der Frau, die er heiraten möchte" (Spelsberg). Im wirklichen Leben entschied sich die von Hutten umworbene Tochter eines Frankfurter Patriziers für einen Anderen. Die beiden Dialoge Febris prima und secunda entstanden unter dem Eindruck des Augsburger Reichstags 1518, der erste Text war bereits 1519 gedruckt worden. Vergeblich empfiehlt Hutten dem personifizierten Fieber, statt seiner den in Deutschland weilenden Kardinal Cajetan oder aber die reichen Fugger heimzusuchen; schließlich nimmt es aber mit einem genußsüchtigen Domherrn vorlieb. Beim zweiten Besuch verwickelt das Fieber Hutten in ein Gespräch über das unchristliche, verkehrte Leben der Geistlichen, die im Konkubinat leben - ein für den ledig Gebliebenen besonders empfindlicher Punkt. Das Gespräch bewirkt bei Hutten den Handlungsimpuls, sich an Karl V. zu wenden, "damit dieser die Pfaffen von ihrem ‚boesen leben‘ abbringe" (KNLL 8, 226).

Die Trias Romana bündelt in Gestalt zahlreicher dreigliedriger Merksprüche die Vorwürfe gegen die Kirche, die Deutschland hemmungslos ausbeute, während "in Rom nichts mehr als Armut, Gottesfurcht und Gerechtigkeit verachtet werde". Dieses Manifest ist "einer der schärfsten politischen Angriffe gegen die römische Kirche aus der Zeit der Vorreformation" (Spelsberg); offen ruft Hutten "Deutschland zum Widerstand gegen Rom auf" (KNLL 8, 226). Der letzte Dialog Inspicientes bezieht sich wieder auf den Augsburger Reichstag: Der Sonnengott Sol und sein Sohn Phaeton beobachten von oben das Treiben der Fürsten und insbesondere das Cajetans, der eine Steuer für den Türkenkrieg durchzusetzen versucht, die in Wirklichkeit nur die Geldgier des Papstes befriedigen soll. Erzürnt über ihre Kommentare verhängt dieser kurzerhand den Bann über die beiden Himmelsgötter. Was hier allenfalls zum sardonischen Gelächter reizen konnte, wurde für Hutten bald zur konkreten Gefahr. Mit dieser Veröffentlichung ging er als Bediensteter des Erzbischofs von Mainz ein erhebliches persönliches Risiko ein. Denn "seit dem Auftreten Luthers und den ersten Gegenmaßnahmen der Kurie büßten die Angriffe auf Rom ihre akademische Unverbindlichkeit ein. Da Hutten nicht aufhörte, Stellung zu beziehen, nahte die Stunde seines Ausscheidens aus den Mainzer Diensten". Im April 1520 erschienen die Dialogi - die Bannandrohungsbulle vom 15. Juni 1520 gegen Luther enthielt tatsächlich auch Huttens Namen; im Kirchendienst war er nun untragbar. „Wahrscheinlich aus dem gleichen Grunde scheiterte 1520 eine Reise Huttens nach Brüssel, wo er sich um habsburgische Dienste bemühte - nach der Rückkehr war ihm der Mainzer Hof versperrt". Doch hatte er seine Wahl bereits getroffen: "Während die Mehrzahl der Humanisten die offenen Auseinandersetzungen mied, suchte der Ritter Hutten den Kampf" (Press 34). Entsprechend schließt er das Buch mit seinem stolzem Motto Iacta est alea. Noch im selben Jahr begab Hutten sich zu Franz von Sickingen, in der freilich illusorischen Hoffnung, die Pfaffenherrschaft in einem Ritterkrieg zu überwinden. Auch wenn seine Radikalisierung ihn isolierte und nur sein früher Tod 1523 sein politisches Scheitern überdeckte, war Hutten zur damaligen Zeit "einer der meistgelesenen Autoren" (Rueb 20) und als Aufklärer und Polemiker ebenso berühmt wie gefürchtet. Daß er "humanistisches Nationalgefühl und humanistische Kirchenkritik verkündete", verhalf beidem zu einer Wirkung, die "so beachtlich war, daß man sich in den folgenden Jahrhunderten immer wieder auf ihn berufen hat" (Press 51). – Vorsätze leicht leimschattig, vorderes Vorsatzblatt mit Knitterspuren und im Falz mit Einriss, letzte Lagen oben mit kaum merklicher Feuchtigkeitsspur.

Lot 1378, Auction  122, Hutten, Ulrich von, Hieronymum Aleandru & Marinum Caracciolum Leonis

Hutten, Ulrich von
Hieronymum Aleandru & Marinum Caracciolum Leonis
Los 1378

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Hutten, Ulrich von. In Hieronymum Aleandru & Marinum Caracciolum Leonis decimi P. M. oratores in Germania Inuectiue singule. 32 S. Mit Holzschnitt-Porträt. 18,5 x 14 cm. Pappband des 20. Jahrhunderts (etwas gebräunt, berieben, Rücken und Kapitale mit kleinen Fehlstellen. (Straßburg, Johann Schott, 1521).
VD16 H 6353. STC 427. Adam 1235. – Frühe Ausgabe aus der Offizin Johann Schott in Straßburg. Der deutsche Renaissance-Humanist, Dichter und Kirchenkritiker Ulrich von Hutten (1488-1523) wird auch als erster Reichsritter bezeichnet, da er die katholische Kirche in seinen zahlreichen Schriften scharf kritisiert und einen "Pfaffenkrieg" gegen sie führte. Mit dem Holzschnitt-Porträt des Autors mit den Ahnenwappen von Hans Weiditz. – Durchgehend mit größerem Feuchtrand, mit hs. Unterstreichungen, etwas fingerfleckig und Fehlstellen am Kopfsteg auf den ersten elf Blättern fachmännisch restauriert. Sehr selten.

Lot 1379, Auction  122, Hymni et Collectae,  item Evangelia, Epistolae, Introitus, Gradualia, et Sequentiae &c.

Hymni et Collectae
item Evangelia, Epistolae, Introitus, Gradualia, et Sequentiae &c.
Los 1379

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Kleinformatiges Missale mit 79 Holzschnitten
Hymni et Collectae, item Evangelia, Epistolae, Introitus, Gradualia, et Sequentiae &c. quae diebus Dominicis & Festis sub precibus horarijs & augustissimo Missae sacrificio in Ecclesia Dei leguntur & canuntur: In Usum omnium pietatis amantium, præsertim autem Laicoru(m), qui Latinè sciunt (…). Quibus adiecta etiam formula benè pieq(ue) auspicandi, transigendi, finiendique diem certis ijsque Catholicis precatiunculis (…). 8 nn. Bl., 663 S. Mit 79 Holzschnitten. 13,2 x 8,5 cm. Kalbslederband d. Z. (beschabt, Rücken mit kleinen Fehlstellen, Ecken bestoßen, berieben) mit 2 alten hs. RSchildern und mit goldgeprägten DFleuronstempeln. Köln, Johann Quentel Erben & Gervinus Calenius, 1566.
VD 16 M 5498. Vgl. STC 516 (3. Auflage 1585). Nicht bei Adams. Nicht bei Bohatta. – Erste Ausgabe. Dieses im unmittelbaren Anschluss an das Konzil von Trient zusammengestellte liturgische Handbuch richtete sich ausdrücklich auch an Laien, qui Latinè sciunt, wie es im Titel heißt, war also für den Privatgebrauch gedacht. Durch das kleine Format ließ es sich überall mit hinnehmen, 79 Holzschnitte zum Leben Jesu lockern den Text auf. Tatsächlich erfreute sich das Buch erheblicher Popularität; der hier vorliegenden Erstausgabe folgten bis zum Ende des 16. Jahrhunderts noch drei weitere. – Spiegel und Titel etwas angestaubt und fleckig. Provenienz: Unten auf dem Titel teils unleserlich gemachter Besitzvermerk: "EST jo (Eglop)h à Knöringen". Auf dem Spiegel am Ende überklebter Eintrag: "Sum Georgii Sall parochi Inningensis". Darunter gestochenes, 1744 datiertes Wappenexlibris auf Vorsatzblatt "Franciscus præpositus S. Salvatoris Pollingæ".

Lot 1380, Auction  122, Isokrates, Isokratos Aranta. Isocratis scripta. 1587

Isokrates
Isokratos Aranta. Isocratis scripta. 1587
Los 1380

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Isokrates. Aranta (graece). Isocratis scripta, quæ quidem nunc extant, omnia, Græcolatina, postremò recognita: Hieronymo Wolfio Oetingensi interprete. 8 Bl., 1120 S., 31, 1 Bl. Mit Druckermarke auf dem Titel und einigen Holzschnitt-Initialen. 18,5 x 11,5 cm. Blindgeprägetes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben und leicht fleckig) über vier Bünden und dreiseitigem, punziertem Rotschnitt von Christian Kohl (mit Stempeln von Dietrich vom Lohe). Basel, (Johann) Oporinus (Nachfolger), 1587.
VD16 I, 407. STC 432. Adams I, 218. Ebert 10590. Schweiger I, 181. Vgl. Dibdin, Introduction II, 125f. – Griechisch-lateinische Parallelausgabe der Werke des Rhetorikers und bedeutendsten politischen Publizisten Isokrates (436-338 v. Chr.), herausgegeben von dem Humanisten, Philologen und Bibliothekar Hieronymus Wolf (1516-1580) aus Öttingen, der als Begründer der deutschen Byzantinistik gilt. – Mit den schwarzgeprägten Initialen "M B M L" und der Jahreszahl 1592 auf dem Vorderdeckel aus. Titel mit größerer Fehlstelle und hinterlegten Wurmlöchern. Papierbedingt gebräunt und etwas stock- und fingerfleckig. Auf dem Vorderdeckel Monogramm "M B M L", darunter die Jahreszahl 1592, d. i. wohl der Rostocker Professor Martin Brasch (1565-1601). Zum Buchbinder vgl. Floerke 1930, S. 110f. Floerke 1937, S. 264-270. - Auf dem fliegenden Vorsatz "Götze" und Jahreszahl 1837.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge