Der Sündenfall. Radierung. 22,1 x 25,1 cm. Hollstein 2, Roy G. 3 I (von II). Wz. Wappenkartusche.
Aus einer sechsteiligen Folge der "Genesis". Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck vor der Schrift, schmalem Rand um die schön zeichnende Facette. Minimal angestaubt, Bleistiftspuren, verso leichte vertikale Knickspur sowie kleine Moniterungs- sowie Klebereste, links kleines Löchlein, sonst im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Beigegeben von demselben ein Abzug der Darstellung im zweiten, vollendeten Druckzustand mit der Schrift und den Nummern.
Die Kreuztragung. Kupferstich. 11,5 x 7,5 cm. 1521. B. 51, Hollstein 51, Filedt Kok (New Hollstein) 51 I (von III).
Aus der Passionsfolge, vor der Adresse von Petri. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck auf die Plattenkante geschnitten. Minimal gegilbt und stockfleckig, die Ränder gelegentlich dünn und verso partiell fachmännisch verstärkt, winzige Randbestoßung unten, schwach wellig, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Jan Hermensz Muller nach van Leyden der Kupferstich "Die Kreuzabnahme" (nach B. 53).
Der Evangelist Lukas; Der Evangelist Johannes. 2 Kupferstiche. Je ca. 11,1 x 7,4 cm. (1510). B. 102, 103, Volbehr 98, 99, Filedt Kok (New Hollstein) 102, 103, je b.
Ausgezeichnete Drucke knapp bis an die Plattenkante geschnitten, partiell auf diese. Leicht angestaubt bzw. schwach fleckig, die äußersten Ränder minimal gegilbt und teils leicht bestoßen, verso montiert, sonst schön erhalten.
Der hl. Sebastian. Kupferstich. 10,7 x 7,3 cm. Um 1510. B. 115, Volbehr 112, Hollstein 115, Filedt Kok (New Hollstein) 115 b (von c).
Ausgezeichneter, zarter Druck mit einzelnen Wischkritzeln und feinem Rändchen um die Plattenkante, teils bis knapp an diese geschnitten. Ganz schwach fleckig, links kleiner hinterlegter Randeinriss, winzige Läsuren im rechten, weißen Rand, dünne Stellen, sonst sehr gut erhalten.
Leyden, Lucas van
Die hl. Magdalena in den Wolken
Los 5127
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,107)
Die hl. Magdalena in den Wolken. Kupferstich. 11,9 x 7,6 cm. 1518. B. 124, Hollstein 124 II, Filedt Kok (New Hollstein) 124 c.
Ausgezeichneter Druck an die Plattenkante geschnitten. Geringe Handhabungsspuren, vor allem verso vereinzelt Stockflecken, ebenda Montierungsrestchen, sonst tadellos. Aus der Sammlung Peter Gellatly (Lugt 1185).
Der Chirurg. Kupferstich. 11,6 x 7,5 cm. 1524. B. 156, Hollstein 156, Filedt Kok (New Hollstein) 156 wohl b-c (von c).
Ausgezeichneter Druck mit umlaufend feinem Rändchen um die Plattenkante. Unbedeutende Altersspuren und minimale Montierungsretse verso, sonst tadellos.
Leyden, Lucas van
Junger Mann mit einem Totenschädel
Los 5129
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)
Junger Mann mit einem Totenschädel. Kupferstich. 18,6 x 14,6 cm. Um 1519. B. 174, Volbehr 158, Hollstein 174, Fildet Kok (New Hollstein) 174 I c (von II). Wz. Nebenmarke mit Initialen.
Vor der Verwendung in der Ausgabe von Domenicus Lampsonius. Ausgezeichneter, leicht grauer Abzug bis an die Einfassungslinie bzw. unten bis an die Plattenkante geschnitten. Oben kurzes Randeinrisschen, in der oberen linken Ecke teils ergänzt, minimal fleckig sowie altersspurig, sonst jedoch gut.
Liss, Johann
Interieur mit zwei Liebespaaren und einem Narren
Los 5130
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,688)
Interieur mit zwei Liebespaaren und einem Narren. Radierung. 17,1 x 21,3 cm. Hollstein 3 I (von II).
Die vorliegende galante Genreszene bildet eine der insgesamt nur drei Radierungen des in Oldenburg geborenen Malers und Zeichners Johann Liss. Mit etwa achtzehn Jahren zog Liss zunächst nach Holland, wo er wohl in Amsterdam und Haarlem tätig war und unter anderem von Willem Buytewech und wohl auch von Hendrick Goltzius beeinflusst wurde. Weiter führten ihn seine Wege wahrscheinlich über Antwerpen und Paris bis hin nach Venedig, wo er etwa um 1620/21 eintraf und besonders die Werke Domenico Fettis für sich entdeckte. Von etwa 1622-25 hielt Liss sich schließlich in Rom auf. Als bedeutsam erweist sich hier vor allem der Einfluss der Caravaggisten aber auch das Studium der Werke des Annibale Carracci und Francesco Albani. Die äußerst seltene Radierung, die als Allegorie des Leichtsinns gedeutet werden kann, stammt mit großer Sicherheit aus der holländischen Schaffenszeit des Künstlers und zeigt deutliche Anklänge an das druckgraphische Schaffen des Willem Buytewech und Werner van den Valckert. Prachtvoller, gegensatzreicher Frühdruck mit feinem Rändchen um die gratige Plattenkante, vor der Adresse von Mariette. Vereinzelte kleine Ausbesserungen, sonst sehr schönes Exemplar. Von großer Seltenheit.
Die drei Parzen. Kupferstich im Rund nach Hendrick Goltzius. D. 34,1 cm. 1587. B. 300, 111, Hollstein 203 I (von II), Widerkehr (New Hollstein) 341 I (von II). Wz. Wappenschild mit Lilie und Buchstaben CVL (vgl. Erik Hinterding, Appendix New Hollstein (The Muller Dynasty) Part II, S. 317, 8b).
Noch mit der Adresse von Goltzius, vor der späteren Hinzufügung der Adresse von Visscher. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßig kräftiger Frühdruck mit feinem Rändchen, die weißen Ecken mit Rand. Nur marginal angestaubt, verso leichte geglättete Mittelfalte, links sehr sorgsam ausgebesserte Vertikalspur, in dieser mit dezenten Federretsuchen, weitere unmerkliche Ausbesserung unten links, winzige Montierungsretse verso, sonst schönes Exemplar. Aus der Sammlung Prof. Hans Kollhoff, Berlin.
Meister AG
Die erste der fünf klugen Jungfrauen
Los 5137
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Die erste der fünf klugen Jungfrauen. Kupferstich nach Martin Schongauer. 11,9 x 8 cm. B. VI, S. 352, 18, Lehrs VI, 21, Hollstein (Schongauer) 76, copy b. Wz. Fragment.
Aus einer fünfteiligen Folge nach der Vorlage Martin Schongauers. Ausgezeichneter Druck meist an die Einfassungslinie oder knapp innerhalb dieser geschnitten. Minimal angestaubt, winzige ausgebesserte Stelle links (nahe des Wasserzeichens), oben rechts im Rand sorgsame Ausbesserung, dünne Stellen, geringe Gebrauchsspuren und kleine Klebereste verso, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Albert van Loock, Brüssel (Lugt 3751).
Meister IB
Der Dudelsackpfeifer und seine Geliebte
Los 5138
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Der Dudelsackpfeifer und seine Geliebte. Kupferstich im Rund. D. 5,7 cm. B. 36, Nagler, Die Monogrammisten, III, 45.
Ganz ausgezeichneter Druck bis an bzw. partiell auf die Plattenkante geschnitten. Etwas angestaubt und schwach stockfleckig, die äußeren Ränder minimal gegilbt, verso alte Leimspuren, sonst sehr schön.
Mignon, Jean
Sphinx mit einem Halbmond im Haar
Los 5139
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,557)
Sphinx mit einem Halbmond im Haar. Radierung im Oval. 23 x 14 cm. Herbet 8 (anonyme Kupferstecher), Zerner J.M.16 I (von II).
Aus einer insgesamt 20-teiligen Folge mit Hermen. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck vor Name und Nummer, mit zartem Plattenton, Kritzeln und Unregelmäßigkeiten der Platte, mit Rand um die ovale Plattenkante. Die obere linke Ecke ergänzt,an der oberen rechten Ecke eine Fehlstelle ergänzt,vereinzelte dünne Stellen und Hinterfaserungen im oberen Bereich, vereinzelte kleine Stockfleckchen, sonst sehr schön und original erhalten. Sehr selten.
Mignon, Jean
Satyr mit verschlungenen Beinen
Los 5140
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,688)
Satyr mit verschlungenen Beinen. Radierung im Oval. 24,6 x 13,3 cm. Herbet 12 (anonyme Kupferstecher), Zerner J.M. 20 I (von II). Wz. Wappenschild mit Zange und Fleur-de-lys.
Ganz ausgezeichneter, toniger Druck vor Name und Nummer, mit Kritzeln und Unregelmäßigkeiten der Platte, mit Rand um die ovale Facette, unten knapp über diese geschnitten. Die obere linke Ecke ergänzt, die obere rechte Ecke hinterfasert, dünne Stellen und Hinterfaserungen entlang des oberen Randes und an den rechts hängenden Trophäen, vereinzelte kleine Stockfleckchen, insgesamt gebrauchsspurig und angestaubt, sonst sehr schön und original erhalten. Sehr selten.
Mitelli, Giuseppe Maria
Le vicende del mondo
Los 5141
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)
Le vicende del Mondo. Radierung. 64,5 x 49 cm. 1687. Bertarelli 492, Varignana 381. Wz. Kreise und Schriftzug.
Heute ist Mitelli vor allem durch seine radierten Sittenbilder und Karikaturen bekannt und er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der moralisierenden Genregraphik des italienischen Seicento. Sein umfangreiches druckgraphisches Œuvre zeichnet sich durch Originalität der Erfindung und bissige Satire aus. Die großformatige Darstellung "Le vicende del mondo" behandelt die Machtlosigkeit des strebsamen Menschen gegenüber den höheren Gewalten des Schicksals, der Zeit und des Todes. Die zahlreichen Einzelszenen werden durch erläuternde Verse begleitet. Auf einem burgartigen Turmbau dreht sich das Rad der Fortuna, über dem die Schicksalsgöttin herrscht. Sie steht vor einem Baum, dessen Früchte die von unten an allen Seiten des Turmes emporkletternden Menschen zu erreichen versuchen. Nur jenen, die nach dem Himmel der wahren Ehre streben, so die Worte Fortunas, gelten diese Früchte, doch drehe sich ihr Rad zwischen Glück und Unglück und ihr Segel wehe wankelmütig nach dem Wind. Rechts von ihr schwebt die Personifikation der Zeit, die den Bemühungen des Menschen Grenzen setzt und ihm die Nichtigkeit seiner Werke vor Augen führt, während auf der rechten Seite der Tod wahllos seine Pfeile verschießt und den menschlichen Ambitionen auf diese Weise ein Ende setzt. - Ausgezeichneter Abzug dieses sehr seltenen Blattes mit dem vollen Rand, von zwei Platten auf zwei zusammengesezten Bögen gedruckt. Die rechte untere Ecke wurde angesetzt und mit der Feder ergänzt, leicht knitterfaltig und angestaubt, sonst sehr schön erhalten.
Mitelli, Giuseppe Maria
Tu che il fallace mondo ami ed apprezzi
Los 5142
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Tu che il fallace mondo ami ed apprezzi. Radierung. 36 x 37,5 cm. 1706. Bertarelli 561, Varignana 505. Wz. Schriftzug.
"Du, der das trügerische Leben liebst und schätzt, nimm seine Versprechen genau in den Blick, die Gaben und die Schmeicheleien". Unter diesem moralisierenden Titelspruch zeigt das Blatt in zwölf numerierten und durch Inschriften erläuterten Einzelszenen den harten Lebensweg des einfachen Mannes, von der Kindeserziehung über Liebestyrannei in jungen Jahren, die Härten der Arbeit, Ungerechtigkeiten und Schulden, Armut, Einsamkeit und Krankheit bis zum Tod. Die Schlußszene mit dem aufgebahrten Toten schildert drastisch das Ende des menschlichen Hochmutes: "ED ECCO IL FIN DELLE SUPERBIE UMANE". Wie bei einem anderen, wenige Jahre zuvor entstanden Blatt (Bertarelli 557) signiert der zweiundsiebzigjährige Künstler mit dem Anagramm LI MI TE, ein ironischer Verweis auf das eigene fortgeschrittene Alter (s. Bertarelli, S. 113). - Ausgezeichneter Druck, seitlich mit Rändern, oben und unten auf den Plattenrand beschnitten. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, einzelne sorgfältig ausgebesserte Risse, Heftspuren im linken Rand, sonst sehr schön erhalten. Selten: Varignana verzeichnet zwei Exemplare.
Madonna mit Kind. Radierung. 11,5 x 6,3 cm. B. 3.
Ausgezeichneter Druck mit feinem bzw. schmalem Rändchen um die Plattenkante. Etwas fleckig, an der Mittelfalte wieder zusammengefügt und dort hinterlegt und teils mit zarten Anfaserungen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst noch gut. Aus den Sammlungen Agostino Caironi, Mailand (Lugt 426), Giovanni Locarno, Mailand (Lugt 1691), Pacini (Lugt 2011) sowie E. Tinto, Bologna (nicht bei Lugt).
Monogrammist PVL
Drei Männer beim Würfelspiel
Los 5148
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.063€ (US$ 1,107)
Drei Männer beim Würfelspiel. Kupferstich im Rund. D. 9,2 cm. B. 1, Nagler, Die Monogrammisten, IV, 3395, 4, Hollstein 7.
Der Monogrammist PVL war vermutlich ein Nachfolger Lucas van Leydens und wurde urspünglich fälschlicherweise mit Pieter Cornelisz. Kunst identifiziert. - Ganz ausgezeichneter, klarer und gleichmäßiger Druck an die doppelte Einfassungslinie geschnitten, links minimal knapp. Minimal angestaubt, verso kleine Montierungs- bzw. Klebereste, dünne Stelle unten, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Jagdszenen mit ornamentaler Rahmung: Die Jagd der Gemse. Kupferstich nach Johannes Stradanus. 32 x 44,3 cm. 1570. Filedt Kok (NH, Muller Dynasty) 120, Leesberg (NH, Stradanus) 404 I (von III). Wz. Verschlungene Säulen (Filedt Kok, Appendix, S. 271, 1556-1608).
Die 1567 datierende Zeichnung von Stradanus befindet sich in Orléans. Die erste von insgesamt sechs Jagdszenen. Ganz ausgezeichneter Druck noch mit der Adresse von Hieronymus Cock, auf die Plattenkante geschnitten, teils knapp an die Darstellung. Leichte vertikale Mittelfalte verso, oben mittig kurzer geschlossener Randeinriss, weitere unmerkliche Ausbesserungen (unten mittig sowie rechts), rückseitig Spuren alter Montage, die Ränder etwas unregelmäßig, sonst gut erhaltenes Exemplar. Sehr selten.
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