Fagiuoli, Girolamo
Adam und Eva mit dem Knaben Abel
Los 5090
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Adam und Eva mit dem Knaben Abel. Kupferstich nach Francesco Salviati. 38,5 x 26,7 cm. Nagler (Soye) 2 II (von IV), Le Blanc (Soye) 3 II (von IV), Rubach 1 III (von VI). Wz. Leiter im Kreis mit Stern.
Vor der Ergänzung der Adresse von Paulo Gratiano. Das äußerst seltene, großformatige Blatt mit der Darstellung von Adam und Eva mit ihrem Sohn Abel wurde von dem namhaften römischen Verleger Antonio Lafreri herausgegeben. Der Stich wurde zusammen mit zwei anderen, stilistisch vergleichbaren Blättern (Adam und Eva beweinen den Tod des Abel; Apollo bestraft den Marsyas) erstmals von Hermann Voss dem bolognesischen Kupferstecher und Goldschmied Girolamo Fagiuoli zugeschrieben (siehe H. Voss: "Kompositionen des Francesco Salviati in der italienischen Graphik des XVI. Jahrhunderts", in: Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Künste, XXXV, 1912, I, S. 30-37; II, S. 60-70). Die drei betreffenden Blätter sind unsigniert und galten bis dahin als Schöpfungen des Philippe de Soye, welcher ebenfalls als Stecher für Lafreri tätig war. Über Girolamo Fagiuoli selbst sind nur äußerst wenige Details überliefert. Laut Vasari stach er neben Werken von Francesco Salviati unter anderem auch nach Entwürfen von Domenico Giuntalodi und Parmigianino und lieferte zwischen 1538-1543 einige Stiche für den Verlag von Antonio Salamanca. Zwischen 1560-1573 war er als "maestro dei conii" an der Bologneser Münzprägeanstalt beschäftigt. Suzanne Boorsch schlug 1994 eine Identifizierung Fagiuolis mit dem um die Mitte des 16. Jahrhunderts tätigen Meister FG (bzw. GF) vor, von dem mehrere Kompositionen nach Entwürfen des Francesco Primaticcio für das Château de Fontainebleau bekannt sind. Aufgrund von stilistischen Unterschieden zwischen den betreffenden Stichen nach Primaticcio und denen nach Salviati bleibt diese Identifizierung jedoch fragwürdig. Die gezeichnete Vorlage Salviatis zum vorliegenden Blatt befindet sich heute im Museum of Arizona, Tucson (Inv.-Nr. 2004.010.008). - Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schönem Plattenton und Rand, sowie breitem Rand unten. Geglättete Mittelfalte, entlang dieser leichte Quetschfältchen, im Oberschenkel Adams kleine Ausbesserung, partiell minimal berieben, im rechten oberen weißen Rand leichte diagonale Knickspur, vor allem in den Rändern partiell geringfügig angestaubt und fleckig, sowie leichte Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.
Fialetti, Odoardo
Disegni Varii di Polifilo Zancarli
Los 5093
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,344)
Disegni Varii di Polifilo Zancarli. 9 (von 10) Radierungen nach Polifilo Giancarli. Je ca. 23,5 x 14,5-15 cm. B. 44-52, Berliner Ornamentstichkat. 559. Wz. Bekröntes Wappen; Kopf mit Buchstaben DMP.
Die fast komplette Suite - nur das seltene Titelblatt fehlt - in ganz ausgezeichneten, feinzeichnenden und teils tonigen Drucken, meist mit schmalem Rand, dieser gelegentlich minimal unregelmäßig und unten fein, nur B. 44 und 49 unten ohne den Schriftrand bzw. bis knapp in die Darstellung, der Rand dort ergänzt und sehr sorgsam retuschiert. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, verso teils mit zarten horizontalen Trocken- bzw. Quetschfältchen, B. 44 und 49 blass fleckig und mit kleinen Ausbesserungen sowie winzigen Rostfleckchen verso, B. 44 mit gelegentlichen Hinterfaserungen, B. 49 vollständig hinterfasert, im Gesamteindruck sonst jedoch schön. In dieser Vollständigkeit sehr selten.
Floris II., Cornelis - nach
Entwurf für ein Groteskenornament
Los 5094
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 456)
nach. Titelkartusche mit Groteskenonament und Rollwerk. Kupferstich von Joannes und Lucas van Doetecum. 30 x 21 cm. 1557. Hollstein (Floris), aus 14-41, Nalis (New Hollstein, Doetecum) 35 I (von II). Wz. Reichsapfel.
Vor der Änderung der Jahreszahl. Prachtvoller, kräftiger Druck mit Rändchen. Geglättete horizontale Mittelfalte, minimal angestaubt und vereinzelte kleine Fleckchen, fachmännisch geschlossener diagonaler Riss vom linken unteren Rand bis zum rechten Rand mittig, sonst sehr schön. Beigegeben von Cornelis Bos der Kupferstich "Grotesken-Kutsche mit Satyrn, gezogen von zwei Ochsen" (Schele 115) sowie von Johannes I und Raphael Sadeler I der Kupferstich "Arma, Pallas Athena" (Hollstein 534).
Floris II., Cornelis
nach. Entwurf für Groteskenornament
Los 5095
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,823)
nach. Groteskenornament mit Flussgott und Wasserlebewesen. Kupferstich von Johannes und Lucas van Doetecum. 30,6 x 20,8 cm. (1557). Hollstein (Floris), aus 14-41, Nalis (New Hollstein, Doetecum) 39. Wz. Reichsapfel.
Prachtvoller, kräftiger Frühdruck mit schmalem Rand. Am rechten unteren Rand etwas fleckig, verso oben kleine Montierungsreste, sonst tadellos.
Floris II., Cornelis - nach
Groteskenornament mit flankierdender Pergola, oben mit der Schmiede des Vulkans
Los 5096
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 911)
nach. Groteskenornament mit flankierender Pergola, oben mit der Schmiede des Vulkans. Kupferstich von Joannes und Lucas van Doetecum. 30,6 x 20,6 cm. (1557). Hollstein (Floris), aus 14-41, Nalis (New Hollstein, Doetecum) 43. Wz. Reichsapfel.
Prachtvoller, gegensatzreicher und toniger Frühdruck mit schmalem Rand. Verso kaum merkliche geglättete horizontale Faltspur, ganz schwach fingerfleckig, im Rand oben zwei zarte Quetschspuren vom Druck, linke untere Ecke mit geglätteter diagonaler Knickspur, links unterhalb der Pergola kleiner geschlossener und hinterfaserter Einriss, sonst sehr schön erhalten.
Schule von Fontainebleau
um 1545. Ornamentale Kartusche mit Putten, Grotesken und Rollwerk
Los 5097
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,083)
um 1545. Ornamentale Kartusche mit Putten, Grotesken und Rollwerk. Radierung. 22,6 x 15,7 cm. Vgl. Zerner AF 40, Jenkins AF 40, Fuhring (in: Jacques Androuet du Cerceau. Un des plus grands architectes qui se soient jamais trouvés en France, Ausst.Kat. 2010), vgl. CO1.
Dieses seltene Ornamentblatt ist an die stuckierten Felder angelehnt, die für die Galerie von François I. in Fontainebleau entworfen wurden. Es ist eng verwandt mit zwei Radierungen desselben Feldes von der Hand von Antonio Fantuzzi und Jacques Androuet du Cerceau; Letztere Teil der 1542-45 geschaffenen Serie der sogenannten Grands und Petits Compartiments. - Ausgezeichneter, teils minimal ungleicher Druck bis an, partiell minimal in die äußerste Einfassungslinie geschnitten. Schwache Gebrauchsspuren, alt aufgezogen, sonst sehr gut.
Fontana, Giovanni Battista
Perseus und Andromeda
Los 5098
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)
Perseus und Andromeda. Radierung. 35,9 x 26,3 cm. 1560. B. XVI, S. 237, 57.
Giovanni Battista Fontana wurde in seinen Anfangsjahren in Verona maßgeblich von Tizian, Veronese und Giulio Romano beeinflusst. Seit 1562 war Fontana in Wien und anschließend in Innsbruck tätig, wo er 1575 zum Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich ernannt wurde. Etwas mehr als siebzig Blatt sind von Bartsch und Passavant Fontana zugeschrieben, die vorwiegend als Radierung ausgeführt und mit dem Grabstichel überarbeitet wurden. Ganz ausgezeichneter, toniger Abzug mit der Plattenkante, teils knapp auf diese geschnitten. Insgesamt etwas fleckig, in den äußeren Ränder einige Läsuren und Randschäden unauffällig ausgebessert, weitere Gebrauchsspuren, aufgezogen, sonst insgesamt gut.
Französisch
um 1630. Christus und Nicodemus im Kerzenschein
Los 5100
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
um 1630. Christus und Nicodemus im Kerzenschein. Radierung. 19,2 x 13,7 cm. Wohl unbeschrieben.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rand um die Factte. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, verso leichte Knitterspur, oben links winzige punktuelle Ausbesserung, sonst sehr schönes Exemplar.
Securitas. Radierung nach Sébastien Bourdon. 31,3 x 29,5 cm. IFF aus 2-15, Jacques Thuillier: Sébastien Bourdon. Catalogue critique et chronologique de l'oeuvre complet, Montpellier-Straßburg 2000/01, I (von IV). Wz. undeutlich.
Dieses Blatt stammt aus einer Folge nach heute verlorenen Dekorationen Bourdons für das Hôtel de Bretonvilliers (1663). - Vor der Adresse von Drevet. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Unauffällige Mittelfalte, geglättete Knickspuren rechts, etwas angeschmutzt, minimal fleckig und angestaubt, ein Fleck im weißen Unterrand, die obere rechte Eckenspitze fehlend, Montierungsreste verso, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung. Wie alle Arbeiten Friquets selten.
Galle, Philips
Die Trübsal des menschlichen Lebens
Los 5102
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Die Trübsal des menschlichen Lebens. 6 Kupferstiche. Je ca. 18,6 x 24,2 cm. (1563). TIB 56, 072, Sellink/Leesberg (New Hollstein) 287-292 I (von II).
Die vorliegende, 1563 entstandene Folge ist ein charakteristisches und frühes Beispiel für den Stil des Philips Galle. Sie geht auf eigene Inventionen zurück und wurde zweifellos für eine gelehrte, humanistische Klientel konzipiert. In sechs Episoden schildert Galle die Trübsale des menschlichen Lebens. Die Einzelszenen illustrieren Verse des niederländischen Humanisten Hadrianus Junius (1511 - 1575) und reflektieren das pessimistische geistige Klima des späteren 16. Jahrhunderts. Galle zeigt, wie der Mensch nackt und hilflos geboren wird und durch Mühsal alles erlernen muß. Das dritte Blatt setzt sich mit den Gefahren und Krankheiten auseinander, denen der Sterbliche auf seinem irdischen Weg begegnet. Zu den weiteren Geißeln der Menschheit gehören seine Sündhaftigkeit, die Qualen der Armut und der Gewalttätigkeit, die in den drei letzten Blättern thematisiert werden. So entsteht in teils symbolisch verschlüsselten, teils drastischen Bildern ein Kompendium der conditio humana. Die derbe, etwas trocken wirkende Kupferstichtechnik, der jegliche Frivolität fehlt, verleiht den Einzelszenen eine wuchtige, expressive Kraft. Ausgezeichnete, tonige Probedrucke vor den Versen von Junius im Blockdruck und vor der Adresse von Carolus Collaert. Leichte Altersspuren, etwas gebräunt, sonst sehr gut erhalten.
Ghisi, Giorgio
Allegorie auf die Fruchtbarkeit der Erde (Jupiter und Antiope)
Los 5106
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Allegorie auf die Fruchtbarkeit der Erde (Jupiter und Antiope). Kupferstich nach Antonio Fantuzzi bzw. Francesco Primaticcio. 17,2 x 28,3 cm. Um 1560. B. 52, Bellini 5 II, Lewis/Lewis A2 II. Wz. Buchstabe M (?).
Der Kupferstich folgt im Gegensinn einer gestochenen Vorlage von Antonio Fantuzzi (Zerner und Jenkins AF71), die wiederum auf eine Zeichnung Primaticcios zurückgeht. Diese wird heute in der Albertina, Wien verwahrt. Mit der Adresse Fontanas. Ausgezeichneter, samtener, teils kräftiger Abzug oben und unten wohl an die Plattenkante, an den Seiten auf die Darstellung geschnitten. Minimal altersspurig und fleckig, rechts unten über dem Früchtestillleben leicht weißfleckig, unauffällige diagonale, geglättete Knickspur, unten links hinterlegtes Löchlein, dort etwas fleckig, sonst in sehr gut. Selten.
Die Dornenkrönung Christi. Radierung nach Tizian. 41,5 x 27,7 cm. B. 3, TIB (Commentary) .003 S2 (von S3).
Vor dem Zusatz in der Adresse. Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit der Einfassung. Unauffällig geglättete Horizontalfalte, zarte diagonale Quetschfältchen in der unteren Blatthälfte, leichte Knickfalten im Oberrand, dort rechts ein kleines Löchlein, das Papier partiell dünn und wohl vormals aufgezogen, verso Spuren der fachmännischen Ablösung, weitere schwache Altersspuren, der Gesamteindruck gleichwohl schön. Selten.
Bacchus. Kupferstich. 24,7 x 1,7 cm. B. 65, Hollstein (Saenredam) 66 I (von II), Leesberg (New Hollstein) 144. Wz. Bekröntes Wappen mit goldenem Vlies (vgl. Briquet 2291, Heawood 481).
Aus der dreiteiligen Folge "Bacchus, Venus und Ceres (Sine Cerere et Baccho friget Venus)", die vormals Saenredam zugeschrieben war. Das gesuchte Blatt in einem ganz ausgezeichneten, klaren Druck mit der vollen Darstellung, unten dem Schriftrand. Schwach fleckig und verso etwas angeschmutzt, horizontale Mittelfalte mit haarfeinen, fachmännisch geschlossenen Bruchstellen, unauffällig geschlossener Randeinriss links über den Gläsern, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Selten.
Goltzius, Hendrick
Pygmalion und Galatea
Los 5109
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)
Pygmalion und Galathea. Kupferstich. 32,6 x 21,9 cm. 1593. B. 138, Hollstein 158, Leesberg (New Hollstein) 157 IV. Wz. undeutlich.
Mit der Adresse von Joannes Janssonius. Ganz ausgezeichneter, vollkommen klarer Druck mit gleichmäßig schmalem Rand um die Facette. Dort etwas angestaubt, schwaches Fleckchen auf der Hüfte Pygmalions und winziges Rostfleckchen auf seinem Arm, verso schwach geglättete Mittelfalte, unten winzige kurze Läsur im Rand, sonst sehr schönes Exemplar.
Goltzius, Hendrick
Brustbild Hieronymus Scholiers
Los 5110
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Brustbild Hieronymus Scholiers. Kupferstich im Oval. 9,8 x 7,5 cm. 1583. B. 207, Hollstein 213, Leesberg (New Hollstein) 249.
Das Bildnis des Antwerpener Gelehrten in einem prachtvollen, die Details fein wiedergebenden Druck mit Spuren eines Rändchens um die Einfassung. Bleistiftannotationen und Montierungsreste verso, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Goltzius, Hendrick
Frederick de Vries mit Hund und Taube
Los 5111
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
Frederick de Vries mit Hund und Taube. Kupferstich. 36,3 x 26,9 cm. 1597. B. 190, Hollstein 218 II (von III), Leesberg (New Hollstein) 256 I (von II). Wz. Kreis mit zwei Querbalken.
Vor Verkleinerung der Platte. Ausgezeichneter, präziser Druck bis an die Plattenkante beschnitten. Unauffällige geglättete Mittelfalte, minimal angestaubt und vor allem verso vereinzelt schwach fleckig, winzige Randausbesserungen oben und geschlossenes Randeinrisschen unten rechts, sämtlich kaum wahrnehmbar, sonst in schöner Erhaltung.
Goltzius, Hendrick
Wilhem I. von Oranien; Charlotte von Bourbon
Los 5112
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,172)
Bildnis Wilhem I. von Oranien; Bildnis der Charlotte von Bourbon. 2 Kupferstiche. 26,4 x 18 cm bzw. 27 x 18,5 cm. 1581. B. 178, 179, Hollstein 203, 204, je II, Leesberg (New Hollstein) 261, 262, je II. Wz. Doppelkopfadler mit Basler Stab.
Die beiden Bildnisse zeigen Wilhelm I. von Oranien und dessen dritte Frau Charlotte, die er 1575, nachdem er zum calvinistischen Glauben konvertierte war, ehelichte. Mit der Adresse von Hendrick Hondius, diese bei Wilhelm getilgt, aber noch leicht sichtbar. Wilhelm in einem ganz ausgezeichneten, klaren Abzug und bis an die Einfassung beschnitten, Charlotte ausgezeichnet und mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Je mit unmerklich geglätteter Trockenfalte verso, Wilhelm mit winzigem Rostfleckchen unterhalb der rechten, unteren Bildkartusche, Charlotte minimal gegilbt, am Oberrand kaum merklich fleckig und mit Montierungsspuren entlang des linken Randes verso, sonst beide in schöner Erhaltung. Wilhelm eine Doublette des Kupferstichkabinetts Dresden (Lugt 1616, 1647, 1618).
Oceanus (Neptun). Clairobscur-Holzschnitt von drei Blöcken in Schwarz, Ocker und Braun. 34,8 x 26,3 cm. Um 1588/90. B. 232, Hollstein 367, Bialler 27 d, Leesberg (New Hollstein) 295 d.
Aus der insgesamt sieben Blatt umfassenden Folge "Demogorgon und die Gottheiten". Traditionell wird der Dargestellte mit Neptun identifiziert, doch scheint es sich eher um den Titan Oceanus zu handeln. Im Wtlegghing op den Metamorphosis von Karel van Mander werden beide sehr ähnlich beschrieben, doch trägt Neptun eine Krone und den Dreizack, und Oceanus, wie in unserem Blatt, nicht. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und harmonischer Abzug mit leichtem Relief, umlaufend teils an die Einfassung geschnitten, partiell bis an diese. Minimal nur angestaubt, zwei zarte horizontale und nur unmerkliche Quetschfältchen vom Druck, unten mittig und rechts sowie vereinzelt weitere punktuelle Stellen mit sehr sorgsamen und unauffälligen Ausbesserungen mit sehr dezent gesetzten Feder- und Farbretuschen, oben mittig kleine gebrochene Stelle sowie winziges geschlossens Löchlein im Himmel, auf dem linken Oberschenkel sorgsam ausgebesserte Läsur, sonst im Gesamteindruck sehr schönes und frisch erhaltenes Exemplar.
Ceres sucht ihre Tochter. Kupferstich auf Seide nach Adam Elsheimer. 31 x 23,9 cm. 1610. B. 5, Wurzbach 5, Hollstein 5. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
Ganz ausgezeichneter Druck auf feiner Seide abgenommen, an die Darstellung geschnitten, unten an den Schriftrand. Etwas fleckig insgesamt, minimal berieben und links teils winzige Löchlein, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, auf Papier aufgezogen, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung Otto Schäfer (Lugt 5881).
Grimaldi, Giovanni Francesco
Eine Landschaft mit zwei Männern auf einem Hügel sitzend
Los 5116
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Eine Landschaft mit zwei Männern auf einem Hügel sitzend. Radierung. 17,6 x 27,7 cm. B. 31.
Die herbe, vom Wind zersauste Hügellandschaft strahlt einen besonderen Reiz aus, der vor allem durch den freien, fast skizzenhaften zeichnerischen Duktus und die packende Erfassung von Licht und Atmosphäre bedingt ist. Die Landschaft wirkt nahezu menschenverlassen. Die einzelnen Gestalten - zwei Männer, oben auf einem Hügel rastend und zwei Ruderer in einem Lastkahn - erscheinen nichtig in dieser wilden, unversehrten Natur. Trotz der künstlerischen Spontaneität zeigt Grimaldi sich hier ganz Kind der künstlerischen Tradition seiner Heimatstadt Bologna. Die sorgfältig komponierte pastorale Landschaft ist der Landschaftsauffassung seines großen Vorgängers Annibale Carracci zutiefst verpflichtet. Prachtvoller, toniger Druck mit feinem Rändchen. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.
Das Kinderbacchanal. Radierung nach Francesco Primaticcio. 13,9 x 18,9 cm. 1631. B. 1, Robert-Dumesnil 2, Le Blanc 2.
Zacharias Heince entstammt möglicherweise der schweizerischen Künstlerfamilie Heintz und doch gibt es keinerlei Hinweise, dass er woanders gewirkt hat als in Paris. Es sind lediglich drei ihm zugeschriebene Radierungen überliefert, die allesamt von einer feinen und geistreichen Hand zeugen. Ausgezeichneter Druck mit den Spuren eines Rändchens um die zarte Plattenkante, teils auf diese geschnitten. Minimal angestaubt sowie schwach fleckig, winzige hinterlegte Stelle in der Eckenspitze unten rechts sowie kurze Knickspur ebenda, sonst ganz vozüglich erhalten. Von großer Seltenheit. Beigegeben von Jonas Umbach "Kinderbacchantenzug" (Hollstein 172).
Holsteyn II, Pieter
Bildnis der Isabella d'Este
Los 5118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Bildnis der Isabella d'Este. Kupferstich nach Giulio Romano. 41,1 x 31,4 cm. Wurzbach 9, Hollstein 9 I (von II). Wz. Christusmonogramm.
Das Bildnis der Isabella d'Este in ihrem spektakulären Kleid folgt einem Gemälde, das ehemals Parmigianino zugeschrieben war und heute Giulio Romano zugewiesen ist. Holsteyns Kupferstich war Teil des umfassenden Cabinet Reynst. Ganz ausgezeichneter, partiell zarttoniger Abzug vor aller Schrift mit schmalem Rand um die markante Plattenkante. Überwiegend im Außenrand leicht stock- und wasserfleckig, drei kurze, unauffällige Randeinrisschen rechts, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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