Stuck, Franz von
Bildnis der Tochter Mary en face
Los 6871 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)
Bildnis der Tochter Mary en face.
Feder in Schwarz und Tusche auf Velin. 31,2 x 20,6 cm. Unten rechts signiert "Franz von Stuck", am unteren Rand links in Bleistift bez. "Meine Tochter". Um 1909.
Immer wieder porträtierte Stuck seine geliebte Tochter Mary, geboren 1896 in München. In zahlreichen Porträts saß sie ihm Modell, oft in spanischen Kostümen oder Biedermeierkleidern.
In vorliegender Zeichnung zeigt Stuck Mary en face - ohne Kostüm. Ihr Blick ist unmittelbar und strahlt neben einer gewissen Sanftmütigkeit zugleich ihr Selbstbewusstsein als heranwachsende junge Frau aus. Diese Direktheit unterstreicht Stuck in der Anlage der Zeichnung mit kräftigen, gleichmäßig schwarzen Federstrichen - ganz im Gegensatz zu seinen vielen fein modellierten Pastellzeichnungen der Tochter. Ein überaus kraftvolles und ausdrucksstarkes Porträt.
Peschka, Anton Emanuel
Herbstliche Weinranke
Los 6872
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,495)
Herbstliche Weinranke.
Aquarell über grauem Stift auf Similijapan. 28,5 x 24,5 cm. Unten links signiert "A Peschka".
Anton Peschka studierte von 1906-1910 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Dort lernte er in der Klasse von Christian Griepenkerl gemeinsam mit Egon Schiele, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. 1914 heiratete Peschka Schieles Schwester Gertrude. Der Einfluss Egon Schieles in dieser Zeichnung mit dem in rot und gelb leuchtenden Weinlaub ist deutlich spürbar.
Pirchan, Emil
Komposition in Mauve, Grün, Orange und Gelb
Los 6873
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.750€ (US$ 20,161)
Komposition in Mauve, Grün, Orange und Gelb.
Wasserfarben aufgebracht im Tunkpapierverfahren, grauer Stift, auf Papier, original auf Karton kaschiert. 34,5 x 33,3 cm (Papierformat); 35 x 34,3 cm (mit Kartonuntersatz). Um 1906/07.
Der Maler, Gebrauchsgraphiker, Architekt, Bühnenbildner und Schriftsteller Emil Pirchan wurde 2019 im Museum Folkwang, Essen durch eine Ausstellung wiederentdeckt, die anschließend im Leopold Museum in Wien zu sehen war. Als besondere Überraschung der Ausstellung galten die Tunkpapiere des Künstlers. Sie sind eng mit „Wien um 1900“ verbunden, wo der aus Brünn gebürtige Künstler ab 1903 Meisterschüler des berühmten Architekten Otto Wagner wird. Mit der pulsierenden Künstlerszene im Herzen der österreichisch-ungarischen Monarchie ist er auch durch seinen Großcousin Josef Hoffmann aufs Engste verbunden, der 1903 als einer der Mitbegründer der legendären Wiener Werkstätte Berühmtheit erlangt. Ohne die Wiener Secession und deren Experimentierfreudigkeit sind die Tunkpapiere Pirchans nicht denkbar.
Das vorliegende Blatt zierte gemeinsam mit anderen Tunkpapieren Pirchans die Diele in dessen Haus in Brünn. Eine historische Aufnahme aus dem Jahre 1907 zeigt das Interieur, bei dem Pirchan im Sinne eines Gesamtkonzepts die komplette Einrichtung vom Möbel bis zur Blumenvase durchgestaltet hat (s. Ausst. Kat. Emil Pirchan. Ein Universalkünstler des 20. Jahrhunderts, Wädenswil 2018, Abb. S. 158-159, unser Werk hängt in der oberen Reihe, links). Die dort in weißen, quadratischen Rahmen präsentierten Kompositionen zeigen ein müheloses Changieren zwischen Naturnähe und Abstraktion, ein Gleiten und Fließen der Motive, die manchmal an exotische Blüten erinnern und dann wiederum mit völlig abstrakt-ungegenständlichen Strukturen überraschen. Die Tunkpapiere von Emil Pirchan sind autonome Werke, die für sich gelten und den besten Farb- und Formexperimenten Koloman Mosers in nichts nachstehen. Und sie lassen erahnen, wie Max Ernst mit geschwungenen und verzweigten Liniengeweben sein oszillierendes Universum schuf.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Seither im Besitz der Nachfahren.
Pirchan, Emil
Komposition in Violett, Blau, Grau und Orange
Los 6874
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.875€ (US$ 12,769)
Komposition in Violett, Blau, Grau und Orange.
Wasserfarben aufgebracht im Tunkpapierverfahren auf Bütten. 40 x 33 cm. Um 1906/07.
Durch eigenwillige Schönheit beeindruckt dieses Blatt, das Emil Pirchan in einem speziellen Tunkpapierverfahren entwickelte. Der aus Brünn stammende und in einem wohlsituierten Künstlerhaushalt aufgewachsene Emil Pirchan kommt 1903 nach Wien. Die Metropole, die gerade eine ihrer Glanzzeiten durchlebt, war Magnet für viele Künstler aus nah und fern. Tagsüber studiert Pirchan Architektur in der Meisterklasse von Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste, abends ist er Stammgast im Café Museum, damals Treffpunkt der progressiven Künstler der Wiener Secession. Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Koloman Moser, Josef Olbrich und auch sein Lehrer Otto Wagner kamen hier zusammen und debattierten über die Kunst. Pirchan erinnert sich später lebhaft an den "Überschwang des Gefühles, einer befreiten neuen Kunst anzugehören" (Bau und Bild, Bühne und Buch. Erinnerungen an mich, Wien 1941, unveröffentl. Manuskript).
Von den Secessionisten experimentierten zu dieser Zeit Josef Hoffmann, Koloman Moser und Leopold Stolba mit der Herstellung von Tunkpapieren. Sie modifizierten das ursprünglich im Orient entwickelte Verfahren und schufen poetische Kompositionen, bei denen in wiederkehrenden Wellenmustern plötzlich Vögel, Lurche, Fische und Pflanzen zu finden sind. Eine hervorragende Sammlung dieser Blätter aus den Jahren 1903 bis 1906 bewahrt das Museum für angewandte Kunst in Wien. Diese Werke dürften eine Inspirationsquelle für den jungen Studenten Emil Pirchan gewesen sein, der das Potenzial der Technik offensichtlich sofort erkannte und weiterentwickelte. Bei der Marmoriertechnik nimmt ein Bogen Papier ein "Bild" auf, das mit Farben auf der Wasseroberfläche in der Marmorierwanne erzeugt wurde. Während die historischen Marmorpapiere ornamental waren und je nach Verwendung zugeschnitten werden konnten, waren die Blätter der Wiener Secession als Bild konzipiert, mit einem bestimmten Format und einer abgegrenzten Bildfläche. Auch Pirchans Tunkpapiere sind als Bilder konzipiert, doch löst er sich vom Gegenständlichen. Er lässt die Farben teils sanft auf die Oberfläche gleiten, tropft sie teils von oben, vielleicht mit Hilfe einer Pipette, in das Wasserbad. Verschwimmende Farbflächen konkurrieren mit kreisförmigen Farbpunkten, die durch zusätzliche violette Farbtropfen in deren Mitte explosionsartig expandieren und so geradezu den Eindruck eines fulminanten Feuerwerks auslösen. Die so entstandenen Monotypien werden also maßgeblich vom Zufall, von den unvorhergesehenen fließenden Bewegungen der Pigmente bestimmt. Die abstrakten Kompositionen Pirchans entfalten dabei einen ungeahnten Zauber und sind ihrer Zeit weit voraus. Denn erst Jahre später zerstob Wassily Kandinsky fulminant das Gegenständliche in bunte Formen und Striche.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Seither im Besitz der Nachfahren.
Abschied.
Bleistift auf Velin. 23,7 x 17 cm. Bewidmet, monogrammiert und datiert "Frau Elsa zum 12 Aug. 1916 F. (19)14", sowie oben in der Darstellung in Bleistift (schwach) bez. "Illustriertes Monatsheft".
"Am Traualtare".
Öllasur über einer photomechanischen Reproduktion aus den "Lebenszeichen" auf Karton. 58,5 x 43,8 cm. Verso von Fidus eigenh. bez., signiert und datiert: "Am Traualtare / Öllavirte, überarbeitete fotographische / Vergrösserung der Zeichnung aus den "Lebenszeichen" Fidus 1922".
Beigegeben eine weitere photomechanische Reproduktion auf Karton "Gekreuzigter mit kauerndem weiblichen Akt".
Provenienz: Verso mit dem Stempel der Galerie Commeter, Hamburg.
Aus dem Nachlass des Künstlers.
Bis 2022 im Fidus-Haus, Woltersdorf bei Erkner, verblieben.
Fidus
Entwurf für einen Buchschmuck wohl für eine Publikation Friedrich Nietzsches
Los 6881
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)
oder Fidus-Umkreis. Entwurf für einen Buchschmuck wohl für eine Publikation Friedrich Nietzsches.
Grauer Stift und Feder in Schwarz, teils genadelt auf leicht transparenten Velin. Ca. 36,5 x 48,4 cm. Um den Springbrunnen der erste Satz des Nachtliedes aus Nietzsches "Also sprach Zarathustra: "Nacht ist es: nun reden lauter alle springenden Brunnen. Und auch meine Seele ist ein springender Brunnen", unten in Bleistift bez. "Enny".
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Bis 2022 im Fidus-Haus, Woltersdorf bei Erkner, verblieben.
Fidus
Autographen: 9 Karten mit eigen. Annotationen des Künstlers
Los 6884
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
9 Lichtdruck- oder Photopostkarten aus dem Verlag des St. Georgs-Bundes, Woltersdorf bei Erkner, verso je mit eigenh. Kommentaren zu den umseitig dargestellten Werken. Je ca. 8,6 x 13,6 cm. 7 Karten signiert "Fidus", zwei monogrammiert "F", drei Karten datiert 1947, anliegend eine weitere Karte gerichtet an Familie Radestroh (?) verso mit handschriftl. Text von Elsbet Fidus und Helga Wagner, datiert 1939.
Fidus
Autographen: 10 Karten mit eigen. Annotationen des Künstlers
Los 6885
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)
10 Karten mit Motiven von Fidus, verso je mit eigenh. Kommentaren zu den umseitig dargestellten Werken: davon sind 5 Lichtdruck- oder Photopostkarten aus dem Verlag des St. Georgs-Bundes, Woltersdorf bei Erkner sowie 5 weitere Karten ohne typogr. Angaben rückseitig. Je ca. 8,6 x 13,6 cm. 8 Karten signiert "Fidus", eine monogrammiert "F". Teils datiert 1929-1932.
Autographen: Karten an die Familie.
4 handschriftliche Postkarten an die Familie in Woltersdorf. 9,5 x 14,5 cm. Drei davon signiert "Fidus", eine lediglich mit Gruß. 1921.
Fidus schickt Grüße von einer Vortragsreise aus Oberhof, Apolda und Schweinfurt an Elsa und die Familie in Woltersdorf. Beigegeben vier weitere Postkarten rückseitig mit eigenh. Annotationen von Fidus.
Autographen zur Kunst und Politik.
8 Lichtdruck- oder Photopostkarten aus dem Fidus-Verlag mit eigenh. Kommentaren zur Kunst und Politik. 8,6 x 13,6 cm. Alle signiert "Fidus", teils datiert. 1936-1941.
Abendglühen.
Schwarze Kreide und Pinsel in Gelb auf grünem Bütten. 15 x 23,1 cm. Unten mittig signiert "L. DILL".
Beigegeben von demselben acht weitere Zeichnungen, überwiegend aus Italien (Chioggia, Fiesole, Neapel, Capri, Palermo), meist signiert, datiert und teils bezeichnet.
Moorlandschaft.
Schwarze Kreide, Pinsel in Weiß und Gelb, auf grünem Bütten. 22,4 x 36,6 cm. Unten rechts signiert und datiert "L. DILL 1901".
Beigegeben von demselben zehn weitere Zeichnungen, überwiegend signiert und datiert, teils bezeichnet.
Totengericht: Illustration zu Gustav Meyrink "Das grüne Gesicht".
Feder in Schwarz auf glattem Karton. 22,2 x 15,3 cm. Unten rechts in Bleistift signiert "F. Schwimbeck", verso in Bleistift bez. "Das grüne Gesicht Totengericht".
Provenienz: Aus der Sammlung Carl Laszlo (1923 Pécz - 2013 Basel).
Schwimbeck, Fritz
Madonna des Freudenhauses
Los 6893
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)
"Madonna des Freudenhauses".
Feder in Schwarz auf Velin. 13,7 x 10,7 cm. Unten rechts in Bleistift signiert "F. Schwimbeck" sowie verso eigenh. in Bleistift bez. "A de Nora / Madonnen / Madonna d. F[r]eudenhauses", datiert und nochmals signiert "4/5.IV.18 F. Schwimbeck".
Illustration zu A. de Nora (d. i. Anton Alfred Noder, 1864-1936) "Madonnen. Ein Cyklus", erschienen 1925 in Leipzig.
Provenienz: Aus der Sammlung Carl Laszlo (1923 Pécz - 2013 Basel).
Schwimbeck, Fritz
Klinkherbogk befragt die gläserne Kugel
Los 6894
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,554)
Klinkherbogk befragt die gläserne Kugel: Illustration zu Gustav Meyrink "Das grüne Gesicht".
Feder in Schwarz auf glattem Karton. 22,2 x 15,3 cm. Unten rechts in Bleistift signiert "F. Schwimbeck", verso in Bleistift bez. "Das grüne Gesicht Klinkherbogh".
"Der Schuhmacher Klinkherbogk saß steif und regungslos am Kopfende eines langen, mit Sohlen und Werkzeugen bedeckten Tisches, die eine Seite seines abgezehrten Gesichtes vom Fenster her in grellem Mondlicht, daß die weißen Haare seines schüttern, holländischen Seemannsbartes wie metallene Fäden glänzten, die andere in tiefer Finsternis. Auf dem kahlen Schädel trug er eine Krone, zackig aus Goldpapier geschnitten. ... Wie das haßerfüllte Zyklopenauge eines mit dem Leib in der Dunkelheit verborgenen Ungeheuers glomm die gläserne Schusterkugel im Raum und warf ihren Schein auf einen Haufen Zehnguldenstücke, die vor dem Propheten lagen. [...] Unbeweglich, wie aus Stein gehauen, starrte der Prophet in die gläserne Kugel, den Mund offen, die Finger über den Goldstücken verkrampft, und schien auf Worte zu lauschen, die aus weiter Ferne zu ihm kamen." (Gustav Meyrink: Das grüne Gesicht, Fünftes Kapitel).
Provenienz: Aus der Sammlung Carl Laszlo (1923 Pécz - 2013 Basel).
Wöhler, Hermann
Arkadien - Landschaft mit Tempelruine
Los 6895
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)
Arkadien - Landschaft mit Tempelruine.
Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 47,8 x 34,4 cm. Unten rechts monogrammiert "HW".
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
"Ein Blick" - Schriftblatt.
Feder in Schwarz über Spuren von Bleistift auf festem Zeichenkarton. 50,9 x 34,8 cm. Unten rechts monogrammiert "HW [ligiert]". Um 1918.
Beigegeben von Hermann Wöhler die Radierung "Schneegestöber im Wald".
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Stoitzner, Josef
Winterlandschaft im Pinzgau
Los 6900
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)
Winterlandschaft im Pinzgau.
Farbstifte und Graphit auf dünnem Karton. 25,2 x 34,9 cm. Unten rechts signiert "Josef Stoitzner".
Abendstimmung.
Gouache über grauem Stift auf Karton. 31,4 x 27,6 cm. Unten links signiert und datiert "1918 / Stoitzner / Josef".
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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