Orlowski, Aleksander. Das Wagenrennen vor der Stadt. Lithographie vor der Schrift. Im Stein unten rechts signiert "Orlowskj 1824". Darstellungsgröße 31,5 x 41 cm. Blattgröße 35 x 49 cm. St. Petersburg 1824.
Eine der frühesten Lithographien, die in Russland enstanden. Aleksander Orlowski (1777-1832) war ein polnischer Zeichner, Maler und Grafiker, der 1802 als Hofmaler des Prinzen Konstanty Pawlowicz Romanow, in St. Petersburg tätig war. Schon ab 1816 verwendete er als erster Maler in Russland die Lithographie, eine Technik, die er im Laufe seines Lebens immer weiter perfektionierte.
Nach der Thronbesteigung Zar Nikolaus I. musste Orlowski alle seine Ämter und eine Wohnung im Marmorpalast aufgeben. Er zog mit Frau und Kindern an den Stadtrand von St. Petersburg, wo dieses Bild eines Wettrennens entstand. – Nur minimal fleckig am Rand, Darstellung meist sehr sauber und frisch. Die Ränder mit einigen kleinen hinterlegten Einrissen und Verstärkungen von verso. Von allergrößter Seltenheit, nur ganz wenige Exemplare dieses Druckes sind nachweisbar. Die frühen russischen Lithographien des Aleksander Orlowski gehören zu den gesuchtesten Werken der russischen Druckgraphik überhaupt.
Picart, Bernard. Neueröffneter Musen-Tempel, welcher das allermerkwürdigste aus den Fabeln der Alten vorstellet; mit deutlichen Erklärungen und Anmerkungen, zu rechtem Verstande der Fabeln und ihrem Zusammenhange mit der Historie erläutert. Nebst einer Vorrede Herrn Christoph Gottlieb Stockmanns. 7 Bl., 165 S., 1 Bl. Mit Kupfertitel, gestochener Titelvignette und 60 Kupfertafeln nach Bernard Picard. 48 x 31,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und fleckig, Deckelbezüge mit Schabspuren und Fehlstellen, hinteres Gelenk unten angeplatzt) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Amsterdam und Leipzig, Arkstee und Merkus, 1754.
VD18 10437568. Faber du Faur 1857. Fromm 13522. Bilderwelten 4 (mit Abb.). Ebert 22411. Graesse VI, 2, 49. Vgl. Cohen-Ricci 531f. – Deutsche Ausgabe des prächtigen Tafelwerks, die französische Originalausgabe erschien 1733. Picarts Musentempel enthält mythologische Erzählungen und Fabeln insbesondere aus Ovids Metamorphosen mit Kommentaren und Deutungen. Die Tafeln mit gestochenen Unterschriften in Französisch, Englisch, Deutsch und Niederländisch. "Picart schuf die Tafeln mit den schönen ornamentalen Randleisten zwischen 1729 und 1732" (Bilderwelten). Die prächtigen Kupfer von zwei Tafeln (Rahmen und Bild) basieren teilweise auf A. von Diepenbeecks Illustrationen zum Temple des Muses aus dem Jahr 1655. – Vorsatz mit Quetschfalten, Kupfertitel mit minimalen Läsuren im Seitenrand, vereinzelte Flecken.
Pinacotheca Fuggerorum. S. R. I. comitum ac baronum in Khierchperg et Weissenhorn. Editio nova multis imaginibus aucta. 22 Bl. Mit Kupfertitel von G. A. Fridrich nach G. Eichler, Wappenkupfer und 139 gestochenen Porträttafeln. 30 x 22 cm. HLeder d. Z. (Rücken stärker berieben, oberes Kapital mit Läsuren, etwas berieben) mit hs. Vorderdeckelschild. Ulm, J. F. Gaum, 1754.
Lipperheide Da 9. – Die um 12 Porträts erweiterte Neuausgabe in den qualitätvollen Nachstichen von Lucas und Wolfgang Killian. Die Erstausgabe des berühmten Werkes erschien bereits 1593 unter dem Titel "Fuggerorum et Fuggerarum imagines" mit Stichen von D. Custos. Die Umrahmungen wurden in dieser Ausgabe weggelassen. – Titel im oberen Rand mit Feuchtigkeitsschaden. Zu Beginn im oberen Bug mit Wurmspuren. Leicht gebräunt und braunfleckig. Die erste Tafel "IACOBUS FVGGER SENEX" etwas stärker gebräun. Titel verso mit Exlibris (sächsisches Wappen und Krone sowie Umschrift "zur K.F. Sammlung F.A.II.", aus dem Besitz des sächsischen Königs Friedrich August II.). Breitrandiges Exemplar.
Poppel, Joh(ann). Düsseldorf. Von der Hofgartenstrasse aus. Seen from the Court Garden Street. Vue de la Rue de la Cour. Kolorierter Stahlstich nach einer Zeichnung von Rohbock. In der Platte am unteren Rand signiert und bezeichnet. 11 x 16 cm (Darstellung). Unter Passepartout. 24 x 29 cm. Darmstadt, Gustav Georg Lange, 1850.
Schöne kolorierte Teilansicht von Düsseldorf von der Hofgartenstrasse aus gesehen mit Blick auf die St. Andreas Kirche (Hof- und Jesuitenkirche) in zarten Pastelltönen im Morgen- oder Abendlicht. Im Vorderund ist der Hofgarten mit Park und der goldenen Brücke dargestellt, davor ein Schwanenteich. – Sehr kleine Stockflecken am Rand außerhalb der Darstellung und unter dem Passepartout nicht sichtbar. – Beigegeben: Rohbock, Ludwig. 4 kolorierte, in der Platte signierte und bezeichnete Stahlstiche von verschiedenen Stechern nach Rohbock. auf Bütten. 17 x 23 cm (3) und 23 x 17 (1). Darmstadt, Gustav Georg Lange, 1840-1870. - 1. G. Heisinger. Düsseldorf. Der Jägerhof. - Prachtvolle Ansicht in einer Zentralperspektive des Schloss Jägerhof, auch Vénerie genannt, welches nahe der Innenstadt des Stadtteils Pempelfort gelegen ist. Davor einige Staffagefiguren der feinen Gesellschaft. Das Schloss wurde zwischen 1752 bis 1763 im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor erbaut. - 2. G. M. Kurz. Der Kai zu Düsseldorf. The Quai at Düsseldorf. Quai a Düsseldorf. - Schöne Ansicht von Düsseldorf über den Rhein mit Segelschiffen und Schaufelraddampfern. - 3. L. Oeder. Düsseldorf. Lambertikirche. - Ansicht der Lambertikirche über einer Straße und Häuser hinweg.- 4. J. M. Kolb. Düsseldorf. - Romantische Ansicht vom Rhein am Hafen mit Dampfschiffen, Ruderbooten vor einer Vedute, einer Panoramaansicht Düsseldorfs. - Ganz vereinzelt, kleine, unmerkliche Fleckchen außerhalb der Darstellung. Alle vier Stiche sind sauber und gut erhalten. In diesem qualitätvollen und meisterhaften Couleur äußerst selten. - 5. P. Fandrich. Bank um 1650. Altkolorierte Radierung nach A. W. Küffner. 9,5 x 14,5 cm (Plattengröße), 15 x 21 cm (Blattgröße). Düsseldorf um 1830. - Zusammenkunft feiner Herren in Barockkostümen bei regen Bankgeschäften und Gesprächen in einer Halle. - Papierbedingt leicht gebräunt, minimal stockfleckig.
Pückler, Hermann Fürst von. - Muskauer Park. Konvolut von 7 Lithographien, 2 Kupferstichen und 1 Zeichnung zum Muskau Garten. Verschiedene Formate und Drucker, um 1833-1850.
Verschiedene Ansichten des berühmten Muskauer Parks, der von Hermann Fürst von Pückler (1785-1871) geplant und angeleget wurde. Der junge Fürst war bekannt für seine Extravaganze und seine Leidenschaft für die Gartenkunst, sodass er seiner Zeit als einer der besten Gartenkünstler galt.
Vorhanden sind: I. Wilhelm Voss. Karte des Terrains auf dem der Park zu Muskau angelegt worden ist, wie es vor dieser Anlage beschaffen war. A. Aus "Atlas von Landschaften und Plänen zu den Andeutungen Ueber Landschaftsgaertnerei vom Fürsten Von Pückler-Muskau". Kupferstich auf Leinen. 77 x 100 cm (Blattgröße). Berlin, Hampe, 1833. - II. E. Wibel. Karte der Orangerie Häuser und des ganzen Etablissements zum Betriebe der Gärtnerey. Aus "Atlas von Landschaften und Plänen zu den Andeutungen Ueber Landschaftsgaertnerei vom Fürsten Von Pückler-Muskau". 49 x 39 cm (Plattenrand). Berlin, Hampe, 1833. - III.Julius Tempeltei. Randpflanzung von Nadelholz. Tab. I. Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Lithographie. 35 x 27.5 cm (Darstellung). Berlin, L. Sachse & Co., 1834. - IV. Heinrich Mützel. Gruppierung von Bäumen. Tab. IV. Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Lithographie. 35 x 28 cm (Darstellung). Berlin, L. Sachse & Co., 1834. - V. Julius Tempeltei. Rankpflanzen. No. XIV. Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Lithographie. 19 x 31,5 cm (Darstellung). Berlin, L. Sachse & Co., 1834. - VI. Derselbe. Badeanstalt. N. XXXIV. Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Lithographie. 36 x 31,5 cm (Darstellung). Berlin, L. Sachse & Co., 1834. - VII. Beispiel für Beetbepflanzung. No. XLIII. Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Aus "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei". Lithographie. 36 x 24 cm (Darstellung). Berlin, L. Sachse & Co., 1834. - VIII. Ansicht Muskauer Landschaft. Extra Suite eines Buchschmuckes. 13 x 24 cm (Darstellung). Um 1850. - IX. Zeichnung eines Gartenhauses im Pückler-Garten. 25 x 30,5 cm (Blattgröße). Um 1850. - X. Ansicht des Pückler-Gartens mit Schwänen. 28 x 47 cm (Darstellung). Um 1850. – Papierbedingt gebräunt sowie teils etwas stock- und feuchtfleckig.
Raffaello Sanzio. Imagines veteris ac novi testamenti Raphaele Sanctio Urbinate in Vaticani Palatii xystis mira picturae elegantia expressae. Mit gestochenem Titel mit Portrait und Widmung, gestochenem Frontispiz und 52 in der Platte nummerierten Kupfertafeln von P. Aquila und C. Fantetti nach Raffael. 36 x 47 cm. Halbleder d. Z. (starke Gebrauchsspuren, lädiert, deutlich beschabt, VDeckel lose). Rom, J. J. de Rubeis, 1674-1675.
Ornamentstichsammlung Berlin 4062. UCBA II, 1688. Brunet IV, 1109. Ebert 18630. Thieme-Becker II, 51 und XI, 254. – Prachtvolle Kupferstichfolge der Deckengemälde von Raffael in den Loggien des Vatikans. – Fingerfleckig, mit einigen Wurmlöchern im weißen Rand, durchgehend mit mal mehr, mal weniger starken Feuchtigkeitsrändern.
Righetti, Pietro
Descrizione del Campidoglio. Teil I und II in 4 Bänden
Los 1160
Zuschlag
140€ (US$ 151)
Righetti, Pietro. Descrizione del Campidoglio. Teil I und II in 4 Bänden (alles Erschienene). 2 Bl., 103 S.; 104-202 S.; 100 S.; 101- 200 S., 1 Bl. Mit insgesamt 390 (9 mehrfach gefaltet) Kupfertafeln von Franco Garzoli nach P. Guglielmi. 45,5 x 29 cm. HLeder d. Z. (berieben, beschabt, bestoßen) mit RVergoldung. Rom, Puccinelli, 1833-1836.
Schudt 1138. – Erste Ausgabe. Umfangreiche und schöne Sammlung antiker, meist römischer, Kunstwerke, einer der ersten Werke, die sich auch mit Renaissance und Barock befassen. – In Band I die Seiten 13-17 übersprungen (wie in anderen bekannten Exemplaren), die Tafelerläuterungen fortlaufend. Teilweise stärker fleckig.
Rollin, Charles
De la maniere d'enseigner et d'etudier les belles-lettres,
Los 1161
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Rollin, (Charles). De la maniere d'enseigner et d'etudier les belles-lettres, par raport à l'esprit & au coeur. 12 Bl., LXXVI, 684 S., 4 Bl.; 2 Bl., 676 S., 16 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait und gestochenem Textkupfer. 25 x 19 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Paris, Estienne, 1740.
Brunet IV, 1360. Graesse VI1, 151;. Vgl. Cioranescu 53926/27. – Letzte von Rollin autorisierte Ausgabe seines kunsthistorischen Lehrbuchs. Die reizende allegorische Vignette am Anfang von Band I mit kleiner Ansicht von Paris. – Etwas braunfleckig, Titel mit hs. Besitzeintrag.
Schadow, Johann Gottfried
Erläuterungen der Abb. von den Bildhauer-Arbeiten
Los 1163
Zuschlag
220€ (US$ 237)
Schadow, Johann Gottfried. Erläuterungen der Abbildungen von den Bildhauer-Arbeiten des Johann Gottfried Schadow, seines Sohnes Ridolfo Schadow und der Transparent-Gemälde des Professors Kolbe, nach Gedichten des Wolfgang von Göthe. 8 S. (Text). Mit 33 Stahlstichen und (1 getönten) Lithograhien auf 29 Tafeln (num. Blatt I-XXX). 50 x 33 cm. Halbleinen d. Z. mit montierter OBroschur (mit stärkeren Läsuren, Knicken und Ausrissen, fleckig). Berlin, Decker, 1849.
Erste Ausgabe, erschien im gleichen Jahr wie Schadows Kunstwerke und Kunstansichte und enthält die wichtigsten Werke Schadows. Schadow hatte fast sein ganzes Leben gegen die Bevorzugung von Rauch zu kämpfen, erst mit dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. kam eine gewisse Anerkennung und vielleicht dadurch auch der Mut zu einer kleinen Retrospektive, die das vorliegende Werk wohl darstellen sollte. – Mal mehr, mal stärker braun- und stockfleckig, die Textblätter auch etwas wasserrandig. Im äußersten Rand stärker gebräunt, hier und da Randläsuren, unfrisch.
(Scheffer, Jean-Gabriel). Ce qu'on dit et ce qu'on pense. Petites scènes du monde. 12 kolorierte lithographische Tafeln. 34 x 25 cm. Marmorierter Halblederband des späten 19. Jahrhunderts (berieben, mit Schabspuren) mit goldgeprägtem RTitel. (Paris, Gihaut, 1829).
Schöne Biedermeier-Interieurszenen des heute kaum mehr bekannten Genfer Künstlers Jean-Gabriel Scheffer (1797-1876), jeweils mit französischem Dialogtext. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt, sonst wohlerhalten.
Schinkel, Karl Friedrich
Werke der höheren Baukunst für die Ausführung erfunden und dargestellt von Dr. C. F. Schinkel
Los 1165
Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)
Schinkel, Karl Friedrich. Werke der höheren Baukunst für die Ausführung erfunden und dargestellt von Dr. C. F. Schinkel, enthaltend den Entwurf zu einem königlichen Palaste auf der Akropolis von Athen, 10 Tafeln. 5 Radierungen teils mit Aquatinta auf gewalztem China, 1 Farblithographien, 2 Chromolithographien und 1 Photolithographie zzgl. Titel- und Widmungsblatt sowie einem Blatt mit Erläuterungen zum Grundriß. Blattgröße je ca 60 x 86 cm. Halbleinen (stark bestoßen, berieben und mit Kratzern). Potsdam, Ferdinand Riegel, 1840.
Thieme-Becker XXX, S. 81, Nagler XVIII, S. 235. – Prachtvolle Drucke mit Rand, darunter Grundrisse und beeindruckende Frontansichten sowie Interieurs. – Mit Wasserrand und braun- bzw. stockfleckig und weitere Gebrauchsspuren. Die Tafeln sind jedoch zumeist nicht betroffen. – Beigebunden: Derselbe. Werke der höheren Baukunst für die Ausführung erfunden Schinkel., zweite Abtheilung, enthaltend den Entwurf zu dem kaiserlichen Palast Orianda in der Krim. 14 teils montierten, farbigen lithographierten Tafeln. Quer-imperial-folio. Neuerer HLederband im Stil d. Z. (Potsdam, Ferdinand Riegel, 1848).
Schramm, Carl Christian. Historischer Schauplatz, in welchem die Merkwürdigsten Brücken aus allen vier Theilen der Welt, insonderheit aber die in den vollkommensten Stand versetzte Dreßdner Elb-Brücke, in saubern Prospecten, Münzen und andern Kupferstichen, vorgestellet und beschrieben werden. 4 Bl., XXX S., 3 Bl., 264, 96 S., 13 Bl., 3 w. Bl. Mit doppelblattgroßem gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette, Textkupfer, 79 teils doppelblattgroß oder merhrfach gefalteten Kupfertafeln sowie 4 (1 ankoloriert) zahlreich gefalteten großformatigen Prospekten. 36 x 23 cm. Blindgeprägter Kalbslederband d. Z. (stärker berieben, mit Schabspuren, Kapitale mit Fehlstellen) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Bernhard Christoph Breitkopf, 1735.
VD18 11390107. Berliner Ornamentstichkatalog 3554. Graesse VI1, 316. Katalog Wolfenbüttel 42, Architekt und Ingenieur, 192. Thieme-Becker IV, 209. – Einzige Ausgabe des bedeutendsten Brückenbaukompendiums seiner Zeit. Neben den Werken von Gaultier und Leupold wohl eines der frühesten Bücher, welches ausschließlich Brücken und deren Bau behandelt. "Schramm schildert nicht nur sehr detailliert und mit vielen Kupfern die Geschichte der Dresdner Elbbrücke, er bietet auch einen breiten historisch fundierten Blick über die Brückenbauten aller Kontinente" (Katalog Wolfenbüttel). Der Hauptteil ist in drei Teile gegliedert: "Von den Brücken überhaupt und insgemein" - "Von den innländischen berühmten Brücken, über die Mulden, Elb- und Saal-Ströhme" - "Von berühmten ausländischen, antiquen und modernen Brücken". Die sauber gestochenen, teils prächtigen Tafeln zeigen überwiegend schöne Städteansichten mit Brücken in Köln, Nürnberg, Paris, Prag, Rom, Torgau, Grimma, Stockholm etc., aber auch Phantasiekonstruktionen von Brücken durch die Alpen. Die vier zahlreich gefalteten, in vielen Exemplaren fehlenden Prospekttafeln von mehreren Platten zeigen die Elbbrücke in Dresden (über 200 cm), die Muldaubrücke in Eilenburg (über 160 cm) sowie zwei Mal die Karlsbrücke in Prag (über 80 cm; als Ansicht und als ankolorierter Grundriss). Der zweite Teil mit eigenem Zwischentitel bringt eine Anzahl von Urkunden und Dokumenten über den Brückenbau. – Die Panoramatafeln mit vertikalen Quetschfalten, der Dresdenprospekt davon deutlich stärker betroffen auch mit kleinen Randläsuren. Sonst nur gering fleckig und insgesamt wohlerhalten, wenige der Falttafeln mit unbedeutenden kleinen Randknicken.
Vignola, Giacomo Barozzi da
Le due regole della prospettiva pratica [und:] Li cinque ordini di architettura
Los 1171
Zuschlag
700€ (US$ 753)
Vignola, Giacomo Barozzi da. Le due regole della prospettiva pratica. Con i comentarij del R. P. M. Egnatio Danti. 5 Bl., 145 S., 3 Bl. (l. w.). Mit Kupfertitel, Holzschnitt-Druckermarke am Schluss, 28 teils blattgroßen Textkupfern und zahlreichen zumeist geometrischen Textholzschnitten. 34,5 x 23,5 cm. Marmorierter Halblederband (stark berieben, Gelenke teils angeplatzt, etwas bestoßen). Rom, Mascardi, 1644.
Graesse VI/2, 314. Vgl. Fowler 388. Brunet V, 1220. Cicognara 810. Ornamentstichkatalog Berlin II, 4695. – Zweiter Nachdruck der von dem Mathematiker und Astronomen Ignazio Danti (1536-1586) herausgegebenen und kommentierten Ausgabe; der Erstdruck seiner für die Rezeptionsgeschichte von Vignolas Perspektivlehre bedeutenden Edition erschien 1583 in Rom bei Zanetti. – Etwas fingerfleckig, anfangs mit etwas größerem Braunfleck im Satzspiegel, Blatt Hii im unteren Rand mit recto hinterlegtem Riss, Kupfertitel mit montiertem Papiersiegel. – Beigebunden: Derselbe. Li cinque ordini di architettura et agiuntade. Con un ragionamento alli archtieti di M. Ott. Ridolfi. Intorno, alla perfetione di tutti gli cinque ordeni di detta architetura. Con la nuova aggiunta di Michiel Angielo Bona Rotta. Fiorentino. Mit Kupfertitel mit Portrait und 45 Kupfertafeln. Venedig, Negotio Remondini, (um 1648). - Fowler 363. - Undatierter Neudruck der Ausgabe von 1603 mit der Ziffer "1259" auf dem Kupfertitel. - Wohlerhaltener Druck auf festem Bütten.
Wachsmann, Friedrich. Italienisches Bauernhaus bei Roverto. Aquarell, rechts unten signiert. 19 x 26,5 cm. Um 1850.
Thieme-Becker XXXV, 4. – Der Maler und Lithograph Friedrich Wachsmann (1820-1897) zeigt den Blick auf ein Bauernhaus vor dem zwei Frauen und drei Kinder arrangiert sind. Auf dem steinernen Weg schreitet ein Wanderer in Begleitung eines Hundes und schaut in Richtung der Frauen und spielenden Kinder. – In der oberen Blatthälfte leicht stockfleckig.
Wiegmann, Rudolf. Die Malerei der Alten in ihrer Anwendung und Technik, insbesondere als Decorationsmalerei. Nebst einer Vorrede vom Hofrathe K. O. Müller. XVIII S., 1 Bl., 247 S. 17 x 10,5 cm. Halbleinen des späten 19. Jahrhunderts (gering berieben) mit goldgeprägtem RTitel und montierter Verlagsbroschur (beschnitten). Hannover, Hahn, 1836.
Erste Ausgabe der archäologischen Untersuchungen des Architekten und romantischen Landschaftsmalers Rudolf Wiegmann (1804-1865) zur Polychromie antiker Bauten. – Fl. Vorsatz mit Besitzeintrag. Stockfleckig, anfangs auch gebräunt, im Seitenrand etwas knickspurig.
Winter, Georg Simon. Bellerophon, sive eques peritus ... Wohlberittener Cavallier: oder Gründliche Anweisung zu der Reit- und Zaum-Kunst. 2 Teile in 1 Band. 6 (von 8) Bl., 68 S.; S. 69-191. Mit gestochenem Frontispiz, 104 Reitschul-Kupfertafeln und 66 (64 doppelblattgroßen) Kupfertafeln mit Zäumungen und Mundstücken von C. N. Schurtz und P. Troschel sowie zahlreichen schematischen Textholzschnitten. 32 x 20,5 cm. Leder d. Z. (stark berieben, bestoßen und beschabt, kleinere Wurmspuren) mit 2 goldgeprägten RSchildern. Nürnberg, Wolfgang Moritz Endter und Erben Johann Andreas Endter, 1678.
VD17 3:002431Q. Lipperheide Tc 33 und 34. Wells 8293. Huth 25. – Erste Ausgabe des hippologischen Hauptwerkes von Georg Simon Winter (1629-1701), einem deutscher Reitmeister und Pferdearzt. "Nicht allein einen jungen Cavallier belehrt, mit Rittermäßiger Zier- und Wolständigkeit auf- und abzusitzen, und in allen Reuter-Lectionen die Vollkommenheit zu erweisen ... wie man so wol ein rohes und unberittenes, als ein Schieß-Pferd, abrichten müsse ... von der vollkommenen Zäumung der Pferde ..." (Untertitel). Von besonderer Wertschätzung sind die enthaltenen Reitschulkupfer, die sehr eindringlich die Ausbildung des Pferdes und die verschiedenen dafür angewendeten Methoden zeigen. – Zu Beginn fehlen zwei Blätter. Das lateinische Titelblatt mit Fehlstelle (mit Textverlust; vollständig hinterlegt). Das Blatt 23/24 mit großem Ausriss. Bindung zu Beginn geschwächt. Text und Tafeln selten mit Randeinrissen (diese mit Filmklebung hinterlegt). Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig.
Winterschmidt, Christian Gottlob
Pfeifenraucher-Ouodlibet. Federzeichnung in Schwarz und Rot,
Los 1176
Zuschlag
700€ (US$ 753)
Winterschmidt, Christian Gottlob. Pfeifenraucher-Ouodlibet. Federzeichnung in Schwarz und Rot, mit Weißhöhungen, teils koloriert in Gouache und Aquarell auf Papier. Signiert "C. G. Winterschmidt". 24 x 18,5 cm. Unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 26,5 x 21,5 cm. Um 1800.
Von dem beliebten Künstler, Verleger, Kupferstecher und Kunsthändler Christian Gottlob Winterschmidt (1755-1809) geschaffenes und unten mittig signiertes Quodlibet als Trompe-l'œuil, das in der Mitte das gouachierte Ovalmedaillon mit einem skeptisch vom Tisch aufschauenden Raucher zeigt, mit blauer Kappe, weißem Wams und braunem Mantel, in dem er seine linke Hand in napoleonischer Geste im Revers verbirgt, während er mit der rechten eine langstielige, brennende Tonpfeife genüsslich an die Lippen hält und graue Rauchwölkchen ausstößt.
Das graugerahmte Medaillon ist fiktiv an vier roten Siegellackpunkten über sieben ebenfalls gemalte Blättchen montiert, die wie zufällig auf einem hölzernen Tisch verstreut liegen - und bei denen Winterschmidt dem Betrachter seine Meisterschaft im Nachahmen der unterschiedlichen Techniken vor Augen führt: In roter Federzeichnung erscheint ein Schmetterlingsfänger unter einem mächtigen Baum in der Flusslandschaft (Trompe-l'œuil als Rötelradierung), ferner der Teil eines Kandelaberfrieses mit Putto und Vase im Lorbeerkranz (als kolorierter Kaltnadelstich), eine Porträtstudie eines alten Mannes (als Radierung in Schwarzdruck), darunter erscheint noch ein Adler auf einem Blattschnipsel (als aquarellierter Stich).
Links sehen wir ein Blatt mit einer emblematischen Darstellung eines Metzgers mit seiner Frau vor dem Schlachterladen und dem Text: "Magre Ochsen Lisabett [...] machen uns so di[c]k und fett" (als kolorierte Kupfertafel). Es folgt eine Zeichnung, die den Ausschnitt einer Kneipenszene mit einem weiteren Raucher und einem dicken Wirt zeigt (als weißgehöhte Handzeichnung). Auch ein leeres Blattfragment eines grünlichen Papiers sowie eine farbige Pflanzenzeichnung ist abgebildet (als kolorierte Federzeichnung), in der Mitte eine Karikatur mit zwei anthropomorphen Katzen, die sich um kleine (lebendige) Spielzeugfiguren balgen (als Kupferstich mit der Künstlersignatur). – Minimale Wellungen, kaum Farbabrieb, sehr schöne, sehr dekorative Malerei, bestechend exakt und von außergewöhnlich hoher künstlerischer Qualität. Signierte Quodlibets von Winterschmidt sind bemerkenswert selten und gehören zu den besten des Genres. Versand nur ohne Rahmen.
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