Pergolesi, Johann Baptist und Overbeck, Christian Adolph
Salve Regina
Los 409
Zuschlag
120€ (US$ 125)
Pergolesi, Johann Baptist. Salve Regina im Klavierauszuge mit deutscher Parodie von C(hristian) A(dolph) Overbeck. Typografischer Notendruck. 18 S. 22 x 28 cm. Ungebunden. Lübeck, Christian Gottfried Donatius, 1785.
Eitner VII, 368. – Erste Ausgabe. Sehr hübscher typografischer Notendruck der Musik von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) nach einer Parodie des Dichters und Aufklärers Christian Adolph Overbeck (1755-1821). Der Text bezieht sich auf das christliche "Salve Regina", das meist bei Beerdigungen von Priestern gesungen wird. In der hiesigen Parodie wird der Tod und das Leben der Seele nach ihm gepriesen. – Titel etwas stockfleckig und Ecken mit Kickspuren.
Plümicke, Carl Martin
Entwurf einer Theatergeschichte von Berlin, nebst allgemeinen Bemerkungen über den Geschmack, hiesige Theaterschriftsteller und Behandlung der Kunst, in den verschiedenen Epochen.
Los 410
Zuschlag
220€ (US$ 229)
Plümicke, Carl Martin. Entwurf einer Theatergeschichte von Berlin, nebst allgemeinen Bemerkungen über den Geschmack, hiesige Theaterschriftsteller und Behandlung der Kunst, in den verschiedenen Epochen. 8 Bl., 445 S., 1 Bl. ,5 x 10 cm. Späterer Pappband (berieben, bestoßen, oberes Kapital lädiert) mit goldgeprägtem RTitel und RFileten. Berlin und Stettin, Friedrich Nicolai, 1781.
Kosch, Theater-Lex. III, 1776. Vgl. Goedeke V, 269: "Seine Theatergeschichte von Berlin hat ihren Wert noch jetzt durch das gesammelte Material". – Erste Ausgabe, behandelt wird der Zeitraum von 1322 bis 1781. Ab Seite 392 ein "Verzeichnis aller seit dem Jahr 1771 auf der Kochschen und Döbbelinischen Bühne zu Berlin erschienenen Stücke und Ballette". – Mit Besitzstempel auf dem Titelblatt, innen gut erhaltenes Exemplar.
Roberts, Henry. Calliope or English Harmony. Band I (von 2). 3 Bl. (ohne das Frontispiz), 192 S. In Kupfer gestochen. Mit Noten und 192 Illustrationen als Kopfstücke. 22,5 x 14 cm. Modernes Halbpergament mit goldgeprägtem RTitel und Goldfileten sowie rotmarmoriertem Schnitt. London, John Simpson für Henry Roberts, o. J. (1746).
Ein Werk über die beliebtesten englischen und schottischen Lieder, jeweils mit einer auf den Text und die Melodie bezogenen Illustration in feinstem Kupferstich nach Henry Roberts und anderen. Henry Roberts beschreibt sein Buch als: "A Collection of the most Celebrated English and Scots Songs, Neatly Engrav'd and Embelish'd with Designs adapted to the Subject of each Song taken from the Compositions of the Best Masters, in the Most Correct Manner with the thorough Bass and Transpositions for the Flute proper for all Teachers, Scholars, and Lovers of Musick; Printed on a fine Paper on each side which renders the Undertaking more compleat than any thing of the kind ever Publish'd" (Titel). Vorhanden sind hier alle 24 Lieferungen des ersten Bandes. Die erste Ausgabe war bereits 1739 erschienen. – Ohne das Frontispiz, Titel und letztes Blatt mit teils angesetzten Randläsuren und stärker, sonst nur vereinzelt, fleckig. – Beiliegt: Vieilles Chansons pour les cœurs sensibles. 31 S. Mit farbigen Illustrationen von Pierre Brissand und mit zahlreichen Noten-Tafeln. 26,5 x 23 cm. Pappband d. Z. (leicht bestoßen) mit montierten Deckelillustrationen. Paris, Plon-Nourrit & Cie., o. J. (1911). - Seiten leicht gebräunt.
Rousseau, J(ean) J(acques). Dictionnaire de Musique. XIV S., 1 Bl., 547, 4 S. Mit 13 mehrfach gefalteten gestochenen Notentafeln. 20,5 x 13 cm. Kalbleder d. Z. (schwach geworfen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Paris, Duchesne, 1768.
Dufour 251. Brunet VI, 609. Eitner VIII, 336. Tchemerzine X 53 b. – Zweiter Druck der Erstausgabe des berühmten Lexikons, hergestellt im kleineren Oktavformat und in der Kollation gering abgeändert. "Die alphabetisch geordnete Summe musikästhetischen Raisonnements" (Honegger-M.). – Exemplar mit schwachem Feuchtigkeitsschaden, die Tafeln im Anhang teils auch sporfleckig.
Schubert, Franz. An Schwager Kronos. An Mignon. Ganymed. Gedichte von Goethe. In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 19. Werk. Gestochener Notendruck. Plattendruck: "D. et C. No. 1800". 19 S. Mit Kupfertitel. 23 x 29 cm. Modernes, rotes Leinen. Wien, Diabelli & Comp., o. J. (1825).
Drei Gedichte Goethes (1749-1832) in belebter und eindrucksvoller Vertonung fürs Piano- Forte von Franz Schubert (1797-1828). Vertont sind drei Stücke, zwei an die griechische Mythologie und eins an ein knabenhaftes und erotisiertes Mädchen angelehnt. – Etwas stock- und fingerfleckig.
Schubert, Franz und Müller, Wilhelm
Die schöne Müllerin Heft 1-5
Los 416
Zuschlag
280€ (US$ 292)
Schubert, Franz. Die schöne Müllerin ein Cyclus von Liedern gedichtet von Wilh. Müller in Musik gesetzt für eine Singstimme mit Pianoforte Begleitung und dem Hn Carl Freyherrn von Schönstein gewidmet. 25tes Werk. Heft I-V in 1 Band. Plattennummer: "C. No 3525-3529". "6". 19 S., 19 S., 15 S., 19 S., 15 S., 7 S., 11 S., 11 S., 19 S., 11 S., 15 S., 11 S., 11 S. Gestochener Notendruck. Mit 13 Kupfertiteln. 24,5 x 32,5 cm. Modernes Leinen mit montiertem DSchild d. Zt. Wien, Diabelli & Company, o. J. (1830).
Deutsch 795 (S. 489). – Vollständiger Notendruck der Vertonung einer unglücklichen Liebesgeschichte von Franz Schubert (1797-1828). Der Dichter Wilhelm Müller (1794-1827)erzählte innerhalb eines Gedichtzyklus eine traurig schöne Geschichte über einen jungen Wanderer, der sich in die schöne und unerreichbare Müllerstochter verliebt. Seine unerwiderte Liebe führt den Verlorenen dazu, sich seines Leidens und Lebens im Bach zu entledigen. Die musikalische Interpretation von Franz Schubert spiegelt die anfängliche Freude, die Trauer und Verzweiflung und den traurigen Entschluss am Ende eindrucksvoll wieder. Vorhanden sind die Hefte I-V mit den No. 1-20. – Etwas stock- und fingerfleckig, teils mit Feuchtrand am Bug und Kopfsteg sowie vereinzelte Seiten am Bug verstärkt. Mit hs Besitzvermerk auf den Titeln. – Beigebunden: Derselbe. Drang in die Ferne. Gedicht von Carl Gottfried von Leitner in Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte. 71.tes Werk. Plattennummer: "C. No. 2486". (1827). - Derselbe. Der Zwerg und Wehmuth. Zwey Gedichte in Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte und dem Verfasser derselben Herrn Matthaeus Edlen von Collin. Plattennummer: "S. L. 357". Wien, Sauer & Leidesdorft, o. J. (1830). - Derselbe. Der Wanderer von Schmidt v. Lübeck. Morgenlied von Werner. Wandersnachtlied von Göthe für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt. 4tes Werk. Plattendruck: C. No. 773. Wien, Diabelli, o. J. (1830). - Derselbe. Die zürende Diana und Nachtstück gedichtet von Job. Mayerhofer, in Musik gesetzt für Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 36s. Werk. Plattendruck: "C. u. C. No. 60". - Derselbe. Die Liebe hat gelogen. Die selige Welt. Schwanengesang. Schatzgräbers Begehr. Vier Gedichte in Musick gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte. 23tes Werk. Plattennummer: "S. et L. 367". Wien, Sauer & Leidesdorft, o. J. (1830). Erstausgabe. - Derselbe. Suleika und Geheimes aus dem westöstlichen Divan von Goethe für Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte in Musik gesetzt. 14tes Werk. Plattendruck: "D. & C. No. 1163". Wien, Cappi und Diabelli, o. J. (1835). - Derselbe. Drey Lieder in Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte. 20tes Werk. Plattendruck: "S. et L. 231". Wien, Sauer & Leidesdorf, o. J. (1823). - Derselbe. Schäfers Klagelied. Heidenröslein. Jägers Abendlied. Meeres Stille von Goethe. Für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte in Musik gesetzt. 3tes Werk. Plattendruck: "C.et d. No 768". Wien, Cappi und Diabelli, o. J. (1821).
(Surin, Jean-Joseph). Cantiques spirituels de l'amour divin pour l'instruction et la consolation des âmes dévotes ... Nouvelle édition). 3 (statt 4) Bl., 387 S., 9 Bl. und 40 S. gestochene Musiknoten. 20 x 13 cm. Leder d. Z. (berieben und etwas bestoßen, oberes Kapital lädiert, Gelenke brüchig) mit RVergold. (Paris, N. Le Clerc, 1731).
RISM S 7231. De Backer-Sommervogel VII, 1705. – Seltene Ausgabe des 1657 zuerst erschienenen Werkes. Mit dem Anhang gestoch. Noten: "Recueil de tous les Airs des Cantiques de P. P. Surin et Brive". – Das fehlende Titelblatt in Fotokopie ergänzt. Teils unbedeutend gebräunt bzw. fleckig.
OKKULTA
Chiromanticam doctrina in exhibentes significationes naturales et genuinas linea mentorum & signorum. Lateinische Handschrift auf Papier. 37 nn. Bl. Mit zahlreichen kleinen Randskizzen in Federzeichnung. 15,5 x 9 cm. Pergament der Z. (leicht geworfen, fleckig, beschabt). Italien um 1700.
Kompendium der Chiromantik, des Handlesens und Wahrsagens aufgrund der Linienstruktur der Handfläche, der Lebenslinie, der Kopflinie, der Herzlinie, dem Venusgürtel, der Sonnenlinie, der Merkurlinie und Schicksalslinie: "Handleseunterricht bei der Präsentation der natürlichen und echten Bedeutung der Mentoren- und Zeichenlinie" (Titel deutsch). Der Traktat gliedert sich in 24 "Dispositiones" (I-XXIV), der Schriftspiegel wird durch vertikale Linien gegenüber einer Marge abgetrennt, auf der die entsprechenden Skizzen die Textthesen veranschaulichen. – Gelegentliche kleine Gebrauchsspuren, teils leicht knapp beschnitten, insgesamt wohlerhalten und gut lesbar.
Fludd, Robert. Integrum Morborum Mysterium: sive medicinae catholicae tomi primi tractatus secundus, in sectiones distributus duas. 3 Teile in 1 Band. 13 Bl., 503 S. (ohne S. 101-110); 93 S.; 2 Bl., 413 (recte: 407) S. Mit zusammen 4 großen gestochenenen Titelvignetten, Portraitkupfer, doppelblattgroßem Textkupfer, Kupfertafel, 2 gestochenen Falttafeln, typographischer Falttafel mit Holzschnitt-Illustration, 91 teils blattgroßen Textkupfern, zahlreichen schematischen Textholzschnitten bzw. Holzschnitt-Diagrammen sowie großformatiger typographischer Falttafel auf blattgroßem Falz am Schluss. 32 x 20,5 cm. Pappband des 18. Jahrhunderts (fleckig und berieben, Ecken und Kanten stärker beschabt). Frankfurt, Wolfgang Hofmann für Wilhelm Fitzer, 1631.
STC F 545. Krivatsy 4139. Waller 3095. Wellcome I, 1631. Parkinson 854. Hirsch-Hübotter II, 549. – Erste Ausgabe dieses umfangreichen Kompendiums der okkulten Medizin, das die übrigen Naturwissenschaften in der zeitüblichen Weise einbezieht. Enthält folgende fünf, teils in durchlaufender Paginierung und jeweils mit eigenem Titel oder Zwischentitel ausgestattete Teile bzw. Abteilungen: I. Sectio prima: In qua integrum morborum, seu meteororum insa lubrium mysterium. - II. Pulsus seu nova et arcana pulsum historia. Auf S. 93: "Completum est istud opus 1629. Octob. 19." - III. Katholikon medicorum katoptron. - ab Seite 233: IV. Ouromantia, hoc est, divinatio per urinam. De Ouromantia iatro-mathematica. - ab Seite 255: V. Ouromantia physiologica, sive per urinam sedulo introspectam divinatio. Hirsch-Hübotter: "Fludd ... faßte die Krankheiten dämonistisch auf als Strafen für die Sünden der Menschen und verfocht das 'Gesundbeten'. Er hat trotz seiner neuplatonisch-kabbalistischen Mystik die Blutwärme mit dem Thermometer gemessen, er stand im übrigen auf paracelsischer Basis." Biedermann 171: "Fludds Medizin, die auch auf eigener Anschauung basiert, beweist immer das Bestreben, Fehlfunktionen aus mangelhafter Einordnung des Organismus in das Weltganze zu erklären, und Astrologie, Zahlenmystik und ähnliche Gedankengänge sollen dazu beitragen, durch Kenntnis der großen Analogien für die körperlichen Vorgänge die richtigen Maßstäbe und Heilungsmöglichkeiten zu finden." Unter den vielen Abbildungen ein großes Portrait Fludds, zahlreiche medizinische und pharmazeutische Geräte, einen Apotheker oder Arzt mit einem Kunden, einen Kranken im Bett, von Pflegern umgeben, sowie astrologische und okkultistische Zeichen und Tabellen. – Es fehlen die fünf Blätter OI bis OV, Blatt Zzi mit kleinem Brandloch im Satzspiegel (geringer Buchstabenverlust), die Lagen Aaa, Bbb und Ccc mit Wurmspur im unteren weißen Rand. Erste Lage etwas gelockert, Haupttitel und erster Zwischentitel im Bug mit Quetschfalten und kleinen Läsuren. Titel verso im unteren Rand hinterlegt, mit ausradiertem Eintrag und minimalen Läsuren im oberen Rand, erster Zwischentitel mit Eckabschnitt im weißen Rand sowie hinterlegter Ecke, das doppelblattgroße Textkupfer mit kleiner Wurmspur im unteren weißen Rand. Die aus mehreren Blatt zusammengefügte Falttafel am Schluss teils gelöst. Insgesamt etwas gebräunt oder braunfleckig.
Halle, Johann Samuel
Fortgesetzte Magie oder die Zauberkräfte der Natur
Los 425
Zuschlag
300€ (US$ 313)
Halle, Johann Samuel. Fortgesetzte Magie, oder, die Zauberkräfte der Natur, so auf den Nutzen und die Belustigung angewandt worden. Bände I-VI (von 12). Mit 6 gestochenen Titelvignetten und 42 Faltkupfern. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig, berieben und bestoßen, schwache Schabspuren, Bände V und VI minimal abweichend gebunden) mit schlichter RVergoldung und je 2 goldgeprägtem RSchildern (1 etwas lädiert). Wien, Johann Thomas Edler von Trattner, 1792-1794.
Graesse, Bibl. magica, 115. Vgl. Hayn-Gotendorf III, 202. – Die ersten sechs von zwölf erschienenen Bänden der umfassenden Reihe, hier in einem Exemplar des Wiener Nachdrucks. – Etwas fleckig oder gebräunt, fl. Vorsatz mit modernem Besitzeintrag.
Die spielende Magie. Erstes Stück (von 5). 1 Bl., 118 S. Mit 2 gefalteten Kupfertafeln. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Kapitale lädiert). Berlin, Friedrich Maurer, 1790.
Graesse, BMP 114. Clarke-Blind 70. Volkmann 155. – Erstes von insgesamt fünf erschienenen Heften. Enthält Rechenkünste ("Das arithmetisch entdeckte Wort"), Kartentricks ("Eine Karte in eine Schaumünze zu verwandeln"), hydrostatische Künste ("Die im Wasser schwebende Wachsfigur"), elektrische Künste ("Das elektrische Kegelspiel"), mechanische Künste ("Der Hebelkasten"), phosphorische Künste ("Die leuchtenden Züge") sowie Feuerwerkskünste. – Titel etwas braunfleckig und alt gestempelt, die zweite Tafel mit Quetschfalten. - Selten.
(Taisnier, Jean). La chiromantie universelle, representée en plusieurs centaines de figures contenues en LXXXVIII. tableaux. Avec leur explication generale & particuliere; & une instruction exacte de la methode pour s'en pouvoir servir. 4 Bl., 212 S., 88 Bl. Mit 90 Kupfertafeln. 21 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rückenbezug mit kleinem Loch). Paris, François Clousier, 1682.
Vgl. Krivatsy 11671. Sabattini, Bibl. Chiromanzia 589. Caillet 10053. – Späterer Druck des zuerst 1665 ebenda erschienenen Handbuchs der Wahrsagerei und Handlesekunst, von Krivatsy dem belgischen Astrologen Jean Taisnier (1508-1562) zugeschrieben. "Un de meilleurs traités de la chiromancie du XVIIe siècle" (Caillet). – Etwas fleckig, zahlreiche Lagen mit deutlichem Wasserrand. Titel mit teils gestrichenen Tinteneinträgen, Innenspiegel mit Adelsexlibris.
Unparteiische Beurtheilung
einer neulich unter dem Titel gedruckten Schrifft
Los 430
Zuschlag
140€ (US$ 146)
Unparteiische Beurtheilung einer neulich unter dem Titel gedruckten Schrifft Sammlung einiger Nachrichten von dem auf dem Braunschweigischen Carolino vielmals erschienenen Gespenst nebst einer kurzen Beantwortung derer darüber gemachten Anmerckungen aufgesetzt von einem Freunde der Wahrheit. 28 S. 20 x 16 cm. Geheftet (ohne Einband). Braunschweig, o. Dr., 1747.
Kurze Beschreibung und Analyse eines paranormalen Phänomens auf dem "Braunschweigischen Carolino" in Form eines Geistes. Mittels drei Beweisstücken ermittelt der "Freund der Wahrheit" den mysteriösen Fall um die Geistererscheinung: Einen Brief des Herrn De., ein Auszug aus dem Schreiben eines Unbekannten und eine ausführliche Erzählung des Herrn M. H. Im Jahre 1747 wurde das herzogliche Collegium Carolinum von dem Theologen Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709-1789) gegründet und diente als wissenschaftliche Einrichtung, die sich sowohl die berufliche Bildung als auch die akademische Vorbildung zum Ziel gesetzt hatte. – Im unteren Rand unregelmäßig beschnitten, mit minimalen Gebrauchsspuren und Ausscheidungsvermerk der "Universität- und Landesbibliothek Halle (Saale)" recto auf dem Titel.
Drahn, Ernst. Verbotene und undeutsche Bücher. Ein Führer zur völkischen Gestaltung der deutschen Leihbüchereien. Im Auftrag der Literaturstelle der "Fachschaft II, Leihbüchereien" zusammengestellt. 19 S. 22,5 x 15,5 cm. OBroschur (gebräunt, mit kleinen Randläsuren, Rücken mit Transparentstreifen verstärkt). Berlin, "Als Manuskript gedruckt für Leihbüchereien", (Dezember) 1933.
Seltene, im Zuge der Bücherverbrennungen von März bis Oktober 1933 zum Druck beförderte Zusammenstellung von "Büchern und Verfassern, die verboten, beschlagnahmt, auf der Schund- und Schmutzliste stehen oder deren Verfasser und Verlage aus politischen oder sittlichen Bedenken dem Deutschen Volke am besten vorzuenthalten sind, die also aus Leihbüchereien entfernt werden sollen" (Einführung). Verzeichnet eine Fülle von durch die Nationalsozialisten verfemten Schriftstellern aus den Bereichen I. Unterhaltung, II. Politik und Wirtschaft, III. Atheistische, antireligiöse und materialistische Schriften, IV. Bevölkerungsprobleme und medizinische Anleitungen sowie V. Verlagsanstalten. Darunter u. a. Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque sowie zahllose weitere heute weniger bekannte Autoren. Der Archivar Ernst Drahn (1873-1944) wurde 1912 zunächst Mitglied der SPD, später der KPD, schloss sich dann den Nationalbolschewisten an und trat im Mai 1933 in die NSDAP ein; über seine Todesumstände in Berlin-Steglitz 1944 ist nichts bekannt. – Säurebedingt stärker gebräunt, mit Randläsuren, Bindung lädiert, die Blätter lose.
Flugblatt-Klebemarken
Lithographischer Schwarzdruck 19 Antifaschismus-Klebemarken und 6 Flugblätter
Los 436
Zuschlag
1.300€ (US$ 1,354)
Nationalsozialismus - "Wie lange noch?"
Flugblatt-Klebemarken. Lithographischer Schwarzdruck.
19 Antifaschismus-Klebemarken [und:] "Wie lange noch? Lesen und weitergeben!" 6 Flugblätter in Offset-Druck. Verschiedene Formate, zwischen 3,6 x 6,5 und 11 x 17 cm bzw. 13 x 17 cm (Flugblätter). Deutschland um 1944-1945.
Klandestine Propaganda des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in Deutschland während der Zeit der Hitler-Diktatur. Während Flugblätter ausgestreut oder heimlich ausgelegt wurden, konnten die verso gummierten Klebemarken schnell an Pfeiler, Säulen oder Gebäudekanten angebacht werden.
Vorhanden sind: "NSDAP will den Krieg! Deutschland will den Frieden". - "Nach Haus! Die Heimat brennt!" - "Fünf Jahre ist genug!" - "Deutschland 1939: 'Volk ohne Raum' ... Deutschland 1945 Raum ohne Volk?" - "Volkssturm: SOS der SS". - "Das ist der Feind!" (mit Pfeilen auf das Hakenkreuz). - "Gefallen am letzten Kriegstage - Willst DU als letzter fallen?" - "Heil Hitler?" (Schrift als Fragezeichen) und "Heil Hitler?" (Gerippe mit Oberlippenbart). - "Bonzen im Speck - Landser im Dreck" - "Frieden noch heute" - "Ein sechster Kriegswinter?" und einige mehr.
Von der Serie "W - Wie lange noch" sind Nummer 2, 3, 5, 9-11 vorhanden, jeweils mit eindrucksvollen Karikaturen und Texten wie "Wie lange sollen wir Dir noch unsere Söhne geben? Du hast uns gesagt, der Krieg würde 1941 zu Ende sein, Herr Hitler! 6 Millionen Tote sind genug. Führer" (mit der Karikatur "16jährige Jungen sollen eingezogen werden"). – Ein Blatt der Kleber mit Riss und Knickspuren, sonst meist wohlerhalten, auch die Gummierung verso intakt. Von größter Seltenheit, vgl. die Sammlung im "Musée départemental de la Résistance et de la Déportation", Toulouse.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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