Buncho, Ippitsusai
Schauspielerportrait mit Schirm. Ukiyo-e Farbholzschnitt.
Los 630a
Zuschlag
200€ (US$ 215)
Buncho, Ippitsusai. Schauspielerportrait mit Schirm. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format chûban (ca. 25 x 15,5 cm). Unter Passepartout montiert. Edo (Tokio) um 1790.
Besonders hübscher Uchiwa-e Druck des bedeutenden japanischen Farbholzschnittmeisters Ippitsusai Buncho, der auch unter den Namen Ippitsusai Seishi, Kishi Uemon bzw. unter seinen Künstlernamen Jajintei und Soyoan zwischen 1765 und 1792, also in der mittleren Edo-Periode nachweisbar ist. Als Lebensdaten nimmt man 1723-1792 an. Uchiwa-e Drucke haben die typische Rundbogen- bzw. Fächerform, wurden zumeist auf einen festen Karton montiert und im Zickzack gefaltet sowie an kleinen Bambusstegen zu einem Fächer gemacht, der in der schwülwarmen Luft Japans sowohl Frauen wie Männern Linderung brachte.
Mit rotem Hanko wohl von Buncho, ggf. stammt das Blatt auch von Shunsho. – Kaum Gebrauchsspuren, sehr schönes Blatt, die Kanji der Signatur verblasst, sonst in sanfter Farbigkeit auf zartem Büttenpapier.
Capelari, Friedrich
Die Frau mit dem Pekinesen. Nishiki-e Farbholzschnitt eines Shin-hanga
Los 632
Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)
Capelari, Friedrich. Die Frau mit dem Pekinesen. Nishiki-e Farbholzschnitt eines Shin-hanga. Monogrammiert vom Künstler "FC". Format naga-ban (ca. 39 x 17,8 cm). Unter Passepartout. Tokio, Watanabe Shozaburo, 1915.
Emblematisches, wiewohl recht seltenes Meisterwerk des österreichischen Malers und Holzschnittkünstlers Friedrich Capelari (auch Fritz Capelari; 1884-1950), der mit seinem Œuvre zu den bedeutendsten europäischen Adepten der hohen Kunst des Ukiyo-e gehört. Jahrelang hatte Capelari Ostasien bereist und sich in Java, China und vor allem in Japan aufgehalten, wo er den Stil der dortigen Künstler studiert, imitierte und seine eigenen Kreationen daraus formierte. In Japan konnte er auch den Wirren des Ersten Weltkrieges entgehen.
In Tokio machte er die Bekanntschaft mit dem bedeutenden Verleger Watanabe Shôzaburô (1885-1962), der ihn anregte, den Farbholzschnitt mit neuen Motiven, aber in traditioneller Technik in die Moderne zu führen. Daraus entstanden die sogenannten "Neuen Holzschnitte" (Shin-hanga), mit denen die Kunst direkt an den klassischen Ukiyo-e anknüpfte.
Hatten die japanischen Farbholzschnitte die großen europäischen Künstler wie Klimt oder Van Gogh wesentlich beeinflusst, so findet sich hier eine andere Variante des Austauschs zwischen Europa und Fernost: Künstler wie Fritz Capelari oder auch Karl Walser besuchten das Land der aufgehenden Sonne und hinterließen auch dort ihre Spuren. – Mit dem roten Sammlerstempel der Maxwell Collection, California (als Hanko), unwesentlich angestaubt, kaum Gebrauchsspuren, bemerkenswert schönes Exemplar dieses seltenen Drucks.
Den'en fûkei. Der Landschaftsblick der Kurtisane. Japanischer Ukiyo-e Farbholzschnitt. Unten rechts mit Hanko in Rot und Signatur "Misokoji hitsu" (?). Format aiban yoko-e (ca. 24 x 38 cm). Edo (Tokio) um 1860.
Sehr suggestives, meisterhaftes Bild mit der Darstellung einer reichen Kurtisane auf ihrer Terrasse in ihrem Haus, das über einem Felsvorsprung einen Blick in die weite Landschaft freigibt. Hier verbindet sich das Genre der Interieurszene (uchinonaka) mit dem der Landschaftsdarstellung (fûkei): Der Mond scheint über die verblassende Berglandschaft, davor ein wilder Fluss mit Brücke und einer kleinen Siedlung. Die Kurtisane selbst ist in kostbarste bequeme Kleider gewandet, von unten rechts wächst eine knorrige Zwergkiefer den Felsen hinan.
Eishi, Hosoda. Genji und der junge Damsels. Ukiyo-e Triptychon. Format drei ôban tata-e. Zus. 36 x 72 cm. Edo (Tokio) um 1800.
Illustration zum Kapitel 34 aus den "Berühmten Szenen aus dem Leben des Prinzen Genji" von dem Hatamoto Hosoda Eishi (1756-1829). Er gehörte den Hatamoto dem Stamm der höheren Adeligen von Edo, der Samurai an und konnte unter Kano Eisen in Michinobu studieren. Seine Kunst ist durch die ebenso zarte wie präzise Linienführung und die sparsame Farbigkeit gekennzeichnet. – Mehrfacher Oberflächenberieb, Bildträger gebräunt, fleckig und mtit Fehlstellen, vollständig aufgezogen bzw. hinterlegt. Sehr seltenes Blatt.
Eizan, Kikukawa
Nanakomachi. Zwei junge Frauen beim Einhüllen einer Langhalslaute
Los 636
Zuschlag
160€ (US$ 172)
Eizan, Kikukawa. Nanakomachi. Zwei junge Frauen beim Einhüllen einer Langhalslaute. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban (ca. 37 x 24 cm). Mit Passepartout unter Glas in teilversilberter wie vergoldeter Holzleiste gerahmt. 56,5 x 42,5 cm. Edo (Tokio) um 1840.
Die Shamisen, die japanische Langhalslaute, ein dreisaitiges Zupfinstrument mit einem quadratischen Klangkorpus gehört zu den traditionellen Musikinstrumenten Japans, die meist von Damen aus vornehmen Hause, Kurtisanen oder Geishas gespielt wurden. Hier zeigt der Ukiyo-e Künstler Kikukawa Eizan (1787-1867), wie eine junge Frau ihr Instrument sorgsam in einen Tuchsack wickelt, um es dann in den schwarzen Kasten zu verstauen. Mit seinem Holzschnitt reflektiert Eizan die "Nanakomachi", die sieben Yokyoku-Lieder des Noh-Theaters. – Wenige Stauchspuren oder Knicke, nur minimal fleckig, möglicher vom Passepartout überdeckte Randläsuren, nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen. - Eizans Holzschnitte sind recht selten, da nur in kleineren Auflagen gedruckt.
Eizan, Kikukawa. Kurtisane mit Schirm. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Bezeichnet und signiert "Kikukawa Eizan ga" sowie mit Zensurstempeln und Hanko. Format ôban tate-e (36 x 23,5 cm). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzleiste gerahmt. Edo (Tokio) um 1860.
Aus den "Ansichten von Tokio" des Kikukawa Eizan (1787-1867), eines der elegantesten Künstler der Edo-Periode. Hier wird eine prachtvoll gewandte Geisha auf ihren Getas, den hohen Holzstelzensandalen, gezeigt mit einem geschlossenen Reispapier-Schirm, im Hintergrund eine Flusslandschaft. – Leicht angstaubt, minimal fleckigt, wenige Randläsuren, allerdings nicht ausgerahmt (möglicherweise knapp beschnitten). Versand nur ohne Rahmen.
Fuji no Fujiyama
Berg Fuji hinter dem Fuji-Fluss. Aquarell auf Japanpapier.
Los 638
Zuschlag
480€ (US$ 516)
Fuji no Fujikawa. Berg Fuji hinter dem Fuji-Fluss. Aquarell auf Japanpapier. Ca. 37 x 25,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Oben rechts betitelt, signiert und mit 2 roten Zensurstempeln. 53 x 41 cm. Japan um 1860.
Der heilige Berg Japans, der Fuji, gemalt von den Ufern des "Fujikawa", des Fuji-Flusses, der das gewaltige Massiv des Vulkans westlich begrenzt. Der etwa 128 km lange Fluss ergießt sich von der Präfektur Yamanashi in die Präfektur Shizuoka und wird durch seinen mäandernden Lauf, seine zahlreichen Seitenarme mit Sandbänken und Untiefen charakterisiert. Die hier gewählte Ansicht zeigt eine traditionelle Holzbrücke, die auf ein Hüttendorf zugehend die Flussufer über eine Sandbank in der Mitte verbindet. Herbstlaub und von den Tälern aufsteigende Nebel geben den stolz aufragenden Vulkankegel frei. – Vereinzelte braune Sprenkelfleckchen, minimal gebräunt, insgesamt gut erhalten und von höchster künstlerischer Qualität - eine meisterhafte Arbeit eines Künstlers aus der Hochzeit des Ukiyo-e, den "Bildern der Fließenden Welt".
Fuyu to haru no tatakai
Der Kampf des Frühlings gegen den Winter. Ukyio-e Farbholzschnitt-Diptichon
Los 640
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Zwischen Edo- und Meiji-Periode - die Erneuerung des Landes der aufgehenden Sonne
Fuyu to haru no tatakai. Der Kampf des Frühlings gegen den Winter. Ukyio-e Farbholzschnitt-Diptichon, Shuntai-e. Format ôban tate-e (ca. 36,5 x 25 cm) Zusammenmontiert und verso angerändert (36,5 x 50 cm). Edo (Tokio) um 1840.
Prachtvolles Blatt, das die Erscheinung des Frühlings (Haru) als hübsche junge Frau in prachtvollem Gewand und in einer mächtigen Strahlen-Aureole auf einem schon langsam grünenden Bergstück zeigt, die sich in ihrer Anmut und Schönheit dem Winter (Fuyu), einem alten Samurai-Kämpfer entgegenstellt. Dieser trägt ein mächtiges Reisigbündel auf dem Rücken, eine brennenden Fackel in der Rechten, in voller Samurai-Rüstung und mit grimmigem Gesicht: ihm bleibt nur der Rückzug über den mäandernden Flusslauf. Auf einer noch höheren Ebene kann das Blatt auch symbolisch für den Machtverlust der alten Kaste der Samurai gelesen werden, deren Macht in der späten Edo-Zeit verblasst, während eine neue Zeit anbricht - in Form der Meiji-Restauration, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert Bahn brechen wird. – Unbedeutende Randläsuren, Ränder teils mit winzigen Stegen verso verstärkt, teils leicht knapp beschnitten, kaum berieben, sehr schönes Blatt in großartigem Farbdruck.
Gekko, Ogata. Zwei Frauen in prächtigen Kimonos vor einer Gebirgslandschaft. Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format ôban tate-e (35 x 23,5 cm). Tokio um 1900.
Hervorragender Druck in grandioser Farbigkeit dieses Farbholzschnittes im Stil des Ukiyo-e der Edo-Zeit, der allerdings schon in der Meiji-Periode enstand. Künstler ist wohl Ogata Gekko (1859-1920). – In guter Erhaltung, verso mit älteren Montierungsresten.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge