Löwy, Leopold
Kopf mit zerschossenem Auge
Los 7622
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Kopf mit zerschossenem Auge
Bleistift auf festem Velin. Um 1900-1920.
10,6 x 9,3 cm.
Verso mit dem Archivstempel von Rudolf Brix, dort mit Kugelschreiber die Inventarnummer "256".
Provenienz: Direkt vom Künstler an Rudolf Brix, Wien
Privatbesitz, Wien
Galerie bei der Oper, Wien
Kunstausstellung
Feder in Schwarz und Aquarell auf festem Velin.
20,9 x 33,3 cm.
Mit spitzem Federstrich und einer großen Portion neusachlicher Gesellschaftskritik bringt Hertlein eine karikaturhafte Szene aus einem Museum zu Papier, indem er der feinen Gesellschaft mit Pelz und Krawatte anonymisierte Gesichter in Form von menschlichen Hinterteilen überstülpt. Einzig mit dem Museumswärter, der mit stoischem Blick seiner Arbeit nachgeht, sympathisiert der Künstler. Nur ihm, dem sonst oft Übersehenen, gibt er ein Gesicht. Hertleins Werk umfasst eine schöpferische Vielfalt verschiedenster Stilrichtungen: Zu Anfang figürlich und von neusachlichen Tendenzen beeinflusst, werden seine Kompositionen nach dem Krieg zunehmend abstrakter.
Provenienz: Nachlass Willi Hertlein, Nürnberg
Antes, Horst
Radierungen. Zu siebzehn Gedichten von Cesare Pavese
Los 7624
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Radierungen. Zu siebzehn Gedichten von Cesare Pavese
21 Radierungen, teils mit Blindprägung, sowie Titel, Inhaltsverzeichnis, 17 Gedichte, Impressum und Text von Walter Euler auf 24 Doppelblatt Hahnemühle-Kupferdruckpapier. Lose in Orig.-Umschlag, in Orig.-Leinenmappe. 1966.
34 x 26,5 cm (Blattgröße).
Im Impressum signiert "Antes". Auflage 35 num. Ex.
Gercken 3-23.
Antes' phantasievoll gestaltete Geschöpfe bevölkern die einzige zusammenhängende Radierfolge des Künstlers aus jener Zeit. Erschienen bei der Galerie Stangl, München, in einer Gesamtauflage von 70 Exemplaren; hier eines der 35 numerierten Exemplare, im Druckvermerk vom Künstler signiert. Druck der Graphiken im Atelier W. Steinert, Weingarten. Paveses Gedichte, entstanden Ende 1945, erschienen unter dem Titel "La terra e la morte". "Die Bilder illustrieren nicht, es sei, man nimmt den ursprünglichen Gehalt dieses Begriffes ernst. Doch wird, wer die Blätter dann durchgeht, als Betrachter primär oder als Leser, eine nicht von vornherein gegebene, sondern 'erkannte' Verwandschaft bemerken. Liegt sie darin, daß diese Gedichte Liebesgedichte sind und die Bilder von Antes Liebesbilder?" (W. Euler, La Terra e la Morte, Text zur Folge). Die seltene, komplette Folge in prachtvollen, klaren Drucken.
L'homme et la mort
Farbige Kreiden, Bleistift und Feder in Blau auf genarbtem Velin. 1985.
31,8 x 24 cm.
Unten rechts in der Darstellung mit Feder in Schwarz signiert "R. Topor" und datiert.
Halb Zombie, halb Anatomiemodell - ungewöhnlich personifiziert und phantasievoll gezeichnet tritt der weibliche Tod an den jungen Mann heran, blickt aber an dessen Hinterkopf einer herausgestreckten Zunge entgegen. Das Multitalent Topor war nach Studien an der École des Beaux-Arts in Paris Maler, Dichter, Zeichner, Bühnenbildner, Dramatiker, Regisseur, Schauspieler, Liedermacher, Trickfilmer und Plakatgraphiker. "Roland Topor ist ein menschliches Feuerwerk, das in alle Richtungen sprüht, krachend und aufrüttelnd, unterhaltsam und erschreckend." (Ronald Searle, zit. nach diogenes.ch, Zugriff 01.03.2023).
Anderle, Jiří
Král a šašek s krásnou maskou (König und Narr mit schöner Maske)
Los 7626
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,823)
Král a šašek s krásnou maskou (König und Narr mit schöner Maske)
Farbradierung mit Aquatinta und Kaltnadel auf Velin. 1985.
95,4 x 64 cm.
Signiert "Anderle". Auflage 40 num. Ex.
Spangenberg 337.
Aus dem Zyklus "Commedia dell'arte". Prachtvoller, klarer und differenzierter Druck der formatfüllenden Darstellung, mit ganz feinem Plattenton und dezentem Plattenschmutz.
Auferstehung
Bronze mit braun-grüner Patina auf Steinsockel. 1981.
153 x 50 x 43 cm.
Michael Schwarze überträgt die künstlerische Tradition der Groteske in Plastische. Der übergroße Fuß - ein häufig wiederkehrendes Motiv im skulpturalen Schaffen Schwarzes - verleiht der männlichen Figur einen sicheren Stand und auch Erdenschwere in der Bewegung des Emporsteigens. Die von oben lastenden Brocken schiebt der Auferstehende zur Seite. In einer kraftvollen Formensprache gestaltet Schwarze die Figur, die nicht so sehr eine einzelne Gestalt, sondern vielmehr das Schicksal der Menschheit darstellen soll: "immer wieder hat er den Menschen dargestellt als Suchenden und Sich-Wagenden, aber auch als als Scheiternden und Sich-Wandelnden." (G.-W. Essen, in: Michael Schwarze. Skulpturen, Köln 1985, S. 101). Michael Schwarze studierte zuerst Architektur an der Werkkunstschule Krefeld, anschließend 1959-1964 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er Meisterschüler bei Karl Hartung war. Prachtvoller Guss mit ausdrucksvoll changierender Patina.
Gesamthöhe mit Sockel: 162 cm.
Literatur: Michael Schwarze. Skulpturen, Köln 1985, S. 40f. (mit Abbildungen)
"Neue Kleider"
Federlithographie, aquarelliert und teils mit Deckweiß gehöht, auf Velin.
35 x 50 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bele Bachem", unten links betitelt.
Auf ihre ganz eigene heitere Weise erfasst Bachem die rätselhafte, surreale Szenerie in feinen, schmuckreichen Umrisszeichnungen und mit zarten Aquarellfarben. Sie gilt als eine der bedeutenden deutschen Nachkriegskünstlerinnen und ist neben Unica Zürn eine der wenigen Surrealistinnen der deutschen Literaturillustration. Prachtvoller Druck mit Rand.
Eselreiter
Farbiger Metalldruck auf Johannot-Velin. 1968.
49,4 x 31,7 cm (70,5 x 55 cm).
Signiert "Rolf Nesch". Auflage 300 num. Ex.
Helliesen/Sørensen 804.
Verso mit dem Stempel "Jahresgabe 1963 Kunstverein Hamburg". Prachtvoller, kräftiger Druck mit schönem Relief und dem vollen Rand, rechts und links mit dem Schöpfrand.
Apokalyptische Reiter
Feder in Schwarz und Bleistift auf Durchpauspapier. Um 1920/25.
38 x 44,4 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "F. Schwimbeck", im rechten Rand mit Farbstift in Rot bezeichnet "Pferde".
Hochdynamische, furchterregende Szene mit den vier apokalyptischen Reitern, die Pest, Krieg, Teuerung und Tod verkörpern. Von rechts kommen sie auf ihren verschiedenartigen Pferden in den Bildraum gesprengt, dessen Leere ihn als Himmel kennzeichnet. Da das Blatt nicht komplett durchgepaust ist, ergänzen sich Bleistift- und schwarze Federpartien, und die zwei nur mit Bleistift umrissenen Reiter bleiben weitgehend in der Andeutung, während ihre detailreich gezeichneten Pferde alles Unheil auszudrücken vermögen. Möglicherweise entstand die Zeichnung im Zusammenhang mit Schwimbecks Illustrationen zur Apokalypse des Johannes, die ihn zwischen 1919 und 1923 beschäftigte, jedoch keinen Entwurf zum Motiv der Apokalyptischen Reiter beinhaltete (vgl. Alice Arnold-Becker, Unheimlich. Die Kunst von Fritz Schwimbeck, Friedberg 2023, S. 38ff.).
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