Eva
Gips, braun gefasst, auf Gipsplinthe. 1965.
52,5 x 18 x 11 cm.
Seitlich rechts auf der Plinthe mit dem Künstlersignet "e" sowie datiert.
Schlüter 60.
Ein gelassenes In-Sich-Ruhen charakterisieren Gerd Ewels Frauenfiguren. Rhythmisch vereinfachte Formen lenken den Blick des Betrachters auf die fließenden Konturen, die erhobenen Arme öffnen die Sicht auf den gestreckten Körper. Die ruhig im angedeuteten Kontrapost stehende Plastik mit interessant changierender Färbung wurde anschließend in kleiner Auflage in Bronze gegossen.
Spätsommer (Nachsommer)
Farbholzschnitt auf festem Kupferdruckpapier. 1956.
57,5 x 61 cm (70 x 80,4 cm).
Signiert "Grieshaber". Auflage 100 num. Ex.
Fürst 56/38.
Herausgegeben als Jahresgabe für den Kunstverein Ulm. Prachtvoller, farbintensiver Druck von zwei Stöcken, mit zartem Relief und breitem Rand.
Sense und Flötenspieler
Öl und Tempera auf leinwandbeschichtetem Karton. 1967.
65,3 x 49,3 cm.
Unten mittig im Sensengriff mit Pinsel in Schwarz signiert "hap grieshaber".
Entwurf für den Holzschnitt Grieshabers (Fürst 67/47), der ebenfalls die riesenhafte Sense zentral ins Bild setzt; dieser entstand in demselben Jahr als Illustration für den Bucheinband der Schwarzweißfassung des Totentanzes von Basel. Das Gemälde ergänzt der Künstler hingegen, abweichend vom Holzschnitt, mit der kleinen Figur des Flötenspielers in der unteren Ecke und fügt damit dem Motiv eine versöhnliche Note bei.
"Lyktos"
Mischtechnik auf Leinwand. 1961.
65 x 81 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz auf Griechisch signiert "SPYROPOULOS", verso auf dem Keilrahmen mit Filzstift in Schwarz erneut signiert "Jannis Spyropoulos", datiert und betitelt sowie mit Adressangabe.
Jannis Spyropoulos zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern der griechischen Avantgarde. In den 1950er Jahren begann er, beeinflusst durch Werke Paul Cézannes, sich der Abstraktion zuzuwenden. Seine abstrakten Kompositionen sind geprägt von architektonischer Bildkomposition und eruptiv-spontaner, aggressiver Pinselführung. Er ritzt mit dem Pinselstiel kraftvoll nervenartige Geflechte in die Farbschicht und fixiert die Mischtechniken meist mit einem klaren, flüssigen, selbst hergestellten Mittel auf Wachsbasis. Mit der Teilnahme an internationalen Ausstellungen wie der documenta III 1964 in Kassel wuchs seine künstlerische Bedeutung zunehmend. In seinem Wohn- und Atelierhaus in Ekali wurde 1990 die Spyropoulos-Foundation gegründet und 1992 das Jannis Spyropoulos Museum eingerichtet. Unser Gemälde stellt ein hervorragendes Beispiel für die gelb-braune Farbperiode der 1950er und 1960er Jahre dar, für die er 1960 mit dem Preis der 30. Biennale von Venedig ausgezeichnet wurde. In seinen archetypischen Formen in gedämpfter Tonalität, markant akzentuiert von Partien in Rot und vereinzelt auch Blau, spiegelt es die Imagination von brauner Erde und grauen Felsen, die an die ägäische Atmosphäre Griechenlands erinnern. Das Werk ist registriert im Archiv der Spyropoulos Foundation unter der Werkverzeichnis-Nr. 599 (basierend auf der Dissertation von Yiannis Ch. Papaioannou von 1992). Wir danken Frau Olga Daniilopoulou, Direktorin des Jannis Spyropoulos Museum, Ekali, für wertvolle Hinweise vom 22.03.2023.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
"Schweben"
Farbiger Metalldruck auf Van Gelder Zonen-Velin. 1962.
59,3 x 42,7 cm (64,5 x 50,6 cm).
Signiert "Rolf Nesch", betitelt und bezeichnet "tiré par l'artiste" sowie "8/10 Varianten".
Helliesen/Sørensen 760.
Oft arrangiert Nesch die Metallstücke für seine experimentellen Reliefdrucke locker nebeneinander auf der Papieroberfläche, wodurch die exakte Wiederholung oder gar eine Auflagenherstellung eines Druckes unmöglich wurde. Einzelne Partien färbt Nesch häufig separat und gelegentlich sogar direkt mit seinen Fingern ein, so dass er mehrere Farben gleichzeitig druckt. Die farbigen Metalldrucke erhalten daher den Charakter und die Besonderheit von Monotypien. In nur sehr kleiner Anzahl von 10 Varianten erschienen. Prachtvoller Druck in kräftiger, variantenreicher Farbigkeit mit schöner Reliefwirkung und mit Rand. Sehr selten.
"Auswärts"
Radierung mit Aquatinta auf gelblichem Velin. 1966.
17 x 17,2 cm (29,8 x 30 cm).
Signiert "Maurer", datiert und betitelt sowie bezeichnet "E.(preuve) d. A.(rtiste)".
Früher Druck der Künstlerin; eine Auflage ist nicht nachweisbar. Dóra Maurer gilt als prominente Vertreterin der sogenannten Neo-Avantgarde. Wichtige Aspekte ihrer Kunst sind Wahrnehmung, Bewegung, Verschiebung und Transformation. Prachtvoller, wunderbar differenzierter Druck mit breitem Rand. Sehr selten.
Hirschfeld-Mack, Ludwig
Abstrakte Komposition
Los 8163
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)
Abstrakte Komposition
Monotypie, aquarelliert, auf Velin. 1964.
29 x 22,2 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "L.H. Mack" und datiert.
In der australischen Zeit des Künstlers entstand die ausdrucksvoll aquarellierte, geometrisch-abstrakte Monotypie. Die körnige Struktur der gedruckten Partien ergänzt effektvoll die farbig abgestuften Flächen. 1920 hatte Hirschfeld-Mack als Lehrling für das Kunstdruckhandwerk am Bauhaus in Weimar begonnen. Er blieb dort bis 1926, und seine Aktivitäten kreisten um extracurriculare Farbseminare, Farbkreisel, seine Pädagogische Puppenstube sowie die mit Kurt Schwerdtfeger entwickelten Reflektorischen Farblichtspiele. 1929 erhielt er eine Anstellung an der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar als Lehrer für allgemeine Farb- und Formlehre. Auch nach seiner Emigration und anschließenden Deportation trieb der Künstler in Australien die Wiederaufführung der in Weimar entwickelten Farblichtspiele voran. Dabei wurden aus einem sogenannten Lichtspielkasten sich bewegende, geometrische Formen in farbigem Licht auf eine transparente Leinwand projiziert. Die Vorführungen wurden auf dem Klavier musikalisch begleitet; uraufgeführt wurden sie 1922 in der Wohnung von Wassily Kandinsky.
Naumann, Hermann
Ohne Titel (Abstrakte Komposition)
Los 8164
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)
Ohne Titel (Abstrakte Komposition)
Öl auf Hartfaserplatte. 1969.
69,5 x 60 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Rot signiert "Hermann Naumann" und datiert.
Leuchtende Farben, flächig aufgetragen: Indem Naumann Pinselstriche und Spachtelschwünge dicht horizontal oder vertikal nebeneinandersetzt, entstehen verschieden große Farbrechtecke, sich auftürmend und teils schwebend auf dem zartgrünen, gespachtelten Grund. Die geometrisierende Abstraktion erhält hier bei Naumann etwas Spielerisches.
Provenienz: Irene Lehr, Berlin, Auktion 35, 29.10.2011, Lot 424
Privatsammlung Norddeutschland
"54 #4"
Feder in Schwarz auf Transparentpapier. 1977.
51 x 38 cm.
Im Oberrand mittig mit Bleistift signiert "Antonakos", datiert und betitelt.
Unzählige Federstrichlein, akribisch in vertikalen Reihen angeordnet, lassen ein senkrecht laufendes Liniengerüst erkennbar werden, inmitten dessen hell ausgespart die gespiegelte, rechtwinklig-geometrische Form sitzt. Je nach Lichteinfall verändern die Linien den Grad ihrer Dunkelheit und erscheinen wie Lamellen. Der griechisch-amerikanische Lichtkünstler und Vertreter der minimal art, ausgebildet am New York State Institute of Applied Arts and Sciences in Brooklyn, schuf seit den 1950er Jahren zahlreiche Zeichnungen auf Transparentpapier.
"Zeit der Mandelblüte"
Acryl auf Leinwand. 1977.
80 x 106 cm.
Rechts mittig mit Pinsel in Rot signiert "Laabs", darüber mit Pinsel in Rosa betitelt, verso mit Pinsel in Schwarz signiert "HANS LAABS", betitelt und bezeichnet "IBIZA".
Der aus Ostpommern stammende Hans Laabs studierte in Stettin und Berlin und nahm Zeichenunterricht bei Oskar Moll. 1949 war er Mitbegründer und Mitakteur des surrealistischen Künstlerkabaretts "Die Badewanne" in Berlin und 1951 Mitglied der "Neuen Gruppe Berlin". Durch seine enge Bindung zu den Berliner Galerien Bremer und Brusberg stellte Laabs mit vielen westdeutschen Künstlern seiner Zeit, u.a. Emil Schumacher, Jeanne Mammen, Hans Uhlmann, Werner Heldt, Alexander Camaro, Heinz Trökes, Bernhard Heiliger und Walter Stöhrer, sowohl national, als auch international aus. Ab 1953 verbrachte er viel Zeit auf Ibiza, wo auch unser eindrucksvolles großformatiges Gemälde entstand. Die Leuchtkraft der intensiven pastellrosa Farbe erinnert an die Wärme und die lebendige Palette des Mittelmeers, und doch ist es die schwer zu deutende Form in Schwarz, Lila, Grün und Rot unten rechts, die dieser abstrakten Komposition der 1970er Jahre eine besondere Spannung verleiht.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Ausstellung: Große Düsseldorfer Kunstausstellung (verso mit deren Ausstellungsetikett, o.J., dieses handschriftlich bezeichnet)
Informelle Komposition
Aquarell auf festem Velin. 1971.
64,7 x 76 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Blau signiert "HTrier" (ligiert) und datiert.
Hann Trier wandte sich nach dem Zweiten Weltkrieg der informellen Kunst zu. Seit den späten 1950er Jahren malte er mit beiden Händen in spontanen Gesten und schreibähnlichen Bewegungen und Netzstrukturen - ein Charakteristikum vieler seiner Arbeiten. "Das Thema seiner Bilder ist die Bewegung im Farbigen, Bewegungen, die er in der Vorstellung über die Bildgrenzen fortgesetzt sehen möchte. Farben und Formen in ihrer spezifisch gestischen Erscheinung sind der bildnerische Inhalt." (Uta Gerlach-Laxner, Hann Trier, stiftung-informelle-kunst.de, Zugriff 13.4.2023).
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Nagelbuch
1 Prägedruck, 3 Radierungen und 1 Lithographie (in Papierumschlag) sowie Katalogbroschüre. Lose in Orig.-Leinenschatulle, mit losem Nagel im Deckel, in Orig.-Pappschuber. 1970-71.
34,7 x 34,7 cm (Blattgröße).
Die Graphiken und der Deckel jeweils signiert "Uecker". Auflage 500 num. Ex.
Van der Koelen L7006.
Herausgegeben vom Verlag Galerie Der Spiegel, Köln 1970/71. Mit dem Katalog "UECKER. Eine Dokumentation von Lothar Wolleh mit Texten von Günther Uecker", herausgegeben von Willi Bongard. Erschienen in einer Gesamtauflage von 530 Exemplaren, davon 30 Exemplare "hors commerce". Prachtvolle Drucke mit kleinem, jedoch vollem Rand.
Element Rot
Farbsiebdruck auf festem Velin. 1975.
67 x 57 cm.
Verso signiert "Geiger". Auflage 100 num. Ex.
Geiger 159.
Das Motiv diente als Plakat der Ausstellung "Element Rot. Rupprecht Geiger" im Museum Folkwang, Essen 1975. Prachtvoller, farbsatter Druck der blattfüllenden Komposition.
ZB und Photos auf Server.
"Dein weißes Pferd" (Kopffüßler)
2 Zeichnungen, recto/verso. Kreide in Weiß auf maschinell gefertigter Schiefer-Schultafel. 1973.
30,5 x 21,8 cm.
Vertikal rechts mit Kreide in Weiß betitelt, verso oben links mit Kreide in Weiß mit der Widmung „für Eva zum 24.III.73“.
Humorvolle kleine Zeichnung eines Kopffüßlers auf einem kleinen Pferd, rückseitig eine typische Kopffüßler-Figur. Der Bildträger ist eine handelsübliche Schiefer-Schultafel der Firma Buffalo, hergestellt in West-Deutschland.
Provenienz: Galerie der Spiegel, Köln
Privatbesitz Berlin (direkt vom Vorbesitzer erhalten)
"Die Inszenierung"
Farbkreide, Kugelschreiber in Blau und Aquarell auf Millimeterpapier. 1976.
29,7 x 21,2 cm.
Unten rechts mit Kugelschreiber in Blau signiert "Stöhrer", datiert und betitelt, oben links nochmals signiert und gewidmet.
Entlang des linken Randes teils unleserlich bezeichnet "Die Entdeckung einer aktiven Sprache auf einer aktiven + (...) in der die gewohnten Gefühle + Wörter fortfallen würden." Die freien malerischen Gesten des abstrakten Expressionismus und des Tachismus kombiniert Stöhrer mit den Grundelementen von Farbe und Linie. Sein abstraktes Werk ist geprägt durch spontanen, raschen Farbauftrag und sich überlagernde Farben und Linien. Figurative und abstrakte Formen beleben diese Arbeit ebenso wie die expressiven Bildelemente. Schöne, feine Zeichnung, typisch für den Stil Stöhrers in den 1970er Jahren, der zu dieser Zeit eine Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Berlin innehatte.
Sturm, Helmut und Niggl, Thomas
Drakabygget (Barsebäck)
Los 8176
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
"Drakabygget (Barsebäck)" (Gebautes Loblied)
Acryl, teils gekratzt, auf Velinkarton. 1978.
45 x 31 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Helmut Sturm" und betitelt, unten rechts signiert "Thomas Niggl" und datiert.
Ausdrucksstarke, schwungvolle Gemeinschaftsarbeit der beiden Künstler Helmut Sturm und Thomas Niggl, die sich aus dem Künstlerkollektiv Herzogstraße kannten. Die informelle Komposition vor dunklem Hintergrund verleiht dem Bild eine mystische Aura. Das (gescheiterte) utopische Projekt "Drakabygget" war ein Bauernhof in Skåne in Schweden, den Jørgen Nash 1960 kaufte, mit der Idee, ihn in eine Künstlerkommune oder ein situationistisches Bauhaus zu verwandeln. "Und ich hatte damals so etwas wie das Black Mountain College in Amerika im Sinn. Eine Art experimentelle Schule. Es kam nicht so. Drakabygget war, es wurde, es war ein Irrenhaus, es war eine Irrenanstalt, betrieben von den Insassen." (Gordon Fazakerley, in: Expect Anything Fear Nothing, Kopenhagen, 2007, zit. nach: fazakerley.dk, Zugriff 04.04.2023).
"Immer das letzte mal"
Mischtechnik auf Leinwand. 1982.
89,4 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "max neumann" und mit Pinsel in Rot datiert sowie oben rechts mit Pinsel in Rot betitelt.
Max Neumann kam 1974 nach Berlin an die Hochschule der Bildenden Künste. Er beschäftigt sich in einzigartiger Weise mit der menschlichen Figur und ihrer geheimnisvollen Durchsichtigkeit. Seine Kontur ist anmutig und beruhigend und gleichzeitig gefährlich und unergründlich. "Neumann hat sehr lange überwiegend mit Leimfarben und nur selten mit Ölfarben oder Acryl gearbeitet. Die Bezeichnung 'Mischtechnik' bezeichnet die Geheimnisse seiner Mixturen korrekt. Es ist ganz und gar seine Technik. (...) Neumann 'experimentiert' und niemand - nicht einmal er selbst - weiß, wohin diese Experimente führen. Das betrifft nicht seine Absichten - die sind lange überlegt - sondern das Ergebnis. Er lässt sich überraschen von der eigenen Arbeit. Ein Maler ohne 'Programm', abhängig von dem, was ihm 'einfällt', was sich ihm in einer bestimmten Phase seiner Arbeit 'aufdrängt', an Neuem oder an dem, was sich wiederum meldet." (R. Wiegenstein: Max Neumann - Erfahrungen aus zwei Jahrzehnten, maxneumann.com, Zugriff 29.03.23)
Walther, Franz Erhard
Vier Werkzeichnungen
Los 8179
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)
Vier Werkzeichnungen
4 Blatt, jeweils 2 Kompositionen, recto/verso. Aquarell und Bleistift, teils collagiert, auf Skizzenpapier bzw. auf kariertem Papier. 1964-71.
Bis 29,5 x 21 cm.
Jeweils unten rechts mit Bleistift signiert "Walther" und datiert, verso ebendort nochmals signiert und datiert, zudem beidseitig mit Anmerkungen.
Gemeinsam mit Gerhard Richter und Sigmar Polke studierte Walther von 1962 bis 1964 bei Karl Otto Götz an der Kunstakademie Düsseldorf. Im Anschluss an diese Zeit begann der Künstler die Arbeit an seinem frühen Schlüsselwerk, dem "1. Werksatz", entstanden um 1963/70. Die vorliegende kleine Gruppe von Werkzeichnungen ist diesem Werkkomplex zuzuordnen, und ist mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen charakteristisch für Walthers Schaffen zu dieser Zeit. Es handelte sich bei dem "1. Werksatz" um 58 Objekte aus Baumwollstoffen, Schaumstoff, Holz und verschiedenen anderen Materialien, die die Betrachter benutzen sollten, indem sie sie z.B. interaktiv auffalteten und sich überstülpten, sich hineinlegten oder geometrische Formen bilden konnten. Bei diesen Werkstücken geht es weniger um autonome ästhetische Qualitäten, sondern um ihre potenzielle und tatsächliche Benutzbarkeit. Zur gleichen Zeit wie der erste Werksatz entstanden die ca. 3000 "Werkzeichnungen" des Künstlers.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Walther, Franz Erhard
Stützung der Erinnerung III
Los 8180
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)
"Stützung der Erinnerung III"
Aquarell und Bleistift auf Skizzenpapier. 1984.
29,5 x 20,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Walther" und datiert sowie bezeichnet, verso im Oberrand betitelt.
In fein ausformulierter Räumlichkeit entwirft Walther die Konstruktionszeichnung zu einem Werkstück in Beige und Weinrot. "Grundriss und quadratisches Volumen" bezeichnet er die Komposition. Ausgewogene Proportionen, eine differenzierte Balance von leeren und gefüllten, von hellen und dunklen Partien sowie die Subtilität der Farbwahl sind charakteristisch für Walthers Werkzeichnungen. Zur Entstehungszeit der vorliegenden Zeichnung (von 1971 bis 2005) hatte Walther eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg inne, wo zu seinen bekanntesten Schülern u.a. Rebecca Horn, Martin Kippenberger und Jonathan Meese gehörten.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
"Kalender-Geschichte"
Feder in Schwarz und Stempel auf braunem Packpapier, in Orig.-Künstlerrahmen. 1975.
74 x 100 cm.
Mit Feder in Schwarz mehrfach datiert, oben links betitelt, auf der Rahmenrückseite mit Faserschreiber signiert "hanne" und gewidmet.
Die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven, eng mit Sol LeWitt befreundet, widmet sich in ihrem Schaffen dem Thema Zeit als einer ebenso abstrakten wie konkreten Einheit, die insofern ihrer eigenen Arbeit ähnelt. Ausgehend von ihrer Überzeugung, dass Zeit die Essenz unserer Existenz ist, strukturiert sie ihre Arbeit darum herum und stützt sich dabei auf ein ausgeprägtes Gespür für Tempo und Wiederholung, das durch ihre Ausbildung als Pianistin verfeinert wurde. Stimmig und in beeindruckender ästhetischer Klarheit visualisiert die Künstlerin ihre Tagesrechnungen im großen Format. Jedes der Teilstücke des gefalteten Packpapierbogens enthält ein Tagesfragment, angereichert mit den charakteristischen Wellenlinien oder U-Bögen. Mit der dezidierten Handschriftlichkeit dieser Arbeiten hält Darboven der Tendenz zur Rationalisierung und Objektivierung in der Konzeptkunst eine ganz individuelle Ausdrucksweise entgegen. "Nach einem zweijährigen Aufenthalt in New York entwickelte sie 1968 ein System der Quersummenberechnungen von Tagesdaten, das fortan die Basis ihres Schaffens bildete. Die Methode erlaubte ihr, Zeiträume und damit ein Bewusstsein über Zeit darzustellen - in privater, gesellschaftlicher, historischer und kultureller Hinsicht." (Hanne Darboven. Aufklärung / enlightenment, Ausst.-Begleitheft, Haus der Kunst, München 2015, o.S.).
Provenienz: Privatsammlung Berlin
„Igroki“ (Spieler)
Öl auf Pappe. 1982.
42 x 52,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau kyrillisch signiert (unleserlich) und datiert, verso mit Kreide in Braun nochmals kyrillisch signiert, betitelt und datiert.
Igor Gubskij ist einer der wenigen Künstler, die von der Tretyakov Galerie in Moskau als Beispiel für die Ukrainische Schule des 20. Jahrhunderts angegeben werden. Seine Kunstwerke befinden sich u.a. im Nationalmuseum Kiew, aber auch im Art Museum Malmö. Der Großteil von Igor Gubskijs Werken sind Portraits, ein Genre, dem der Künstler sein ganzes Schaffen über treu geblieben ist. Hier spiegelt sich die Tradition der psychologischen Portraits der klassischen Avantgarde und der pittoresken Physiognomien Velázquez' und Goyas wieder. Und doch ist es das Thema der Schachspieler, das in keiner Kultur so allgegenwärtig ist wie in Russland und der Ukraine. Meisterlich erfasst, mit lockerem Strich und in sensibel gemischten Farben, liegt die Stille und Konzentration der beiden Gegner in der Luft. Nach seinem Militärdienst 1981 nahm Igor Gubskij sein Studium wieder auf und lernte drei Jahre bei Sergei Grigoriev; aus dieser Zeit stammt auch unser Gemälde.
Das Werk wird zugunsten der Organisation "Deutschland Hilft-Ukraine" versteigert.
Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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