Ohnet, Georges. Der Weg zum Ruhme. Roman. Deutsch von Ludwig Wechsler. Erster (und zweiter) Teil, durchgehend paginiert. 388 S. 16 x 12,5 cm. Marmorierter Halbleinenband d. Z. (etwas berieben, hinteres Gelenk schwach angeplatzt). Prag, Heinrich Mercy Sohn, 1905.
Erste deutsche, als "Roman-Beilage" des Prager Tagblatt erschienene Ausgabe, die französische Originalausgabe erschien unter dem Titel Le chemin de la flore. Der Pariser Journalist und Schriftsteller Georges Ohnet (1848-1918) veröffentlichte zahlreiche, von der zeitgenössischen Kritik häufig als Trivialliteratur geschmähte und verrissene Romane und Erzählungen, die sich beim Lesepublikum jedoch großer Beliebtheit erfreuten. Der KVK kennt nur die zweite Auflage, die 1907 in Stuttgart und Leipzig bei der Deutschen Verlagsanstalt erschien, der vorliegende Druck der damals größten liberal-demokratischen deutschsprachigen Tageszeitung Böhmens ist bibliographisch nicht nachweisbar. Ohnets Übersetzer, der ungarische Romancier Ludwig Wechsler (1861-1912), ist vor allem für seine Übertragungen der Schriften seines Landmannes Mor Jokai aus dem Ungarischen ins Deutsche bekannt geworden und fertigte auch Übersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche (vgl. Kosch, XXVIII, 646f., vorliegende Übertragung dort nicht genannt). – Papierbedingt etwas gebräunt, vereinzelte Flecken, wenige Blatt mit kleiner Stauchspur im unteren weißen Rand, fl. Vorsatz mit modernem Exlibrisschild. Kein Nachweis über den KVK.
Opitz, Martin. Gedichte. Von J. J. B(odmer) und J. J. B(reitinger) besorget. Erster Theil (alles Erschienene). 16 Bl., 87, 692 S. 20,5 x 13 cm. Schlichter Pappband d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Zürich, Conrad Orell und Comp., 1745.
Goedeke III, 50, 99. Dünnhaupt 3013, 14.1. Faber du Faur I, 234. Jantz I, 1914. Wolfskehl 287. – Erste Auflage der von Bodmer und Breitinger annotierten Werkausgabe, der geplante zweite Band ist nicht erschienen. "Nichts ist bezeichnender für die fortdauernde Bedeutung des Opitz, als daß in dem Kampfe der Schweizer gegen Gottsched beide Parteien gewissermaßen sich auf ihn berufen, eine kritische Ausgabe seines Werkes unternahmen. Daß der Bodmerische Plan sich nicht erfüllte, ... macht aus dem einzigen erschienenen Band nur ein um so merkwürdigeres Zeugnis der Verehrung und ein sehr selten anzutreffendes dazu" (Wolfskehl). – Etwas stockfleckig, Titel gestempelt, Innenspiegel mit altem Geschenkeintrag.
Opitz, Martin. Sammelband mit 3 Werken. 17 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken gebräunt, mit hs. RTitel). Verschiedene Orte und Verlage, 1638-1644.
I. Geistliche Poëmata, von ihm selbst anjetzo zusammen gelesen, verbessert und absonderlich herauß gegeben. 408 S. (Breslau), Erben David Müller, 1638. - Goedeke III, 49, 84 b. Faber du Faur 223. Dünnhaupt IV 5.1. - Erste Ausgabe. Dieses letzte Werk des Dichters erschien ein Jahr vor seinem Tode. - II. Weltliche Poemata. Zum viertenmal vermehret und ubersehen heraus geben. 2 Teile. 16 Bl., 573 S, 1 w. Bl.; 464 S. (recte: 384 S.; Pag. springt von 192 auf 273). Mit Kupfertitel. Frankfurt, Thomas Matthias Götz, 1644. - Goedeke III, 49, 94. Faber du Faur 225. Dünnhaupt IV 9. - III. Florilegium variorum epigrammatum. Ex vetustis ac recentioribus poetis congessit & versibus Germaniscis reddidit. 46 S., 1 w. Bl. Ebenda 1644. - Goedeke III, 85 c. Faber du Faur 228. Dünnhaupt IV 186.I.4. - Öfter in dieser Form zusammengestellte Reihe der wichtigsten Werke des Dichters, wobei es sich nicht nur um eine Erstausgabe bei I, sondern bei II und III auch um die jeweils letzte Bearbeitung von Opitz handelt, so dass der ganze Sammelband als "Ausgabe letzter Hand" gelten kann. – Wie zumeist mehr oder weniger gebräunt, stellenweise etwas wasserrandig, am Schluss mit einigen Unterstreichungen in grüner Tinte. Insgesamt wohlerhalten. Dem Teil I ist ein Portraitstich Opitz' von Rosmäsler einmontiert. Innendeckel mit Exlibris um 1900.
Ovidius Naso, Publius. Metamorphoseon libri XV. Oder: Funfzehn Bücher der Verwandlungen. Ehemahls durch den berühmten Wilhelm Bauer in Kupfer gebracht, nun aber, zu besserm Gebrauche, mit beigefügtem Inhalt einer jeden Vorstellung solcher Gedichte, allen Mahlern, Kupferstechern, Goldschmieden, Bildhauern, und anderen, die mit der Bildungskunst umgehen, zu Dienst und Nutzen von neuem verbessert und ausgefertiget, wie auch mit einem vollständigen Register versehen. 2 Bl., 59 S., 3 Bl. Mit 151 Kupfertafeln. 20 x 33,5 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, beschabt und bestoßen). O. O., Dr. u. J. (um 1770).
VD18 12749354. ADB II, 179. – Neudruck der Illustrationsfolge von Johann Wilhelm Bauer (1607-1642) zu Ovids Verwandlungen. – Titel etwas gebräunt und mit Ziffernsignatur, sonst nur gering braunfleckig. Die Kupferfolge sauber und wohlerhalten.
Ovidius (Naso, Publius). - Funfzehn Kupfer zu der gleichen Anzahl von Büchern der Verwandlungen des Ovid. Folge von 14 (statt 15) in der Platte nummerierten Kupfertafeln. Lose Blatt in OLieferumschlag (fleckig). Leipzig, Engelhard Benjamin Schwickert, (um 1800).
Illustrationsfolge zu Ovids Metamorphosen, die laut Angabe auf dem Lieferumschlag sowohl in Exemplare der metrischen Übersetzung durch Johann Georg Karl Schlüter, als auch der lateinischen Textausgabe durch Gottlog Erdmann Gierig, die beide in Schwickerts Leipziger Verlag erschienen, eingebunden werden konnte. In diesem unbeschnittenen Vertriebszustand und im typographischen Verlagsumschlag sehr selten. – Es fehlt Tafel XI. Im Rand schwache Flecken.
Petri, Friedrich Erdmann. Gedrängtes Handbuch der Fremdwörter in deutscher Schrift- und Umgang-Sprache, zum Verstehen und Vermeiden jener, mehr oder weniger, entbehrlichen Einmischungen. Fünfte, rechtmäßige, tausendfältig bereicherte und sorgsam verbesserte Auflage. 2 Teile in 1 Band. 335 S.; 423 S. 18 x 11 cm. Strukturgeprägter orangefarbener Pappband d. Z. (etwas bestoßen, Rückenbezug mit kleiner Fehlstelle) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Deckelbordüre. Dresden und Leipzig, Arnold, 1828.
Spätere Auflage. Der aus Bautzen stammende Theologe und Lehrer Samuel Friedrich Erdmann Petri (1776-1850) verfasste verschiedene Fremdwörterbücher, von Karl Theodor von Dalberg wurde er zum Provinzialkommissar der beiden evangelischen Konsistorien Fulda und Hanau ernannt. – Wohlerhaltenes Exemplar aus der Bibliothek der Fürstin Gertrude von Hanau und zu Horowitz (1803-1882), Ehefrau von Friedrich Wilhelm I. von Hessen, mit entsprechendem Sammlungsschildchen auf dem Innenspiegel. Das Exemplar ging dann über in den Besitz ihres jüngsten Sohnes Prinz Philipp von Hanau-Horovice (1844-1914), Vortitel und Titel mit dessen Namensstempel.
(Pückler-Muskau, Hermann von). Südöstlicher Bildersaal. 3 Bände. Mit 15 (4 kolorierte) lithographischen Tafeln. 20 x 12,5 cm. Neuerer Halbleinenband (berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Hallberger, 1840-1841.
Goedeke XIV 719, 451. – Erste Ausgabe der Beschreibung seiner Griechenlandreise. Die Tafeln u. a. mit einer Karte von Ithaka, Ansichten von Malta, Kloster Megaspileon, der Küste von Kurbes u. a. – Stockfleckig und feuchtrandig, Seite 277/278 in Band I mit unschönen Knickspuren. Exemplar aus der Bibliothek des Schriftstellers und Karl-May-Forschers Rudolf Beissel (1894-1986), mit dessen hs. Besitzeintrag auf dem fl. Vorsatz.
Rabelais, François. Œuvres. 5 Teile in 2 Bänden (alles Erschienene). 2 Bll., XLIV, 476 S.; 2 Bll., 496 S. Mit 2 Frontispices und insgesamt 59 Holzstichillustrationen von Gustave Doré im Text und auf Tafeln von 43 x 30 cm. Rote Leinenbände d. Z. (leicht fleckig, berieben und bestoßen) mit figürlicher Rücken- und Deckelvergoldung. Paris, Garnier Frères, 1873.
Vgl. Vicaire VI, 928 und Sander 584. – Prachtausgabe. – Vereinzelt stockfleckig.
Radlof, Johann Gottlieb
Teutschkundliche Forschungen und Erheiterungen für Gebildete
Los 2142
Zuschlag
140€ (US$ 151)
"Die Mundarten sind die ewigen Lebensquellen unserer Büchersprache"
Radlof, Johann Gottlieb. Teutschkundliche Forschungen und Erheiterungen für Gebildete. 3 Bände. 19,5 x 11,5 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. (Gelenke berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Voss, 1825-1827.
ADB XXVII, 140. – Erste Ausgabe vom Spätwerk des aus Lauchstädt stammenden Sprachwissenschaftlers Johann Gottlieb Radlof (1775-1846), dessen Leistungen von den Brüdern Grimm geschätzt und anerkannt wurden. "In der Vorrede des ersten Bandes (Berlin im August, an Goethe’s Geburtstage 1824) berichtet er in seiner eigenthümlichen Sprache und mit seinen willkürlichen 'Sinn- und Lesezeichen', daß Fr. Schlegel, F. H. Jacobi, auch Hegel und besonders Kaspar Stephan zu Amberg ihn zur Sammlung seiner zerstreuten Aufsätze aufgefordert hätten. 'Allum erstunden die Geister unter den Stürmen zur Rettung und Pflege des germanischen Wunderbaumes, dessen Herzwurzeln in Indiens und Persiens Boden grunden.' Nur in 'leiser Ueberarbeitung' legt er die Aufsätze vor, 'bald größere Ausführungen, bald nur flüchtige Darrisse und kürzere Bemerkungen'. Im ersten Bande u. a. Fränkisches und 'Rheinpfälzisches Wörterbüchlein'; im zweiten 'Sprachbemerkungen zu Fr. Schlegel’s Vorlesungen über die neuere Geschichte', Wien 1811. Der dritte Band enthält u. a. Bemerkungen über die Sprachweise Joh. v. Müller’s, die Eigennamen der Teütschen, zuletzt Epigramme in Prosa unter dem Titel 'Schlußgedanken'... Im 'Aachener Idiotikon' von Müller und Weitz 1836 fand ich als Motto Radlof’s Wort: 'Die Mundarten sind die ewigen Lebensquellen unserer Büchersprache'" (Daniel Jacoby in ADB). – Etwas gebräunt und braun- bzw. stockfleckig, Seite 125/126 in Band III mit überklebtem Randeinriss. Dekorativ gebundenes Exemplar.
Riepenhausen, Franz und Riepenhausen, Johannes
Leben und Tod der heiligen Genoveva
Los 2144
Zuschlag
550€ (US$ 591)
Riepenhausen, Franz und Johannes. Leben und Tod der heiligen Genoveva. Mit beigefügter Erläuterung. 14 Bl. Umrissradierungen mit 12 Bl. erklärendem typographischem Text. 36, 5 x 26 cm. Dunkelrotes Chagrin d. Z. (leicht sprenkelfleckig, gering berieben oder bestoßen) mit Rückenfileten, goldgeprägtem grünen RSchild, Deckelbordüre und Stehkantenvergoldung. Frankfurt, Varrentrapp und Wenner, 1806.
Rümann 2149. Andresen III, 98f. – Erste Ausgabe. "In Dresden wandten sich die Brüder Riepenhausen unter dem Einfluss von Runge und Tieck vom Klassizismus ab und schufen mit dem Leben und Tod der heiligen Genoveva (1806) Radierungen im romantischen Stil und mit mittelalterlicher Thematik. Mit der Hinwendung zur romantisch und mystisch-schwärmerischen Kunst entschieden sie sich wie auch Carl Friedrich von Rumohr zur Konversion zum Katholizismus" (Rümann). – Wie üblich papierbedingt stockfleckig.
Schiller, Friedrich. Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder ein Trauerspiel mit Chören. XIV, 162 S., 1 Bl. (Errata). 20 x 12,5 cm. Späterer marmorierter Pappband (etwas bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1803.
Goedeke V, 227, 9. Marcuse 240. Borst 995. – Erster Druck der ersten Ausgabe, kenntlich am fehlenden "l" bei "lebendig" (S. XIV, Zeile 23). – Etwas fingerfleckig.
Schiller, Friedrich. Wilhelm Tell. Schauspiel. Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. 2 Bl., 241 S., 1 Bl. 16 x 10 cm. Chagrin d. Z. (fleckig und berieben, vorderes Gelenk oben angeplatzt; neu aufgebunden und mit modernem Vorsatzpapier; Remboitage) mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RTitel, Deckelbordüre sowie Steh- und Innenkantenfileten. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1804.
Goedeke V, 230, 12. Marcuse 253. Fischer, Cotta, 457. – Erste Ausgabe, hier in einem Exemplar ohne die Kupfer und noch mit dem später korrigierten Paginierungsfehler (Seite "711" statt 171). Mit dem von Goedeke und Marcuse nicht genannten Anzeigenblatt am Schluss. – Exemplar mit stellenweise sehr stark ausgeprägtem Braunfleck.
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