Goeckingk, L. F. G. v.
Friedrich Nicolai's Leben und literarischer Nachlaß
Los 2061
Zuschlag
100€ (US$ 104)
Goeckingk, L. F. G. v. Friedrich Nicolai's Leben und literarischer Nachlaß. VI, 201 S., 3 Bl. Mit gestochener Notentafel. 20 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (berieben) mit RSchild. Berlin, Friedrich Nicolai, 1820.
Goedeke IV/1, 497 c und 971, 18. Meyer 63. Becker, Katalog Nicolai 235. – Erste Ausgabe der Quellenschrift. Mit Erstdrucken von Nicolai ("Einzelne Ideen", "Poetische Kleinigkeiten") und Moses Mendelssohns ("Von der Herrschaft über die Neigungen", "Zufällige Gedanken über die Harmonie der inneren und äußeren Schönheit"). Am Schluss mit einer Bibliographie von Nicolais Schriften. – Titel verso mehrfach gestempelt.
Braunschweiger Gesellschaftsroman - Nicht im KVK
(Görges, Christoph Friedrich). Der Schuldschein von Bernh. Mann (Pseudonym). VI, 335 S. 15 x 9,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben, mit hs. RSchild). Braunschweig, Ludwig Lucius, 1822.
Vgl. Kosch VI, 451. ADB IX, 373 (beide mit Erscheinungsjahr 1824). – Einzige Ausgabe. Zweite und zugleich letzte Romanveröffentlichung des Braunschweiger Musiklehrers und Musikalienhändlers Christoph Friedrich Görges (1776-1852), der später als Kantor an der Dom- und Stiftskirche in Braunschweig wirkte. "Außer einigen historischen Schriften, unter denen besonders die 'Beschreibung des von Heinrich dem Löwen erbaueten St. Blasius-Doms zu Braunschweig und seiner Merkwürdigkeiten', 1815, welche 5 Auflagen erlebte, und 'Braunschweig und Umgebung', 1821, bekannt geworden sind, gab Görges unter dem Namen Bernhard Mann einige Romane heraus. Schon 1796 erschien 'Wallor's rascher Entschluß', 2 Bde., später 1824 'Der Schuldschein'. Auch schrieb er mehrere Operntexte, 'Die schwarze Burg', 'Das Vaterhaus' und viele Aufsätze in der Leipziger musikalischen Zeitung, dem Europäischen Aufseher und der Zeitung für die elegante Welt. Unmittelbar nach dem Sturze des Königreichs Westfalen erschienen von ihm anonym in Braunschweig zwei Gedichte in plattdeutscher Sprache, 'Use Lüde' und 'Use Drucker und Bumester', welche bekannte braunschweigische Persönlichkeiten geißelten und außerordentliches Aufsehen hervorriefen. Glücklich wußte Görges die Autorschaft derselben bis kurz vor seinem Tode zu verheimlichen. Unter dem Namen Vinc. Sesti sind von ihm mehrere Kirchenmusiken, sowie Balladen, Gesänge und Lieder componirt" (ADB). Kosch und die ADB geben beide als Erscheinungsjahr des Romans irrig 1824 an. – Etwas stockfleckig, Titel mit montiertem goldgeprägtem Wappenschildchen, sonst wohlerhalten. Das Widmungsblatt ist vor den Inhalt gebunden. Sehr selten, kein Standortnachweis über den KVK.
Goethe, Johann Wolfgang von
Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. 6 Bände
Los 2063
Zuschlag
460€ (US$ 479)
Goethe, Johann Wolfgang von. Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. 6 Bände. Mit Falttafel. 17,5 x 11 cm. Buntpapierbroschuren d. Z. (Rücken jeweils etwas gebräunt und mit kl. Einrissen an den Gelenken, teils behutsam restauriert) mit hs. RSchild in Pappschuber. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1811-1822.
Erste Ausgabe der Sammlung autobiographischer Schriften, alles zu Lebzeiten Goethes Erschienene. – Unbeschnitten, der unaufgeschnittene Band I innen etwas gebräunt und mit leichten Stockflecken, sonst gutes, kaum gebräuntes Exemplar der Ausgabe auf einfachem Papier.
Goethe, (Johann Wolfgang von). Faust. Erster Theil. Mit Bildern und Zeichnungen von August von Kreling. 143 S. Mit zahlreichen Textillustrationen und 14 montierten photographischen Tafeln. 51 x 38 cm. Braunes OLeder (berieben, Rücken restauriert) mit 8 Eckbeschlägen aus massivem, durchbrochenem Silberblech mit Buckeln, reicher Relief-, Blind- und Goldprägung, 6 Portraitmedaillons aus Silberblech auf dem VDeckel sowie Goldschnitt. München und Berlin, Bruckmann, (1873-1877).
Rümann 1163. Engel 768. – Prachtausgabe mit den ebenso phantasievollen wie phantastischen Illustrationen August von Krelings (1819-1876). Diese sind nach den Ölbildern in Albuminabzügen als Tafeln beigegeben. Die Portraitmedaillons auf dem Einband sind namentlich bezeichnet und zeigen die Protagonisten des Dramas: "Faust" und "Mephisto", "Margarethe" und "Wagner" sowie "Schwerdtlein" und "Valentin". – Teils etwas finger- und stockfleckig, leicht gebräunt. Titel und einige Blatt mit kleineren Randeinrissen.
Goethe, J. W. v. - Iris. (Vierteljahresschrift für Frauenzimmer. Herausgegeben von Johann Georg Jacobi und Wilhelm Heinse). 8 Bände. Mit 2 gefalteten Musikbeilagen (in Band VI). 16 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, Kapitale und Ecken bestoßen) mit schlichter RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Düsseldorf, o. Dr. bzw. Berlin, Haude und Spener, 1774-1777.
Goedeke IV/1, 670, 40. Hagen 535 und 546. Diesch 1042. Kirchner 6478. – Erste Ausgabe der speziell an das weibliche Lesepublikum gerichteteten Zeitschrift. Enthält zahlreiche Erstdrucke von Goethe, darunter sein Singspiel Erwin und Elmire sowie etwa ein Dutzend Gedichte (z. B. Kleine Blumen, kleine Blätter, Mayfest, Der neue Amadis, An Belinden, Neue Liebe, Rettung und Im Herbst 1775). Des Weiteren mit Beiträgen der beiden Herausgeber, Friedrich Heinrich Jacobi, Lenz, Sophie von Laroche, Anna Louisa Karsch u. a. – Etwas fleckig, die in Berlin erschienenen Bände V bis VIII auf weniger gutem Papier leicht gebräunt. In Band II fehlen wie oft (vgl. Hagen, Goethe 535) die Notenbeilagen zu "Erwin und Elmire" und "An Belinde", beide Blatt sind in Kopie auf altem Papier eingebunden. Einige Titel mit kleinem Sammlungsstempel.
Goethe, J. W. v. - Falk, Johannes. Goethe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt. Ein nachgelassenes Werk. XII, 318 S. 16 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben und bestoßen, Gelenke angeplatzt). Leipzig, Brockhaus, 1832.
Goedeke IV/2, 508, 336a. Sammlung Kippenberg 1623 – Erste Ausgabe. Wichtige, wenn auch nicht unumstrittene Quelle über Goethes Beziehungen zu seinen Zeitgenossen. Das Werk, bereits 1824 entstanden, erschien auf Wunsch des Verfassers erst nach Goethes Tod. Der Pädagoge und Schriftsteller Johannes Daniel Falk (1768-1826) war häufiger Gast bei Goethe und gründete eine Erziehungsanstalt, für deren Kinder er das Weihnachtslied "O du fröhliche ..." verfasste. – Vorsätze leimschattig, mit Exlibris, sonst wohlerhalten.
Graff, E(berhard) G(ottlieb). Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der althochdeutschen Sprache etymologisch und grammatisch bearbeitet. 6 Bände und Registerband. 24,5 x 20,5 cm. Pappband d. Z. (5; beschabt und bestoßen), Halbleder d. Z. (beschabt und bestoßen) und etwas späterer Halbleinenband (Register; Rücken defekt) jeweils mit goldgeprägem RSchild. Berlin, Friedrich Nicolai, 1834-1846.
Zaunmüller 87. NDB VI, 731. – Erste Ausgabe der Standardwerks zum Althochdeutschen: "Die Bedeutung von Graffs Leistung, der deutschen Sprachwissenschaft bereits an ihrem Anfang das Hilfsmittel eines grammatisch durchgearbeiteten Wörterbuchs seines ältesten Wortbestandes geschenkt zu haben, auf das die anderen Sprachen noch lange warten mußten, bleibt ungeschmälert" (NDB). – Teils etwas braunfleckig, Titel gestempelt, Band I auch mit hs. Besitzeintrag. Etwas disparat gebundenes Exemplar mit dem abschließenden Registerband von H. F. Massmann.
Grimm, Jacob. Über seine Entlassung. 42 S. 21 x 13 cm. Späteres schwarzes Leder (Rücken leicht verblasst) mit Titelgoldprägung auf dem VDeckel. Basel, Schweighauser, 1838.
Borst 1870. Houben II, 249. – Erste Ausgabe. Gemeinsam mit seinem Bruder gehörte Jacob zu den sieben Göttinger Professoren, die am 18.11.1837 den schriftlichen Protest gegen den Staatsstreich des Königs Ernst August von Hannover überreichten. Dieser hatte am 1. November einseitig das Staatsgrundgesetz von 1833 aufgehoben. Jacob wurde wegen Verbreitung ebenso wie Dahlmann und Gervinus des Landes verwiesen und seiner Ämter enthoben. "Die Protestaktion gehört zugleich in den größeren Zusammenhang der Verfassungskämpfe in Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts" (Deneke). – Minimal fleckig.
Guyon, Jeanne-Marie Bouvières de la Mothe. La vie de Madame J.-M. B. de la Mothe Guion. Ecrite par elle même (herausgegeben von P. Poiret). 3 Bände. Mit gestochenem Portrait. 16 x 10,5 cm. Geglättete Lederbände d. Z. mit floraler RVergoldung, grünen RSchildern und dreifacher Deckelfilete. Köln, J. de la Pierre (d. i. Ulm), 1720.
Quérard III, 555. Cioranescu 17. Jhdt 34589. Weller S. 86. – Von den beiden 1720 erschienenen Ausgaben ist wahrscheinlich die vorliegende mit den drei Seiten Errata die erste Ausgabe dieser wichtigen Autobiographie aus der Geschichte der Mystik. Die Madame Guyon war von großem Einfluss auf die pietistischen Strömungen im deutschen Geistesleben, so u. a. auf Kant, Karl Philipp Moritz und Goethe. "Wenn der Geist der Guyon vielfach für das 18. Jahrhundert in Deutschland lebendig wurde, so gebührt Poiret mit der Mühe, die ihm die Herausgabe der Schriften der Guyon durch das Sammeln der zerstreuten Briefe machte, der Hauptanteil daran. Die phantastischen Spekulationen, an denen die Werke der Bourignon und ihr Leben so reich waren, weichen hier einer wahren und sicheren Erfahrung. In dem Leben und den Werken der Guyon erblickt Poiret lebendige Schöpfung der Seele, die schon zu Lebzeiten in Gott hinübergegangen ist, die ihm Leben, Wurzel und Kraft gefaßt hat" (Max Wiesner, Peter Poiret, S. 110f.). – Papierbedingt etwas gebräunt, sonst schönes Exemplar.
habsüchtige Raub- und Familienmörder, Der
Sohn eines italienischen Gutsbesitzers
Los 2074
Zuschlag
180€ (US$ 188)
Bänkelgesang
Der habsüchtige Raub- und Familienmörder, Sohn eines italienischen Gutsbesitzers, welcher seine beiden Eltern und seine zwei Brüder grausam ermordete und seine Schwester Romandina, welche er nicht ermorden wollte, eingesperrt hielt in einem dunklen Behälter des Hauses. Geschehen im Jahre 1869. Herausgegeben von Heinrich Kubsch. 8 S. Geflazter Bogen ohne Einband. 18 x 11,5 cm. Schmiedeberg, C. Schulze, (1869).
Sensationsreiche Schilderung eines Familienmordes, der sich in der Nähe von Verona zugetragen haben soll. Das Schlussblatt mit einem Moritat. – Etwas fleckig und mit kleinen Randläsuren, erstes Blatt mit vertikaler Knickfalte. Kein Standortnachweis über den KVK.
Hahn-Hahn, Ida von. Sibylle. Eine Selbstbiographie. 2 Bände. 3 Bl., 300 S.; 302 S., 1 Bl. (Anzeigen). 18 x 11 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit Romantiker-RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Alexander Duncker, 1846.
Kosch VII, 150. NDB VII, 499. – Erste Ausgabe des wenige Jahre vor der Konversion zum katholischen Glauben entstandenen Romans der überaus erfolgreichen Schriftstellerin (1805-1880) des Biedermeier. "Langsam und mit großen Qualen zieht sich das Leben von mir zurück und ich weiß es" (I, S. 5). – Im Rand etwas stockfleckig, einige Blatt in Band II mit schwacher Stauchspur im Seitenschnitt. Die Innenspiegel mit Dunckers Buchhändlerschildchen. Schönes Exemplar.
Heine, Heinrich. Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem, nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst. 103 S., 1 Bl. 18,5 x 11,5 cm. Illustr. OUmschlag von Hauenschild in späterer Papptasche. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851.
Goedeke VIII, 561, 88. Wilhelm-Galley 430. – Erste Ausgabe. Heines Faust-Dichtung hält sich ganz bewusst an die mittelalterliche Überlieferung des Stoffes. - Dabei: Oskar Walzel. Heines Tanzpoem "Der Doktor Faust". 47 S. Broschur. Weimar, Gesellschaft der Bibliophilen, 1917. – Sehr gutes Exemplar.
Heine, Heinrich. Reisebilder. Zweite Auflage. 4 Bände. 15,5 x 10 cm. Strukturgeprägte Halblederbände d. Z. (etwas berieben, Rückdeckel von Band III etwas gewellt durch Feuchtigkeit) mit Romantiker-RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830-1834.
Goedeke VIII, 557, 38. Wilhelm-Galley I, 550. Meyer 26. – Zweite Auflage. – Etwas gebräunt oder braunfleckig, Titel mit Besitzeintrag, Teil II mit Feuchtigkeitsrand. Dekorativ gebundenes Exemplar im Romantikereinband.
Herder, Johann Gottfried von
Von der Gabe der Sprachen + Von der Auferstehung als Glauben
Los 2080
Zuschlag
80€ (US$ 83)
Herder, Johann Gottfried. Von der Gabe der Sprachen am ersten christlichen Pfingstfest [und:] Von der Auferstehung als Glauben, Geschichte und Lehre. 150 S.; 184 S. 16,5 x 10 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (Gelenke und Kapitale beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Riga, Johann Friedrich Hartknoch, 1794.
Goedeke IV/1, 732, 89 und 90. Günther 751 und 752. – Erste Ausgaben der beiden Abhandlungen Herders, die im selben Jahr auch im Sammelband Christliche Schriften erschienen. – Schwache Braunflecken, sonst wohlerhalten. Fl. Vorsatz mit gestrichenem Besitzvermerk.
Herwegh, Georg. Einundzwanzig Bogen aus der Schweiz. Erster Theil (alles Erschienene). 1 Bl., IV S., 336 S. 22 x 14,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (etwas stärker berieben, Rücken und Gelenke beschabt, Ecken bestoßen) mit RSchild. Zürich und Winterthur, Literarisches Comptoir, 1843.
Eberlein 3473. Estermann 7.149. Stammhammer I, 104. Borst 2071. – Erste Ausgabe. Eine der seltensten Exilzeitschriften des Vormärz und des deutschen Frühsozialismus, die scharfe Kritik an den herrschenden Zuständen im Preußen der frühen vierziger Jahre übt. Mit Beiträgen u. a. von B. Bauer, F. Hecker, G. Herwegh, K. Nauwerck, D. F. Strauß, F. Engels und M. Hess (Silberner A 172-174, 3 Erstdrucke). Über Friedrich Wilhelm handelt die Abhandlung von Friedrich Engels (Rubel 9, unter dem Pseudonym F. Oswald, eine der frühesten Veröffentlichungen Engels'). – Stockfleckig, Titel auch mit etwas größerem Braunfleck.
** English **
First edition of one of the rarest exile journals of the German "Vormärz" and early German socialism, harshly criticizing the prevailing circumstances in early 1840s Prussia. Some foxing. Almost contemporary half cloth with original dust wrapper mounted onto the front cover.
Hippel, Theodor Gottlieb von
Lebensläufe nach aufsteigender Linie
Los 2083a
Zuschlag
300€ (US$ 313)
(Hippel, Theodor Gottlieb von). Lebensläufe nach aufsteigender Linie. Nebst Beylagen A, B, C. 3 Teile in 4 Bänden. Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 5 gestochenen Textvignetten und 15 Kupfertafeln von Daniel Chodowiecki. 15 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, obere Kapitale etwas bestoßen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Christian Friedrich Voß, 1778-1781.
Goedeke IV/1, 687, 11. Schulte-Strathaus S. 25, 16. Engelmann 246-251, 289, 290, 298-303, 407-415. Holzmann-Bohatta III, 1018. Borst 360. – Erste Ausgabe. "Das literarisch bedeutsamste, auch heute noch lesenswerte Werk aus der Gruppe der Romane der siebziger Jahre ... Hippel (1741-1796), ein geistvoller Menschenkenner, fand in Chodowiecki ... einen kongenialen Illustrator" (Lanckoronska-Oehler II, 111f.). "Am berühmtesten machten seinen Namen zwei humoristische Romane, 'Die Lebensläufe in aufsteigender Linie' und 'Die Kreuz- und Querzüge des Ritter A-Z', welche in Bezug auf das Ungleichmäßige und Zusammenhangslose der Composition die allgemeine Schuld der Werke dieser Gattung mittragen. Man hat seinem Humor den Mangel ächter Gemüthswärme vorgeworfen und ohne Zweifel steht er darin Jean Paul nach. Es bricht öfters das Herbe, Säuerliche seines Wesens durch, aber auf der anderen Seite legt er einen wahren Schatz von treffenden allgemeinen Bemerkungen über die meisten Verhältnisse und Beziehungen des sittlichen Lebens darin nieder, und man versteht es von hier aus, daß Kant ihn einen Centralkopf nannte. In dem ersteren Roman findet man einzelne Züge aus seinem eigenen Leben aufgenommen und culturhistorischen Werth hat er durch die Schilderungen aus den curländischen Verhältnissen jener Zeit. Aufsehen machte er in derselben auch dadurch, daß die Grundzüge des Kant’schen Systemes darin noch vor dem Erscheinen von dessen großen Werken ausgeplaudert wurden" (ADB XII, 465). Der Band III liegt in zwei Teilen vor. – Teils etwas fleckig, insgesamt aber sauber. Band I mit dem bei Schulte-Strathaus erwähnte Schlussblatt "Verbesserungen", Band IV mit dem zumeist herausgeschnittenen weißen Blatt Seite 601/602 sowie den beiden weißen Schlussblättern.
Hoffmann, E. T. A. Die letzten Erzählungen. Vollständig gesammelt und mit Nachträgen zu dem Werk: Aus Hoffmann's Leben und Nachlaß herausgegeben (von Eduard Hitzig). 2 Bände. XVI (statt XX), 432 S.; 3 Bl., 400 S. 19 x 11,5 cm. Moderne Halblederbände im Stil d. Z. mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Berlin, Ferdinand Dümmler, 1825.
Goedeke VIII, 499, 71. Salomon 236. – Erste Ausgabe. Erschien auch unter dem (hier vorhandenen) Titel Die Serapionsbrüder. Gesammelte Erzählungen und Mährchen. – Es fehlen die letzten zwei Blatt der Vorrede in Band I. Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten, Unbeschnittenes und unaufgeschnittenes Exemplar im dekorativen Einband im Stil der Zeit.
(Holberg, Ludvig). Iter subterraneum novam telluris theoriam ac historiam quintae monarchiae adhuc nobis incognitae exhibens. Editio tertia auctior et emendatior. 4 Bl., 266 (recte: 366) S. Mit gestochenem Titel, gestochenem Frontispiz und 7 (1 gefaltet) Kupfertafeln. 16,5 x 9,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (stärker berieben, Gelenke beschabt, Ecken bestoßen, Rücken gebräunt und mit hs. Titel). Kopenhagen und Leipzig, Friedrich Christian Pelt, 1754.
Stammhammer II, 171. Graesse III, 321. – Dritte lateinische Ausgabe des berühmten utopischen Staats- und Reiseromans mit dezidiert gesellschaftskritischem Charakter. Eine Reise zum Mittelpunkt der Erde als sozial-utopische Satire inszeniert. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1741, im Jahr darauf folgte die erste dänische Ausgabe. Mit kuriosen Illustrationen, darunter einer Skizze von der Lage des phantastischen Landes. – Etwas gebräunt und braunfleckig, hinteres Innengelenk angeplatzt, zwei Kupfer lose.
Hugo, Hermann. Piorum desideriorum libri tres. Emendati, aucti, illustrati et ad regulam orthodoxae fidei reformati. Editio prorsus nova accurante Iohanne Henrico Ursino Spirensi. 8 Bl., 540 S., 4 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, Kupfertitel und 46 emblematischen Kupfertafeln von J. B. Paravicino. 13,5 x 8 cm. Pergament d. Z. (Rückenbezug am unteren Kapital mit Fehlstelle) mit neuerem RSchild. Danzig, Jakob Weiß, 1657.
VD17 3:605070N. Vgl. Brunet III, 366. Graesse III, 386. De Backer-Sommervogel IV, 513, 6. – Seltener Danziger Druck des reich illustrierten und weit verbreiteten Emblembüchleins, herausgegeben von Johann Heinrich Ursinus (1608-1667). Eine kollationsgleiche Ausgabe erschien im selben Jahr in Frankfurt bei Müller. – Vereinzelte Unterstreichungen, wenige Blatt mit kleiner Fehlstelle im weißen Seitenrand.
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