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Lot 2506, Auction  121, Allers, Christian Wilhelm, Konvolut von 5 Briefen und 1 Kärtchen

Allers, Christian Wilhelm
Konvolut von 5 Briefen und 1 Kärtchen
Los 2506

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Allers, Christian Wilhelm, höchst erfolgreicher und populärer Maler und Zeichner, gab mehrere Mappen mit äußerst realistisch gezeichneten Motiv-Gebieten heraus (1857-1915). 5 eigh. Briefe und 1 Kärtchen m. U. "C. W. Allers". Zus. ca. 61/2 S. Verschied. Formate. Mit 2 eigh. Umschlägen. Hamburg, Karlsruhe und Capri 1889-1897.
Der erste Brief an einen Geheimrat, vielleicht Max Jordan, Direktor der Berliner Nationalgalerie, dem er drei Teile seiner beliebten Mappenreihe mit Zeichnungen übersendet. "... Anbei erlaube ich mir Ihnen ein Exemplar der neuen Auflage meines Werkes 'Hinter den Coulissen' für Ihre Bibliothek zu überreichen. Es ist eine Sammelmappe der 3 Werke 'Hinter den Coulissen des Cirkus Renz', 'The Mikado' & 'Hinter den Coulissen I. Theil'. Sie ist fürs Ausland bestimmt. 'Cirkus Renz' war im vorgen Jahr 8 Wochen im Verein Berl. Künstler & 'Mikado' & 'H. d. Coulissen' sind jetzt ausgestellt. - Die Originale alle so groß wie 'Club Eintracht' & zusammen mit diesem Werk ca 130 Bilder. Vielleicht können Sie mir meinen ganzen Schatz abnehmen & würde ich Ihnen denselben zum engros Preise von 8000 rh lassen. Wenn ich sie zusammen an würdiger Stelle weiss, wäre es mir sehr angenehm, statt damit nach England oder Amerika zu handeln. - Ich male hier 2 Conterfeis von einem Ehepaar, das nach Singapore übersiedeln muss & werde mich in 8 Tagen wieder in Berlin einfinden ..." [Hamburg 9.III.1889]. - Die anderen Briefe sind an den Malerkollegen Ludwig Knaus, dessen Schwester und (auf italienisch) an den Architekten von Allers' Villa auf Capri gerichtet, betreffend seinen dortigen "Palazzo", den er Knaus als Urlaubsziel zur Verfügung stellen will. Am 22.X.1897 schreibt er aus der "Villa Allers": "... Ich bin jetzt ganz allein in meinem palazzo, da meine Eltern in Karlsruhe bleiben ... Ich mache diesen Winter zur Abwechselung mal eine Reise um die Welt, da sich 2 sehr nette Freunde aus Köln dazu aufmachten & ich diese Gelegenheit anwende um angenehme Gesellschaft zu haben, was doch für eine so lange Fahrt 6-8 Monate die Hauptsache. Am 3. Nov. fahren wir ab Napoli n. P[ort] Said & bleiben 4 Wochen in Aegypten & Nubien, wo ich mich sehr auf meine chokoladefarbigen Freunde freue (schon das 3. mal da, es ist so nahe von Neapel). Am 5. Dez. ab P. Said & am 18. in Colombo. Weihnachten auf Ceylon & am 1. Jan. in Singapore ... Von da nach Siam, Sumatra, Java, China, Japan, Honolulu & über San Franzisko, Chicago, New York & Bremen heimwärts. - Das wird eine Wackelei werden! Na, als alter Hamburger & Matrose werde ich schon durchkommen ...". - 2 von den Briefen sind auf demselben Doppelblatt geschrieben.

Lot 2508, Auction  121, Scheper-Berkenkamp, Lou, Brief + Beigabe Lyonel Feininger

Scheper-Berkenkamp, Lou
Brief + Beigabe Lyonel Feininger
Los 2508

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Bauhaus. - Scheper-Berkenkamp, Lou, Malerin, Farbgestalterin, avantgardistische Kinderbuch-Autorin und -Illustratorin, Kostümbildnerin, Schülerin von Itten, Feininger, Klee und Muche am Bauhaus, Mitarbeiterin unter Schlemmer an der Bauhaus-Bühne (1901-1976). Eigh. Brief m. U. "Lou Scheper". 1 S. 8vo. (West-Berlin) 23.XII.1950.
An den Kunstkritiker Albert Buesche in Berlin. "... als Pendant zu Schepers photographischem Selbstbildnis müssen Sie - leider - den sprühenden Drachen meines Frankfurter Kataloges betrachten. Lieber wäre ich ein Damen-Bildnis vergangener Tage. Wir hoffen, dass Sie mit Ihrer Frau schöne, ruhige, festliche Tage haben ...". - Lou Scheper-Berkenkamp entwickelte u. a. das Farbschema für das Innere der Philharmonie und der neuen Staatsbibliothek am Kemperplatz in Berlin. - Dabei: Lyonel Feininger, Maler und Graphiker, Lehrer am Bauhaus (1871-1956). Packpapier-Ausschnitt mit eigh. Adresse und Absender "L. Feininger, Dessau". 20,6 x 25,2 cm. Dessau (um 1930). - Umschlag einer Drucksache, von Feininger eigenhändig adressiert an den Kunstkritiker und Dramaturgen Dr. Albert Buesche in Altona-Bahrenfeld.

Lot 2509, Auction  121, Chagall, Marc, Brief 1962 an Louis Aragon

Chagall, Marc
Brief 1962 an Louis Aragon
Los 2509

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

"j'ai fait le dessin pour la gravure"
Chagall, Marc, russ.-franz. Maler und Graphiker (1887-1985). Brief m. U. "Chagall". In franz. Sprache. 1 S. Gr. 4to. St. Paul de Vence 25.IX.1962.
An den bedeutenden, seit den 1920er Jahren dem Kommunismus zugewandten Dichter und Schriftsteller Louis Aragon (1897-1982) und dessen Frau Elsa Triolet, mit denen Chagall befreundet war. "... Rentrés des montagnes suisses où nous avons été soi-disant dans le calme, où moi j'ai bricolé et où Vava buvait de l'eau très cendrée et avec du fer, mais où, à la fin nous n'avons pu éviter l'invasion des gens! ... Je tiens à vous dire que j'ai pensé à vous et que dans ces montagnes Suisses, j'ai lu vos admirables poèmes, dont vous m'aviez donnés le texte, et j'ai fait le dessin pour la gravure. - Nous serons en octobre à Paris. Je vous ferai signe car je voudrais beaucoup vous montrer le dessin avant de le graver ... Je viens de lire dans Lettres Françaises qu'il vous a été conféré le doctorat honoris causa. Je vous en félicite très chaleureusement ...".

Lot 2510, Auction  121, Chagall, Marc, Postkarte 1963

Chagall, Marc
Postkarte 1963
Los 2510

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Briefkarte m. U. "Chagall". In franz. Sprache. 2 S. (Kugelschreiber). Quer-8vo. Vence 30.VI.1963.
Von Vava geschriebene und von Chagall unterzeichnete Karte an Elsa Triolet, Ehefrau des Schriftstellers Louis Aragon. "... En rentrant à Vence, après notre long voyage, nous trouvons votre livre 'l'Ame'. C'est avec tous les sentiments de notre âme que nous vous remercions pour cet envoi. Nous allons nous plonger dans votre livre pour y trouver le chemin de votre âme ...".

Chagall, Marc
Postkarte 1968
Los 2511

Zuschlag
210€ (US$ 226)

Details

- Farbige Künstler-Postkarte m. U. "Chagall". In franz. Sprache. 1 S. Quer-8vo. O. O. 5.VII.1968.
Von Vava geschriebene und von Chagall unterzeichnete Karte an Elsa Triolet, Ehefrau des Schriftstellers Louis Aragon. "... Nous sommes dans notre coin où il fait très chaud. Nous pensons beaucoup à vous, j'ai d'ailleurs téléphoné il y a peu de temps, à Louis. Nous aimerions beaucoup avoir de vos nouvelles afin de savoir comment est la santé. Je suis très attristé à propos de Lily. Nous parlerons mieux, je l'espère, de vive voix ...". - Die Bildseite der Karte zeigt eine farbige Reproduktion von Chagalls Gemälde "Le poisson volant".

Defregger, Franz von
4 Autographen + Beigaben
Los 2514

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Defregger, Franz von, Genre- und Historienmaler der Münchener Schule, bevorzugte Szenen aus dem Bauernleben (1835-1921). 4 Autographen nebst Beigaben. München 1897 bzw. o. J.
2 Porträtfotos mit Signatur und 2 eigh. Briefe m. U. "Defregger". Das eine Foto (Brustbild; 18,5 x 12,4 cm) stammt vom k. Bayerischen Hofphotographen Arthur Marx und trägt auf der Bildseite die eigh. Widmung: "Dem verehrten Herrn von Werner [?] zur freundlichen Erinnerung - Defregger." Vielleicht ist der Maler-Kollege Anton von Werner der Adressat. - Das zweite Porträtfoto (Brustbild; 15 x 10,6 cm) ist auf Karton gezogen, zusammen mit einer ausgeschnittenen Unterschrift "Defregger". - Einem Herrn Schulte schreibt Defregger am 24.II.1897 aus München, dass er noch keine Zeit gehabt habe, über "das fragliche Thema" nachzudenken; auch werde er im nächsten halben Jahr nicht daran denken können. - Ohne Datum, aber offenbar hochbetagt, gratuliert Defregger mit krakeliger Schrift einem "Herrn Doktor" zur Verlobung seiner Tochter. - Beiliegend eine Hanfstaengl-Fotografie von Defreggers Gemälde "Das letzte Aufgebot" (Andres Hofer) aus dem Jahr 1876. - Bei dem ersten Porträtfoto ein Eck-Abbruch mit Berührung der Unterschrift. - Dabei: Eduard von Grützner, Genremaler der Münchener Schule (1846-1925). 3 eigh. Briefe m. U. "Ed. Grützner". Zus. 31/2 S. 8vo und kl. 4to. München 1887-1896. - Über eine Spende sowie ein fertiggestelltes Gemälde, zu dessen Besichtigung eine königl. Hoheit in Grützners Atelier eingeladen wird. - Im September 1887 schreibt er aus München an einen Herrn Riegner: "... Wie ich höre, kommen Sie auf Ihrer Rückreise wieder über Berlin u. da möchte ich Sie bitten, die Angelegenheit meiner 'Versuchung' möglichst in die Hand zu nehmen. Nachdem, wie Sie mir sagten, Herr Geheimrat Dr. Jordan das Bild nicht zurückgeschickt, sondern an die National-Galerie hinübergegeben hat, kann ich wohl annehmen, daß es Hrn. Geheimrat gefallen hat. Das wäre mir schon von hohem Interesse und ich würde mich sehr freuen, wenn endlich einmal und grade dieses Bild, das ich mit besonderer Lust und Liebe gemalt, einen Platz in der National-Galerie fände. Der Preis ist, da er ohnehin nieder, hoffentlich kein Hinderniß, doch ermächtige ich Sie auch hier zu verfahren wie wir bereits besprochen ...". - Zusammen 8 Teile.

Dix, Otto
11 Briefe, 1 Postkarte 1915-1918
Los 2515

Zuschlag
8.000€ (US$ 8,602)

Details

Am Maschinengewehr im Schützengraben
Dix, Otto, Maler und Graphiker (1891-1969). Konvolut von 11 eigh. Briefen und 1 eigh. Postkarte m. U. "Dix". Zus. ca. 48 S. (Bleistift und Tinte). Mit 1 ganzseit. Orig.-Federzeichnung und 2 Bleistift-Skizzen. Verschied. Formate. Mit 2 eigh. Umschlägen. (West- und Ostfront) 13.XI.1915 - 11.X.1918.
Höchst wertvolle Reihe früher und gehaltvoller Briefe des Künstlers, der sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte und hier einer Freundin (nur auf der Postkarte einer anderen Freundin) in Dresden, die ihn mit Zeichenmaterial, Lebensmitteln und Büchern versorgt, seine Situation und seine Erlebnisse im Stellungskrieg an der Front schildert, einen Lebensabschnitt, der Dix' bedeutendes Frühwerk entscheidend geprägt hat. Im Oktober 1915 sendet er auf einer Postkarte, die mit einer ganzseitigen Federzeichnung versehen ist, seine erste Nachricht von der Westfront: "... Die herzlichsten Grüße von der Front. Umseitig ein lustiges Kartenspiel der Kriegsknechte. Gut zu essen, gut zu trinken, ein Bündel Stroh und ein Kartenspiel, dabei halten wir den Krieg aus ..." [28.X.1915]. - Der erste der Briefe ist dann auf Esperanto geschrieben, der Kunstsprache, die Dix offenbar gut beherrschte und in der er seine Freundin in mehreren Briefen mit "Rara samideomino" anredet, auch wenn sie dann auf deutsch verfasst sind. "... Ihren Kuchen vom 3. empfing ich, herzlichen Dank. Ich aß ihn im Schützengraben ... Seit 4 Tagen liege ich in der Regiments-Reserve zwischen St. Martin Auberive und St. Souplet. Die Reg. Res. hat die unterirdischen Räume in einem niedrigen Kiefernwäldchen. In unserer Höhle wohnen 24 Mann ... [beschreibt dann die 'Wohnstube' mit Tisch und 11 Stühlen auf beiden Seiten, mit 2 Grundriss-Skizzen] Den ganzen Tag muß man die unterirdische Wohnung beleuchten [13.XI.1915; Übersetzung] ... Gestern am 31. Dez. erhielt ich Ihr Weihnachtspaket ... Am meisten hat mich natürlich der herrliche Graphikstift bestochen ... Das ist doch was ganz neues ... Gestern Nacht 12 Uhr wurde das Kaff plötzlich mobil. Die Ballonabwehrkanone (übrigens ein ganz blödsinnig überflüssiges Mobiliar, weil sie die teure Munition verschießt und nicht trifft) schoß Böller ... wie wahnsinnig, daß wir dachten, die Franzosen seien schon durch. Auf dem 'Kirchbachplatz' spielte die 102. Kapelle 'Nun danket alle Gott' (nicht deshalb, daß ein neues Jahr losgeht sondern daß das alte glücklich überstanden ist). Die Straßen haben hier nämlich deutsche Bezeichnungen 'Hindenburgstr.', 'Bismarckstr.', die winklichste und dre[c]kigste Gasse heißt stets 'Pariser Str.'. Wir hatten ein Faß Bier und die Landser waren ziemlich 'angehackt'. Morgen nachmittags gehts in Stellung. - Hoffentlich kann ich gegen Ostern mal auf Urlaub fahren, da komme [ich] mal mit nach Dresden. Mit dem neuen Stift werde ich viel zeichnen (ich habe schon gestern angefangen damit). Wenn Sie es gern möchten, schicke ich Ihnen öfter mal eine gezeichnete Karte für Ihr Album [1.I.1916] ... Vielen Dank für Ihr Paketchen mit den Stiften und den Gummis. Es ist traurig, es ärgert mich, daß ich verhältnismäßig wenig zeichne, wenn ich in der Stellung bin ... Die Französ. Stellung liegt hier vor uns wie eine mächtige Landkarte. Totenstille, Leere, nur die labyrinthischen Gräben und Gänge, die sich weiß aus dem Graugrün des Bodens abheben. Gestern nachmittag hat uns die feindliche Artillerie mit einem drei volle Stunden dauernden Feuerüberfall unterhalten. Das Feuer war stellenweise bis zum Trommelfeuer gesteigert. Wir hockten in unsern Unterständen drin. 'Höchste Bereitschaft', es wird wieder ein Angriff erwartet. Auf einem kurzen Abschnitt, wo die Front eine gefährlich Kurve macht, stehen hier 6 Maschinengewehre. Die Franzmänner griffen aber nicht an. Der Erfolg war einige Verwundete, Verschüttete und zerschossene Gräben. Direkt neben unserm Unterstand liegt ein überbauter Artilleriebeobachtungsstand, der durch eine 30 cm starke Eisenbetonplatte und durch Eisenbetonschienen geschützt ist. Durch Volltreffer wurde die Eisenbetonschiene durchgehauen und die Betonplatte oder Kappe, wie sie heißt, durchgeschlagen. Der Luftdruck setzte uns natürlich bald hin. Der Graben war nachher von Eisensplittern buchstäblich besät. - Heut ist die Nacht stockdunkel und ich habe bis 12 Uhr Patrouillendienst, man rennt fortwährend an und es ist eine Wohltat, wenn Leuchtkugeln aufsteigen. Die Infanterie schießt wie immer, pfeifend schwirren die französischen Kugeln über unsern Graben, sonst ist alles ruhig. Die Langeweile, die Läuse und die Flöhe, das frißt einen alles heimlich auf. Sonst ist außer dem Trommelfeuer überhaupt nichts unheimlich für einen Soldaten ...". Schickt ihr Geld für die Besorgung eines Skizzenblocks [7.I.1916]. "... Gestern erhielt ich den Zeichenblock ... Die Studien, die ich Ihnen heut schicke, sind seltsamer Art vielleicht für Sie: Gräber! - (zwischen Aubière und Souplet) I. Grab eines Franzosen. Er ist hier an diesem Ort gefallen. Vielleicht wußte niemand, wie er hieß. Er wurde in das große 21iger Granatloch gelegt und mit Erde bedeckt ... Ein Holzkreuz worauf steht ' Hier ruht ein tapferer Franzose.' Das steht auf jedem dieser Kreuze, das ist ein schönes Grab, wohl an 3 mtr. tief. - II. Der liegt kaum einen halben Meter tief. Zufällig wurde dort später der Laufgraben vorbeigeführt und nun streckte der Mensch seine Beine herein in den Schützengraben. Auch liegt er nicht in gleicher Richtung mit seinem Grabhügel, das ist weniger schön. Noch weniger schön ist es aber, wenn er 'zufällig' den Kopf in den Graben reckt. Bei Maria à Pr und Souain bestehen oft ganze Schulterwehren aus Toten, die den Kopf heraus strecken. Das sind eigenartige Zufälle! Meist haben die Gräber überhaupt keinen Hügel ..." [17.I.1916].

Dix dankt für ein Buch von Schopenhauer und erbittet etwas von Schleiermacher: "... Ich habe schon viel über den Mann gehört, aber noch nichts von ihm gelesen. - Ich denke daß ich vor Ende des Krieges nichts ausstellen kann, es ist so schwierig, wenn man die Sachen nicht selbst besorgen kann. Außerdem verspreche ich mir keinerlei finanzielle Vorteile davon, ebensowenig moralische. Die Schüler von Athen mußten sieben (oder gar 10 Jahre) schweigen und die waren gewiß schwatzhaft. Sollte ich es nicht noch länger im Dunkel des Unbekanntseins aushalten? Ich habe die Zähigkeit zu einer langsamen Reife. Ich bin jetzt tagelang nicht zum Zeichnen gekommen ... Außerdem funkte der Franzmann in den letzten Tagen recht arg in das Dorf, daß einem die Kunst verging. Man bekommt grausige Sachen zu sehen! ... In verschiedenen Abschnitten ist hier Trommelfeuer auf die französischen Linien. Ich glaube es ist eine Sache großen Stils im Gange. Na meinetwegen! [13.II.1916?] ... Ich habe natürlich mit dem Buche schon angefangen. Kant hat eine komplizierte Sprache und es erfordert Ruhe und Konzentration, ihn zu lesen. Besonders störend sind die Vorurteile, die man sich durch Lesen neuerer Philosophen 'erlesen' hat und es verlangt eine ganze Menge objektiver Denkkraft. Schadet nichts, dadurch wird der Geist 'voll dressiert, in spanische Stiefeln eingeschnürt' [7.III.1916] ... Gott sei Dank sind die furchtbaren Tage an der Somme vorüber. Wir sind am 12. durch Bayern dort abgelöst worden. Unsere Stellung war rechts des vielgenannten Gehöftes Monacu. Unsere Kompanie war drei Wochen dort eingesetzt und wir lösten unter uns alle 2 Tage ab ... Wir haben dort noch 2 Gräben hintereinander. Verbindung durch Laufgräben gibts natürlich nicht. Ich lag mit noch 5 andern M. G. in der Stellung 'braune Erde' ... Da Rgt 102 nach altem Brauch nachts die Gräben vertieft hatte, fing der Franzmann, der auf der Höhe liegt und alles herrlich beobachten kann, am 3ten Tage an mit 28igern zu trommeln, dazwischen 15ner und kleines Kaliber. Es war furchtbar. Die b. Stellung wurde so umgeackert, daß man keinen Graben mehr sah. Ich saß mit meinem Gewehr und meinen Leuten in einem minierten Stollen. Bei jedem Schuß drohte unsere Bude zusammenzufallen. Als es immer schlimmer wurde, rückten 3 meiner Leute ab. Da saß ich nun noch mit einem. Ich war entschlossen zu bleiben. Plötzlich haut uns ein 28ger so viel Dreck ins Loch, daß wir bis an die Brust drinsteckten. Das Gewehr war verschüttet, ausgraben in der Eile unmöglich. Ich rückte also und zwar in den nächsten Stollen weiter links (von rechts fing die Schießerei an). Jetzt gings auch von links los. Bald war das Gewehr des zweiten Stollen zerschossen und dem Gewehrführer, der am Eingang stand, schlug es beide Trommelfelle durch. Ausreißen! Ich rückte etwas weiter links, die andern rennen in wilder Flucht nach hinten. In einem kleinen Erdloch 1 mtr. hoch 2 mtr. lang lag ich noch allein mit einem Infanteristen stundenlang im Trommelfeuer. Am Abend wurde es ruhiger und ich ging zurück. - Die folgenden Tage waren fast noch furchtbarer. Im ganzen sind uns 12 Maschinengewehre verloren gegangen, 2 davon haben die Franzosen. Am 10. lag ich mit einem Gewehr (wir hatten die braune Stellung verlassen müssen und uns 30 mtr weiter hinten an einem Steilhang eingegraben), dort zwischen Gren. Rgt 100. Trommelfeuer von früh 1/2 11 bis abend neun mit 28gern, diesmal nach dem Steilhang. Die Verluste dieses Rgts sind furchtbar. Am Abend griff der Feind an. Wegen des Nebels schoß eine Batterie zu kurz und schoß in unsern Steilhang. Furchtbare Bestürzung, schreckliche Verluste. Die Leichen lagen herum, Arme und Beine flogen. Von der 6. Komp. dieses Rgt. blieben 9 Mann übrig. Es war jedesmal ein befreiendes Gefühl, wenn die roten Leuchtkugeln aufstiegen (heißt 'Feind greift an') und wir konnten mit unserm Gewehr vorrücken und feuern. Was aber nützen Ihnen all die Einzelheiten? Vorstellen wie so etwas ist, können Sie sicher nicht ..." [15.VIII.1916].

Im Dezember 1917 schreibt der Künstler von der Ostfront. "... Gestern erhielt ich eine persönliche Einladung des Nassauischen Kunstvereins Wiesbaden mit der Bitte, 5 Bilder nach dorthin zu senden. Ich habe sofort an Arnold geschrieben, der meine sämtlichen Arbeiten hat und bat ihn, diese einrahmen zu lassen und sie nach dort zu senden. Die Ausstellung beginnt schon Anfang Januar, hoffentlich komme ich noch zurecht. (Mein 'Ruhm' geht also schon über Dresden hinaus!?!) [12.XII.1917] ... Ich kann Ihnen heute ein freudiges Ereignis mitteilen. Ich wurde mit dem heutigen Tage zum Vizefeldwebel befördert. Wir gehen ausschließlich zurück. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß bald Schluß wird (vorausgesetzt daß Tommy [d. h. die Engänder] mitmacht) ...". - Die Originalzeichnung auf der Postkarte zeigt drei Soldaten beim Kartenspiel im Unterstand. - Die Postkarte (gebräuntes Kriegspapier) mit kleinen Knickstellen und Randläsuren; ein Einriss unauffällig unterlegt. Die Briefe in gutem Zustand (die Datierung wohl teilweise von der Empfängerin). - Die vorliegenden Kriegsbriefe, die sich wie Legenden zu den berühmten Kriegsbildern des Künstlers lesen, veranschaulichen die traumatischen Eindrücke, die Otto Dix in seinen Darstellungen der Kriegsgräuel verarbeitete, und sie bilden herausragende Dokumente zur Zeit- und Kunstgeschichte.

Lot 2516, Auction  121, Finsterlin, Hermann, Brief + Beilage

Finsterlin, Hermann
Brief + Beilage
Los 2516

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

"dieses aetherische Reich bildhaften Erlebens"
Finsterlin, Hermann, Architekturvisionär, Designer, Maler, Dichter, Essayist und Komponist (1887-1973). Eigh. Brief m. U. "Finsterlin". 51/2 S. auf 3 Bl. Gr.-8°. Mit eigh. Umschlag. Seefeld in Tirol 23.V.1964.
Empörte Auseinandersetzung mit dem Münchener Journalisten Wolfgang von Weber, über dessen Rezension der Ausstellung "60 Jahre Finsterlin. Querschnitt durch sein Schaffen", eröffnet am 8. Mai 1964 in München. Finsterlin fühlt sich persönlich getroffen, gründlich missverstanden und in seinem künstlerischen Selbstverständnis vollkommen falsch interpretiert. Jeglichen Einfluss des Jugendstils auf seine Kunst weist er als "Renaissencemensch" entschieden zurück: "... Ich bedaure sehr , dass wir uns am Eröffnungsabend nicht eingehender über meine Arbeit haben unterhalten können ... Hätte ich Sie damals länger gesprochen, wären sicherlich die Irrtümer in Ihrer Besprechung vermeidbar gewesen, die meine Freude daran bedauerlich schmälern. Denn so ephemer Pressestimmen im grossen Ganzen auch sein mögen, - bei historisch nicht mehr ganz unbelasteten Personen erben sich solche psychologischen Geschichtsfälschungen wie eine ewige Krankheit fort, und das ist kein angenehmes Gefühl. - Da ist vor allem die Sache mit dem 'Jugendstil'. Es ist ganz und gar unrichtig, dass ich in meiner Arbeit vom Jugendstil ausgegangen bin, und dann zeitlebens ihm verhaftet blieb. - Es ist schon ein Widerspruch in Ihrer eigenen Darlegung, wenn Sie mich richtigerweise an allen Entwicklungsstufen der Kunst seit 1904 eigenwillig vorbeigehen lassen, um mich dann im selben Atem zeitlebens vom Jugendstil zehren zu lassen. - Ich habe nie von einem Stil oder einer Richtung gezehrt, weil mir nichts im Leben verhasster war, als Wiederholungen, Nachahmungen und Einflüsse! ... Dass ich ein geborener Renaissancemensch bin, dass ich der Kunst den Reichtum wieder geben möchte, der in Lehrgebieten geistiger und materieller Verarmung und Öde versandet war, und der vielleicht im Jugendstil nur zu einem kurzen Abendrot gediehen war, statt zu einem neuen Morgen zu werden, das hätte ebenso als eine Brücke gewertet werden können, anstatt als verewigter, hoffnungsloser Sonnenuntergang. Die zweite peinliche Überraschung war, meine Bilderwelt erstmalig in meinem langen Malerleben als 'hektische Fieberträume' empfunden zu sehen. In der Fülle jahrzehntelanger Kritiken, Reportagen etc. etc. war dieses aetherische Reich bildhaften Erlebens noch nie als quälend, bedrückend, schockierend, turbulent etc. bezeichnet worden ... Im Gegenteil, man freute sich der lebendigen Beschwingtheit und der anregenden, unerschöpflichen Verwandlungskraft, in dieser ideenlosen, nüchternen, sterilen, destruktiven und wahrhaft psychopathischen Kunstepoche, - doch das sind nur subjektive Belange ... und die ja höchstens bei der Unselbständigkeit unseres heutigen Ausstellungspublikums eine Rolle spielen. - Wirklich peinlich ist mir lediglich die Sache mit dem Jugendstil, die sich schlimmstenfalls zu einer Geschichtsfälschung auswachsen könnte …". - Beiliegend Wolfgang von Webers eigenh. Entwurf eines äußerst diplomatischen Antwort- und Entschuldigungsschreibens, mit diversen Streichungen und Korrekturen: "... Es tut mir herzlich Leid, daß meine kritisierte Stellungnahme von Ihnen als Enttäuschung empfunden werden mußte, wie es mich andererseits gefreut hat, daß Sie trotzdem aus meinen Zeilen die Sympathie herauslesen, die ich Ihrer in unserer Zeit wahrhaft ungewöhnlichen Persönlichkeit entgegenbringe ...". - Finsterlin war ein Wanderer zwischen den ästhetischen Welten und künstlerischen Stilen, der in seinen, meist nie realisierten, architektonischen Entwürfen sich als seiner Zeit weit voraus erwies. Nach der Begründung einer freien Künstlergruppe in Schwabing wandte er sich um 1918, wohl unter dem Einfluss der Anthroposophie, mythologischen und märchenhaften Themen zu, aus intensiver Nietzsche-Lektüre entstand ein "Zarathustra"-Aquarell. 1919 forderte ihn Walter Gropius auf, in einer Ausstellung die Entwürfe seiner "Traumhäuser" vorzustellen, im selben Jahr wurde er Mitglied der Gläsernen Kette. 1921 entwarf er das "Stilspiel" für Architekten und einen "Baukasten für Zukunfts-Stil", bevor er 1926 nach Stuttgart zog, wo die Kinder die dortige Waldorfschule besuchten. 1930 Vorträge am Bauhaus in Dessau, dann Dekorationen für das Stuttgarter Künstlerfest "Spuk" und die Erste Internationale Kunstausstellung, Wand- und Deckengemälde in Bad Mergentheim, Schömberg und auf Mallorca. Intensive Kontakte zu Erich Mendelsohn, Bruno und Max Taut, Walter Gropius und den Amigos de Gaudí. Finsterlins Plan, das Olympia-Gelände in München 1972 zu gestalten, wurde nicht verwirklicht. - Vgl. Reinhard Döhl, Hermann Finsterlin. Eine Annäherung, Stuttgart 1988. - Sehr selten.

Gebhardt, Eduard von
2 Briefe
Los 2517

Zuschlag
60€ (US$ 65)

Details

Gebhardt, Eduard von, aus Estland stammender Maler, Professor an der Düsseldorfer Akademie, schuf meisterhafte Bilder mit religösen Motiven (1838-1925). 2 eigh. Briefe m. U. "E v. Gebhardt". Zus. 32/3 S. 8vo und gr. 8vo. O. O. u. J.
An einen Geheimrat (Max Jordan?) in verschiedenen Angelegenheiten. "... Mein eigenes Schreiben kann ich leider nicht auffinden u. schicke Ihnen daher das des Collegen Janssen. Meine Reise in's gelobte Land gedenke ich Samstag vor Palmsonntag anzutreten. Wenn es Ihnen nicht möglich sein sollte, das Papier früher auszufertigen, so bitte ich Sie dasselbe nach Florenz poste restante gütigst zuschicken zu wollen. Mit einem gewissen Zagen trete ich die Reise diessmal an, das vorige Mal kam Alles so günstig zusammen, um den Aufenthalt märchenhaft schön zu machen; nun bin ich mißtrauisch, es könnte nicht wieder so kommen u. fürchte die Enttäuschung, obgleich wir dadurch ein Plus haben könnten, daß wir dieses Mal unser Kind mitnehmen ...".

Gulbransson, Olaf
Postkarte mit Zeichnung
Los 2518

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Gulbransson, Olaf, norweg. Zeichner und Maler, genialer Karikaturist, lebte in und bei München als Hauptmitarbeiter des „Simplicissimus" (1873-1956). Eigh. Postkarte m. U. "Olaf" und vollem Namen mit Adresse auf der Rückseite. (Bleistift). 1 S. Mit Bleistiftzeichnung. Tegernsee (23.II.) o. J.
In seinem etwas holprigen Deutsch an Edith Holm, Tochter von Korfiz Holm, dem Schriftsteller, Übersetzer und Hauptmitarbeiter des "Simplicissimus" sowie Geschäftsführer des Albert-Langen-Verlags in München. "... Ach ich hab mich in diese Frühjahr so verdorben. Ach ja das verfluchte liebe Skilaufen ... Bevor mein 11.45 Zug ging hab ich doch in Dein Buch was hineingezeichnet. Schlecht ... der Widmung aber gut. Hör mahl Dein Buch liegt offen an mein Arbeitstisch. Wenn Du die almächtige Olga oder den Schlüssewacht diese Karte zeigt dan kanst Du Dein Buch holen ...". - Die zarte Zeichnung zeigt einen großen Eisbeutel auf dem Kopf Gulbranssons, von dem nur Nase und Mund zu sehen sind und seine schreibende Hand.

Lot 2521, Auction  121, Herkomer, Sir Hubert von, Brief + Foto

Herkomer, Sir Hubert von
Brief + Foto
Los 2521

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Herkomer, Sir Hubert von, deutsch-britischer Maler, Bildhauer, Regisseur, Filmemacher, Automobilsport-Pionier und Schriftsteller (1849-1914). Eigh. Brief m. U. "Hubert v. Herkomer". In engl. Sprache. 11/2 S. Doppelblatt. 8vo. Berlin, Continental-Hotel, 19.IV.1901.
An eine Mrs. Henschell. "... Today your daughter's portrait has left my studio - the frame & glass will be sent in one box & the picture in another for safety. I trust all will reach you safely. I also hope your own portrait has reached you safely. - We cue off tomorrow for Hamburg (Hamburger Hof) & sail from there on the 25th. I am now rather run down, & need a change - also being shut up in these two rooms affects me ...". - Beiliegend eine schöne Porträt-Photographie Herkomers (Kabinett-Format, 16,5 x 10,7 cm) aus dem Atelier E. Bieber, Berlin und Hamburg, datiert 1900. Die Aufnahme zeigt den Künstler im Armstuhl sitzend, Dreiviertelfigur, den Kopf auf den rechten Arm gestützt. - Ferner beiliegend eine postalisch stark in Mitleidenschaft gezogene Postkarte mit dem Autogramm Herkomers, Garmisch 16.VII.1903. - Der Brief mit einem Tintenfleck am unteren Rand der letzten Seite.

Hoetger, Bernhard
Brief 1924 + Beigaben
Los 2522

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

"Formwerdung aus der Persönlichkeit"
Hoetger, Bernhard, Bildhauer und Architekt, schuf zahlreiche berühmte Werke in Darmstadt, Bremen (Böttcherstraße), Köln etc. (1874-1949). Brief m. U. "B. Hoetger". 11/2 S. Gr. 4to. Worpswede 2.XI.1924.
An den Kunstkritiker Albert Buesche in Hannover, der einen Artikel über Hoetger veröffentlicht hatte. Der Bildhauer drückt seine "grosse Freude" aus. "... Selten gehen die Einsichten des Kritikers so tief und selten ist die Erkenntnis so rein. Ich muss Ihnen gestehen, dass es dem wirklich ernst Schaffenden durch die grassierende Unselbständigkeit der meisten Kritiker sehr schwer gemacht wird, seinen Weg unbeirrt in sich hinein zu wandern, um etwas von der letzten Wahrheit zu erreichen ... Nur die reife Selbständigkeit, die durch ein wahres Gefühl zur Erkenntnis kommt, kann fördernd wirken. Es sind leider zuviel feindliche Elemente, die es als ihre Pflicht empfinden, oder auch aus Bosheit geleitet, jede phantasievolle Produktion zu bekämpfen. Ich glaube in unserer Zeit nur an die einzig grosse Wahrheit - Formwerdung aus der Persönlichkeit. - Sie haben meinen Standpunkt erfasst und wissen, ebenso wie ich, dass Qualitäten nicht von der Einstellung abhängig sind, sondern von dem persönlichen Erleben. Das Resultat wird zeigen, wie weit der Schaffende im Überpersönlichen ruht ...". - Beiliegend 2 masch. Briefe seiner Frau Lee Hoetger (1950). - Ferner beigegeben: Edwin Scharff, Bildhauer und Graphiker, Professor an der Berliner Akademie sowie an der Düsseldorfer und der Hamburger Kunsthochschule (1887-1955). Eigh. Brief m. U. "Edwin Scharff". 1 S. Gr. 4to. Kampen (Sylt) 3.IX.1949. - Gleichfalls an Albert Buesche, der eine Würdigung Scharffs im Berliner "Tagesspiegel" veröffentlicht hatte. "... es war mir eine grosse Freude, zu sehen, welch Interesse Sie an meiner Arbeit nehmen, und mich damit in Berlin wieder in Erinnerung gebracht haben ... Dr. Paul Appel, von dem ich Ihnen sprach, hat neulich in der Zeit wieder einen interessanten Aufsatz 'Die Moderne Kunst und das Publikum' gehabt ...". - Zus. 4 Teile.

Lot 2524, Auction  121, Krull, Germaine, Brief 1935

Krull, Germaine
Brief 1935
Los 2524

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Krull, Germaine, aus der preuß. Provinz Posen stammende, international tätige, bedeutende Photographin und Kriegsberichterstatterin (1897-1985). Brief m. U. "Germaine Krull". In franz. Sprache. 1 S. Mit Briefkopf "Reportages. Groupement Photographique et Littéraire". Gr. 4to. Cannes 21.VI.1935.
An den in Paris lebenden deutschen Publizisten und Kunstkritiker Albert Buesche. "... Je serai très heureuse de vous donner un interview; mais je ne sais pas comment faire. Si vous voulez vous documenter je vous conseille de vous procurer le petit livre paru sur moi 'Germaine Krull' dans la collection des 'Photographes nouveaux' à la N. R. F. Je peux si vous voulez vous faire parvenir des photos que j'aie faites ainsi que quelques épreuves de photos que j'aime bien. Seulement je vous demanderai de me dire dans quel format vous les désirez ...".

Kunsthistoriker und -Kritiker
Konvolut Briefe von Kunsthistorikern
Los 2525

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Kunst-Historiker und -Kritiker. 10 Autographen.
Meist eigenhändige Briefe oder Postkarten. Darunter: Eduard Fuchs, Ferdinand Gregorovius, Werner Haftmann (2), Max Jordan (meldet den Tod seines kleinen Sohnes Konrad), Alfred Lichtwark (2), Julius Meier-Graefe (1897, erwähnt Edgar Degas und Henri van de Velde), Ludwig Pietsch (2). - Dabei: 5 Briefe verschiedener Persönlichkeiten an Max Jordan, Direktor der Kgl. Nationalgalerie in Berlin: der preußische Hofprediger Emil Frommel (3), der hessische Staatsminister Karl von Hofmann (2), der Ingenieur Franz Reuleaux. - Weitere kleine Beilagen.

Maler, Graphiker und Bildhauer
Konvolut Autographen
Los 2527

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Maler, Graphiker, Bildhauer. Über 40 Autographen.
Meist eigenhändige Briefe oder Briefkarten, großenteils gerichtet an den Berliner Kunsthistoriker Max Jordan, Oberregierungsrat und Direktor der Kgl. Nationalgalerie in Berlin (1837-1906). Darunter: Robert Baerwald, Alexander Calandrelli (2), Otto Dix (masch. Brief u. eigh. Umschlag), Gustav Eberlein, Wilhelm Gentz, Friedrich Geselschap, Gustaf Graef, Rudolf Grossmann (an Paul Westheim), Nikolaus Gysis, Josef Hegenbarth, Ernst Hildebrand, Karl Hofer, Louis Jacoby, Leopold Graf von Kalckreuth, Ferdinand Keller (2), Ludwig Knaus (3, dazu ein Gedichtmanuskript von Julius Lohmeyer über ein Gemälde von Knaus), Otto Knille (2), Karl Koepping, Ernst Koerner, Bernhard Mannfeld (2, davon 1 Brief mit Radierung "Berlin, Gendarmenmarkt", 1884), Paul Otto, Josef Scheurenberg, Werner Schuch, Rudolf Siemering (2), Carl Steffeck, Paul Thumann (3), Max Unger (2), William Unger, Hermann Wislicenus (2) und andere. - Dabei: Kaiser Wilhelm II. 2 eigenhändige Bleistift-Zeichnungen auf 2 Bl., von anderer Hand datiert "13. October 1910" und bezeichnet "zum Dolch für Fridtjov".

Maler, Graphiker, Bildhauer, Architekten
Konvolut Autographen
Los 2528

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

- Maler, Graphiker, Bildhauer und Architekten der klassischen Moderne. 48 Autographen. 1930-1969.
Die Künstler waren großenteils Lehrer an der Hochschule der Künste in Berlin. Meist eigh. Briefe und Karten, gerichtet an den Kunstkritiker, Feuilletonisten und Publizisten Albert Buesche. Darunter: Johannes Boehland (6, 1945-1954), Claus Clausen (1949), Paul Dierkes (1946), Heinrich Ehmsen (1954), E. W. Eschmann (1949), Heinz Fuchs (1949), Ludwig Gies (3, 1949-1950), Rudolf Grossmann (1930), Hans Hertlein (1951), Rudolf Hillebrecht (1950), Karl Hofer (4, 1950-1952, dazu 2 Todesanzeigen), Rudolf Kügler (1952), Fritz Kühn (3), Heinrich Graf Luckner (7, 1945-1948), Ernst Oberhoff (1947), Hans Orlowski (1956), Peter Götz Pallmann (2, 1949 und 1951), Gerhart Schreiter, Ernst Schumacher (2, 1947-1948), Eugen Spiro (1969), Christian Theunert (1947), Hans Uhlmann (1951), Martin Wilke (1954) und andere.

Hamburger Künstler
12 Autographen
Los 2529

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

- Hamburger Künstler. 12 Autographen. 1924-1952.
An den Feuilletonisten und Kunstkritiker Albert Buesche. Eigenhändige Briefe bedeutender Maler, Graphiker und Bildhauer des 20. Jhdts., die in Hamburg tätig waren: Friedrich Ahlers-Hestermann (2, 1949), Rolf Christiansen (1946), Alexander Friedrich (1941), Karl Gröning (4, 1952, dazu 1 Brief von K. Gröning jun.), Otto Henning (1933), Karl Kluth (2, 1936) und Gustav Heinrich Wolff (1930). - Teils inhaltsreiche Briefe über ihre künstlerische Arbeit. - Beiliegend 1 masch. und 2 eigh. Briefe von Carl Georg Heise, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle (1930, 1951 und 1954).

Lot 2530, Auction  121, Marc, Franz, Gemeinschafts-Postkarte

Marc, Franz
Gemeinschafts-Postkarte
Los 2530

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Marc, Franz, Maler, Hauptvertreter des dt. Expressionismus, Mitbegründer des "Blauen Reiters" (1880-1916, gefallen vor Verdun). Eigh. Gemeinschafts-Postkarte m. U. "F. Marc". Mit Beiträgen von 2 Begleitern. (München 27.I.1911).
An die Malerin Maria Franck, Franz Marcs spätere Ehefrau, in Berlin. "... von einem an Ereignissen überreichen Tage senden Dir drei Freunde die allerbesten Grüße, dein F. Marc". Darunter melden sich mit weiteren Grüßen und Nachrichten der Industrielle und große Kunstmäzen Bernhard Koehler (1849-1927) und der Maler Helmuth Macke (1891-1936), ein Vetter August Mackes. Helmuth Macke, der mit den Künstlern des "Blauen Reiters" und der "Brücke" in Kontakt stand, lernte 1909 am Tegernsee Franz Marc kennen, der ihm 1910 auch seine Sommerwohnung in Sindelsdorf zur Verfügung stellte. Bernhard Koehler war bekanntlich ein wichtiger Förderer Franz Marcs, August Mackes und anderer Künstler der Avantgarde. - Die farbige Bildseite der Karte zeigt den Obelisken auf dem Münchener Karolinenplatz nach einem Gemälde von Richard Wagner (der nichts mit dem Komponisten zu tun hat).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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