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Lot 1100, Auction  120, Reißner, Adam, Historia Herrn Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg

Reißner, Adam
Historia Herrn Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg
Los 1100

Zuschlag
800€ (US$ 833)

Details

Reißner, Adam. Historia Herrn Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg, Vatters und Sons, beyder Herrn zu Mündelheym. Darinn neben iren ritterlichen, mannlichen und löblichen Kriegsthaten, auch der fürnembsten Händel und trefflichen Kriege ... bestendiger Bericht begriffen. Jetzt wider auffs neuw übersehen ... und abermals in den Druck gegeben. 2 Teile in 1 Band. 6 nn., 200 num. 6 nn. Bl. (Register); 19 num. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Doppelportrait von Jost Amman auf dem Titel und 2 (unterschiedlichen) Holzschnitt-Druckermarken. 29 x 18,5 cm. Marmorierter Halblederband des 19. Jahrhunderts (Ecken etwas beschabt) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Frankfurt, Georg Rab d. Ä. und Erben Weigand Han, 1572.
VD16 ZV 13064. Adams R 339. Graesse VI, 74. Dahlmann-W. 7741. Schottenloher I, 6705. – Zweiter, lediglich in der Online-Version des VD 16 verzeichneter Druck der zuerst ebenda 1568 erschienenen Lebensbeschreibung des legendären habsburgischen Landsknechts und listenreichen Infanterietaktikers Georg von Frundsberg (1473-1528) und seines Sohnes Kaspar (1500-1536). Außerdem eine bedeutende Quelle zur Geschichte der Kaiser Maximilian I. und Karl V. sowie des Landsknechtswesens im 16. Jahrhundert überhaupt. Georg von Frundsberg, "der Vater der Landsknechte" (ADB), wurde vor allem durch seine Feldzüge in Norditalien bekannt, darunter die Siege bei Vicenca (1513) und bei Pavia (1525), ferner durch seine Verhandlungen mit den Bauern in Schwaben und Tirol. Er erlag 1528 den Folgen eines Schlaganfalls, den er bei einer Meuterei seiner Truppen erlitten hatte. Der zum Druck gehörende Anhang unter dem eigenen Titel Historia von den letzten Hertzogen von Schwaben. – Vorsätze etwas leimschattig, wenige Blatt schwach gebräunt, insgesamt schön und wohlerhalten. Veräußertes Dublettenexemplar der Stadtbibliothek Hamburg mit entsprechenden Stempeln auf dem Titel verso und Schildchen auf dem Innenspiegel.

Lot 1101, Auction  120, Reißner, Adam, Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg

Reißner, Adam
Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg
Los 1101

Zuschlag
800€ (US$ 833)

Details

(Reißner, Adam). Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg, Vatters und Sons, beyder Herrn zu Mündelheym, darinnen neben ihren ritterlichen, mannlichen und löblichen Kriegßthaten, auch der fürnembsten Händel unnd trefflichen Kriege etc. 5 Bl., 185 (recte: 186), 18 S., 6 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Titelvignette und Holzschnitt-Druckermarke. 29,5 x 19 cm. Halbleinen des späten 19. Jahrhunderts (berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Frankfurt, Johann Spieß für Jonas Rosa, 1599.
VD16 ZV 13066. STC 731. Vgl. Adams R 339 und Graesse VI, 74 (beide Ausgabe 1572). – Späterer Druck der zuerst 1568 in Frankfurt erschienenen Lebensbeschreibung des legendären habsburgischen Landsknechts und listenreichen Infanterietaktikers Georg von Frundsberg (1473-1528) und seines Sohnes Kaspar (1500-1536). Das Werk dient auch als Quelle zur Geschichte der Kaiser Maximilian I. und Karl V. sowie des Landsknechtswesens im 16. Jahrhunderts überhaupt. Georg von Frundsberg, "der Vater der Landsknechte" (ADB), wurde vor allem durch seine Feldzüge in Norditalien bekannt, darunter die Siege bei Vicenca (1513) und Pavia (1525), ferner durch seine Verhandlungen mit den Bauern in Schwaben und Tirol. Er erlag 1528 den Folgen eines Schlaganfalls, den er bei einer Meuterei seiner Truppen erlitten hatte. Der zum Druck gehörende Anhang Historia von den letzten Hertzogen in Schwaben mit eigenem Titelblatt. – Letztes Textblatt vor dem Register mit kleinem hinterlegtem Loch, die letzten beiden Registerblatt mit kleiner Wurmspur im oberen weißen Rand. Schwach gebräunt oder braunfleckig, insgesamt wohlerhalten.

Lot 1103, Auction  120, Rhegius, Urbanus, Ernstliche erbietung der Euangelischen Prediger an den gaystlichen Stand

Rhegius, Urbanus
Ernstliche erbietung der Euangelischen Prediger an den gaystlichen Stand
Los 1103

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,042)

Details

(Rhegius, Urbanus). Ernstliche erbietung der Euangelischen Prediger an den gaystlichen Stand, die yetzigen leer betreffend. 8 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelordüre nach Lucas Cranach. 19 x 14 cm. Moderner Büttenumschlag. (Augsburg, Philipp Ulhart d. Ä., 1524).
VD16 R 1790. Schottenloher 30. Pegg (GB) 3456 und (CH) 4535. Weller 3117. Kuczynski 2242 (irrige Druckzuschreibung). Uhlhorn, Rhegius S. 89. – Sehr seltener erster Druck der kleinen prophetischen Schrift Urbanus Rhegius' (1489-1541), in welcher er die Zeichen der "endchristlichen Lehre" aufführt und vor dem Ende der Welt warnt. Die schöne Titelbordüre ist eine Kopie nach dem bei Johannes Luther Tafel 43 beschriebenen Holzschnitt von Lucas Cranach, sie zeigt Hirsche mit geflügelten Putten und reichem ornamentalem Schmuck. Zwei etwas spätere Drucke erschienen um 1530 und um 1535 in Straßburg. – Mit schmalem Feuchtigkeitsrand, Titel mit kleiner hs. Ziffer im unteren Rand. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Sachsenspiegel
Mit viel newen Addicionen
Los 1106

Zuschlag
4.800€ (US$ 5,000)

Details

Zeitgenössisch annotiertes Exemplar
Sachsenspiegel. Mit viel newen Addicionen. Sampt Lantrechts und Lehen rechts richtsteige. Item vil urteilen der werden schoepffen zu Magdenburg, in dreü buecher geteilet. 4 Teile in 1 Band. 4 nn., CXCIIII (recte: 196) num. Bl.; XLIIII num., 4 nn. Bl.; XXIIII num. Bl.; XVIII num., 4 nn. Bl. Titel in Rotdruck. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre von Daniel Hopfer und blattgroßem Textholzschnitt. 30,5 x 20,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben, Vorderdeckelbezug mit kleiner Fehlstelle und 2 Knorpeln, ohne die Messingschließen). (Augsburg, Silvan Otmar für Johannes Rynmann, 1517).
VD16 D 742. STC 343. – Sehr früher, nach den drei Inkunabelausgaben von 1481, 1484 und 1496 sowie der Ausgabe 1501, die alle in Augsburg erschienen, der fünfte Augsburger Druck des wohl bedeutendsten und ältesten deutschen Rechtsbuchs, mit dem die deutsche Rechtsgeschichte des geschriebenen Rechts und der Jurisprudenz ihren Anfang findet. Der Sachsenspiegel wurde von Eike von Repgow um 1230 in lateinischer Sprache abgefasst und später ins Deutsche übersetzt, der Verfasser selbst fungierte in den Jahren 1209 bis 1233 nachweislich als Schöffe bzw. Ratgeber an den Gerichten.
"Der Sachsenspiegel ist nicht nur das älteste deutsche Rechtsbuch, sondern zugleich auch das erste Prosawerk in deutscher Sprache und stellt somit ein für seine Zeit einzigartiges Rechts- und Sprachdenkmal dar. Mit ihm beginnt die eigentliche Geschichte des deutschen Rechts und eine deutsche Rechtswissenschaft, und die in ihm niedergelegten Rechtssätze sind so mächtig, dass sie noch nach Jahrhunderten dem eindringenden römischen Recht erfolgreich widerstehen können ... Bereits von etwa 1470-1500 sind 19 verschiedene Druckausgaben des Sachsenspiegels nachzuweisen, der damit an dritter Stelle der gedruckten deutschsprachigen Bücher dieses Zeitraums steht. Die verschiedenen Druckorte bieten zugleich ein schönes Zeugnis für die weite Verbreitung des Rechtsbuches über den norddeutschen Raum hinaus" (Kaspers 35ff.). Die erste datierte Ausgabe war 1474 in Basel erschienen, es folgte 1480 ein Kölner Druck und dann die oben genannten fünf Augsburger Drucke. Exemplar mit dem blattgroßen Textholzschnitt in der Art eines Magister-cum-discipulis Holzschnitts "wie die Juden schweren sollen, und wie ir eid sein soll". – Erste Lage etwas gelockert. Titel, das letzte Blatt vom Register sowie das Schlussblatt (alle verso) mit längeren hs. Tinteneinträgen mit Ausführungen zum Werk. Insgesamt etwas finger- und braun- oder stockfleckig, stellenweise mit leichten Wasserrändern, am Schluss mit etwas deutlicherem Feuchtigkeitsrand, im Seitenschnitt mit einigen teils gelösten Blattweisern. Durchgehend von mehreren Händen auf Deutsch und Latein zeitgenössisch annotiertes Exemplar, davon die ersten ca. 60 Blatt (Buch I vom Landrecht) sehr zahlreich und umfangreich, die Ränder hier häufig fast lückenlos mit teils längeren Ausführungen eng beschrieben. Möglicherweise eine bislang in der Forschung noch nicht berücksichtigte Quelle zur Rezeptionsgeschichte.

Lot 1107, Auction  120, Sammelband, Reformation und Gegenreformation

Sammelband
Reformation und Gegenreformation
Los 1107

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,875)

Details

Sammelband. 8 Werke reformatorischen als auch gegenreformatorischen Inhalts. 20 x 15,5 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (am unteren Kapital mit kleinen Fehlstellen, etwas berieben) über Holzdeckeln mit 2 intakten Messingschließen, mit Besitzvermerk und datiert ("1541"). 1537-1542.
Vorhanden sind:
I) Eberhard Weidensee. Eyne Alte Prophecey, von der verstärung des Keyserlichen Bapstumbs, durch das vernewte Evangelion ... 32 (le. w.) Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, Holzschnitt-Druckermarke am Schluss, 1 Textholzschnitt und Holzschnitt-Initialen. Magdeburg, Hans Walther, 1541. - VD16 W 1451. Pegg, GB 3875A. Nicht im STC und bei Adams. - Erste Ausgabe, König Christian III. von Dänemark gewidmet. "Eine an zeit- und sittengeschichtlichen Bemerkungen reiche Auslegung des 14. Capitels der Offenbarung" (ADB XLI, 450). - Titel gestempelt.
II) Heinrich Bullinger. Vom Antichrist unnd seinem Reich, warhafftige und schrifftliche erweisung. 32 (le. w.) Bl. Mit Titelholzschnitt. Frankfurt, Cyriacus Jacob, 1541. - VD16 B 9753. STC 168. IA 127.227. Benzing-Jacob 8. Stickelberger 78. Nicht bei Adams. - Erste deutsche Ausgabe von "In D. Apostoli ad Thessalonicenses, Timotheum, Titum et Philomenum epistolae commentarii", einer Auslegung des eschatologischen zweiten Kapitels des zweiten Thessalonikerbriefs durch den Zürcher Reformator Heinrich Bullinger (1504-1575). "Bullinger verstand seine Zeit mit ihrem grauenhaften Zerfall von Theologie und Kirche als Endzeit, den Papst als Antichrist, wobei er diesen Begriff im Anschluss an 2 Thess 2,5 nicht auf einzelne Päpste, sondern auf die Institution des Papsttums bezog" (F. Büsser, Heinrich Bullinger, II, 44). - Das letzte Textblatt mit kleinem Eckabbris (ohne Textverlust). Das weiße Blatt mit hinterlegter Fehlstelle.
III) Vincentius Opsopoeus (d. i. Vinzenz Heidecker). Die biecher Vincentii Obsopei: Vonn der kunst zutrincken, auß dem latein in unser teutscher Sprach transferiert durch Gregorium Wickgramm. 54 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Freiburg, (Johann Faber), 1537. - VD16 O 812. STC 662. Simon 478. Goedeke II, 460. Hayn-Gotendorf V, 444. Nicht bei Adams. - Erste deutsche Ausgabe des bekannten Gedichtes über die "De arte bibendi libri III", die Kunst zu trinken, ohne sich zu betrinken. - Titel etwas feuchtrandig.
IV) Georg Witzel. Onomasti con ecclesiae. Die Tauffnamen der Christen. 67 num., 1 nn. Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und Textholzschnitt am Schluss. Mainz, F. Behem, 1541. - VD16 W 3984. STC 924. Pegg 5350. Nicht bei Adams. - Erste Ausgabe. Georg Witzel "repräsentirt als eifriger katholischer Ireniker im Zeitalter der Reformation den Standpunkt der Vermittelung zwischen der mittelalterlichen Frömmigkeit und den berechtigten Ansprüchen der lutherischen Reformation. Zwischen Luther und Erasmus schwankend, bei den Reformatoren als verschlagener Katholik verhaßt, bei den Katholiken als ein unsicherer Genosse beurtheilt, hat er sein Leben in rastlosem Eifer ohne bleibenden Erfolg verzehrt" (ADB XL, 657).
V) Herzog Heinrich von Wolfenbüttel. Supplication: an kaiserliche Maiestat, der Mortbrenner halben, auff dem Reichstag zu Regenspurg. 54 (le. w.) Bl. Wittenberg, Veit Kreutzer, 1541. - VD16 E 4651. Vgl. Hohenemser 608. - Der Druck berichtet über eine Serie von Brandstiftungen, angeblich im Auftrag Herzog Heinrichs II. von Braunschweig-Wolfenbüttel und speziell gegen Protestanten gerichtet. Heinrich war der letzte katholische Fürst in Norddeutschland. Zu Beginn stehen die unter Folter erzwungenen Geständnisse der Brandstifter. Unter den Anhängen u. a. der Vertrag zwischen Heinrich und seinem Bruder Wilhelm über die Primogenitur in Braunschweig-Wolfenbüttel sowie eine Supplik der Verwandten von Eva v. Tott, die als angeblich Tote auf Burg Staufenburg lebte und dem Herzog mehrere Kinder gebar.
VI) Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen. Antwort, bieth und erbiethung. 10 (le. w.) Bl. Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel. Wittenberg, Georg Rhau, 1541. - VD16 S 974.
VII) Landgraf Philipp von Hessen. Fürstliche und ehrliche Verantwortung. 8 Bl. Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel. O. O., o. Dr., 1541. - VD16 H 2838.
VIII) Herzog Heinrich von Braunschweig. Warhafftige Contrafactur. 12 Bl. (Wittenberg, Georg Rhau, 1542 ). - VD16 W 320. Goedeke II, 299, 162 (irrig 1545). Schottenloher 29814f. Koldewey, Heinz von Wolfenbüttel (in Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte II, 1883) S. 37 und Anm. 58 ("1541"). Nicht bei Pegg, Knaake, Kuczynski und Hohenemser. - Einzige Ausgabe der vollständig in Versen abgefassten Schmähschrift gegen Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig. Der Streit zwischen den ehemaligen Freunden Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig, in den auch Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen hineingezogen wurde, entspann sich aus religiös-politischen Gründen: gegen den protestantischen Schmalkaldischen Bund. Hinzu kamen persönliche Dinge, die weitgehend die Polemiken beherrschen. Heinrich wird wegen eines Verhältnisses mit einer Hofdame angegriffen. Die Schriften sind hervorragende Beispiele des Grobianismus im 16. Jahrhundert, als die sie immer wieder zitiert werden; die bekannteste der Polemiken ist Luthers gegen Heinrich gerichtete Schrift Wider Hans Worst.
Die Schriften V bis VIII erschienen im Zusammenhang mit dem 1531 geschlossenen Schmalkaldischen Bund und dem Regensburger Reichstag des Jahres 1541.

Der Einband auf dem Vorderdeckel mit blindgeprägtem Besitzvermerk "LVDWIG VON EYBE ZV TURNDORF", einem Landrichter und Pfleger zu Auerbach. – Immer wieder feuchtrandig, gering gebräunt und fleckig. Ohne den hinteren fliegenden Vorsatz. Mit Griffregister.

Lot 1108, Auction  120, Sammelband mit 5 Bibelkommentaren, aus Basler und Zürcher Offizinen

Sammelband mit 5 Bibelkommentaren
aus Basler und Zürcher Offizinen
Los 1108

Zuschlag
800€ (US$ 833)

Details

Sammelband mit 5 Bibelkommentaren aus Basler und Zürcher Offizinen. 19,5 x 14,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Zürich und Basel, verschiedene Drucker, 1565-1629.
I. Ludwig Lavater. Nehemias. Liber Nehemiae qui et secundus Ezrae dicitur, homiliis LVIII. expositus 24 nn., 111 num., 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke. Zürich, Christoph Froschauer, 1586. - VD16 L 827. ADB XVIII, 84. - Erste Ausgabe des Kommentars zum Buch Nehemia des Zürcher Theologen Ludwig Lavater (1527-1586), der neben verschiedenen Bibelkommentaren u. a. mit seinem zuerst 1569 erschienenen "Gespensterbuch" einen Bestseller der Zeit verfasste. - Fl. Vorsatz mit hs. Eintrag von 1710, Titel im oberen Rand schmal hinterlegt (mit kleiner Fehlstelle) und mit altem Schenkungsvermerk eines Mitglieds der Gelehrtendynastie der Lavater. Anfangs mit Feuchtigkeitsfleck im oberen Rand.

II. Peter Martyr Vermigli. In lamentationes sanctissimi Ieremiae prophetæ commentarium. Ex autographo collectum, correctum, & in lucem editum, cum notis et indice. 8 Bl., 144 S., 4 Bl. Zürich, Johann Jacob Bodmer, 1629. - VD17 23:326218Z. - Erste Ausgabe seines Kommentars zu den Lamentationes, den Klageliedern Jeremias aus dem Tanach, posthum herausgegeben von dem Zürcher Geistlichen und Hochschullehrer Johann Rudolf Stucki (1596-1660). Der aus Florenz stammende Augustinerpater und reformierte Theologe Peter Martyr Vermigli (1499-1562) wurde 1556 Nachfolger Konrad Pelikans am Zürcher Collegium Carolinum. - Schwach braunfleckig.

III. Hugh Broughton. Commentarius in Danielem. Nunc latinitate donatus per Ioannem Boreel. 21 Bl., 120 S., 1 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. Basel, Sebastian Henricpetri, (1599). - VD16 B 3826. - Erste lateinische Ausgabe des Kommentars zum prophetischen Buch Daniel des englischen Gelehrten Hugh Broughton (1549-1612), hier erstmals aus dem Englischen übertragen durch den Grotius-Freund Jan Boreel (1557-1629). - Die beiden letzten Blatt der Vorstücke sind diesem Exemplar versehentlich an den Schluss gebunden, die dafür vorgesehene Stelle im Lagenverbund ist durch zwei Vakatblätter ergänzt.

IV. Rudolf Leemann. Ethica Christiana: Hoc est, Solomonis, regis sanctissimi & sapientissimi proverbiorum liber: Carmine Hendecasyllabo Latino redditus. Ex eius autographo nunc primum editus opera ac studio Haeredum: ad Johannem Gulerum. 2 (statt 4) Bl., Pag. 3-59. Mit Wappenkupfer. Zürich, Johannes Wolf, 1608. - Vgl. VD17 1:071489B. - Erste Ausgabe, hier in einer dem VD17 unbekannten Druckvariante. Vorliegender Druck unterscheidet sich durch den hinzugefügten Text und das Wappenkupfer auf dem Titel verso, die entsprechende Seite im Digitalisat des Exemplars aus der Dietz-Sammlung in der Berliner Staatsbibliothek ist dort vakat. - Es fehlen die beiden Blatt A3 und A4 der Vorstücke. Titel mit Feuchtigkeitsfleck und im oberen Rand mit geschlossenem Riss, stellenweise mit schmalem Wasserrand.

V. Antichristus sive prognostica finis mundi. Ex Matthaei XXIIII. Cap. Daniele & alijs scripturae locis. 2 Bl., 156 S. Basel, (Peter Perna, um 1565). - VD16 A 2936. - Zweiter Druck der anonym erschienenen Prophezeiung vom Weltenende, eine in der Kollation minimal abweichende Variante erschien parallel und wird vom VD16 als Erstdruck bibliographiert (vgl. VD16 A 2936). Der Druck erschien in der Offizin des Dominikanermönchs und Vermigli-Schülers Pietro Pernau (1522-1582), der 1542 vermutlich als Glaubensflüchtling aus Lucca nach Basel kam und zunächst Mitarbeiter bei Michael Isengrin wurde. 1544 übernahm er die Druckerei von Thomas Platter und druckte seitdem zahlreiche evangelische, in Italien verbotene Schriften, die er zumeist in Venedig vetrieb und die aufgrund des brisanten Inhalts alle ohne Impressum erschienen. Erst ab 1558 erschienen erste Drucke unter seinem Namen, nachdem er im Vorjahr Bürger der Stadt Basel wurde. Seine Druckerei gilt als eine der bedeutendsten für die Verbreitung von Schriften italienischer evangelischer Emigranten. - Titel mit kleinem hinterlegtem Riss im oberen Rand und mit altem Besitzeintrag, Blätter a3 und a4 mit kleiner restaurierter Fehlstelle im oberen weißen Rand, stellenweise etwas feuchtrandig, insgesamt wohlerhalten.

Lot 1109, Auction  120, Sannazaro, Jacopo, De partu virginis. Lamentatio de morte Christi. Piscatoria

Sannazaro, Jacopo
De partu virginis. Lamentatio de morte Christi. Piscatoria
Los 1109

Zuschlag
380€ (US$ 396)

Details

Sannazaro, Jacopo. De partu virginis. Lamentatio de morte Christi. Piscatoria. Petri Bembi Benacvs. Augustini Beatini Verona. 5 nn., 67 num. 1 Bl. Mit 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 15 x 9,5 cm. Modernes Pergament unter Verwendung eines hs. Torah-Fragments des 19. Jahrhunderts. (Venedig, Aldus Manutius d. Ä. und Andreas Torresanus de Asula), 1528.
EDIT16 CNCE 37759. STC 605. Adams S 330. Renouard 106, 6.
Fock, Aldina, 49. Ebert 20257. Anker-Delphin 430. – Die in hübscher Kursiva gedruckte Aldine des geistreichen Kleinepos' "De partu Virginis" ("Über die Geburt der Jungfrau"), das als "ein meisterhaftes Epyllion" gilt, in dem der Dichter Jacopo Sannazaro (1456-1530) die biblisch-apokryphe Erzählung in 1500 von Vergil inspirierte Verse umsetzte und damit eines der schönsten, überzeugendsten Werke der italienischen Renaissancelyrik schuf. – Die Vorstücke scheinen je nach Exemplar abweichend im Umfange zu sein. Während das Exemplar der Berliner Staatsbibliothek 4 Blätter verzeichnet (Anker-Delphin), gibt Adams die erste Lage mit *8 an. Demnach fehlen unserem Exemplar drei Blätter (*4-6). Titel mit Tintennummer, etwas angeschmutzt, teils mit kleinen Anmerkungen in Sepia, gering gebräunt, meist aber sauber.

Lot 1110, Auction  120, Sansovino, Francesco, Della agricoltura

Sansovino, Francesco
Della agricoltura
Los 1110

Zuschlag
600€ (US$ 625)

Details

(Sansovino, Francesco). Della agricoltura di M. Giovanni Tatti (Pseud.). Libri cinque. Ne quali si contengono tutte le cose vtile, & appartenenti al bisogno della villa, tratte da gli antichi & da moderni scrittori. 4 Bl., 187 S., 1 Bl. Mit 2 (1 blattgroßem) Holzschnitt-Druckermarken und ca. 245 Textholzschnitten mit Pflanzendarstellungen. 20 x 14 cm. Etwas späterer Pergamentband (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Venedig, Francesco Sansovino, 1561.
EDIT 16, CNCE 31059. Mortimer 459. Hunt 87. STC 662. Vgl. Oberlé, Fastes 609. Nicht bei Adams. – Zweite Ausgabe der zuerst im Vorjahr erschienenen und reich illustrierten agrarwissenschaftlichen Abhandlung, die unter dem Pseudonym Giovanni Tatti vertrieben und von Cicogna dem römischen Gelehrten Francesco Sansovino (1512-1586; eigentlich Francesco Tatti) zugeschrieben wird. "Cet ouvrage est un traité de la vie à la campagne dont les matériaux ont été les grands écrivains agricoles: Creszensio, Columelle, Varron, Virgile, Palladio, Rutilio, Mattiole, Dioscoride, Pline, etc." (Oberlé). Behandelt auf Blatt 42- bis 70 auch den Weinanbau. Die zahlreichen Textholzschnitte hauptsächlich mit Pflanzendastellungn, am Schluss auch Kleinteire und Insekten. Sansovinos vierzehnbändiges Hauptwerk Venetia von 1581 gilt als erster Versuch eines umfassenden Überblicks über die Kunstaltertümer und Architekturdenkmäler der Stadt. – Etwas fleckig, stellenweise mit Feuchtigkeitsrand, am Schluss im unteren Rand sowie im Bug stärker gebräunt.

Lot 1111, Auction  120, Savonarola, Girolamo, Prediche sopra alquanti salmi & sopra aggeo profeta

Savonarola, Girolamo
Prediche sopra alquanti salmi & sopra aggeo profeta
Los 1111

Zuschlag
350€ (US$ 365)

Details

Savonarola, Girolamo. Prediche sopra alquanti salmi & sopra aggeo profeta fatte del mese di Novembre, & Dicembre l'anno MCCCCLXXXXIIII raccolte dalla sua viva voce da frate Stefano da Co di ponte suo discepolo. Nuovamente venute in luce. 8 Bl., 185 (recte: 186) S., 2 Bl. Mit einigen Holzschnitt-Initialen. 15,5 x 10 cm. Moderner Halblederband im Stil des 18. Jahrhunderts mit goldgeprägtem RTitel. (Venedig, Bernardino de Bindoni), 1544.
Edit 16 CNCE 23181. STC 614. Adams S 504. – Frühe Ausgabe der Sammlung von 23 Predigten, die Savonarola anlässlich der Ankunft Karls VIII. in Italien und gegen dessen Gebietsansprüche an Pisa, Livorno und andere Städte hielt. – Wenige Blätter etwas fleckig, letzte Lagen mit verblasstem schmalem Feuchtigkkeitsrand. Wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 1114, Auction  120, Stapleton, Thomas, Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni. Pars Hyemalis

Stapleton, Thomas
Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni. Pars Hyemalis
Los 1114

Zuschlag
150€ (US$ 156)

Details

Stapleton, Thomas. Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni. Editio altera. Pars Hyemalis. 20 Bl., 750 S., 13 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 17 x 10,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stärker berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1593.
Plantindruck der Sammlung exegetischer Schriften des englischen Kontroverstheologen Thomas Stapleton (1535-1598), der den Winterteil des Kirchenjahres von Advent bis Ostern betrifft. – Erste Lage aus der Bindung gelöst, Titel mit schmalem Blattabschnitt im unteren Rand (Wortverlust beim Privileg). Titel, erstes Textblatt sowie der Innenspiegel mit mehreren Besitzeinträgen. Sonst nur schwach braunfleckig und mit einigen Annotationen in Tinte.

Lot 1115, Auction  120, Strigel, Victorin, Hypomnemata in omnes libros novi testamenti

Strigel, Victorin
Hypomnemata in omnes libros novi testamenti
Los 1115

Zuschlag
180€ (US$ 188)

Details

Strigel, Victorin. Hypomnemata (graece) in omnes libros novi testamenti, quibus et genus sermonis explicatur, et series concionum monstratur, & nativa sententia testimonijs piae vetustatis confirmatur. 2 Teile in 1 Band. 304 S., 12 Bl.; 355 S., 14 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 23 x 16 cm. Neuerer Halblederband mit goldgeprägtem RSchild und alten Marmorpapierbezügen. Leipzig, (Ernst Vögelin, um 1566).
VD16 S 9601. – Eine von zwei Varianten des unfirmierten Quartdrucks bei Vöglin, der der firmierten Oktavausgabe ebenda aus dem Vorjahr folgt (vgl. VD16 S 9600); die beiden kollationsgleichen Drucke unterscheiden sich lediglich im Zeilenumbruch bei "testimonijs" auf dem Titel (vgl. VD16 S 9602). Der Teil II mit eigenem Titelblatt behandelt die Paulusbriefe und die Offenbarung des Johannes (Hypomnemata in omnes epistolas Pauli et aliorum apostolorum et in apocalypsin). Der Kommentar zum Neuen Testament gilt als das bedeutendste Werk des aus Kaufbeuren stammenden Theologen und engen Melanchthonschülers Victorin Strigel (1524-1569). "Sein reichhaltiges Schrifttum weist ihn durchgehend als Repräsentanten der melanchthonischen Schule aus, die in ihrer Abendmahlslehre dem (Krypto-)Calvinismus in Deutschland weithin den Weg bereitete" (LThK IX, 1114). "Von Strigels zahlreichen Werken erfuhren seine Kommentare zum Neuen Testament und zu den Psalmen sowie seine dogmatischen Lehrbücher zu Melanchthons Werken besondere Wertschätzung. Strigel war einer der ersten, die die Initiative zur systematischen Geschichtsschreibung ergriffen. Seine universalgeschichtlichen Vorlesungen wurden damit wegweisend für die Bedeutung der historischen Wissenschaft im universitären Kanon" (NDB XXV, 556). – Titel vollständig alt hinterlegt, etwas fleckig, mit Feuchtigkeitsrand in der oberen rechten Ecke, Besitzeintrag und Tintensignaturen. Anfangs mit kleiner Wurmspur im unteren weißen Rand und (fast) durchgehendem kleinem Wurmloch, erste Blatt mit Feuchtigkeitsrand in der oberen, stellenweise auch in der unteren Ecke. Sonst wohlerhalten. Exemplar aus der Bibliothek der walisischen Kathedrale von Llandaff, dem heutigen Bischofssitz der gleichnamigen Diözese. Mit entsprechenden Exlibris-Schildchen auf dem Vorsatz.

Lot 1116, Auction  120, Terentius Afer, Publius, Comoediae omnes.

Terentius Afer, Publius
Comoediae omnes.
Los 1116

Zuschlag
300€ (US$ 313)

Details

Terentius Afer, Publius. Comoediae omnes. Cum absolutis commentariis Aelii Donatii, Guidonis Iuuenalis Cenomani, Petri Marsi in omnes fabulas, Ioannis Calphurnij Brixiensis in Heautontimorumenon. 14 nn. Bl., 207 num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke und mehreren Textholzschnitten. 31 x 20,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (stark lädiert, Rücken fehlt, fleckig, bestoßen und berieben). Venedig, Johannes Maria Bonellus, 1567.
Zusammenfassung aller Komödien von dem berühmten, römischen Schriftsteller Publius Terentius Afer (v. Chr. 195-v. Chr. 159) in einem Band. Enthält die Komödien "Andria", "Hecyra", "Heautontimoroumenos", "Eunuchus", "Phormio" und "Adelphi". Der antike Schriftsteller kam erst als Sklave nach Rom, bis sein Talent erkannt und er freigelassen wurde. Seine Stücke sind in gehobenerer Sprache, mit durchdachten Handlungssträngen sowie mit subtilen Humor geschrieben und behandeln Themen wie Erziehungsprobleme, Ehefragen und Liebesverwicklungen. – Durchgehend feuchtrandig, mit Randläsuren, teils leicht stockfleckig, mit zahlreichen hs. Notizen und Blatt 24 mit Fehlstelle (kleiner Textverlust).

Textus sequentiarium
Cum expositione lucida ac facile sacre scripture
Los 1117

Zuschlag
3.800€ (US$ 3,958)

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In prachtvollem zeitgenössischen Einband einer Augsburger Werkstatt
Textus sequentiarum cum expositione lucida ac facili: sacre scripture auctoritatibus aliorumque exemplis creberrimis roborata: una cum vocabulorum explanatione (Expositio himnorum cum notabili commento quod semper implicat hystorias cum optimis allegationibus sacre scripture illorum sanctorum vel sanctarum de quibus tales hymni decantantur ... 2 Teile in 1 Band. CXII num., 10 nn.; LXX num, 1 nn. (ohne das le. w.) Bl. Mit Holzschnitt-Initiale auf dem Titel und 2 großen Holzschnitt-TVignette, 2 ganzseitigen Holzschnitten verso Titel (1 wdhl.) sowie 14-zeiliger Maiglöckchen-Holzschnittinitiale. 19,4 x 13,5 cm. Reich blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (Kapital minimal eingerissen, die Kapitale und wenige minimalen Stellen fachmännisch und in hervorragender Qualität restauriert, Vorsätze neu) über Holzdeckeln mit 2 intakten Messingschließen (Schließhaken und Lederbänder erneuert). (Basel, Michael Furter, 9.IX.1504).
VD16 T 653. VD16 H 6510. Adams L-1123-24. STC 515. Hieronymus 137. Kyriss 84, Tafel 171. – Sehr seltene, frühe Ausgabe dieser aus dem Frühmittelalter stammenden, durch das ganze Mittelalter bis zum Beginn der Neuzeit beliebten Zusammenstellung von liturgischen Gesängen, den "Sequenzen" von den Hymnendichtern Hilarius von Potiers, den Kirchenvätern Ambrosius von Mailand, Gregorius Magnus, von dem lateinisch-christlicher Dichter Caelius bzw. Sedulius des 5. Jahrhunderts und vielen anderen.

Beide Teile waren bis ins frühe 16. Jahrhundert stark verbreitet und wurden sowohl einzeln als auch zusammen ab ca. 1485 in zahlreichen Ausgaben gedruckt. Der Titelholzschnitt (Schramm XXII, 1263) stammt von dem frühen Albrecht Dürer (1471-1528), er zeigt die Epiphanias-Szene mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige. Entstanden war er in der Folge der sogenannten "Basler Gebetbuchholzschnitte". Diese umfasste 25 Holzschnitte und war wohl für eine "Hortulus Animae"-Ausgabe bei Johann Bergmann von Olpe um 1494 bestimmt, die jedoch nicht erschienen ist (vgl. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration I, 73 sowie II, 137d und Kögler, Die Basler Gebetbuchholzschnitte vom Illustrator des Narrenschiffes und Ritters vom Thurn, in: Gutenberg-Jahrbuch 1926).

Der Holzschnitt auf der Titelrückseite ist auf dem Titel des zweiten Teils noch einmal wiederholt. Er zeig das Jesuskind, umgeben von den vier Evangelistensymbolen. Die Titelrückseite des zweiten Teils ist mit einem Kreuzigungsholzschnitt aus der Postilla des Guillelmus Parisiensis, Basel 1491, geschmückt (Schramm XXII, 336). – Nur ganz vereinzelt minimal fleckig oder gebräunt, insgesamt bemerkenswert wohlerhaltenes, schönes Exemplar mit Nummer auf dem Schnitt. Bemerkenswert ist der prachtvolle, außergewöhnlich gut erhaltene Einband aus einer Augsburger Buchbinderwerkstatt. Kyriss (84, Tafel 171) hat ihn aufgenommen und abgebildet. Auf dem Rücken sind sechs Rosetten im Rund eingeprägt, auf dem Deckel drei größere Rosetten im von drei Fileten begrenzten Mittelfeld. Die umlaufende Bordüre ist bei Kyriss verzeichnet als "Rolle 6", vgl. auch EDBD 1000675. Oben auf dem Vorderdeckel ist der Titel in gotischen Lettern eingeprägt: "Textus sequenti[arium]".

Lot 1118, Auction  120, Theologische Schriften - Hrsg., zu der Deutschen Bibel von Martin Luther.

Theologische Schriften - Hrsg.
zu der Deutschen Bibel von Martin Luther.
Los 1118

Zuschlag
550€ (US$ 573)

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Theologische Schriften zu der deutschen Bibel von Martin Luther. 5 Teile in 1 Band. 36 nn Bl.; 7 nn. Bl., 328 S.; 2 nn. Bl., 99 S.; 2 nn. Bl., 92 S.; 30 nn. Bl. Mit 2 Holzschnittvignetten und 2 Holzschnitt-Druckermarken, 4 Titel in Roter und Schwarz. 19,5 x 15 cm. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (berieben und bestoßen sowie mit mehreren Wurmlöchern, leicht geworfen und wellig). 1598-1607.
Umfassender und historisch beeindruckender Sammelband über verschiedene Schriften und Anmerkungen zur deutschen Bibel Martin Luthers und zum Protestantismus. Er enhält zwei Warnungen an die Evangelische Kirche vor dem Calvinismus, eine Bettagspredigt, eine Erklärung der Passion Christi und einen Bibelkommentar von dem Calvinisten Paul Röder. Der Band enthält die folgenden Werke:

I. Trewherzige, Notwendige und ernste Warnung an alle Evangelischen Kirchen Deutsche Nation vor der zu Herborn in der Graffschafft Nassaw nachgedruckten und mit Calvnischem Gifft beschmeisten Deudtschen Bibel D. Martin Luthers. Wittenberg, Theologische Fakultät Wittenberg, 1598. - VD16 W3767.

II. Philipp Nicolas. Trewherzige Warnung d. Philippi Nicolai Evangelischen Seelenhirtens der Kirchen zu S. Catharinen in Hamburg. Hamburg, Philipp von Ohr, 1605. - VD17 23:324849A.

III. Johann Rulman. Bettagspredigten. Das ist kurze und einfeltige fürnemer Text und Capitel der heiligen Schrift. Herborn, Christoph Raben, 1604. - VD17 23:620772A.

IV. Derselbe. Kurze und einseitige Erklärung der Passion. Herborn, Christoph Raben, 1604. - VD17 23:620837T.

V. Paul Röder. Biblia der h. Schrifft Neuw verteutschet von den Calvinisten Johann Piscatorn und seinen Gehülffen. Frankfurt am Main, Nicolaus Hoffmann, 1607. - VD17 3:302216L. – Vorderes Innengelenk angeplatzt, papierbedingt etwas gebräunt und fleckig, mit kleineren Einrissen und mit Gebrauchsspuren. Mit vier verschiedenen handschriftlichen Widmungen auf dem Vorsatz sowie recto und verso auf dem fliegenden Vorsatz und dem Nachsatz. Titel mit zwei handschritlichen Besitzvermerken "C. G. Koch Riloni 1598" und "Hermanni Lonneri". Der bemerkenswerte Einband mit 2 verschiedenen Mittelprägeplatten, die Porträts von Rudolf II. zeigen, sowie einer Medaillionrolle und einer Tugendrolle auf Vorder- und Rückdeckel.

Lot 1120, Auction  120, Virdung, Johann, Practica von dem Entcrist und dem jüngsten tag

Virdung, Johann
Practica von dem Entcrist und dem jüngsten tag
Los 1120

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,042)

Details

Virdung, Johann. Practica von dem Entcrist und dem jüngsten tag auch was geschehen sal vor dem Ende der welt. 8 Bl. Mit halbseitigem Titelholzschnitt. 19 x 14 cm. Moderne Interimsbroschur. (Speyer, Anastasius Nolt, um 1525).
VD16 V1302. Benzing-Nolt I, 5. Nicht bei Adams, nicht im STC. – Einzige Ausgabe dieser Prophezeiungsschrift vom Kommen des Antichristen und dem Jüngsten Gericht, die dem "Herren Ludwigen Pfalzgrauen bey Rheyn hertzogen in Bayern" gewidmet ist. Johann Virdung (1463-1538), ein deutscher Astrologe und Mediziner, versucht mit Hilfe der Astrologie und namhafter Gelehrter wie bspw. Ptolemäus sowie dem Neuen Testament den genauen Zeitpunkt des Weltuntergangs zu berechnen. Immer wieder bezieht sich Virdung auf die Propheten und Evangelisten und schreibt oftmals von einer Sonnen- und Mondfinsternis, aber ebenso von einem Feuer und weiteren Katastrophen. – Stellenweise im Rand leicht feuchtrandig, gering braun- und stockfleckig.

Lot 1121, Auction  120, Wigand, Johann, In S. Pauli ad ephesios epistolam

Wigand, Johann
In S. Pauli ad ephesios epistolam
Los 1121

Zuschlag
80€ (US$ 83)

Details

Wigand, Johann. In S. Pauli ad Ephesios epistolam, annotationes. 1 Bl., 181 S., 2 Bl. Mit Titelholzschnitt. 15,5 x 9,5 cm. Modernes Leinen. Erfurt, Esaias Mechler, 1581.
VD16 W 2784. Nicht im STC, nicht bei Adams. – Einzige Ausgabe, verfasst von dem evangelischen Theologen und Reformator Johann Wigand (1523-1587). – Im Seitenrand durchgehend mit gebräuntem Feuchtigkeitsschaden. Gleichmäßig gebräunt und leicht fleckig.

Lot 1122, Auction  120, Williram von Ebersberg und Molther, Menrad - Hrsg., In Cantica Salomonis mystica

Williram von Ebersberg und Molther, Menrad - Hrsg.
In Cantica Salomonis mystica
Los 1122

Zuschlag
380€ (US$ 396)

Details

Williram von Ebersberg. In cantica Salomonis mystica explanatio, per Menradum Moltherum in lucem restituta. 8 nn. Bl., 87 num. Bl. (ohne d. le.). Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre und 2 Holzschnitt-Initialen. 14 x 9 cm. Halbleder um 1850 (etwas bestoßen und berieben). (Hagenau, Wilhelm Seltz, 1528).
VD16 B 3704. STC 104. Panzer VII, 101. Ebert 24009. – Erste Ausgabe des exegetischen Kommentars zum Hohelied mit auffallend schöner Druckanordung bei der zu jedem Vers eine ausführliche, kursiv gesetzte Erläuterung des William von Ebersberg (vor 1010-1085) hinzugefügt wurde. Herausgeber des Buches war der Humanist und Reformator Menrad Molther (1505-1558). Sehr schöne figurative Holzschnitt-Titelbordüre. – Es fehlt das letzte Blatt mit der Druckermarke (M8). In hübschem Romantiker-Einband. Mehrfach gestempeltes und ausgeschiedenes Exemplar. Titel mit Stempel und kurzer hs., durchgestrichener Anmerkung. Mit montierter Katalogbeschreibung auf dem vorderen fliegenden Vorsatz. Das letzte Blatt leicht fingerfleckig. Gering gebräunt, teilweise mit nachgedunkelten Feuchtigkeitsflecken im äußeren Steg.

Lot 1125, Auction  120, Zwölff Sibyllen Weissagungen, vil wunderbarer zukunfft

Zwölff Sibyllen Weissagungen
vil wunderbarer zukunfft
Los 1125

Zuschlag
900€ (US$ 938)

Details

Zwölff Sibyllen Weissagungen, vil wunderbarer zukunfft, Von anfang biß zu end der welt besagende. 40 Bl. Mit koloriertem Textholzschnitt. 13,5 x 9 cm. Neuerer Pappband. O. O., Dr. u. J. (um 1550).
VD16 Z 946. – Einer von mehreren unter diesem Titel im VD16 verzeichneten Drucken des Volksbuchs mit den Sibyllinischen Orakelsprüchen, hier ein Exemplar der unfirmierten Ausgabe, die wohl um 1550 erschien. Über die Königin von Saba und König Salomon, die Heilige Brigitte, Cyrillus etc., ferner Flavius Josephus und das Jüngste Gericht. – Etwas stärker gebräunt und braun- bzw. fingerfleckig, wenige Blatt mit kleinen Randeinrissen, einige Annotationen. Etwas beschnittenes Exemplar, dadurch teils mit Verlust der hs. Anmerkungen.

Lot 1126, Auction  120, Biblia germanica, Wittenberg, Lorentz Seuberlich

Biblia germanica
Wittenberg, Lorentz Seuberlich
Los 1126

Zuschlag
400€ (US$ 417)

Details

BIBELN
Biblia germanica - Biblia. Das ist, Die gantze Heilige Schrifft, Deudsch. Doct. Mart(in) Luther. Mit den Summarien M. Viti Ditterichs vnd einem nützlichen Register. Titel in Rot und Schwarz. 710 S. Mit szenischer Holzschnitt-Titelbordüre und zahlreichen, Textholzschnitten. 25 x 18,5. Schweinsleder d. Z. (kl. Wurmlöchlein, berieben und bestoßen) mit modernem, aufmontiertem RSchild, mit reicher DBlindprägung mit Lutherporträt als Mittelstück sowie mit 2 Metallschließen. Wittenberg, Lorentz Seuberlich, (1604).
Monumentaler Bibeldruck. – Papier qualitätsbedingt durchgehend gebräunt. Gelegentlich braun- und stockfleckig. Mit hs. Annotationen d. Z. Die Anfangslagen mit starken Randläsuren. Auf Titel verso ein kl. Bibliotheksstempel.

Biblia germanica
Bibila. Das ist: die gantze Heylige Schrifft verteutscht. Durch D. Martin Luther. Jetzt von newem nach dem letsten von D. Luthero vberlesenem Exemplar fleissig Corrigiret vnd in gewisse Verß abgetheilet auch mit Lehrhafften Summarien vber jede Capitel sam
Los 1127

Zuschlag
550€ (US$ 573)

Details

Biblia germanica. - Biblia. Das ist: die gantze Heylige Schrifft verteutscht. Durch D. Martin Luther. Jetzt von newem nach dem letsten von D. Luthero vberlesenem Exemplar fleissig Corrigiret vnd in gewisse Verß abgetheilet auch mit Lehrhafften Summarien vber jede Capitel sampt sechs nutzlichen Registern vnnd schoenen Figuren gezieret. Titelblatt mit Frontispiz, 4 handschriftlich beschriebene Bl., 30 nn. Bl., 272 S., 179 S., Titelblatt mit Frontispiz, 1 Bl., 124 S., Titelblatt mit Frontispiz, 128 S. Mit Portait und ca. 200 Textholzschnitte nach Lucas Cranach, Georg Lemberger, Hans Brosamer, Lukas Mayer u.a. 33 x 20 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (gering berieben, stark gebräunt) über Holzdeckel mit 8 Messing-Eckbeschlägen und 2 Metallschließen. Straßburg, Lazarus Zetzners Erben, 1618.
Strohm E 708. Nicht im STC u. bei Darlow-Moule. – Die vielen, wunderschönen Textholzschnitte verbildlichen die Geschichten der Bibel detailliert. Das Portrait von "Der Wolgebortte, Herr Johann Reinhard, Grave zu Hanau unnd Zwenbrücken, Herz zu Liechtenberg, Buetsch zu Ochsenstein" ist auf eine Buchseite montiert. Die Staffage um sein Portrait zeigt sein Wappen, Früchte und Tiere und zwei Frauen. – Vordere Seiten stark lädiert und teils restauriert mit Textverlust, Exemplar fleckig, wurmspurig und gebräunt.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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