nach. Selbstbildnis.
Radierung auf Velin von Julius Thaeter. 13,4 x 10,6 cm. 1824. Nicht bei Nagler, nicht bei Jacoby, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 39, Nr. 13 mit Abb. S. 38.
Um Ernst Rietschel und Julius Thaeter bildete sich in Dresden ein Künstlerkreis, den Carl Julius Milde in seiner in den November 1824 datierten Zeichnung "Meine Dresdener Freunde und ich" (Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte) festgehalten hat. Sie zeigt neben Julius Thaeter und Ernst Rietschel die Freunde Christian Friedrich Kallmeyer, Anton Wilhelm Schilde, Wilhelm Heinrich Georg und Milde selbst. Julius Thaeter hat in demselben Jahr jedem der Freunde eine eigene Portrait-Radierung gewidmet, die zeitlich teils früher entstanden sind als Mildes Bleistiftzeichnung. Das vorliegende von Thaeter gestochene Selbstbildnis Rietschels gehört zu dieser Gruppe von Freundschaftsbildnissen, wie auch die in den Losen 6333 und 6335 angebotenen Radierungen. Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas stockfleckig, kleine Knickspur an der re. unteren Ecke des weißen Rand, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung.
Ausstellung: Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993, Unter Glas und Rahmen.
Rietschel, Ernst - nach
Bildnis Carl Julius Milde
Los 6333
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
nach. Bildnis Carl Julius Milde.
Radierung auf Velin von Julius Thaeter. 13,7 x 10,8 cm. 1824. Nicht bei Nagler, nicht bei Jacoby, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 39, Nr. 13.
Prachtvoller, ganz klarer Druck mit Rand bzw. Rändchen. Leichter Oberflächenschmutz, sonst tadellos.
Ausstellung: Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993, Unter Glas und Rahmen.
Bildnis Julius Thaeter.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf festem, ockerfarbenem Velin. 46,2 x 39,2 cm (Ecken angeschrägt). Unterhalb der Darstellung seitenverkehrt bez. "Julius Cäsar Thäter, Kupferstecher, Professor an der Akademie der bildenden Künste in München, geb. 1804 in Dresden" sowie seitenrichtig signiert und datiert "gez. v. Ed. Steiner, München, 1853".
Provenienz: Aus dem Nachlass Julius Thaeters (handschriftl. Anmerkung verso).
Kunstantiquariat Franz Meyer, Dresden (dessen handschriftl. Annotation verso).
Sammlung Erhard Oskar Kaps, Leipzig (Lugt 3549).
Ausstellung: Schweizerische Kunstausstellung in St. Gallen, 1854, Nr. 280,20.
Literatur: Karl Josef Friedrich: Julius Thaeter, der Kupferstecher großer deutscher Künstler, Leipzig/Hamburg 1942 (Umschlagabbildung).
Rietschel, Ernst - nach
Bildnisse der Künstler Wilhelm Heinrich Georg, Anton Wilhelm Schilde und Friedrich Preller
Los 6335
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,474)
nach. Bildnisse der Künstler Wilhelm Heinrich Georg, Anton Wilhelm Schilde und Friedrich Preller.
3 Radierungen auf Velin von Julius Thaeter nach Zeichnungen von Ernst Rietschel. 14,3 x 11,1 cm; 13,5 x 10,6 cm; 13,5 x 9,5 cm (je Blattgröße). 1824. Nicht bei Nagler, nicht bei Jacoby, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 36-37, erwähnt bei Nr. 12 (Bildnis Georg und Bildnis Schilde), Bildnis Preller wohl unbeschrieben.
Ausgezeichnete Drucke mit Rand um die Darstellung, "Bildnis Georg" oben und links mit Rändchen. Das Papier etwas vergilbt und stockfleckig, sonst gut.
Ausstellung: Ausst. Unter Glas und Rahmen. Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993.
Kunike, Adolph Friedrich
Malerische Ansichten von Steyermark und Salzburg
Los 6336
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)
Malerische Ansichten von Steyermark und Salzburg.
Sammlung von 55 Lithographien von Alois von Saar und Franz Wolf. Quer-Folio. HLeder d. Z. (etwas fleckig und berieben, schwache Schabspuren) mit 3 goldgeprägten farbigen Rückenschildern und montiertem goldgeprägtem Deckeltitel, das untere Rückenschild mit gekröntem Monogramm. Wien, um 1830. Nebehay-Wagner (Bibliographie altösterreichischer Ansichtenwerke) 333.
Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit Rand. Geringfügig stockfleckig, marginale Altersspuren, insgesamt in sehr schöner und originaler Erhaltung.
Klein, Johann Adam
Die Maler auf der Reise
Los 6337
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
Die Maler auf der Reise: Friedrich und Heinrich Reinhold, Johann Christoph Erhard und Friedrich Welker ("Meinen Reisegefährten gewidmet").
Radierung. 24,8 x 30,5 cm. 1819. Jahn 234 II.
Wie in der Platte notiert, entstand die Szene auf einer Wanderung von Salzburg nach Berchtesgaden im August 1818 und zeigt die Malerfreunde von Johann Adam Klein mit Maler- und Reisegerät. Dargestellt sind (von links): Die Brüder Friedrich und Heinrich Reinhold, Johann Christoph Erhard und Friedrich Welker. Im Hintergrund sieht man den Watzmann hinter Wolkenschwaden. - Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit Rand. Kleinere, teils hinterlegte Randeinrisse und Knitter- und Knickspuren, leichter Oberflächenschmutz, sonst gut erhalten.
Führich, Joseph von - nach
Umrisse zu Goethes Hermann und Dorothea
Los 6338
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
nach. Umrisse zu Goethes Hermann und Dorothea.
10 Umrissradierungen von Ludwig Gruner, lose in neuer Mappe. Je ca. 16,7 x 20,5 cm. "Ludwig Gruner sc. in Nürnberg 1825". Nagler IV, S. 523, Wörndle 202 (Probedrucke). Wz. Schrift (undeutlich).
Die erste Ausgabe der von Führich entworfenen und vom Direktor des Dresdner Kupferstich-Kabinetts Wilhelm Heinrich Ludwig Gruner radierten Illustrationen zu Goethes Idyll erschien 1827 in Braunschweig bei Friedrich Vieweg. Hier vorliegend die von Gruner in der Platte 1825 datierten Probedrucke in ganz ausgezeichneten, meist prägnanten und lebendigen Abzügen mit Schöpfrand an zwei Seiten, gedruckt von den noch nicht vollständig geschliffenen Platten und daher mit gratigen Kanten sowie kleinen Nadelproben und Kratzern in den weißen Rändern. Etwas angeschmutzt und stock- bzw. fingerfleckig, Taf. 1 braunfleckig, vereinzelt Knickpuren in den Eckenspitzen, je rechts oben in Bleistift nummeriert, weitere geringfügige Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter, einheitlicher sowie originaler Erhaltung. Probedrucke dieser Serie sind von allergrößter Seltenheit. Beigegeben ein Exemplar von "Goethes Hermann und Dorothea. Mit zehn Lichtdrucken nach Zeichnungen von Joseph von Führich" (Wien, 1919).
Provenienz: C.G. Boerner, Düsseldorf (1999/2000).bei , Kat. "Goethe, Boerner und Künstler ihrer Zeit", Nr. 77.
Literatur: Katalog C.G. Boerner: Goethe, Boerner und Künstler ihrer Zeit, Düsseldorf 1999, Nr. 77.
"Das Burgthor" zu Wien mit der Mauth.
Radierung auf Velin. 24,7 x 32,6 cm. (1812). Jahn 96 II (von III).
Vor dem gestochenen Künstlernamen rechts unterhalb der Einfassungslinie, links unterhalb der Einfassungslinie in Bleistift eigenh. bez. "J. A. Klein del & sc", die sich anschließende Jahreszahl "(1)813" wohl von anderer Hand hinzugefügt. Das äußerst seltene Blatt in einem prachtvollen Druck mit der Plattenkante, teils mit feinem Rändchen, teils gerade innerhalb der Plattenkante geschnitten. Vereinzelte kleinere Randschäden, geringfügig knitterfaltig und etwas vergilbt, sonst in sehr guter Erhaltung.
Führich, Joseph von
Bildnis des Künstlers Adolf Zimmermann, sinnierend
Los 6341
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,646)
Bildnis des Künstlers Adolf Zimmermann, sinnierend.
Bleistift auf Bütten. 17,2 x 10,4 cm. Am oberen Rand eigenh. betitelt "Der Tirann". Um 1827-1829.
Die Bezeichnung am oberen Rand "Der Tirann" bezieht sich auf den Spitznamen, den Joseph von Führich seinem Freund Adolf Zimmermann liebevoll zugedacht hat. Der Duktus unseres Schriftzuges entspricht weitgehend dem, der sich auf dem gezeichneten "Bildnis Adolf Zimmermanns" von Joseph Führich ebenfalls am oberen Rand befand (siehe Bassenge Auktion 118 "Zeichnungen und Druckgraphik ... aus der Sammlung Stephan Seeliger" am 2. Dezember 2021, Los 6375). Laut einem Schreiben von Kurt Gerstenberg stammt die Studie aus einem heute verschollenen Skizzenbuch von Führichs Italienreise 1827-1829, welches sich im Besitz des Kunsthistorikers befand. Bernhard Rittinger war der Verbleib dieses Skizzenbuchs zwar unbekannt, doch bestätigt er in einem Schreiben an den Sammler Stephan Seeliger (24. Oktober 1993) die Zuschreibung an Führich.
Provenienz: Aus der Sammlung des Kunsthistorikers Kurt Gerstenberg (Schreiben vom 27. März 1937).
Führich, Joseph von
Italienisches Bauernhaus "Viletta antica"
Los 6342
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
563€ (US$ 586)
Italienisches Bauernhaus "Viletta antica".
Bleistift auf Bütten. 10,5 x 17,3 cm. Um 1827-1829.
Das Blatt dürfte aus einem Skizzenbuch Führichs stammen, als sich dieser in den Jahren 1827-1829 in Rom aufhielt.
Rohden, Johann Martin von
Waldstück mit Blick auf Tivoli
Los 6344
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,237)
Waldstück mit Blick auf Tivoli.
Bleistift auf Velin. 26,2 x 30,8 cm.
Beigegeben von Rohden eine Bleistiftzeichnung "Alla Colloncella Tivoli" (Steinwand bei Tivoli).
Provenienz: Sammlung Johann Georg von Sachsen (vgl. Lugt 1162c).
Kunstantiquariat Franz Meyer, Dresden (dessen Bleistiftaufschrift verso).
Nazarenischer Künstler
1824. Rückenakt eines sitzenden Jünglings
Los 6348
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
1824. Rückenakt eines sitzenden Jünglings.
Bleistift auf Bütten. 28,7 x 19,1 cm. Rechts unten datiert "Rom. d. 17. Janr. 1824".
An einem Freitag, den 23. Januar des Jahres 1818 traf Julius Schnorr von Carolsfeld endlich in Rom ein, nachdem er von den nazarenischen Künstlern der Stadt bereits lang erwartet wurde. Bis 1820 nahm er am Leben der Nazarener im Kloster San Isidoro teil, bevor sich die Gruppe auflöste. Gemeinsam mit Friedrich Olivier und Theodor Rehbenitz wohnte er im Palazzo Caffarelli als Hausgenosse des Freiherrn von Bunsen. Er bemühte sich mit anderen Künstlern um gemeinsame Arbeitszusammenkünfte und stiftete im April 1821 einen "Komponierverein", der im Winter 1823/24 wiederbelebt wurde. An diesen gemeinsamen Abend-Akademien wurde nach männlichen, später auch nach weiblichen Modellen gezeichnet. Bewusst verzichteten die Künstler auf professionelle Modelle, wie sie an den Akademien üblich waren. Die Künstler suchten bei den Laien nicht antrainierte, standardisierte Posen, sondern "natürliche" Körper, die dem nazarenischen "Ideal eines unverbildeten, reinen Menschentums" am ehesten entsprechen konnten. Das Aktmodell wurde nicht nur als Körper, sondern auch in seiner Persönlichkeit erfasst. Auch technisch setzten sich die Nazarener von dem Brauch der deutschen Akademien ab, mit Kreiden auf rauhem gerippten Tonpapier zu zeichnen. Sie bevorzugten glattes weißes Velinpapier und einen spitzen, harten Bleistift, der jede auch noch so feine Linie zur Geltung brachte. - Das genau auf den Tag datierte Blatt ist ein mustergültiges Beispiel einer solchen Studie eines nazarenischen Künstlers aus dem unmittelbaren Kreis von Schnorr. Eine im Hinblick auf das Sujet vergleichbare Zeichnung eines sitzenden Jünglings mit Stab von Schnorr befindet sich in einer Münchner Privatsammlung (s. Ausst. Kat. Mainz/München 1994/95: Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen, Kat. Nr. 16 mit Abb.).
Provenienz: Sammlung Fritz Busche, Dortmund.
C.G. Boerner, Düsseldorf/New York (1999).
Privatbesitz Kanada.
Ausstellung: Schloss Cappenberg, Dortmund, „Blick aus dem Fenster - Gemälde und Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier“, Juli-Oktober 1956.
Literatur: „Blick aus dem Fenster - Gemälde und Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier“, Ausst. Kat. Schloss Cappenberg, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund, Juli-Oktober 1956, Kat. Nr. 151.
C.G. Boerner: Neue Lagerliste 111 (1999): Deutsche Zeichnungen 1600-1900, Nr. 20 (als Julius Schnorr von Carolsfeld).
Schnorr von Carolsfeld, Julius
Studie Gottvater stehend; Studie eines Engels in den Wolken.
Los 6349
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,344)
Studie Gottvater stehend; Studie eines Engels in den Wolken.
2 Zeichnungen, je Feder in Braun auf Velin. 25,5 x 13,8 cm; 14,3 x 17 cm.
Die Studie des stehenden Mannes diente wohl als Vorlage für die Figur des Gottvaters in der Illustration "Adam und Eva verbergen sich vor dem Angesicht des Herrn", der Engel findet sich in der Illustration "Thurmbau zu Babel und Sonderung der Stämme Sem, Ham und Japhet" wieder ("Die Bibel in Bildern" Leipzig, Tafel Nr. 9 und 12).
Julius Schnorr von Carolsfelds große Bilderbibel erschien zwischen Oktober 1852 und Dezember 1860 in 30 Lieferungen à 8 Blättern, die nach Zeichnungen des Künstlers unter Mitwirkung verschiedener Holzschneider angefertigt wurden. Erschienen ist das Werk im Verlag Georg Wigand in Leipzig (vgl. Stephan Seeliger: Julius Schnorr von Carolsfeld. Druckgraphik und Zeichnungen, Dresden 2005, S. 74).
Deutsch
um 1820. Jünglingsakt in der Pose des gekreuzigten Christus
Los 6350
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 4,948)
um 1820. Jünglingsakt in der Pose des gekreuzigten Christus.
Bleistift und weiße Kreide auf hellbraunem Velin. 52,7 x 38,8 cm. Unten rechts von fremder Hand in Bleistift bez. "Julius Schnorr von Carolsfeld".
Richter, Ludwig
Kirchgang in S. Rocco bei Ariccia
Los 6351
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 781)
Kirchgang in S. Rocco bei Ariccia.
Bleistift auf chamoisfarbenem Velin nach Julius Schnorr von Carolsfeld. 15,7 x 25,8 cm. Um 1824/25.
Den Entstehungszusammenhang der Zeichnung erläutert Prof. Hans-Joachim Neidhardt in einem Schreiben an Stephan Seeliger: "Bei dem unbezeichneten, hochinteressanten Blatt aus Richters italienischer Frühzeit handelt es sich um eine Kopie nach der schönen Federzeichnung von Julius Schnorr von Carolsfeld vom Oktober 1823, welche sich im Dresdener Kupferstichkabinett befindet (Inv. 1908-861). Sie gehört offenbar zu jenen Arbeiten, die Schnorr damals in Rom dem jungen Richter für Studienzwecke ausgeliehen hatte. Dieser verehrte den älteren sächsischen Landsmann, dessen Zeichenstil er sich zum Vorbild nahm. Für längere Zeit überließ ihm Schnorr zwei Klebebände mit seinen italienischen Landschaftszeichnungen, und Richter studierte intensiv 'das Machwerk derselben, weil dieses mir so besonders wohlgefiel und suchte mir vieles davon anzueignen‘ (L. R. Richter: Lebenserinnerungen eines deutschen Malers, 1922, S. 197). Sehr angetan war er von Schnorrs figürlicher Staffage, der ja auch in unserer Kopie seine besondere Aufmerksamkeit gilt. Richters Hand dagegen schlägt im Duktus des großen Baumes neben der Kapelle durch.“ Am 29. Juni 1824 besuchte Richter dann selbst Ariccia und hielt S. Rocco nahezu vom gleichen Standort fest (Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inv. C 1908-1017).
Richter, Ludwig
Die Bolkburg im Riesengebirge, im Hintergrund die Burgruine Schweinhaus
Los 6352
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
675€ (US$ 703)
Die Bolkburg im Riesengebirge, im Hintergrund die Burgruine Schweinhaus.
Bleistift auf Bütten. 14,9 x 22,9 cm. 1838. Wz. Fleur-de-lis (Fragment).
Für sein ambitioniertes Projekt "Das malerische und romantische Deutschland" (1837-1850) konnte der Leipziger Verleger Georg Wigand den just an die Dresdener Akademie berufenen Ludwig Richter gewinnen, der die Illustrationen für die Bände Harz, Franken und Riesengebirge beisteuerte. Hierfür brach Richter zu wochenlangen Wanderungen auf, die ihn im August 1838 in das Riesengebirge führten. Vor Ort fertigte er vorliegende Ansicht an, die später dem 1841 datierten Druck gleichen Sujets zur Vorlage diente. Beigegeben eine Pinselzeichnung in Grau "Steiniger Wasserfall im Gebirge", Deutsch, 19. Jh.
Schödlberger, Johann Nepomuk
Blick auf Civitella
Los 6353
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
Blick auf Civitella.
Pinsel in Grau über Bleistift auf Bütten. 22,9 x 33,8 cm. Um 1817/18.
In den Jahren 1817 und 1818 hielt sich Schödlberger in Italien auf. Während dieser Zeit dürfte unsere Zeichnung entstanden sein, die das Bergdorf Civitella von Norden zeigt. Friedrich Preller hat für sein 1833 datiertes Aquarell den gleichen Standort gewählt, der das Dorf dramatisch auf einer Felsspitze thronend in Szene setzt (siehe Domenico Riccardi: Olevano e i suoi pittori, S. 143, Abb. 167).
Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist
Weiblicher Kopf im Dreiviertelprofil
Los 6355
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)
Weiblicher Kopf im Dreiviertelprofil.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf blauem Bütten. 17 x 14 cm.
Deutlich äußert sich in diesem Figurentypus, weshalb Scheffer von Leonhardshoff im Nazarenerkreis den liebevollen Beinamen "Raffaellino" erhielt. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht mit Raffaels Figur der Maria Magdalena im Gemälde "Die Verzückung der Hl. Cäcilia" - Werk, das Scheffer in der Pinakothek in Bologna 1820 und erneut 1821 studierte. Laut Michael Krapf könnte es sich dagegen um eine Studie nach dem lebenden Modell handeln.
Literatur: Michael Krapf: Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff detto il Raffaellino. 1795-1822. Ein Beitrag zur Romantik in Wien, Salzburg 2016, S. 264, Kat. 298.
Riepenhausen, Franz
Vita di Rafaelle Sanzio da Urbino
Los 6356
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 521)
und Johannes Riepenhausen (1788 Göttingen - 1860 Rom). Vita di Rafaelle Sanzio da Urbino (Das Leben Raffaels).
11 (von 12) Kupferstiche mit Radierung inkl Titel. Je ca. 40 x 39,5 cm. Rom, G. F. Wenner, (1816). Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 129, Nr. 51a. Wz. "M. de. I. A. Huber".
Der Zyklus zum Leben des Urbinaten der Gebrüder Riepenhausen war ein Novum, waren bis dahin zwar dessen Werke, Raffael selbst jedoch nie so umfassend zum Bildgegenstand geworden. Die beinahe vollständige Folge - lediglich Blatt 11 "Raffael malt die sixtinische Madonna" fehlt - in der ersten Ausgabe vor den in der zweiten hinzugefügten Bildunterschriften in ganz ausgezeichneten, präzisen Drucken auf den wohl vollen Bögen, nur ein Blatt auf schmale Ränder beschnitten. Minimal angestaubt und vereinzelt im weißen Rand leicht fleckig bzw. fingerfleckig und knitterspurig, der Titel minimal gebräunt, vier Blatt mit leichtem Wasserfleck in der Ecke, punktuelle Randeinrisschen und -bestoßungen, Blatt 12 mit kleiner Läsur links im weißen Rand, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Sehr selten. Beigegeben die von Johannes Riepenhausen 1833 selbst gezeichnete, zweite Version der Vita Raffaels mit einem Schwerpunkt auf die römischen Jahre (s. Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen, Nr. 51b) in zwei späteren Auflagen: Berlin/ Göttingen, Gebrüder Rocca, (1835) und Berlin, Ernst Wasmuth, 1878 sowie von Giovanni Volpato nach Leonardo der Kupferstich "Modestia et Vanitas".
Piloty, Ferdinand
Köpfe zwei lesender Heiligen aus dem "Tod Mariae" auf dem Wettenhausener Altar
Los 6357
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
188€ (US$ 195)
Köpfe von zwei lesenden Heiligen aus dem "Tod Mariae" auf dem Wettenhausener Altar.
Lithographie auf Bütten nach Martin Schaffner. 24,7 x 28,8 cm (Blattgröße). (1810). Winkler 965 8.4.
Das Blatt aus den "Oeuvres Lithographiques" stammt aus der achten Lieferung und zeigt zwei lesende Heilige aus dem von Martin Schaffner (1478/79 - 1546/49) gemalten Wettenhausener Altar in der alten Pinakothek. Pilotys Köpfe erreichen durch die Isolation eine bestechende Ästhetik, die sich so auf dem Gemälde kaum finden lässt. Ausgezeichneter Druck mit Rand. Leicht fleckig und angestaubt, geringe Knickspuren, sonst gut.
Hess, Heinrich Maria von
Drei schwebende Engel mit dem Jesuskind und den Passionswerkzeugen
Los 6358
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 260)
Drei schwebende Engel mit dem Jesuskind und den Passionswerkzeugen.
Federlithographie auf Velin. 17,5 x 18,5 cm (Darstellung), 31,4 x 23,3 cm (Blattgröße). (1817). Dussler S. 72,1, Winkler 328, 1 I (von II).
Vor Tilgung der Signatur. Prachtvoller Druck mit Rand, links und unten mit dem Schöpfrand. Etwas fleckig und stockfleckig, geringe Knickspuren, Sammlerannotationen in Bleistift am unteren Rand, sonst in guter und originaler Erhaltung. Mit dem Blindstempel des Kunstvereins München.
Scheffer von Leonhardshoff, Johann Evangelist
Skizzenblatt mit Selbstbildnis, Köpfen und Kompositionsstudie
Los 6359
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 846)
Skizzenblatt mit Selbstbildnis, Köpfen, Karikaturen und Kompositionsstudie "Einzug Christi in Jerusalem".
Feder in Braun, Bleistift, verso: Wäscherinnen in Bleistift. 11,4 x 18 cm. Diverse eigenh. Bezeichnungen, u.a. unten links "Liebe Cäcilie gutes Kind meiner Seele" sowie unten rechts "Schefferibus / sempre Alegro e condento". Um 1820/21.
Beim Kopf rechts unten handelt es sich um Scheffers wiederkehrenden Johannes-Typus, der häufig - die Namensgleichheit legt es nahe - in Verbindung mit einem Selbstbildnis auftritt. Dass ein gewisser Selbstbezug besteht, legt zudem die italienische Bezeichnung unter dem Profil nahe, die sich mit "Schefferibus / immer heiter und zufrieden" übersetzten lässt - ein erstaunliches Zeugnis von Lebensbejahung, wenn man bedenkt, dass der junge und gesundheitlich ohnehin fragile Künstler in Rom an Tuberkolose erkrankte und in wenigen Jahren von der Krankheit dahingerafft wurde. Aufgrund des Zitates mit Bezug auf die Cäcilia-Tragödie ist anzunehmen, dass das Blatt in Scheffers letzten Lebensjahren entstand, als er sich in Hinblick auf sein monumentales Hauptwerk "Der Tod der hl. Cäcilie" intensiv mit dem Leben der Heiligen auseinandersetzte. Der "Einzug Christi in Jerusalem" dürfte dagegen laut Michael Krapf ein Skizze zu einer letzten, nie ausgeführten Arbeit sein.
Provenienz: Antiquariat Peter Oertel, Bremen (1980).
Literatur: Michael Krapf: Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff detto il Raffaellino. 1795-1822. Ein Beitrag zur Romantik in Wien, Salzburg 2016, Kat. 290 und 329 (doppelt verzeichnet).
Antiquariat Peter Oertel, Die deutsche Romantik und ihre Folgen, Bremen 1980, Kat. 28.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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