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Lot 2510, Auction  120, Le Corbusier, 1 Brief und 1 Zeugnis

Le Corbusier
1 Brief und 1 Zeugnis
Los 2510

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

Details

"Je respecte beaucoup M. Tessenow"
Le Corbusier (d. i. Charles-Edouard Jeanneret-Gris), schweizerisch-franz. Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Maler und Möbeldesigner (1887-1965). 1 eigh. Brief und 1 eigh. Zeugnis m. U. "Le Corbusier". Zus. 2 S. auf 2 Bl. Gr. 4to. Paris 26.VII.1933 und 12.IX.1934.
An die Architekturstudentin Léonie Behrmann in Berlin, der er ein Volontariat anbietet. "... Au moment de partir du voyage je régulaire mon courrier demeuré en retard. Je m'excuse de repondre tardivement à v. lettre du 29 juin ... Ce que vous me dites est très intéressant. Je ne demande pas mieux de pouvoir vous êtes utile. Si vous désirez poursuivre les études, vous pouvez venir travailler comme volontaire à partir du 15 Septembre. - Vos études chez Tessenow doivent avoir été excellentes. Je respecte beaucoup M. Tessenow ...". - Ein Jahr später erhielt sie ihr Zeugnis, wieder handschriftlich und von Le Corbusier zweimal signiert: "Certificat. - Je certifie que Mlle Léonie Behrmann architecte de Berlin a travailli dans notre atelier depuis le 15 Septembre 1933 (ces derniers temps plus irregulièrement). Mlle Behrmann s'est acquittée de ses tâches avec beaucoup d'intéret, ... de persévérance et de qualités. Nous lui souhaitons la meilleure chance dans sa carrière d'architecte ...". - Der Architekt Heinrich Tessenow (1876-1950), Hochschulprofessor in Dresden und Berlin, war einer der wichtigsten Vertreter der sog. Reform-Architektur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. - Der Brief mit unterlegten Faltenrissen, z. T. ursprünglich auch unter Verwendung von Tesafilm; das Zeugnis nur leicht geknittert. - So früh und eigenhändig selten.

Lot 2511, Auction  120, Leistikow, Walter, 2 Briefe + Beigabe

Leistikow, Walter
2 Briefe + Beigabe
Los 2511

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Leistikow, Walter, Maler und Graphiker des Impressionismus, Angehöriger des Friedrichshagener Kreises, Mitbegründer des Deutschen Künstlerbundes(1865-1908, starb durch Selbstmord). 2 eigh. Briefe m. U. "Walter Leistikow". Zus. 31/2 S. Doppelbl. Mit 1 eigh. Umschlag. Kl. 4to. Charlottenburg 16.IV. und Berlin 31.VIII.1903.
An Dr. Ferdinand Mainzer in Berlin. "... Dürfen wir - während unserer Reise - Ihnen telephonieren lassen, falls (was der Himmel verhüten möge) hier irgend ein Krankheitsfall vorfallen sollte? Sollte also irgendetwas mit Gerda, oder meiner Mutter, die an ziemlich hochgradiger Herzerweiterung leidet, los sein, dann möchten wir Sie per Telefon bitten und Sie senden dann vielleicht Dr. Klein her nach dem Rechten zu sehen. Es ist für uns eine so grosse Beruhigung zu wissen dass wir auf Ihre Unterstützung rechnen dürfen ... heut Abend dampfen wir ab [16.IV.1903] ... Wir sind in der neuen Wohnung und harren der Kinder, die da kommen sollen. Dürften wir Sie bitten, sobald es Ihre Zeit erlaubt, herauszukommen, meine Frau möchte gern mit Ihnen Rücksprache nehmen ..." [31.VIII.1903]. - Beiliegend eine (etwas defekte) Ansichts-Postkarte von Anna Leistikow aus Kopenhagen an Frau Mainzer (1902).

Lot 2512, Auction  120, Liebermann, Max, Brief 1893

Liebermann, Max
Brief 1893
Los 2512

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Liebermann, Max, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Impressionismus, Präsident der Preuß. Akademie der Künste (1847-1935). Eigh. Brief m. U. "Max Liebermann". 12/3 S. Doppelblatt mit Monogramm "ML" im Briefkopf. 8vo. Wildbad 17.VII.1893.
Dankt einem Kunstschriftsteller, der ihm zwei Exemplare einer Broschüre übersandt hatte. "... die mir natürlich sehr gefällt. Ist sie doch quasi 'Fleisch von meinem Fleische'. - Übrigens gab sie Veranlassung zu einer kleinen Geschichte, die zu drollig als daß ich sie Ihnen vorenthalten könnte: Vor ein paar Tagen frägt mich die uralte Excellenz v. Simson - der Reichstagspräsident par excellence u. dito Bildungsphilister - über den Inhalt Ihrer Brochüre, die ich ja - da sie in der Vossischen annoncirt war 'mit einem Briefe an M. L.' - kennen müsse. Ich erwiderte, daß ich sie noch nicht gelesen, da Sie mir dieselbe wohl zu schicken versprochen hätten, aber ich sie noch nicht erhalten. Nachdem er sich eine Viertelstunde in Gemeinplätzen über alte und neue Kunst ergangen, entläßt er mich huldvoll, wie eine Excellenz eben das zu thun pflegt, mit dem Gefühl, mich unendlich ausgezeichnet zu haben, da er mich einer Ansprache gewürdigt. Er hatte sich schon zum Weggehn erhoben - bei seinen 82 Jahren keine leichte Sache - als er mir ganz geheimnißvoll sagt: 'Nun noch eine Frage: Glauben Sie wirklich an die Zukunft der neuen Kunst?' Tableau ...". - Eduard von Simson (1810-1899) war von 1871 bis 1874 Präsident des Deutschen Reichstags. - Als Adressat des Briefes und Autor der genannten Broschüre käme vielleicht Arno Holz in Frage: Die 2. Folge seiner Schrift "Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze" erschien 1893 als Broschüre.

Mackensen, Fritz
Brief 1917
Los 2513

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Mackensen, Fritz, Maler, Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede, Direktor der Weimarer Hochschule für Bildende Kunst, Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes (1866-1953). Eigh. Brief m. U. "Fritz Mackensen". 4 S. Doppelbl. Gr. 8vo. Ohrdruf (Thüringen) 6.VI.1917.
An einen Major, wegen des Drucks einer Lithographie. "... Gleich nach meiner Rückkehr aus Frankreich hatte ich Ihnen mitgeteilt, daß unser Drucker eingegangen war, und daß ich Schwierigkeiten hätte, den Stein zum Drucken Ihres Bildes anfertigen zu lassen. Ich fragte deshalb bei Ihnen an, ob Sie einverstanden seien, daß ich die beiden Originale an Ihre Frau Gemahlin schickte und bat um die Adresse derselben, die mir abhanden gekommen war. Ich mochte nicht riskieren, von einem schlechten Drucker die lithographische Zeichnung auf einen Stein abziehen zu lassen, da es vielleicht oder wahrscheinlich schlecht geworden wäre und dann auch das Original verdorben wäre. - Nun habe ich Ihrer Frau Gemahlin die beiden Zeichnungen durch mein Sekretariat schicken lassen. Hoffentlich machen sie Ihrer Frau Gemahlin etwas Freude ...". Teilt mit, dass er im September 1916 zum Major der Kavallerie befördert worden, aber neben seinen militärischen Aufgaben Direktor der Weimarer Kunsthochschule geblieben sei.

Marcks, Gerhard
Brief 1947
Los 2514

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Marcks, Gerhard, Bildhauer und Graphiker, Lehrer am Bauhaus, in der NS-Zeit als "entartet" diffamiert (1889-1981). Eigh. Brief m. U. "Gerhard Marcks". 1 S. Auf gelb-grünlichem Bütten. Quer-gr. 8vo. Hamburg 15.IV.1947.
An Herrn Müller-Linow. "... Ich bin mit allem einverstanden! Auf den Wein freue ich mich kindisch und bitte, falls ich nicht da bin, ihn meinem Sohn Christof zu überlassen. (ich verreise morgen für cca 10 Tage.) An Herrn Dr. Tintelnot glaube ich geschrieben zu haben - ich stelle ihm meine Zeichnungen gern zur Verfügung ...". - Der Kunsthistoriker und Zeichner Hans Tintelnot (1909-1970), ein bedeutender Barockforscher, war zu dieser Zeit Dozent in Göttingen und wurde später Ordinarius für Kunstgeschichte in Kiel. - Gelocht.

Matisse, Henri
Brief 1947 an Louis Aragon
Los 2515

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Matisse, Henri, franz. Maler und Graphiker, einer der Hauptmeister der frz. Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jhdts (1869-1954). Eigh. Brief m. U. "H Matisse". 2 S. Quer-8vo. O. O. 8.I.1947.
An eine Freundin, wohl Elsa Triolet, die Ehefrau des ihm befreundeten kommunistischen Schriftstellers und Surrealismus-Mitbegründers Louis Aragon (1897-1982), die er zunächst um Rat bittet, wie er sich ein Verjüngungs-Serum des ukrainischen Mediziners Alexander Bogomoletz (1881-1946) verschaffen könnte und kommt dann auf Louis Aragon zu sprechen. "... J'espère voir bientôt notre cher Louis dont la santé doit certainement d'améliorer. - Je suis toujours cloitré à cause de la température, je voudrais bien être a Vence ... Ne prenez pas la peine de me répondre, Lydia vous téléphonera dans 2 ou 3 jours pour savoir si vous ... voyez quelqu'espoir pour obtenir ce médicament qui doit faire merveille." - Offenbar rechnete Matisse mit Aragons vielfältigen Beziehungen zur Sowjetunion. Die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Bogomoletz in Kiew durchgeführten Zelltherapien und Verjüngungskuren mit einem aus Tierblut gewonnenen Serum, die viel Aufsehen erregten, selbst von Stalin angewandt wurden und Bogomoletz Orden und Medaillen eintrugen, gelten heute als pseudomedizinische Methode ohne wissenschaftlich nachweisbaren Erfolg. - Kleiner Faltenriss.

Lot 2516, Auction  120, Matisse, Henri, Künstler-Postkarte 1953

Matisse, Henri
Künstler-Postkarte 1953
Los 2516

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

- Eigh. Künstler-Postkarte m. U. "H. Matisse". 4 Zeilen. Auf der Schriftseite einer Postkarte mit der farbigen Reproduktion des Matisse-Gemäldes "Jeune fille en robe blanche". O. O. 31.X.1953.
An das (nicht genannte) Ehepaar Louis und Elsa Aragon. "Merci pour votre cheval roux - Amitié à vous deux H. Matisse".

Lot 2517, Auction  120, Nadar, Brief 1905

Nadar
Brief 1905
Los 2517

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Nadar (d. i. Gaspard-Félix Tournachon), Photograph, Karikaturist, Schriftsteller und Luftschiffer (1820-1910). Eigh. Brief m. U. "Nadar". 11/2 S. Doppelbl. mit rotem Monogramm "N" und dem Wahlspruch "Quand même" im Briefkopf. Kl. 8vo. Paris 3.II.1905.
An eine "chère enfant". "... On interdit les sorties au médiocre état de santé de mes tout à l'heure 85 ans. - À mon gros regret de ne pouvoir aller à vous, j'écris à Madame votre Maman de demander à Madame votre Institutrice l'autorisation de vous envoyer prendre toutes les fois qu'il ne vous sera pas trop désagréable de vous retrouver avec des vieilles gens qui seront très heureux de vous avoir. Nous vous avons gardé de Marseille le meilleur souvenir et vous aimons tout plein ...". - Von 1895-1909 hatte Nadar ein Atelier in Marseille.

Nadar
Brief mit Umschlag
Los 2518

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Nadar". 1 S. Mit einem von Nadar beschrifteten und signierten Umschlag. 8vo. Paris 28.IX.1907.
An eine "chère enfant". "... Nous venons d'arriver et de repondre à la lettre de votre Maman. Assistez nous bien vite vous même pour parler de vous. Le mieux si vous n'êtes trop gourmande, est de nous toucher à midi devant la cotelette de l'amitié ...". - Beiliegend ein wohl als Umschlag verwendetes Fragment eines eigh. Briefes von Nadar mit seiner Unterschrift (Cannes 27.I.1904). Darin heißt es u. a.: "... de la plus fidèle, obstinée amitié; - entr'autres lorsque, me sachant dans mon eternelle bataille et lorsque lui-même commençait les affaires, il m'envoyait spontanement quelques millions de francs, représentés par sa signature - et dont mon moindre retard à l'échéance pouvaît tuer dans l'oeuf tout le rêve dont il a su si intelligemment ...". - Gebrauchsspuren; mehrere Faltenrisse unauffällig unterlegt.

Preetorius, Emil
Sammlung von Autographen und Drucken
Los 2521

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Preetorius, Emil, hervorragender Graphiker, Illustrator, Buchgestalter, Bühnenbildner, Kunstsammler und Kunstschriftsteller (1883-1973). Sammlung von Manuskripten, Autographen, Gelegenheits-Graphiken und Drucken von Aufsätzen und Vorträgen. 1912-1973.
Reichhaltiges Material aus dem Schaffen des Künstlers. Vorhanden: 1 eigh. Albumblatt mit einer Porträt-Karikatur in Federzeichnung. 20.4.1912. - 5 eigh. Briefe (Tinte u. Bleistift) m. U. "Emil", "P." oder "Emil Preetorius". Meist adressiert an Auguste Oesterreicher ("Gusti") in München. - 8 eigh. Postkarten, davon 1 mit kolorierter Federzeichnung ("Männchen" machender Dackel, der zum Geburtstag gratuliert) und kolorierter Schriftgestaltung. Meist adressiert an Gusti Oesterreicher bzw. Johanna Hirth. - 2 Porträtfoto-Postkarten mit Text bzw. Widmung auf der Rückseite. - 2 eigh. Postkarten von Preetorius' Ehefrau Hanna. - 4 teils umfangreiche, stark korrigierte und bearbeitete Manuskripte zu Vorträgen: I. Handschriftl. Konzept zur Ansprache bei der Eröffnung des 1. Internationalen Bibliophilen-Kongresses am 29. Mai 1959 im Münchener Cuvilliés-Theater (wurde wegen Preetorius' Erkrankung nicht gehalten). 5 Bl. - II. Durchgehend stark korrigiertes Typoskript zum Festvortrag nach seiner Wahl zum Präsidenten der Gesellschaft der Bibliophilen am 29. Mai 1960. 25 Bl. - Beiliegend ein bibliophiler Sonderdruck des Vortrags. - III. Durchgehend stark korrigiertes Typoskript eines Aachner Festvortrages (1963 bei Piper in einer Preetorius-Anthologie gedruckt). 27 Bl. - IV. Fragmente eines Vortrags über moderne Kunst. 8 Bl. - Mit Begleitbrief des Bibliophilen Rudolph Adolph in München (1973). - 5 Exemplare (3 Druck-Varianten, 2 von Preetorius signiert) der Menu-Karte zur Jahresfeier 1925 der Gesellschaft der Bibliophilen im Münchener Cherubim-Palast. - 7 Exlibris (1 Dublette). - 1 Einband-Probedruck - 2 Ausstellungs-Kataloge mit 2 Plakat-Entwürfen. - 7 Drucke von Aufsätzen und Vorträgen des Künstlers. - 3 Zeitungsausschnitte sowie weitere Beilagen.

Preller, Friedrich
Signiertes Gutachten
Los 2522

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Preller, Friedrich (d. Ä.), Maler, Lehrer an der Weimarer Akademie (1804-1878). Eigh. Gutachten m. U. "Friedrich Preller". 5 Zeilen. - Auf einer eigh. Anfrage m. U. von Adolf Schöll (1805-1882), dem Direktor der Kunstanstalten in Weimar. 1 S. 4to. Weimar 16.IV.1858.
Schöll übersendet Preller Zeichnungen der Söhne von drei Weimarer Honoratioren (Müller, Stickel, Riemann), welche die Kunsthochschule besuchen möchten und bittet den Künstler zu beurteilen, in welche Klasse die Schüler aufgenommen werden könnten. Preller antwortet: "Von den drei aufzunehmenden Schülern, dürfte Riemann in die I Classe zu nehmen sein. Die beiden andern gehören zu den vielen Schwächlingen der II. Classe". - Kleiner Fleck am unteren Rand.

Purrmann, Hans
Brief an Tilla Durieux
Los 2523

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Purrmann, Hans, Maler, Graphiker und Kunstschriftsteller (1880-1966). Eigh. Brief m. U. "Hans Purrmann". 2 S. Doppelblatt. Kl. 4to. O. O. 2.I.1922.
An die Schauspielerin Tilla Durieux, die ihm Freikarten für eine Theatervorstellung hatte zukommen lassen. "... Es drängt mich Ihnen zu sagen, wie sehr mir Ihr Spiel Eindruck machte, mich in Rührung versetzte, und mich bis heute ganz erfüllt hat. Erstaunlich was Sie aus einer solchen Rolle zu machen fähig sind, ihr Menschlichkeit und Tiefe geben können, es schien mir ganz große Kunst! Die einen großen Schein von Schönheit gab! - So ohne sichtbare Formel, ohne Manier, so viel und so wenig naturalistisch, ein Rembrandt bringt mich nicht schöner in seinen Bann! - Anbei das Stück, die Kunst kennt doch keine Entschuldigungen! Alle Achtung, welchen Weg zur Freiheit Sie führen können! ...".

Retzsch, Moritz
Signiertes Manuskript
Los 2525

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Retzsch, Moritz, Dresdener Zeichner, Radierer und Maler, Akademie-Professor (1779-1857). Eigh. Manuskript m. U. "Moritz Retzsch". 1 S. Gr. 4to. O. O. (1832).
Ausführliche Beschreibung eines allegorischen Bild-Inhalts oder eines "Lebenden Bildes". "Der Menschengeist in kindlicher Unwißenheit auf die Erde gebannt, sitzt auf einer Sphinx sich lehnend über das Räthsel des Lebens nachsinnend, deßen Phisionomie (das abgewendete Gesicht der Sphinx) sich eben so wenig wie deßen von Nebel umhülltes Oberhaupt deutlich erkennen läßt; er ist betroffen vom Anblick des Todes und des Verbrechens (der von der davon schlüpfenden Schlange zu seinen Füßen so eben gemordete unschuldige Sänger) und schmerzhaft ergriffen vom Begriff der Vergänglichkeit; denn das Symbol des Reizenden u. Schönen - die Rose welckt und verblüht in seiner Hand. Der Wind entblättert sie u. die kurze Freude an ihrem Anblick verwandelt sich in Trauer u. Wehmuth. Neßeln u. Disteln wuchern auf kargem, steinigtem, sumpfigem Boden umher, - da entschlüpfen von ihm wahrgenommen zwei bunt u. leicht beschwingte Tagfalter ihren auf den Blättern der Distel befestigten Hüllen ...". - Das Blatt ist von anderer Hand datiert: "Weinberg [das Retzschgut in Oberlößnitz?] den 31 Juli 1832." - An den Rändern geknittert; die ehemals durchgetrennte Querfalte alt unterlegt.

Lot 2527, Auction  120, Schadow, Johann Gottfried, Bescheinigung 1827

Schadow, Johann Gottfried
Bescheinigung 1827
Los 2527

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Schadow, Johann Gottfried, Bildhauer und Graphiker, Hauptmeister der Berliner Klassik, Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor (1764-1850). Eigh. Bescheinigung m. U. "Dr Schadow" als Akademie-Direktor. Gedrucktes Formular mit eigh. Eintragungen. 1 S. Quer-4to. Berlin 12.V.1827.
"Königliche Academie der Künste. - Dem Ferdinand Schrader wird hiermit der Unterricht in der Chir. Skelett-Classe ertheilt ... Lehrer Herr Bürde ...". - Der Maler, Kupferstecher, Lithograph und Modelleur Friedrich Leopold Bürde (1792-1849), Sohn des Dichters Samuel Gottlieb Bürde und Schwager der Opern-Primadonna Anna Milder-Hauptmann, konzentrierte sich etwa ab 1820 auf Pferdemalerei und spezialisierte sich ab 1841 als Tier-Modelleur. - Graues Papier, gering stockfleckig.

Lot 2529, Auction  120, Schwind, Moritz von, Empfehlungsschreiben 1870

Schwind, Moritz von
Empfehlungsschreiben 1870
Los 2529

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Schwind, Moritz von, Maler und Zeichner der Spätromantik, schuf zahlreiche berühmte Fresken in Deutschland und Österreich (1804-1871). Eigh. Signatur "Moritz v. Schwind" unter einem Gutachten der Bayerischen Akademie der Bildenden Künste; dieses geschrieben und mitunterzeichnet von dem Philosophen und Ästhetiker Moritz Carrière (1817-1895) als Sekretär der Akademie. 1 S. Doppelblatt mit lithogr. Briefkopf, der fast die ganze obere Hälfte einnimmt. Folio. München 12.IV.1870.
Die Akademie "bezeugt hierdurch ihrem seitherigen Schüler Polack Johann ... dass es für dessen künstlerische Ausbildung von außerordentlichem Werthe sein würde, wenn er ungefähr ein Jahr lang eine auswärtige Kunstanstalt, vielleicht in Paris, besuchen könnte, und die Akademie erlaubt sich daher ihn seinem Regimente auf das dringendste zu dem Zwecke zu empfehlen, daß er von den Herbstexercitien dieses Jahres dispensirt werden möge ...". - Dekoratives Blatt.

Skarbina, Franz
Brief an eine Dame
Los 2531

Zuschlag
130€ (US$ 140)

Details

Skarbina, Franz, Berliner Maler und Graphiker des Impressionismus (1849-1910). Eigh. Brief m. U. "F. Skarbina". 2 S. Doppelblatt. 8vo. (Berlin) 13.XI. o. J.
An eine Redakteurin. "... Wollen Sie mich morgen in der Redaktion freundlichst entschuldigen, ich möchte gern meinen Besuch auf Dienstag verlegen, da ich morgen so sehr dringend bei Prof. Eilers an meiner Platte ätzen muß u. ausserdem Mittags eine Aufforderung von A. v. Werner zu einer akadem: Conferenz habe; es wird ein 'fürchterlich' besetzter Tag für mich werden, da der Damen-Aquarell-Abend noch hinzu kommt; - dieser 'langathmige' Satz spricht schon sehr dafür. - Sind wir aber am Donnerstag lange geblieben!!! Sie sind aber schuld daran, warum war es so wundervoll! ...".

Struck, Hermann
6 Autographen
Los 2532

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Struck, Hermann, dt.-jüd. Maler und Graphiker, besonders bedeutend als Radierer, emigrierte als engagierter Zionist 1923 aus Berlin nach Palästina (1876-1944). 13 Autographen. Deutsch und hebräisch. Verschied. Formate. 1891-1942.
3 eigh. Briefe und 10 eigh. Postkarten sehr unterschiedlicher Art. 6 Postkarten (4 maschinenschriftlich) sind an seinen Freund Albert Katz, genannt Jossel, in Stuttgart gerichtet: "... Ich freue mich sehr, dass Dir das Graphische Werk so gut gefällt. -Ich bin furchtbar an der Arbeit und habe an die Waschlappen ganz vergessen gehabt! Vergiss nicht, recht viel Leute zu Misrachi zu bekehren und Abonnenten für die Jüdische Presse zu sammeln [Berlin 2.X.1919] ... Hoffentlich habt Ihr einen guten hebräischen Lehrer gefunden. - Schreibe mir, wie Dir die Jüdische Presse gefällt [5.XI.1919] ... Heute will ich Dir aber was feines mitteilen: Ich habe mich mit Fräulein Streisand verlobt! ...". - 2 Karten in hebräischer Sprache; 2 sind von Struck mit orientalischen Motiven druckgraphisch illustriert. 1 Karte (Haifa 1926) - mit einem lithogr. Selbstporträt Strucks - ist an den Kunsthistoriker Johannes Sievers in Berlin gerichtet und enthält den Text: "Mein Dank, der ist unendlich! / Gern zeig' ich mich 'erkenntlich'. - Hermann Struck". - Seinem Freund Gronemann in Berlin empfiehlt Struck 1924 den Illustrator Max Fabian: "... als der beste Illustrator für Tohu wabohu erscheint mir mein alter Freund Max Fabian ... Er war als Soldat im Osten und kennt sehr gut die in Betracht kommenden Milieus seiner Vaterstadt Berlin" [15.X.1924]. - Mit einem Feldpostbrief schickt der Unteroffizier Struck ("Presseabteilung Oberbefehlshaber Ost") einen "östlichen Diwan" an einen "Herrn Doktor": "Ich würde mich freuen, wenn er sie zum Verweilen einladen würde" [5.XI.1916]. Vielleicht das mit Herbert Eulenberg herausgegeben Buch "Skizzen aus Litauen, Weißrussland und Kurland. 60 Steinzeichnungen. Georg Stilke, Berlin 1916". - 1 Brief papierbedingt in schlechtem Zustand, 1 Postkarte gelocht, 2 Postkarten unfrisch, 1 stärker fleckig.

Lot 2536, Auction  120, Tuaillon, Louis, Postkarte an Reinhard Piper

Tuaillon, Louis
Postkarte an Reinhard Piper
Los 2536

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Tuaillon, Louis, Berliner Bildhauer und Medailleur, hoch berühmt für seine "Amazone zu Pferde", Mitglied der Berliner Sezession und des Deutschen Künstlerbundes, Professor an der Berliner Kunstakademie, Ehrendoktor der Universität und Ritter des Ordens pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (1862-1919). Eigh. Postkarte m. U. "L. Tuaillon". 1 S. Wilmersdorf bei Berlin (26.III.1910).
An den Verleger Reinhard Piper in München. "... Zur Reproduktion der Amazone bedarf es keiner Erlaubnis meinerseits. Das Werk steht auf einem öffentlichen Platz - es können demnach beliebig Abbildungen gemacht werden. In jedem Falle erkläre ich mich einverstanden mit der Publikation in Ihrem Buch ...". - Eine Nachbildung der "Amazone" steht heute im großen Tiergarten in Berlin.

Lot 2537, Auction  120, Ury, Lesser, Brief an Isidor Landau

Ury, Lesser
Brief an Isidor Landau
Los 2537

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Ury, Lesser, Maler und Graphiker, berühmt für seine impressionistischen Berliner Straßenszenen (1861-1931). Eigh. Brief m. U. "Lesser Ury". 1 S. Kl. 4to. (Berlin) o. J.
An Herrn Landau. "... Könnte ich nicht durch Ihre große Freundlichkeit 2 Billette zum Metropol Theater für Mittwoch bekommen - vielleicht 2 Orchester Fauteil [!], wenn auch hintere Reihe. Ich würde sehr dankbar sein ...". Der Adressat könnte der Berliner Theaterkritiker Isidor Landau sein, der beste Beziehungen zu den meisten Theatern hatte. - 2008 wurde offenbar der Folgebrief an Landau versteigert, in dem Ury beklagt, dass er an der Kasse die beiden versprochenen Karten nicht bekam.

Lot 2538, Auction  120, Vogel von Vogelstein, Carl Christian, Brief 1860

Vogel von Vogelstein, Carl Christian
Brief 1860
Los 2538

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Vogel von Vogelstein, Carl Christian, Maler, bedeutender und vielbeschäftiger Porträtist, Hofmaler und Akademieprofessor in Dresden (1788-1868). Eigh. Brief m. U. "C. Vogel". 1 S. Doppelblatt. 8vo. Dresden 26.VI.1860.
"Herrn Dr. von Anderson empfiehlt sich Unterzeichneter allerbestens und bittet um die Ehre nächsten Donnerstag halb 3 Uhr in seinem Atelier oder im Garten, mit einigen Freunden den Caffe zu trinken. Baron Richthofen, Dr. Trautmann mit den Uebrigen freuen sich im voraus Herrn Dr. wieder zu sehen ...".

Zille, Heinrich
Postkarte an Hermann Frey
Los 2539

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Zille, Heinrich, Berliner Zeichner und Graphiker, glänzender Darsteller des "Kleine-Leute"-Milieus (1858-1929). Eigh. Künstler-Postkarte m. U. "H. Zille". 11/4 S. (Charlottenburg bei Berlin 24.V.1914).
An seinen Freund, den höchst produktiven Librettisten, Bühnenautor, Artisten und Vortragskünstler Hermann Frey (1876-1950, "Immer an der Wand lang"). "... Leider waren wir bei Ankunft Ihres Briefes nicht zu Hause, wir waren bei der kranken Schwiegermutter. Nun wirds wohl vor Pfingst. nichts mehr werden mit unserem Zusammenkommen. Aber sorgen Sie doch dafür, aber nicht bei der Hitze ins Theater! ...". - Die farbig illustrierte Bildseite der Karte mit dem Titel "Gruß aus A. Landré's Weißbierstube" zeigt ein von Zille gemaltes buntes Treiben in einem Gartenlokal mit "Wursthalle", das auf der Textseite der Karte im Druck erklärt wird: "Teil des 5 m. lg. Original Tempera Wand Gemäldes, das sich in Landré's Weißbierstube, Charlotten- Ecke Schützenstraße befindet". - Seltene Farb-Reproduktion eines Zille-Wandgemäldes. - Kleiner Einriss am oberen Rand; die Adresse mit kleinem Papierklebrest.

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