Britische Naturforscher des 19. Jhdts, vor allem Botaniker und Zoologen. 78 Autographen. 1824-1921.
Meist umfangreiche eigenhändige Briefe aus der Korrespondenz mit Fachkollegen, vornehmlich Professoren in Österreich und Deutschland, vor allem zu Themen der Botanik. Vorhanden: John Ball (irischer Naturforscher, Hochgebirgswanderer und Politiker. 1818-1889. 1 Brief, 1 Postkarte an Eugen von Halacsy in Wien. 1886). - James Bateman (Orchideenforscher. 1811-1897. 3 Briefe an Heinrich Gustav Reichenbach in Hamburg. 1872-1884). - George Bentham (Botaniker. 1800-1884. 4 Briefe in franz. Sprache an Ladislaus Endlicher in Wien. 1831-1838). - Francis Buchanan-White (Entomologe und Botaniker. 1842-1894. 1 Brief. 1889). - George Cheetham Churchill (Geologe und Botaniker. 1822-1906. 1 Brief, 2 Postkarten an v. Halacsy und v. Wettstein in Wien. 1889-1890). - Charles Baron Clarke (Mathematiker und Botaniker in Indien und im britischen Kew. 1832-1906. 6 Briefe, davon 2 an Eduard Hackel, 4 an Dr. A Zahlbrucker. 1889-1905). - Edward Connold (Naturforscher, veröffentlichte mehrere Bücher über Wucherungen an Pflanzen. 1862-1910. 4 Briefe an Alfred Nalepa in Wien. 1901). - John Edward Gray (Zoologe und Botaniker. 1800-1875. 1 Brief an Stephan Ladislaus Endlicher. 1841). - R. P. Greg (über Meteoriten. 1 Brief. 1860). - Allan Octavian Hume (Ornithologe, wirkte 33 Jahre in Indien. 1829-1912. 1 Brief an Eduard Hackel. 1904). - Maxwell Tylden Masters (Botaniker. 1833-1907. 10 Briefe. 1876-1906). - John Taherne Moggridge (Botaniker und Zoologe, Insekten- und Spinnenforscher. 1842-1874. 2 Briefe. 1871-1872). - M. Moggridge (Botaniker[in?] in South Kensington. 2 Briefe, 1 Manuskript mit Pflanzennamen. 1877-1878). - Fred W. Moore (Botaniker, Leiter des Bot. Gartens bei Dublin. 7 Briefe, meist an H. G. Reichenbach. 1884). - Eleanor Anne Ormerod (Entomologin, forschte über Schad-Insekten, Trägerin mehrerer Preis-Medaillen und des Ehrendoktortitels der Universität Edinburgh. 1828-1901. 6 Briefe, 1 Postkarte an Alfred Nalepa in Wien, ferner ihre Todesanzeige. 1893-1901). - Sir David Prain (schott. Botaniker, ab 1898 Direktor des Royal Bot. Garden in Calcutta, ab 1905 Direktor der Royal Botanical Gardens in Kew. 1857-1944. 6 Briefe und 1 Quittung, alle an Adressaten in Wien. 1906-1921). - William Fox-Strangways, 4. Earl of Ilchester (Diplomat, Geologe, Botaniker und Linguist. 1795-1865. 3 Briefe, davon einer 1841 als Brit. Gesandter beim Deutschen Bund in Frankfurt. 1836-1858). - Sir William Turner Thiselton-Dyer (Botaniker, Professor in Dublin und London, 3. Direktor der Royal Botanical Gardens in Kew. 1843-1928. 3 Briefe. 1884-1895). - George Arnold Walker Arnott, schott. Botaniker, Professor in Glasgow. 1799-1868. 1 Brief. Edinburgh 1824). - Cecil Warburton (Zoologe, Spinnenforscher und Agrarwissenschaftler in Cambridge. 1854-1958. 1 Brief an Alfred Nalepa in Wien. 1901. - Hewett Watson (Botaniker, Arzt und Phrenologe, korrespondierte mit Darwin. 1804-1881. 2 Briefe an H. G. Reichenbach in Hamburg. 1876-1878). - William Watson (schott. Botaniker. 1832-1912. 2 Briefe an H. G. Reichenbach. 1881-1887). - Edward Percival Wright (irischer Arzt, Botaniker und Zoologe. 1834-1910. 4 Briefe an Dr. Albert Grunow. 1880-1889).
Dalberg, Nils, schwedischer Mediziner, Naturforscher und Pflanzensammler, Schüler und Korrespondent Linnés, einer der Leibärzte König Gustavs III. (1736-1820). Eigh. Brief m. U. "N Dalberg". In franz. Sprache. 1 S. 4to. Stockholm 9.VII.1784.
An einen deutschen Mineralogen, dem er im September des Vorjahres Mineralien gesandt, aber keine Antwort erhalten hat, so dass er fürchtet, die Sendung sei verlorengegangen. "... Cependant je viens de Vous envoyer deux caisses sous l'adresse de Mr. Rolffs à Lübec, et j'ai l'honneur de Vous remettre la liste ci-jointe des mineraux contenus dans l'une des dites caisses; ceux de l'autre sont marques dans leurs enveloppes ... On vient de vérifier le soupçon qu'on a eu de la présence d'un nouveau métal dans le Lapis ponderosus. Un élève de Mr. Bergmann en a fait la découverte en Espagne, mais je ne sais pas encore quel nom on donnera à ce métal. - La place de feu Linné à Upsala n'est pas encore remplie; on espère pourtant que Mr. Thunberg ne manquera pas de l'obtenir, étant le seul qu'on peut regarder fait pour cette place ...". - Der Arzt und Naturforscher Carl Peter Thunberg (1743-1828) bereiste im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie für sieben Jahre Ostasien und lebte anderthalb Jahre in Japan. Nach Besuchen in Indonesien und Sri Lanka kehrte er nach Stockholm zurück.
Pflanzen aus Indien
Duthie, John Firminger, britischer Botaniker, Gräser-Spezialist, tätig in Indien (1845-1922). 3 eigh. Briefe und 1 eigh. Postkarte m. U. "J. F. Duthie". Zus. 10 S. Die Briefe mit Briefkopf "Botanical Department, Northern India". Gr. 8vo und quer-8vo. Britisch-Indien 1886-1895.
Aus verschiedenen Orten Britisch-Indiens an Otto Stipp, Direktor des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums der Universiät Wien. Ausführliche Auskünfte über indische Pflanzen und über beiderseitige Versand-Inhalte ("I am now preparing for you a selection Himalayan plants"; 1886). Die Postkarte mit eingedruckter Briefmarke "One and a Half Anna".
Foerster, Wilhelm, Berliner Astronom und Physiker, langjähriger Leiter der Berliner Sternwarte, u. a. Mitbegründer des Astrophysischen Observatoriums in Potsdam und der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (1832-1921). Eigh. Brief m. U. "W. Foerster". 1 S. Doppelbl. Gr. 8vo. Berlin 22.XII.1873.
An eine Exzellenz. "... erlaube ich mir zu einer Sitzung der ordentlichen Mitglieder der Gesellschaft naturforschender Freunde in wichtigen Angelegenheiten derselben auf morgen ... in das Sitzungszimmer der Gesellschaft einzuladen ...". - Dabei: Johann Franz Encke, Astronom, Direktor der Berliner Sternwarte, Professor an der Universität und Sekretär der Akademie der Wissenschaften in Berlin, u. a. Entdecker der Teilung des Saturnrings und des Enckeschen Kometen (1791-1865). Zettel mit eigh. Berechnungen. 1 S. 8vo. (Berlin o. J.). - Eduard Vogel, Astronom und Afrika-Forscher, wurde dort ermordet (1829-1856). Signierte eigh. Notiz auf dem Zettel mit Enckes Berechnungen: "Obiges, vom Herrn Prof. Enke [sic] geschrieben, ist ein Theil der Berechnung der Polhöhe aus zwei Beobachtungen im ersten Vertical. - E. Vogel".
Gilibert, Jean-Emmanuel, franz. Arzt und Botaniker, Professor und Bürgermeister in Lyon, 1775-1783 in Wilna tätig, legte dort und vor allem in Grodno einen bedeutenden botan. Garten an, schrieb zahlreiche Werke über Medizin und Botanik (1741-1814). 3 eigh. Briefe m. U. "Gilibert". Zus. 11 S. 4to. Wilna 1778-1782.
Sehr umfangreiche Briefe an einen befreundeten Botaniker, vermutlich Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817) in Wien. Ausführlich über den internationalen Austausch von Pflanzen und Informationen, lokale botanische Gärten, neue Fachliteratur und viele Themen der Botanik. Am 6. Januar 1782 meldet er Änderungen an der Universität Wilna. Die Regierung habe die Auflösung der bisherigen Einrichtungen angeordnet: "... l'école royale de médicine a été annexée à l'université de Vilna pour laquelle j'ai été nommé professeur d'histoire naturelle, de botanique et de matière médicale ...". Er kehrte jedoch nach Lyon zurück, wo er ab 1783 eine segensreiche Tätigkeit entfaltete, die nur durch eine Flucht während der "Terreur"-Episode der Revolution unterbrochen wurde.
Goethe-Übersetzer. - Martins, Charles, franz. Botaniker und Mediziner deutscher Abstammung, Geologe und Meteorologe, erforschte die Arktis und Nordafrika, übersetzte Goethes naturwissenschaftliche Werke ins Französische und war Professor an der Sorbonne und in Montpellier (1806-1889). Eigh. Brief m. U. "Ch. Martins, Prof. agrégé à la Faculté de Médicine" und Adresse. In deutscher Sprache. 1 S. 4to. Paris 6.V.1839.
An den Botaniker Christian G. D. Nees von Esenbeck (1776-1858) in Breslau. "... Sie waren so gütig mir die Übersetzung von den Abhandlungen meiner Freunde u. Mitarbeiter L. und A. Bravais zu senden; empfangen Sie dafür meinen innigsten Danck. Es hat mich besonders gefreut, daß das Werckchen unter dem Schutze Ihres Nahmens dem deutschen Publicum vorgelegt wird. Mögen Sie auch Hrn. Walpers in meinem Nahmen wegen seiner gelungenen Übersetzung dancken; sie verräth eine völlige Intelligenz der Sache. Unsern Bericht hat er ungemein brauchbahrer gemacht, indem er die citata hinzugefügt. Ich werde Auguste Bravais diesen Sommer in Hammerfest wiedersehen, denn wir fahren abermahls nach Spitzbergen; L. Bravais wohnt in Annonay Dept. de l'Ardeche, wo er als Arzt practizirt. - Haben Sie ... meine Übersetzung von Goethes naturhistorischen Wercken nebst einem Anhang von Turpin nicht empfangen? Der Verleger sagte mir es sey schon seit 8 Monaten an Sie abgegangen. - Ich habe bei Brockhaus und Avenarius eine kleine Dissertation über die microskopische Untersuchung der allula vegetabilis für Sie niedergelegt ... es ist nur eine Arbeit von 8 Tagen für den Concours d'aggrégation ...". - Die anfangs erwähnte, 1839 in der Übersetzung von Wilhelm Georg Walpers erschienene Abhandlung von Louis Bravais ist betitelt: "Über die geometrische Anordnung der Blätter und Blütenstände". - Kleiner Ausriss durch das Öffnen der Versiegelung.
Heidegger, Martin, Philosoph, Professor in Marburg und Freiburg (1889-1976). - Rohden, Wilhelm von, Sohn des Theologen, Sozialpolitikers, politischen Schriftstellers und Gefängnispfarrers Gustv von Rhoden. Mitschrift von Vorlesungen Heideggers in Marburg im Sommer- und Wintersemester 1924/25. Sammelband mit mehreren Manuskripten. 91 Bl., 65 Bl., 29 Bl., größtenteils zweiseitig beschrieben. (Bleistift und Tinte). (Marburg) 1.V.1924 - (Frühjahr 1925).
Zu Beginn der Vorlesung "Philosophische Grundbegriffe bei Aristoteles" zitiert Rohden den Dozenten mit dessen Programm: "Absicht der Vorlesung: Verständnis einiger Grundbegriffe auf dem Wege der Beschäftigung mit dem Text der Abhandlungen selbst ...". Für Beispiele werden verschiedene griechische Philosophen herangezogen. Rohden verfährt nun in seiner Mitschrift so, dass er die linke Seite des Heftes in Stenographie mit dem Bleistift füllt und den Inhalt später auf der rechten Seite mit Tinte ausarbeitet. Ab Bl. 42 benutzt er dann nur noch Stenographie, teilweise auch das Altgriechische. - Am 3.XI.1924 beginnt Heidegger mit der Vorlesung "Interpretation platonischer Dialoge". Rohden füllt noch einmal 4 Seiten und ein eingelegtes Blatt mit deutschem Klartext, dann folgt Stenographie bis zum Schluß. Es enthalten also nur 34 Seiten der Vorlesungsmitschrift deutschen Klartext; diese sind allerdings sehr eng beschrieben, so dass doch eine relativ große Textmenge vorliegt. - Zwischengebunden sind 6 Bl. eines altgriechischen Textdruckes mit dem handschriftl. Vermerk "Nur für Unterrichtszwecke! Nr. 10" und dem Stempel des Philosophischen Seminars Marburg. Dieser Text ist auf dem breiten Rand von Rohden handschriftlich kommentiert. - An das Ende des Bandes sind gegenläufig noch einmal 29 Bl. gebunden, auf denen sich Rohden mit Kapiteln des Alten Testaments beschäftigt. - Zu Rohden und Heidegger in Marburg siehe auch Nr. ...
Hooker, Sir Joseph Dalton, der große engl. Botaniker, Weltreisender, mit Darwin eng befreundet, 20 Jahre lang Direktor der Royal Botanic Gardens in Kew (1817-1911). 4 eigh. Briefe m. U. "Jos. D. Hooker". Zus. 81/3 S. 3 Briefe mit blindgepr. Wappen "Royal Gardens Kew". 8vo und kl. 8vo. Kew 1876-1909.
An Botaniker-Kollegen über Bestimmung, Angebote und Vorkommen von Pflanzen (Transsylvanien, China), wobei auch "Baron Hugel's Collection" angesprochen wird. - Der österreichische Diplomat, Naturforscher und Hortologe Carl von Hügel war Begründer der Österreichischen Gartenbaugesellschaft und Namensgeber des Wiener Hügelparks, wo sich auch sein Denkmal befindet. - Beiliegend ein Schriftstück mit Stempel "Horticultural Society", das von anderer Hand "W. J. Hooker" bezeichnet ist. - Der erste Brief etwas fleckig.
Humboldt, Alexander von, Naturforscher, Universalgelehrter, Weltreisender (1769-1859). Eigenhändige Beschriftung m. U. "Humboldt" auf dem Deckel eines sechseckigen Pappkästchens mit grünem und braunem Bezug. 5,5 x 13,5 cm. Warschau, Mai 1830.
Behälter einer ehemaligen kleinen Steinsammlung als Andenken an die Erstbesteigung des Ararat (Türkei). "Sommet de l'Ararat / roches recueillies par Mr. Parrot donné par Sa Ma[jes]té l'Imperator de Turquie / Varsovie Mai 1830 - Humboldt". - Dem Dorpater Physikprofessor Johann Jakob Friedrich Wilhelm Parrot (1791-1841) war 1829 die Erstbesteigung des Ararat gelungen. Einen kleinen Teil seiner abgelieferten Steinproben hatte ihm offenbar der Sultan als Andenken überlassen. - Die Schrift durch Gebrauch des Kästchens leicht verwischt. - Sehr ungewöhnliche Humboldt-Reliquie.
Lenz, Oskar, dt.-österr. vielfach dekorierter Afrika-Forscher, Mineraloge und Geologe, führte von 1874 bis 1887 drei Afrika-Expeditionen durch (1848-1925). Wohl eigenhändiges Manuskript zu seinem Buch "Wanderungen in Afrika" mit eigh. Signatur "Oskar Lenz" unter den "Vorbemerkungen". 10 unpag. Bl., 247 pag. Bl., einseitig beschrieben. 4to (21,5 x 17 cm). Lose Blätter, die Kapitel jeweils in Umschlägen mit handschriftlichen Farbstift-Angaben für den Druck. Prag, Januar 1895 (Datierung des Vorworts).
Henze III, 217. Kainbacher III, 241. Vgl. Embacher 186. – Von Oskar Lenz offenbar als Druckvorlage hergestellte und vollständige eigenhändige Reinschrift (aber mit vielen Korrekturen und Verbesserungen) des Manuskripts für das 1895 von der Wiener Literarischen Gesellschaft verlegte Buch "Wanderungen in Afrika". Die einzelnen Kapitel behandeln unterschiedliche Gebiete, Themen und Aspekte des Kontinents Afrika auf Grund von Lenz' vielfältigen Reisen und Erfahrungen. Seine eingehenden, sehr informativen Schilderungen von Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt, Einwohnern, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen im Inneren Afrikas sind sachlich, aber ohne Unterdrückung seiner Meinung zu ethnischen Gegebenheiten und problematischen Zuständen. Sehr kritisch sieht er die Rolle der Araber in Afrika. Durch die Fülle persönlicher Erlebnisse ist das Werk bei aller Absicht neutraler Information eine spannende, unterhaltsame Lektüre. Am Schluß der Vorrede wird Henry Drummond zitiert: "Es gibt ein europäisches Produkt, das für Afrika gefährlicher werden kann, als der ärgste Araber und Sklavenhändler, das ist der Mann, der kein Herz hat; der vergißt, daß die Völker Afrikas nur Kinder sind; dessen niedriger Sinn in dem neu erschlossenen Welttheil nur einen Boden sieht für Gewinnsucht, für Ruhmsucht, für Herrschsucht!" - Zuweilen kleine Randläsuren; insgesamt ordentlich erhalten.
Lindley, John, engl. Botaniker, führender Orchideen-Experte, Professor in London, Mitglied der preußischen und der bayerischen Akademie der Wissenschaften, gilt als "Vater der modernen Orchideenkunde" (1799-1865). 4 eigh. Briefe m. U. "John Lindley". Zus. 9 S. Gr. 4to und 8vo. London 1839-1840.
An verschiedene Kollegen. Ein Brief an Joseph Franz von Jacquin (1766-1839)in Wien, ein anderer an Stephan Ladislaus Endlicher (1804-1849), ebenfalls in Wien. Am 9. Nov. 1839 schreibt Lindley - mit Briefkopf "Horticultural Society of London" - an Jacquin: "Sir, The Royal Committee having resolved to form in the Society's Garden as extentive a collection as possible of all plants used in Medicine, the Arts, and for Economical purposes, not Agricultural, and I am desired to solicit your kind assistance and to say that the Society will be much obliged to you for any communication, you may favour as with. As we shall be glad to have duplicates of every thing pray do not hesitate about sending us common things under the impression that we may already possess them ...". - Der Brief an Endlicher (18.III.1840; Jacquin war 1839 gestorben) besteht außer Gruß und Unterschrift nur aus einer sehr umfangreichen, 4 Quartseiten füllenden Liste lateinischer Pflanzennamen, vielleicht ein Bestandsverzeichnis der "Horticultural Society". - Die beiden anderen Briefe ebenfalls in botanischen Angelegenheiten. - Beiliegend zwei Orchideen-Namen in Lindleys Handschrift.
Fröbels engster Mitarbeiter
Middenhoff, Wilhelm, bedeutender Reformpädagoge, enger Mitarbeiter Friedrich Fröbels, Mitbegründer und Leiter der berühmten Lehranstalt in Keilhau bei Rudolstadt, auch Mitbegründer des ersten deutschen Kindergartens (1793-1853). Eigh. Albumblatt m. U. "W Middenhoff". 6,3 x 9,7 cm. Goldschnitt. Keilhau 30.III.1842.
Achtzeiliges Gedicht, geschrieben für den Schüler Hugo von Ketelhodt bei dessen Abschied von Keilhau, und bestimmt für dessen kleine Stammbuch-Kassette (rosafarbene Kassette mit Goldprägung und Rückentitel "Stammbuch"), die noch vier weitere Blätter aus Keilhau enthält, darunter mit längerem Text ein Blatt mit der Unterschrift des Pädagogen Wilhelm Herrmann (Keilhau 20.III.1842). Ferner ein kleiner Umschlag mit Pflanzenresten und eine größere Anzahl leerer Blätter mit Goldschnitt. - Zu den prominenten Unterzeichnern eines Projekts zur Einrichtung eines "deutschen Kindergartens" (1843) gehörte auch "Frau Vicekanzlerin Johanne Louise Therese von Ketelhodt, geb. Scheller, zu Rudolstadt". - Sehr selten.
Murr, Christoph Gottlieb von, Nürnberger Universalgelehrter, als Zollbeamter tätig, schrieb zahlreiche literatur-, kunst-, zeit- und kulturhistorische Werke und gab Zeitschriften heraus (1733-1811). Eigh. Brief m. U. "C. G. von Murr". 11/2 S. Doppelbl. Gr. 4to. Nürnberg 29.VII.1774.
An einen Herrn, wohl in Paris. "... Ew. Hochedlen habe ich schon längst mit einem Buche aufwarten wollen, von dem Sie vor etlichen Jahren das Manuskript vom Hrn. von Mechel aus Basel erhielten, um es Hrn. Basan zu zeigen. Ich habe es nachher sehr stark vermehrt, u. hoffe, daß es Künstlern u. Liebhabern der schönen Künste gute Dienste thun werde ...". - Fügt in einer Nachschrift an: "... Ich bin so frey, Ew. Hochedlen zu bitten, Inlagen gütigst bestellen zu lassen. Sollte etwas an Sie für mich gesandt werden, so ersuche, es gelegentlich an Hrn. von Merz zu übermachen, der auch dabey anfallende kleine Spesen denenselben vergüten wird. - Lebt wohl Hr. Mariette noch? Giebt er gar nichts von seinen herrlichen Schätzen heraus?" - "Hrn von Mechel": der Baseler Kupferstecher und Kunsthändler Christian von Mechel (1737-1817). - "Hrn Basan": der Pariser Kupferstecher und Kunsthändler Pierre-François Basan (1723-1797). - "Hr. Mariette": der Pariser Kupferstecher, Sammler und Kunstkritiker Pierre-Jean Mariette (1694-1774). Er starb sechs Wochen nach dem Datum des vorliegenden Briefes; zu dem im nächsten Jahr erfolgten Verkauf seiner Sammlung von Zeichnungen und Kupferstichen erschien ein Katalog. - Selten.
Owen, Richard, brit. Mediziner, Zoologe, Anatom, Physiologe und Paläontologe, schuf den Begriff "Dinosauria", Superintendent der naturgeschichtl. Sammlung des British Museum und erster Direktor des Natural History Museum (1804-1892). Eigh. brief m. U. "Richard Owen". 1 S. Doppelblatt. 8vo. (London), Royal College of Surgeons, 22.II.1834.
An den britischen Zoologen Thomas Bell (1792-1880), dem er einen Katalogband sendet. "... Will you allow this volume to be added to your library in the name of the Author?, and with his best wishes, and thanks for many kindnesses received ...". - Owen, der mit der Katalogisierung der gigantischen Sammlung Hunter betraut war, hatte 1833 den ersten Band der "Physiological Series" herausgebracht.
Paul Wilhelm, Herzog von Württemberg
Brief an den Ornithologen Brehm
Los 2415
Zuschlag
280€ (US$ 301)
Paul Wilhelm, (Titular-) Herzog von Württemberg, bedeutender Naturforscher, bereiste Nord- und Südamerika, residierte auf Schloß Mergentheim, wo er seine riesige naturwissenschaftliche Sammlung aufbewahrte (1797-1860). Eigh. Brief m. U. "Paul Wilhelm Herzog von Württemberg". 61/2 S. Mit Adresse und Lacksiegel. Gr. 4to. Königsbronn 28.IX.1846.
An den Pfarrer und berühmten Ornithologen Christian Ludwig Brehm in Renthendorf, den Vater des noch berühmteren "Tierleben"-Autors Alfred Brehm. Umfangreicher Brief über ornithologische Themen. Zunächst bedauert er, dass er aus Termingründen wieder nicht an der Versammlung der Ornithologen teilnehmen könne, da er am 1. Oktober "unfehlbar" in Stuttgart sein müsse, und fährt dann fort: "... Im Laufe d. Jahres erhielt ich viele seltene und gute Vögel, auch manchen Europäer von denen ich bisher nur mangelhafte Exemplare besaß ...". Berichtet dann ausführlich über seine Neuerwerbungen und Besichtigungen, wobei er fast alle Vögel nur mit ihren zoologischen Namen nennt. Er beschreibt die Tiere und vergleicht sie öfter mit den Exemplaren, die er von Brehm kennt. Da er jeweils die Herkunft nennt, läßt sich auf seine vielfältigen Reisen und die ihn beliefernden Händler schließen. Der Brief bietet ein guten Einblick in Paul Wilhelms gründliche Kenntnisse und den Eifer, mit dem er seine naturwissenschaftlichen Sammlungen förderte. - Das Adressblatt durch Öffnen der Versiegelung beschädigt, wobei auch die Unterschrift Paul Wilhelms betroffen ist.
Pestalozzi, Johann Heinrich, der große Schweizer Pädagoge (1746-1827). Eigh. Brief m. U. "Pestalozzi". 1 S. 8vo. O. O. (Empfangsvermerk: 7.II.1795).
An Herrn Escher, wohl Hans Caspar Escher vom Glas (1769-1847). "... Es war mir unmöglich Sie noch einmal zu besuchen - über die bewußte Sache schreibe ich Ihnen noch einen förmlichen Plan. verzeihen Sie meine Freiheit ...".
Posselt, Ernst Ludwig, fruchtbarer badischer Historiker und Publizist des 18. Jhdts, Herausgeber des "Wissenschaftlichen Magazins für Aufklärung" und der "Europäischen Annalen", starb in Heidelberg durch Selbstmord (1763-1804). Eigh. Brief m. U. "Posselt Dr.". 3 S. 4to. Gevesbach bei Rastatt 2.X.1792.
Überaus devoter Brief an einen "Obristen", dessen Sohn er offenbar früher unterrichtet hatte. "... Euer Hochwohlgebohren höchstverehrliche Zuschrift ... welche die mir gantz unschätzbaren Gesinnungen Dero Gewogenheit gegen mich zu meiner größten, lebhaftesten Rührung so stark ausdrükt, veranlaßt mich, daß ich 2 Exemplare meiner Geschichte Gustafs III an des Herrn Hertzogs und der Frau Hertzogin Hertzogliche Durchlauchten, jedes mit einem besondern Schreiben, an Eure Hochwohlgebohren, zu hochgeneigtester Uibergabe an Ihro Durchlauchten, anzuschliesen mir die Freiheit nehme. Nur meine wärmste Devotion für Eure Hochwohlgebohren und meine festeste Uiberzeugung von Dero ausnehmenden Gewogenheit für mich mögen diese meine Zudringlichkeit rechtfertigen. - Mit dem größten Vergnügen habe ich die Nachricht von dem Ersten Vorschritte Eurer Hochwohlgebohren hofnungsvollen und liebenswürdigen Herrn Sohnes auf der Laufbahn der Ehre vernommen ...". Mit der Nachschrift: "in Eile, da hier Alles voll Allarms wegen eines Uiberfalls der Frantzosen bei Speier ist." - Bevor sich Posselt, mit einer markgräflichen Pension ausgestattet, ganz seinen vielen historischen Veröffentlichungen widmete, war er Professor am Karlsruher Gymnasium und Geheimsekretär des Markgrafen gewesen, später mit den Titeln eines Legations- und eines Hofrates. "P. verstand seine historischen Stoffe mit Fachkenntniß und Geschick zusammenzutragen und denselben durch eine geistvolle Behandlung und glänzende Sprache einen wirksamen Reiz zu verleihen; dieses Talent einer gewandten lebendigen, jedoch stilistisch zuweilen eigenartigen Darstellung war verbunden mit einem reichen, besonders auch auf das classische Alterthum gegründeten historischen Wissen, mit ausgedehnten geographischen, statistischen und staatsrechtlichen Kenntnissen" (ADB). - Die Verhaftung seines Freundes, des Generals Moreau, mit der Anklage wegen Hochverrats sowie Posselts unglückliche häusliche Verhältnisse verdunkelten sein Gemüt, so daß er sich schließlich in Heidelberg durch einen Sturz aus dem Fenster das Leben nahm.
Rau, Karl Heinrich, badischer Nationalökonom, Agrarwissenschaftler und liberaler Politiker, Erzieher des Prinzen Friedrich von Baden, langjähriger Professor in Heidelberg, Empfänger zahlreicher Orden und Ehrungen (1792-1870). Eigh. Brief m. U. "K H Rau". 4 S., eng beschrieben. Doppelblatt. Gr. 8vo. Heidelberg 26.IX.1862.
Umfangreicher Brief an den Staatsrechtler und Rechtshistoriker Hermann von Schultze-Gaevernitz. Entschuldigt sich zunächst ausführlich, daß er sich seit einem halben Jahr nicht für Schulzes Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag bedankt habe. "... Die Zahl der eingekommenen Schreiben war nämlich ansehnlich und ich hielt es für nöthig, den wissenschaftlichen Corporationen zuerst zu danken, was natürlich nicht in kurzen Briefen geschehen konnte. Da andere Geschäfte während dessen fortliefen, so waren die Osterferien zu Ende, ehe alle Schreiben jener Art abgeschickt waren, und es begann ein Semester, in dem ich dergestalt gedrängt war, daß ich öfters eine Reihe von Wochen hindurch keinen Jubel-Brief schreiben konnte. Unser Universitätsleben bringt es mit sich, daß wir nur zu den 2 Ferienzeiten recht frei und leicht athmen können ... Die zahlreichen Beweise von Wohlwollen aus der Nähe und Ferne haben mir jenen Tag, der begreiflich auch sehr ernste Gedanken hervorrief, auf eine höchst wohlthuende und unvergeßliche Weise verschönert. Diese gütige Gesinnung vieler hochgeachteter Männer bildet eine Lebenserrungenschaft, über die ich mich in vollem Maaße freuen kann ... Ich erkenne es dankbar an, daß die Last der Jahre sich mir noch weniger als manchen Anderen fühlbar gemacht hat, aber unfühlbar ist sie doch nicht. Nach dem Schluß der Vorlesungen bedurfte ich einer Erholung, die ich mit meiner Frau im östlichen baierischen Gebirge suchte und auch fand. Wir brachten 1/2 Monat in Reichenhall zu, wo meine Frau mit gutem Erfolge Salzbäder nahm - ein recht angenehmer, empfehlenswerther Ort. Auch Salzburg u. a. Orte wurden besucht ... [Johann Caspar] Bluntschli hat bis jetzt das Privatrecht bei Seite gelassen, um ganz in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten. Er wird gerne gehört. Er hat auch dieß mit [Robert von] Mohl gemein, daß er nicht gerne bloß lehren, sondern auch thätig nach außen wirken will, wobei es denn freilich nicht so friedlich hergeht, wie im Kathederleben, und der Parteiführer auf das Empfangen und Austheilen von Püffen gefaßt sein muß. Die staatlichen Angelegenheiten sind wieder recht verworren und unerquicklich. Man merkt es den Würzburgern und Wienern an, daß sie den Zwiespalt in Berlin und die daraus entstehende Schwäche mit geheimer Freude betrachten und sich deßhalb mehr herausnehmen. Möchte doch der redliche und wohlgesinnte König dieß einsehen! ...". Berichtet dann noch Verschiedenes über die Heidelberger Kollegen [Karl Bernhard] Stark, [Carl Joseph Anton] Mittermaier und [Conrad Franz] Roßhirt. - "Zwiespalt in Berlin": der Verfassungskonflikt um die Heeresreform und die Absicht des Königs, abzudanken, was durch Bismarck verhindert werden konnte, der drei Tage vor dem hier vorliegenden Brief zum Ministerpräsidenten ernannt worden war.
Röntgen, Wilhelm Conrad, Physiker, Nobelpreisträger, revolutionierte die ärztliche Diagnostik durch Entdeckung der Röntgenstrahlen (1845-1923). Eigh. Briefkarte m. U. "W. C. Röntgen". 1 S. Quer-8vo. München 22.XII.1922.
An ein "Fräulein Gretchen". "Ich wollte immer einmal zu Ihnen kommen, um mich mündlich bei Ihnen zu bedanken für die schönen Alpenveilchen, die manche Tage meinen Schreibtisch schmückten; ich kam aber nicht dazu und befürchte Sie heute nicht zu Hause anzutreffen ... Gesegnete Weihnachten wünsche ich Ihnen und hoffe, dass Sie das neue Jahr mit Muth antreten, wie es der Jugend geziemt ...".
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