Rühmkorf, Peter, Schriftsteller, bedeutender Lyriker, Essayist und Pamphletist (1929-2008). Eigh. Manuskript. 74 S. auf 73 Bl. Mit dem eigenhändig beschrifteten Umschlag mit Absender. Gr. 8vo und folio. Hamburg (1977).
Notizen, Auszüge und Anmerkungen bei der Lektüre des Buches von Christian Enzensberger, "Literatur und Interesse. Eine politische Ästhetik mit zwei Beispielen aus der englischen Literatur (München 1977), zum Zweck einer Rezension. Die Substanz der umfangreichen Aufzeichnungen erschien dann als Buchbesprechung im November 1977 in der "Zeit" Nr. 49/1977. Die hier vorliegende handschriftliche Materialsammlung dazu übersandte er einem Interessenten mit einem hier ebenfalls vorhandenen eigenhändigen Begleitbrief, in dem es heißt: "... es hat etwas gedauert, erst war ich im Urlaub, dann drangen Termine massiv auf mich ein, u. a. Besprechung Christian Enzensberger 'Literatur und Interesse - eine politische Ästhetik' - da liegen hier nun die (handschriftlichen) Notizen bei ...". - Aus den flüchtig geschriebenen, schwer leserlichen Texten, deren Blätter mehrmals von 1 an (z. B. 1-25) nummeriert sind, ist bei oberflächlicher Prüfung nicht eindeutig zu erkennen, ob es sich ausschließlich um Notizen für diese Rezension oder auch noch zu anderen Themen handelt. - Beiliegend ein Abdruck von Rühmkorfs Besprechung aus der "Zeit" und eine Rezension von Ulrich Greiner aus der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu demselben Buch.
"Tröstungen in der Verbannung"
Savoye, Joseph, dt.-franz. Schriftsteller, Jurist, oppositioneller Journalist und Politiker, wanderte nach Verfolgung in Deutschland nach Frankreich aus und war 1848 Gesandter der Französischen Republik in Frankfurt a. M. (1802-1869). 4 eigh. Briefe m. U. "Savoye". In deutscher Sprache. Zus. 12 S. Gr. 8vo und kl. 8vo. Paris und Frankfurt 1843-1848.
Größtenteils umfangreiche Briefe an die Redaktion der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" mit Beschwerden und Kritik an Artikeln, verbunden mit Savoyes Kommentaren zu aktuellen Zuständen und Zeitfragen. Am 15. November 1843 schreibt er aus dem Pariser Exil: "Wundern Sie sich nicht, ... einen Brief von meiner Hand zu erhalten. Ich habe nicht leichten Sinn genug, um mich über den Verlust wackrer Freunde und den wohlwollenden Verkehr schätzbarer Leute ohne weiteres zu trösten, und die Sophismen meiner Eigenliebe sind mir dafür nur ein sehr schlechter Ersatz. Meine Verbindung mit der Allgem. Zeitung, die Sie mit einer eben so verdienstlichen als schneidigen Gewandheit, und einer das Beste erstrebenden Beharrlichkeit leiten, die alle Rechtlichen mit Hochachtung für Sie erfüllen muß, meine Verbindung mit Ihnen gehört zu den Tröstungen, die mir in der Verbannung gegönnt wurden; ich werde sie nur dann aufgeben, wenn Sie es durchaus wollen. Ich begreife jetzt, nach Monaten, besser warum Sie meine beiden Aufsätze 'über Gutzkow in Paris u. 'deutsche Litteratur in Frankreich, Marnier etc.' nicht aufgenommen haben; aber darum weil ich es begreife, will ich es auch aussprechen. - Daß Ihnen Frankreich in diesem Augenblick nicht das wichtigste Land in Europa ist, kann ich mir denken, daß Sie keine politischen Artikel von mir aus Paris erwarten, weiß ich, und ich habe weder Lust noch Liebe dazu. Aber der Stoff zu diesen Mittheilungen, die Ihnen sonst willkommen waren, und die dem Zeichen = [offenbar eine Art Signatur bei anonymen Aufsätzen Savoyes] ehemals ... eine günstige Aufnahme verschafften, ist nicht ausgegangen, ich möchte es versuchen, den Faden wieder anzuknüpfen ...". Übersendet einen Aufsatz "zu jenen schönen Studien, die den Charakter der Völker in ihrer Sprache zu ergründen suchen".
Im Februar 1844 sendet er einen 51/2 Seiten langen Brief über seine politische Haltung und Gesinnung, beginnend: "Wie in aller Welt kommen Sie dazu, mein lieber Herr, mir von Communismus zu sprechen? Haben Sie in meinen Einsendungen während langer Jahre davon je eine Spur bemerkt? Ja, allerdings, ich halte noch immer an meiner politischen Überzeugung früherer Jahre, was aber hat die mit dem Communistenwesen gemein?" Es folgen lange staats- und gesellschaftsphilosophische Betrachtungen.
Am 19. August 1848 (mit dem seltenen Briefkopf "République française. Légation des France à Francfort") bittet Savoye um die Aufnahme einer "Berichtigung, und zwar, wenn ich um diese Gefälligkeit bitten darf, an der Stelle der gewöhnlichen Correspondenz-Artikel im Blatte selbst. Dabei kann ich, in Berücksichtigung meines langjährigen freundlichen Verkehrs mit der A. Z. nicht umhin, mich bitter über die mißliebige Annahme einer so durchweg grundlosen Beschuldigung, über die Verbreitung so leichtsinniger Verdächtigung zu beklagen. Kaum sind es 2 Wochen her, daß ich dem H. Kolb [Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung] persönlich, in vertrautem Gespräch, die offene Lauterkeit und die ehrliche Absicht meiner Stellung in Frankreich dargelegt habe; soll ich annehmen daß derselbe der oberflächlichen Bezichtigung eines Pariser Correspondenten mehr Glauben schenkt als meinem ehrlichen Worte? ...". - In einem kleinen Briefchen an Dr. G. Rolle beklagt sich Savoye über ein anderes Thema: "Ich schreibe Ihnen ... mit wahrer Betrübniß. Wer in aller Welt hat so gegen Meyerbeer schreiben können, wie im Brief vom 1. Februar ... steht? Ist es nicht niederschlagend und schmerzlich zu lesen daß deutsche Blätter ihre edelsten Vertreter so in den fremden verunglimpfen? Ich betheure Ihnen die Wahrheit meiner Erwiderung und kann sie durch Namen und Thatsachen belegen. Vergönnen Sie mir die Aufnahme derselben, ich hoffe Sie werden sie in der Form würdig und unverletzend finden ...". - Interessante Briefe eines Emigranten, der schließlich in England starb, ohne dauerhaft nach Deutschland zurückgekehrt zu sein.
Schönlank, Bruno, Lyriker, Dramatiker, Roman- und Hörspielautor mit politisch-sozialdemokratischer Tendenz, galt als "Arbeiterdichter", zeitweilig der Spartakus-Gruppe nahestehend, emigrierte 1933 in die Schweiz (1891-1965). Eigenhändiges, signiertes Manuskriptblatt mit 2 Gedichten sowie eigh. Brief mit zweimaliger Unterschrift "Bruno Schönlank". Zus. 6 S. Kl. 4to. Schmira bei Erfurt 2.I.1920.
Die Gedichte sind betitelt "Rotes Leuchten, fliege auf!" (20 Zeilen) und "Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg" (30 Zeilen): "Wir brauchen Beide nicht zu nennen. / Sie sind in unsrer Herzen Brennen, / Im Flattern unsrer roten Fahnen, / In unsrer Menschheit Zukunftsahnen. / Und liegt die Welt in Not und Schwären, / Sie muß sich dennoch neu gebären. / Aufstehn der Namenlosen Scharen, / Die ihnen gleich uns Blutsaat waren ..." (etc.). - Der ausführliche Brief meldet der prominenten Schauspielerin Tilla Durieux, die seine dramatische Produktion freundschaftlich begleitete (kurz vorher war Schönlanks Kinderbuch "Sonniges Land" mit Illustrationen von George Grosz im Verlag von Tillas Ehemann Paul Cassirer erschienen), die Fertigstellung seines Dramas "Brennende Zeit", dessen Manuskript er offenbar beifügte: "... Mein Kindlein ist zur Welt gekommen. Am 23. December kam ich nach hier und ich brütete wie eine brave Gluckhenne. Ich verließ mein Zimmer kaum. Aus dem Haus bin ich überhaupt nicht gekommen. Nun ist es da - / das Drama, / die Tragödie / das Mysterienspiel / oder wie ich es sonst nennen soll. Ich weiß es nicht recht und möchte Sie recht herzlich zur Gevatterin bitten ... Ich habe mich anfangs sehr an meinem Kind gefreut. Der Vaterstolz! Nun kommt schon die Reaction. Was soll ich mit ihm anfangen, wenn ihm die Mutter fehlt. Breiten Sie also bitte die Arme aus, und herzen und küssen Sie das Kindlein, denn Sie trugen zu einem großen Teil dazu bei. Denn Sie gaben mir in den schönen Stunden so wundervolle Anregungen ... ich habe mich auf das Äußerste beschränkt, aber meinen Chor habe ich doch hineingeschmuggelt, mais tout petit ... dann gaben Sie mir noch Eines: und das war das Allerschönste: Vertrauen in mich. Nun möge es der Himmel gut meinen mit dem Drama. Schreiben Sie mir bitte möglichst bald, denn ich brenne wie meine 'Brennende Zeit' auf Nachricht von Ihnen ... Noch eines: Ich möchte gern wissen, ob es noch einer besonderen 'Gebrauchsanweisung' für das Stück bedarf. Ich meine, es ergibt sich bald alles von selbst ...". - Der Hinweis auf den Chor verrät Schönlanks Vorliebe: bis 1954 verfasste er noch 9 weitere Chorwerke. - Beide Teile gelocht. - Selten.
Schreyer, Lothar, expression. Schriftsteller, Lyriker, Dramaturg, Maler und Graphiker, Bauhaus-Meister (1886-1966). "Franziskus. Gedichte". Zunächst handschriftlich hergestellte, im Umdruckverfahren vervielfältigte Gedichtsammlung nebst angehängtem Werkverzeichnis. Mit eigenhändig beschriftetem, zweimal signiertem und datiertem Vortitel. Zus. 14 Bl., einseitig beschriftet. Gr. 8vo. Kartonierter, orangefarbener Umschlag (leichte Knickspuren) mit Fadenheftung. O. O. 1927.
"An meine Freunde I. - Februar 1927. Lothar Schreyer" (eigenhändige Beschriftung des Vortitels, am oberen Rand nochmals datiert und signiert:) "am 29. Juli 1927. Lothar Schreyer". - Diese frühe Ausgabe nicht bei Raabe 268,9, wo nur ein 12seitiges Heft "Dichtungen" (Berlin-Lichterfelde 1928) angegeben ist, während unsere Sammlung Vortitel und 9 Seiten Gedichte sowie einen Zwischentitel und 3 Seiten Werkverzeichnis, insgesamt 14 Seiten, umfasst. Das Verzeichnis lieferbarer Schriften und Graphiken nebst Preis-Angaben für Interessenten nennt "Manuskripte", "Linoleumschnitte", "Öffentliche Vorträge im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht", "Öffentliche Vorträge in den Lehrstätten Der Weg", "Rundfunk Deutsche Welle (1300): Fünf Vorträge: Kunst und Erziehung"; alle Texte "im Umdruckverfahren vervielfältigt". - Wie auch andere Expressionisten wandte sich Schreyer in späteren Jahren der christlichen Mystik zu. - In dieser Form sehr selten.
Mit dem "Abt Jerusalem"
Stammbuch eines Jura-Studenten in Helmstedt und Göttingen. 74 Bl., davon 100 S. beschrieben oder illustriert. Brauner Lederband d. Z. (etwas berieben) mit reicher floraler Vergoldung auf Rücken und beiden Deckeln, Rückenschild "Andenken zur Freundschaft", Buntpapier-Vorsätzen und Goldschnitt. Quer-gr. 8vo. 1787-1794.
Trotz recht kurzer Zeitspanne ein dicht beschriftetes Stammbuch, das den Inhaber zuerst am 10. September 1787 in Helmstedt anzeigt, wo dann auch die allermeisten Eintragungen stattfinden. Ein Jahr später, im September 1788, erfolgt eine Vielzahl von Beiträgen, nicht nur in Helmstedt, sondern auch in Schöningen, Marienthal und Braunschweig. In Helmstedt schreiben sich die Jura-Professoren Christian August Günther (1758-1839), Ernst Ludwig August Eisenhart (1762-1808) und Albert Philipp Frick (1733-1798) ein, in Braunschweig am 17. Okt. 1788 der berühmte Theologe Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Abt des Klosters Riddagshausen und in der Literatur der Aufklärung prominent vertreten (1709-1789). Ansonsten finden sich zwar viele Träger berühmter Namen in dem Stammbuch, aber jeweils nur Verwandte der prominenten Personen: ein Graf Hardenberg; Wilhelm Friedrich und Otto Chr. Gleim (Göttingen 22.IX.1789); C. A. Kestner (Helmstedt 1788); diverse Verwandte des großen Braunschweiger Hofbaumeisters Carl Theodor Ottmer: August, Sophie, Auguste, Wilhelmine und ein F. W. Ottmer in Marienthal (August als Prior), ein J. F. S. Ottmer in Schöningen (alle im Sept. 1788); zwei Familienmitglieder Abich aus Schöningen und Braunschweig erinnern an Ottmers Ehefrau Clementine Abich. - Sogar aus England stammende Studenten sind in Helmstedt vertreten, die Pope und Dryden zitieren. - Bei vielen Beiträgern hat der Inhaber des Stammbuchs den weiteren Lebensweg notiert. - Das Vorhandensein von nur 2 unbedeutenden Blumen-Aquarellen als einzige Illustrationen kann daran liegen, dass etliche Blätter irgendwann entnommen worden sind; stellenweise ist die Schrift verblasst, so auch beim Register am Schluß. Dennoch interessantes Stammbuch mit schönem Einband.
- des Pharmazeuten C. F. Niese in Meißen. 149 Bl., davon 76 S. beschrieben oder illustriert. Mit 12 Aquarellen, 1 Sepia-Zeichnung, 1 kolor. Umissradierung und 1 Seidenstickerei auf Satin. Quer-gr. 8vo. Weinroter Lederband d. Z. (etwas beschabt) mit goldgepr. floralen Bordüren und Eckfleurons auf beiden Deckeln, reicher Rückenvergoldung und grünem Rückenschild "Pour l'amitié" (dieses defekt), Stehkantenvergoldung und Goldschnitt. Vorderer Spiegel mit goldgepr. Monogramm "C. F. N.", hinterer Spiegel mit goldgepr. Jahreszahl "1802". 1799-1820.
Die Eintragungen, z. T. von Pharmaziestudenten oder Apothekern, vorwiegend in Meißen, ferner Dresden, Herzberg, Freyberg, Krakau, Finsterwalde und anderen kleinen Orten. Unter den z. T. sehr feinen aquarellierten Federzeichnungen ein reizendes Stillleben mit roten und weißen Johannis- und Himbeeren (signiert Joh. Heinrich Knöbig), ferner die Spitze des Meißener Stadtturms mit Schaulustigen auf der Plattform (aquarellierte Federzeichnung von Johann Gottfried Lotze) sowie ein Blumenbouquet mit Schmetterling. Eine Sepiazeichnung zeigt eine Landschaft mit einem Paar unter einem Ruinen-Torbogen; eine sehr fein kolorierte Ansicht zeigt ein Schloß mit Park, im Vordergrund Spaziergänger. Die Ansicht eines von Bäumen flankierten Denkmalsockels ist in Seidenstickerei ausgeführt. Ein Aquarell mit Mars und Minerva stammt von einem Trittelwitz aus Moskau. - Leider erhebliche Erhaltungsmängel: durchgehend etwas fingerfleckig und z. T. unfrisch; die Sepiazeichnung mit Abriss am Rand; 6 Bl. mit Löchern durch Abreißen von eingeklebten Andenken verschiedener Art; die Ansicht des Schlosses mit Einriss; das letzte Blatt verso mit Stempelspur; einige Bl. entfernt. - Trotz solcher Mängel ein interessantes Meißener Apotheker-Stammbuch mit feinen, kleinen und großen, Blumenaquarellen und einem dekorativen Einband.
- aus einer Familie Knobloch in Breslau. 80 Bl., davon 38 S. beschrieben oder illustriert. Mit 2 Aquarellen, 3 kolor. Kupferstichen und 2 Blumenstickereien. Quer-8vo. Karminroter Halblederband d. Z. mit vergoldeten Deckelbordüren, figürlichen Mittelstücken und Eckfleurons, reicher Rückenvergoldung und grünem Rückenschild "Denkmal meiner Freunde" sowie Goldschnitt. 1820-1826.
Vollständig schlesisches Stammbuch mit Eintragungen von Mitschülern, Freunden und Familienangehörigen in Breslau, Schweidnitz, Koberwitz, Deutschhammer, Strehlitz und kleineren Orten. Ein Aquarell, wohl 1826 in Schweidnitz entstanden, zeigt drei Pfeife rauchende Studenten, sitzend am Tisch in einer ärmlichen Stube mit zwei Betten. Weiterer Buchschmuck sind zwei schöne Blumenstickereien. - Von den drei kolorierten Kupferstichen sind leider zwei durch Oxydation der Bleiweiß-Farbe beeinträchtigt; sonst hübscher Band.
- des Friedrich Rehfeld aus Neuzelle (Kloster-Standort in der Niederlausitz). 92 Bl., davon 66 S. beschrieben. Mit 1 Kalligraphie, 1 getuschten Silhouette (lose beiliegend), 1 kolor. Lithographie (lose beiliegend) und 1 Haarzopf. Quer-8vo. Roter Pappband der Zeit (Rückenkanten zerschlissen) mit Blindprägung im Kathedralstil, Aufdruck "Souvenir" und vergold. Bordüren, grünem Rücken mit goldgepr. Aufdruck "Souvenir"; Goldschnitt. In zeitgenöss. Pappschuber (dieser stark beschabt). 1835-1851.
Die allermeisten Eintragungen 1835 in Neuzelle, wo sich zu dieser Zeit ein Waisenhaus und ein Lehrerseminar befand. 1836-1839 folgen einige Beiträge in Georgenthal, dann noch vereinzelte Nachträge 1842 und 1851 aus anderen kleinen Orten. - Die Silhouette, gefertigt 1835 von Reinhold Schmidt, zeigt vielleicht den jungen Friedrich Rehfeld. Diesem ist auch das Monogramm "F R" gewidmet, das ein Mitschüler aus einem längeren Text in mikroskopisch kleiner Schrift kunstreich geformt hat. - Beiliegend 2 Karteikarten, auf denen der Vorbesitzer das Stammbuch akribisch untersucht und vieles kommentiert hat.
Stammbuch-Kassette eines Studenten Neumeister aus Magdeburg. 43 Bl., davon 53 S. beschrieben oder illustriert. Mit 3 Aquarellen, 1 kolor. Kupferstich, und einer Reihe kleiner Federzeichnungen. Quer-8vo. Lose Bl. mit Goldschnitt in einer braunen Pappdecke d. Z. (etwas bestoßen und beschabt) im Pappschuber d. Z. 1797-1838.
Auf die ersten Eintragungen in Magdeburg folgen Beiträge in Rudolstadt und 1807 in Quittelsdorf, wo sich - ungewöhnlich - auch Neumeisters Ehefrau einschreibt: "Liebe mich, Wie ich Dich! - Deine Frau Dorothee Neumeister." 1809-1810 studiert Neumeister in Jena, wo die Stammbuch- teilweise zu Stammtisch-Blättern werden. Einzelne spätere Blätter stammen wieder aus Rudolstadt und Quittelsdorf, von denen mindestens eines nicht an Neumeister gerichtet ist. - Einige Gebrauchsspuren.
- des August Büttner in Holzminden (Weser). 38 Bl., davon 37 z. T. zweiseitig beschrieben oder illustriert. Mit 1 Aquarellen und 2 Bleistift- und 2 Kohlezeichnungen. Quer-8vo. Lose Bl. in roter HLeder-Kassette d. Z. (etwas beschädigt) mit Deckelprägung und Rückenvergoldung sowie RTitel "Der Freundschaft gewidmet". Holzminden und Gandersheim 1827-1830.
Fast alle Eintragungen entstammen dem Jahr 1830 in Holzminden, dem Gründungsjahr der dortigen Baugewerkschule, so dass anzunehmen ist, dass ein großer Teil der Stammbuch-Beiträger Kommilitonen Büttners an der Bauschule sind. - Eine hübsche Bleistiftzeichnung zeigt eine romantische Wassermühle. - Beiliegend eine Karteikarte mit umfangreichen Bleistift-Notizen des Vorbesitzers zum Inhalt der Kassette.
- eines Heinrich Hinrichs in Bremen und Oldenburg. 93 Bl., davon 88 beschrieben oder illustriert. Mit 1 geschnittenen Silhouette (lose beiliegend), 1 Zeichnung in Grisaille-, 1 in Sepia-Manier, 2 Aquarellen, 1 Federzeichnung und 1 Bleistiftzeichnung. Lose Bl. mit Goldschnitt in roter Halbleder-Kassette in Form eines Albums mit reicher rhombenförmiger Rückenvergoldung und Rückenschild "Denkmal der Freundschaft" sowie doppelten vergold. Deckelfileten mit Eckfleurons. 1830-1846.
Die meisten Eintragungen in Oldenburg, Bremen, Höxter, Emden und Borgholzhausen sowie anderen Städten und Orten Niedersachsens. Ein Aquarell zeigt die "Ruinen der alten Burg Ravensberg von der Nord-West-Seite". In Herford schreibt am 12. April 1839 ein Hermann Schauenburg ein Gedicht von 7 Strophen zu je 4 Zeilen ein. Vielleicht handelt es sich um den 1819 in Bünde (Westf.) geborenen Mediziner dieses Namens, der 1853 einen Band "Gedichte" veröffentlicht hat. - Dekorativer Einband. - Beiliegend 6 Karteikarten, auf denen der Vorbesitzer der Kassette den Inhalt akribisch aufgelistet, untersucht und interpretiert hat.
Sue, Eugène, überaus erfolgreicher franz. Schriftsteller, von großer Breitenwirkung in ganz Europa (1804-1857). Eigh. Brief m. U. "Eugene Sue". 1 S. Doppelblatt mit Adresse. 8vo. (Paris, Nov. 1829).
An Félix de Coysy. "... Je commence d'abord par te remercier de les ... utiles
renseignemens que tu m'as donnés sur mon affaire, j'en ai profité immediatement ...". Bittet ihn um Unterstützung in einer anderen, finanziellen Angelegenheit. "... Je connois bien des juifs, mais ... je ne voudrais payer qu'un intéret honnête, 10 ou 15 tout au plus sous une aussi petite somme ...". - Beiliegend ein Exemplar der von Alexandre Dumas allein herausgegebenen Zeitschrift "Monte-Cristo", das ein Holzstich-Porträt und eine 16 Seiten umfassende Biographie Eugène Sues von Alexandre Dumas enthält. Ferner beiliegend ein Stahlstich-Porträt Sues mit faksimilierter Unterschrift; beide Beilagen in gr. 4to.
Tieck, Ludwig, Dichter und Übersetzer, einer der Hauptvertreter der deutschen Romantik (1773-1853). Eigh. Brief m. U. "L. Tieck". 12/3 S. Gr. 4to. Berlin 28.XII.1847.
Wohl an einen befreundeten Rechtsanwalt, wegen eines Testaments. "Können Sie mich nicht ... auf eine Viertelstunde besuchen? Es bringt mich in Verlegenheit, daß das Testament aus Dresden nicht ankommt. Oder können Sie mir mit zwei Worten schreiben, ob ich ein Recht dazu habe, den Blechkasten nun zu eröffnen, um selbst zu sehen, wie viel er enthält? Ich habe ihn seit lange in einziger Verwahrung gehabt, er war mir eigentlich immer anvertraut. Es ist vielleicht kindisch, daß ich so gewissenhaft bin. In Ihrer Gegenwart wär es mir lieber ...". - Dabei: Friedrich Tieck, Ludwigs jüngerer Bruder, der bedeutende Bildhauer, schuf Büsten zahlreicher prominenter Zeitgenossen (1776-1851). Eigh. Albumblatt m. U. "Friedrich Tieck". 2 Zeilen. Am oberen Rand eines Großquart-Doppelblattes. Berlin 8.III.1841. - Ungenaues Mephisto-Zitat aus Goethes "Faust": "Grau Freund ist alle Theorie, doch grün des Lebens goldner Baum". - Bei diesem Blatt etwas gebräuntes Papier.
Werfel, Franz, Schriftsteller (1890-1945). Eigh. Brief m. U. "Franz Werfel". 4 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. Leipzig 25.VI.1914.
Begeisterter Huldigungsbrief an die Schauspielerin Tilla Durieux, die einen Vortrag über das Wesen des Theaters gehalten hatte. "... leider war es mir bei Ihrem gestrigen Vortrag in Leipzig nicht möglich, Ihnen ganz zu sagen, wie sehr begeistert, ergriffen und einverstanden ich mit Ihren Worten war ... Ich habe noch niemals den Sinn des Theaters und des Schauspielers so verstanden gesehn, wie gestern. Nach allem Schwachsinn, den man in den letzten Jahren zu hören bekam, war für mich Ihre Erklärung zum Theatralischen ein Glück und eine Erquickung. - Es wird ein großer Mut und viel Verwegenheit dazu gehören, dieses herrliche Theatralische, ... Maßlose, erhaben Unnatürliche wieder- oder neu herzustellen. - Aber darf ich mir herausnehmen, Ihnen zu sagen, daß ich in Ihrem Spiel schon das Wesen dessen finde, was ich für den Stil einer neuen Tragödie fordern möchte. - Ich hatte das Glück, Sie ... vor einiger Zeit in Prag in drei Rollen zu sehen, und ich muß gestehn, daß mein Enthusiasmus mich wieder zu einem kleinen Gymnasiasten machte, der bei der Bühnentür wartend Sie nicht anzusprechen wagte. Jetzt aber, nach Ihrem Vortrag bin ich sehr froh, in Ihnen als Schauspielerin eine Parallele dessen zu finden, was ich als Dichter in einer Tragödie erfüllt sehen möchte. Vielleicht kommt wieder die schöne Zeit, wo man etwas wie eine Andromache, Jungfrau von Orleans, Esther, mit der Vorstellung an die Kunst einer Schauspielerin schreiben kann. Unvergessen seien Ihrer Judith, die wunderschönen, den Sinn der Rede im Tiefsten erfüllenden Akzente auf den Worten: Zimbelklang, Paukenschall! Als ich das hörte, hatte ich jene enthusiastischen Tränen in den Augen, die mir sonst nur bei der Aida und dem Troubadour-Finale vergönnt sind ...". Spricht dann von der Freude, "in dieser Welt der unzähligen Isolierungen ein geschwisterliches Wort entdeckt zu haben ...". - Gelocht und mit sehr kleinem Eck-Abriß.
Wildgans, Anton, österr. Schriftsteller, Burgtheater-Direktor (1881-1932). Eigh. Brief m. U. "A. Wildgans". 1 S. (Patent-Faltbrief m. Adresse). Gr. 8vo. Sulz-Stangau bei Kalten Leutgeben (Österreich) 26.XI.1928.
An den Verleger Reinhard Piper in München. "... Ich empfing Ihr liebenswürdiges Schreiben vom 23. d. M., in dem Sie mir das Buch 'Der lachende Gott' von Bruno Brehm ankündigen. Leider befinde ich mich nicht daheim, sondern in einer Heilanstalt, wohin mir Bücher - da mir jede geistige Arbeit dgl. verboten ist - nachgeschickt werden. So werde ich wohl erst nach meiner Heimkehr in den Besitz des Buches kommen und Ihnen dann, woferne eine Lektüre bis dahin möglich sein sollte, über meinen Eindruck von dem Werke berichten. Buchbesprechungen für die Zeitungen schreibe ich nicht ... Den Verfasser dürfte ich übrigens persönlich kennen, wenn er mit einem Artillerieoffizier der ehemaligen k. u. k. Armee identisch ist ...". - Wildgans hat recht: Bruno Brehm war im ersten Weltkrieg Artillerie-Hauptmann.
Zola, Émile, franz. Schriftsteller (1840-1902). Eigh. Brief ohne Unterschrift (Vorsichtsmaßnahme im Exil). 12/3 S. Doppelblatt. 8vo. (Walton on Thames bei London, August 1898).
Seltener Brief aus dem Londoner Exil nach Beginn der berühmten "Dreyfus-Affäre". Wegen seiner öffentlichen Angriffe gegen Justiz und Regierung zu Geld- und Gefängnisstrafe verurteilt, entzog sich Zola der Haft durch Flucht nach London, wo er über ein Jahr verblieb. Der vorliegende Brief ist an seinen(nicht genannten) Verleger und Übersetzer Ernest Alfred Vizetelly (1853-1922) gerichtet, der ihm ein Haus als Asyl besorgt hatte. Schickt eine Reihe von Anweisungen zur Behandlung von Foto-Negativ-Platten. "Prière de remettre à un bon photographe (la maison qui vend les plaques en indiquerait peut-être un) les six boites de douze plaques chacune. Les plaques sont impressionnées, il s'agit donc de les révéler et de tirer ensuite des épreuves. Révéler les soixante-douze plaques. Faire remarquer que ce sont des instantanis. - Tirer ensuite trois épreuves de chaque cliché. Je joins une épreuve tirée à Paris, pour qu'on en fasse de semblables. Elles sont glacées, par le moyen des tôles américaines. Me renvoyer les clichés en les emballant de nouveau dans les boites. Et m'envoyer les épreuves, trois fois soixante-douze, soit deux cent seize, à moins qu'il n'y ait des clichés pas trop mauvais. Je sais qu'une des plaques a vu le jour ...". - Ein Beispiel für die rege Aktivität des Flüchtigen in England, der nicht gewillt ist, seine publizistische Tätigkeit zu reduzieren.
Zweig, Stefan, österr. Schriftsteller (1881-1942). Eigh. Brief m. U. "Stefan Zweig". 1 S. Mit Monogramm "SZ" im Briefkopf. Gr. 4to. Wien 15.I.1912.
An einen Verehrer in Dresden. "... ich war für ein paar Tage unterwegs, die ich - um sie mir doppelt wertvoll zu machen - ohne Briefnachsendung liess. Nun ... eile ich mich, Ihren Wunsch wenigstens teilweise zu erfüllen, indem ich Ihnen ein Gedicht und mein neues Drama sende, das leider für Dresden noch nicht erworben ist, da Geheimrath Zeiss (nicht mit Unrecht) Bedenken gegen die Zweiteilung trägt, die allerdings in Wien und Hamburg durch die Regie klug überwunden wurde. Ein Bild habe ich nicht zur Hand, es folgt gelegentlich. - Ich hoffe sehr, Sie in Dresden einmal zu sehen, ich komme öfters hin, meinen Freund Camill Hoffmann und Paul Wiecke zu sehen und will mich gerne bei Ihnen melden ...". - Das "neue Drama" war Zweigs Schauspiel "Das Haus am Meer"; es wurde in Dresden nicht aufgeführt. Geheimrat Dr. Karl Zeiss war Mitglied der Generaldirektion des Dresdener Hoftheaters, Paul Wiecke einer seiner Schauspiel-Stars. Der aus Böhmen stammende Journalist und Schriftsteller Camill Hoffmann starb 1944 im KZ Auschwitz.
"ein höchst aktives, polemisches Warten"
Barth, Karl, Schweizer ev.-reform. Theologe, hervorragender Religionsphilosoph, Mitbegründer der "Bekennenden Kirche", galt vielen als "Kirchenvater des 20. Jahrhunderts" (1886-1968). Brief m. U. "Karl Barth" (diese mit Bleistift). 12/3 S. Gr. 4to. Bergli bei Oberrieden (Schweiz) 11.IX.1933.
Der berühmte, hochbedeutende Original-Brief an den Theologen Dietrich Bonhoeffer über die Stellung der Kirche im Dritten Reich. Fünf Tage zuvor war der "Arierparagraph" in der evangelischen Kirche in Deutschland für verbindlich erklärt worden. Bonhoeffer hatte daraufhin den oppositionellen Pfarrern den Austritt aus der Kirche empfohlen.
"... Der Bekenntnisentwurf, von dem Sie schreiben [Entwurf des "Betheler Bekenntnisses", eines ersten Glaubensbekenntnisses der oppositionellen Christen in Deutschland], lag Ihrem Briefe nicht bei. Aber auch die Fragen, die Sie sonst stellen, sind ernst genug. Ich habe auch von hier aus Alles verfolgt, was draußen geschehen ist. Soll man nicht fast dankbar sein dafür, dass Alles so energisch einer Krise entgegenzutreiben scheint? Aber freilich bei der Frage: Was dann? kann es einem wohl heiss und kalt werden. Natürlich ist mit dem Beschluss der Generalsynode jene von mir erwogene Möglichkeit wenigstens z. T. Wirklichkeit geworden. Bis zum Ausschluss der Nicht-Arier von der Kirchenmitgliedschaft scheint man ja nicht oder noch nicht gehen zu wollen. Aber auch die Verfügung hinsichtlich der Beamten und Pfarrer ist untragbar und auch ich bin der Meinung, dass der status confessionis gegeben sei ... Im Uebrigen bin ich in der Tat für Abwarten. das Schisma muss, wenn es kommt, von der andern Seite kommen. Vielleicht kommt es sofort in Form der Antwort auf den Protest wegen der judenchristlichen Pfarrer. Vielleicht muss sich die heillose Lehre die nun in der Kirche regiert, zuerst noch in andern und schlimmeren Abweichungen und Verfälschungen Luft machen ... Wenn die Leute so fortfahren, wird die Freikirche eines Tages einfach da sein. Vorher sollte man wohl mit der Möglichkeit noch nicht einmal spielen. Die Sache ist zu verantwortlich, als dass man irgendwie damit umgehen dürfte, sie 'starten' zu wollen ... Wir haben uns durch viel, sehr viel andersartiges Aergernis auch aus der Dibelius-Kirche der Vergangenheit mit Recht nicht gleich herausdrängen lassen, sondern haben in ihr selbst unsern Protest angemeldet. Dazu sind wir nun auch in der Hossenfelder-Kirche [Joachim Hossenfelder war einer der Führer der nationalsoz. "Deutschen Christen"] jedenfalls fürs Erste aufgerufen. Ein höchst aktives polemisches Warten wird uns auch hier später auf keinen Fall zu reuen brauchen ... Einmal, einmal, verlassen Sie sich drauf, wird sich die ganze Hossenfelderei unter Hinterlassung eines beträchtlichen Gestankes in ihre Atome auflösen ...". - Im folgenden Jahr wurde die Bekennende Kirche gegründet. Knapp zwölf Jahre später starb Bonhoeffer im KZ. - Rand- und Faltenschäden; leicht gebräunt.
Brentano, Lujo, einflußreicher Nationalökonom und Sozialreformer, Doktorvater von Theodor Heuss, Professor u. a. in Breslau, Straßburg und München (1844-1931). Eigh. Brief mit U. "Lujo Brentano". 12/3 S. 8vo. Wien 30.X.1888.
An den Nationalökonomen und Politker Gerhart von Schulze-Gaevernitz, dem er zum Tode seines Vaters, des Staatsrechtlers und Rechtshistorikers Hermann von Schulze-Gaevernitz, kondoliert. "... Heute lasen wir in der Zeitung die schmerzhafte Nachricht von dem Tode Ihres Herrn Vaters ... Wir vergegenwärtigten uns des großen Glückes, das den Familienkreis der Ihrigen eine so lange Reihe von Jahren hindurch beseligt hat, und das umsomehr durch den Tod dessen, der seinen Mittelpunkt bildete, grausam zerstört worden ist. Besonders aber gedachte ich auch Ihrer, dem der Vater in den letzten Jahren bereits Freund, und zwar der verständnisvollste und treueste geworden war ... Mögen Sie selbst in recht erfolgreicher Thätigkeit den Trost finden, den die Arbeit allein zu bieten vermag ...". - 2 kleine Heftungslöcher.
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