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Lot 1516, Auction  120, Defoe, Daniel, Geschichte des Teuffels

Defoe, Daniel
Geschichte des Teuffels
Los 1516

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

(Defoe, Daniel). Geschichte des Teuffels, aus dem Englischen übersetzet (von Tobias Swinden), in zwey Theilen. 5 Bl., 532 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 10 cm. Moderner Pergamentband mit hs. RTitel. Frankfurt, (Varrentrapp), 1733.
Erste vollständige deutsche Ausgabe, der englische Erstdruck erschien 1726 ebenfalls anonym bei Warner in London unter dem Titel Political history oft he devil. Eine frühere deutsche, allerdings stark gekürzte Übertragung durch Johann Gebhard folgte bereits 1730 bei Cörner in Leipzig. Defoe liefert in seiner Schrift eine umfassende Übersicht über die Geschichte des Teufels in verschiedenen Überlieferungssträngen der Weltgeschichte und Literatur, u. a. mit solchen Details, wie dass Miltons Darstellung im Paradise lost nicht korrekt sei (vgl. S.88ff) oder der Teufel auch als treibende Kraft hinter den Kreuzzügen steckte: "Er der Teuffel hat diese Thorheit, die man damahls für einen heiligen Eifer ansahe, in den Kopff gesetzet, das heilige Land wieder zu erobern zu suchen" (S. 6).
Die insgesamt elf Kapitel behandeln u. a. "Vom Ursprung des Teuffels", "Vom Namen des Teuffels", "Von der Stelle, so der Satan vor seinem Fall im Himmel begleitet", "Vom Wachsthum des Satans durch Vorurteile", "Von der Hölle", "Von den Unterhändlern des Satans", "Von der außerordentlichen Erscheinung des Teuffels", "Vom gespaltenen Fuß", "Von den Werkzeugen, deren sich der Teufel zu seinen Verrichtungen bediente, das ist, von den Hexen, Zauberinnen, Hexenmeistern, Wahrsagern, Sterndeutern, Traumdeutern" etc., "Von denen unterschiedenen Mitteln, so der Teuffel gebrauchet, um mit dem menschlichen Geschlecht umzugehen", "Von den Teuffels Künsten" und "Von dem letzten Stück der Freyheit des Teuffels". – Etwas gebräunt oder braunfleckig, Blätter B4 und Ll2 mit kleiner Fehlstelle (kein Textverlust), Frontispiz mit unbedeutendem Randeinriss und etwas knapp eingebunden, sonst wohlerhalten. - Selten.

Okkulter Athame
Zeremoniendolch für satanische und hexische Rituale
Los 1517

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Okkulter Athame. Zeremoniendolch für satanische und hexische Rituale. Stahlklinge mit Bronzegriff. Länge 25,5 cm. Klinge 15,5 cm. Breite 7 cm. Klinge bis zu 3 cm. Tiefe 2 cm. Frankreich, 19. Jahrhundert.
Seltener und sehr hübscher, originaler Athame mit zwei Schneiden und figuralem Bronzegriff. Der Griff ist in Form zweier Figuren dargestellt: der obere Teil ist eine männliche Figur mit zwei Hörnern, vermutlich der Teufel, welcher seine Kopfbedeckung zurückzieht und dadurch seine Hörner entblößt. Hinter seinem Rücken hält er einen Dolch, mit dem er sein Opfer töten wird. Zu Füßen der männlichen Figur liegt horizontal eine leblose, weibliche Figur im eleganten Kleid und mit hochgebundenen Haaren. – Mit geringen Gebrauchsspuren. Klinge mit Alterspatina. Sehr dekoratives, wohlerhaltes Exemplar. Französische Privatsammlung.

Lot 1519, Auction  120, Ott, Adolf, Die Hexe von Garmisch

Ott, Adolf
Die Hexe von Garmisch
Los 1519

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Ott, Adolf. Die Hexe von Garmisch. Roman aus dem "Werdenfelser Land". 2. Auflage. 1 Bl., 491 S. Mit zahlreichen Illustrationen von Hugo Engl. 16 x 11 cm. Illustr. OLeinenband (etwas berieben und minimal fleckig) mit Goldprägung. Stuttgart, A. Bonz, 1904.
Kosch V, 232. – Ott schrieb meist unter dem Pseudonym Flodatto (vgl. Kosch). 1849 in Lindau geboren, starb er 1918 in Puchheim. Als Oberstleutnant in Freiburg/Br. ansässig, veröffentlichte er neben militärischen und taktischen Schriften auch Belletristisches. Der Trivialroman über die "Hexe von Garmisch" ist sein bekanntestes Werk. – Wohlerhalten.

Geiger, Raimund
Hexensabbat - ein Gespensterfest des Verbandes Akademie. Großplakat
Los 1520 [*]

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Geiger, Raimund. Hexensabbat - ein Gespensterfest des j. u. f. Stud. d. K. Akademie. Großplakat. Original-Lithographie in 3 Farben. 80 x 114 cm. Auf festes weißes Papier und Leinengrund montiert. 95 x 125 cm. München, C. Wolf und Sohn, o. J. (1910).
DfP III, 974. PiM 272. – Bemerkenswert seltenes Großplakat für das berühmte Schwabinger Künstlerfest der Königlichen Akademie mit dem Motto "Hexensabbat", das als Gespensterkostümfest am "21. u. 12. Jan. in sämtl. Räumen d. Blüte", einer legendären Münchner Lokalität wohl im Jahre 1910 stattfand: "Gespensterfest des Verbandes j. u. f. (junger und freier) Stud. d. K. Akademie". Der Hexen-Sabbat wurde zu einem alljährlich stattfindenden Ball der Münchner Künstler und Bohemiens. Die Veranstaltung erhielt ihren heidnischen Namen von der alten deutschen Sage vom "Hexentanz auf dem Brocken", bei dem an jedem Sabbat die Hexen um den Teufel tanzten, der auf dem Gipfel eines Berges lebte - die Studenten - und ihre Professoren standen dem tollen Treiben nicht nach. So entwarf jedes Jahr einer der Kunststudenten ein neues Plakat für diese Veranstaltung, hier der aus München stammende Raimund Geiger (1889-1968), der zwischen 1909 und 1911 an der Akademie eingeschrieben war und bei Dill und Habermann studierte. Später stellte er dann in der Münchner Secession im Glaspalast aus und wurde als Professor an die Kunstgewerbeschule berufen. Bei seinem Plakat zum Hexenssabbat handelt es sich mit Abstand um das eindrucksvollste, genialste und künstlerisch anspruchsvollste aller Hexensabbat-Plakate, was nicht zuletzt auch die zahlreichen Nachdrucke (im späten 20. Jahrhundert) belegen. Wie ein überdimensionierter Holz- oder Linolschnitt wirkt der leuchtend rote, mit breiten schwarzen Umrissen expressionistisch gezeichnete Teufel auf konturgewaschenem grünen Grund, sein Mund zum diabolischen Lächeln einer Fratze verzerrt. – Kaum sichtbare zwei Mittelknicke, kaum Retuschen, lediglich im breiten weißen Rand einige sauberst retuschierte Stellen, kaum Oberflächenbereibungen, besonders sorgfältig aufgezogen - ein sehr seltenes Originalplakat in außergewöhnlich gutem Zustand. Die letzten internationalen Verkaufspreise bewegen sich zwischen 3000 und 5000, wenn nicht 6000 Euro. Das Motiv diente später dann dem Katalog der Münchner Faschingsplakate als Umschlags-Vorderdeckel.

Lot 1521, Auction  120, Heine, Heinrich und Divéky, Jozsef von, Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem nebst kuriosen Berichten

Heine, Heinrich und Divéky, Jozsef von
Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem nebst kuriosen Berichten
Los 1521

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Heine, Heinrich. Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst. Mit dem separaten "Nachwort zu Heine ..." von Karl Georg Wendriner. 84 S., 1 Bl.; 31 S. Mit Frontispiz, 10 ganzseitigen Textillustrationen, 7 Initialen und 3 Vignetten, sämtlich in Pochoirkolorit, von József von Divéky. 21,5 x 18 cm. OHalbpergament (Einband etwas geworfen und etwas berieben) mit goldgeprägtem RTitel, orangefarbenem Rohseidenbezug, Buntpapiervorsätzen sowie Kopfgoldschnitt. Berlin, Morawe & Scheffelt, 1912.
Vollmer I, 571. Langer 165 und 172-3 (mit Abb.). Wilhelm-Galley 431. – Eines von 400 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Mit dem separaten Nachwort (OBroschur) in einer Deckellasche. Stilistisch an Beardsley erinnernde, schwungvolle und kühn kolorierte Jugendstil-Illustrationen und zugleich eine der wichtigsten Illustrationsarbeiten des ungarischen Graphikers József von Divéky (1887-1951). – Unbeschnitten, breitrandig und auf kräftigem Papier gedruckt. Wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 1522, Auction  120, Näher, Christa, Das Hexenbilderbuch

Näher, Christa
Das Hexenbilderbuch
Los 1522

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Näher, Christa. Das Hexenbilderbuch. Neun Lithografien mit Textausschnitten aus Goethes Walpurgisnacht. Mit 9 signierten und datierten Original-Farblithographien. 48 x 41,5 cm. OHalbleinen mit goldgepr. Deckelvignette. (Berlin 1980).
Eines von 30 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage). Die Textpassagen sind jeweils auf Transparentpapier vor die Graphiken gesetzt. Das letzte Blatt verso mit einem eigenhändigen mont. Druckvermerk der Künstlerin: "Diese Buch wurde von mir in eigener Arbeit gedruckt, gesetzt und gebunden. ... Berlin, November 1980". Christa Näher, 1947 in Lindau geboren, hatte viele Jahre eine Professur an der Frankfurter Städelschule inne. Zuletzt erhielt sie den Hans-Thoma-Kunstpreis des Landes Baden-Württemberg. – Einband etwas berieben, sonst tadellos.

Drachenfliese
Gotische Wandfliese mit Fabelwesen.
Los 1523

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

daemones et incubi
Monster, Fabelwesen, Dämonen und Ungeheuer

Drachenfliese. Gotische Wandfliese mit Darstellung eines Fabelwesens. Rötlicher gebrannter Scherbenton mit schwarzer Patina. Montiert an Metallstab auf Acrylglasplinte. Höhe 16,5 cm. Höhe mit Sockel 19,5 cm. Breite 13 cm. Dicke 2,3 cm. Frankreich, wohl Avignon, um 1500
Spätgotische Wandfliese mit der Darstellung eines Dämons, eines Fabelwesens mit menschlichem Kopf, Hörnern, Schrumpfkorpus, langem Schwanz mit Büschelquaste und zwei großen Flügeln. Die Fliese vierpassig mit zugespitztem Kopf und Fuß. – Guter Erhaltungszustand mit nur wenigen Alters- und Gebrauchsspuren. Schöne, bräunliche Alterspatina. Einige kleinere, unwesentliche Absplitterungen. Links ein Brandloch. Die Fliese stammt aus der Sammlung Oberle, Würzburg.

Caracci, Agostino
Andromeda. Kupferstich
Los 1524

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Carracci, Agostino. Andromeda, vom Meeresungeheuer bedroht. Kupferstich. Plattengröße 15,2 x 10,8 cm. Blattgröße ca. 15,7 x 11,5 cm. Bologna um 1590-1595.
Bartsch125. Bohlin 179. – Der Tod droht auf dem Meer in Form eines riesigen Seeungeheuers, einer phantasievollen Mischung aus Haifisch, Walfisch und Delphin, wie er der typischen Ikonographie der Renaissance und dem Frühbarock entsprach. Aus dieser fruchtbarsten Zeit stammt der herrliche Stich, der die an den Felsen gefesselte Andromeda zeigt, welche just einen Moment später von dem schönen Perseus befreit, errettet und dann auch noch geehelicht werden wird.

Das Ungeheuer heißt übrigens Ketos, und es wurde von Poseidon mit einer Flut zur Rache für die Schmach seiner Nereiden geschickt worden war - Andromeda galt nämlich für schöner als die Meeresjungfrauen, die Töcher des Nereus und der Doris - und das konnte der Dreizackige natürlich nicht auf sich sitzen lassen. – Gering knittig, winziges Löchlein, kleine Fleckchen, sonst nur geringe Gebrauchsspuren, schöner, toniger Druck.

Lot 1526, Auction  120, Heine, Heinrich und Hugo Steiner-Prag, Gespenstische Balladen. Mit Radierungen von Hugo Steiner-Prag

Heine, Heinrich und Hugo Steiner-Prag
Gespenstische Balladen. Mit Radierungen von Hugo Steiner-Prag
Los 1526

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Heine, Heinrich. Gespenstische Balladen. Mit Radierungen von Hugo Steiner-Prag. 1 w. Bl., 92 S., 3 Bl. Mit TVignette in Original-Radierung und 10 signierten Original-Radierungen (in Pag). 33,5 x 26 cm. Rotes OHalbmaroquin (leicht fleckig) mit goldgeprägtem RSchild, reicher RVergoldung und KGoldschnitt. In OHalbleinenschuber (dieser leicht berieben und fleckig). Berlin, Propyläen, 1924.
Eines von 100 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 200) auf festem, chamoisfarbenem Bütten, hier aus der Tranche ohne die "besondere Radierung auf Japan". Die düsteren Gedichte hat Hugo Steiner-Prag (1880-1945) mit seinen schaurigen Radierungen kongenial verbildlicht. Alle Graphiken sind mit einem Seidenhemdchen geschützt (Plattengröße ca. 17,5 x 14 cm) und DV vom Künstler signiert. – Sehr schönes, unbeschnittenes Exemplar.

Fuchs, Ernst
Samson kämpft gegen die Philister. Aquatinta-Radierung mit Schabkunst
Los 1527

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Fuchs, Ernst. Samson kämpft gegen die Philister. Aquatinta-Radierung mit Schabkunst auf Kupferdruckpapier. Unten rechts signiert "Ernst Fuchs". 30,6 x 53,1 cm (Plattenrand). Mit Passepartout unter Glas in Holzprofilleiste gerahmt. 60 x 74 x cm. Wien 1662.
Weis, Fuchs, 72 d. – Der mächtige Samson mit lockigem Haar, das oben in ein Netz gebunden ist und mit feinem Kringelbart ist ganz nach den gewaltigen Reliefs der Assyrer gebildet (wie sie etwa im British Museum zu sehen sind). In seiner muskulösen Hand hält er den Unterkieferknochen eines riesigen Tieres, mit dem er sich gegen die in einer Wolke daherkommenden Philister zur Wehr zu setzen anschickt. Während ein Anführer schon mit seinem Dolch auf den durch eine Rundgloriole geschützten und unverwundbaren Samson einsticht, brennen die Philister schon in der Vorhölle als Gerippe und bilden gleichsam somit den Flügel des Todesengels.
Blatt 10 des Buches "Samson", erschienen 1967 bei Jaspard, Polus & Cie, Monaco 1967, in einer deutschen, einer englischen und in einer französischen Ausgabe von je 100 Exemplaren, von denen jeweils 90 in den Handel gelangten. – Ausgezeichneter Druck mit Rand, vertikale Bugfalte, im Passepartoutausschnitt minimal lichtrandig, minimale Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Fuchs, Ernst
Samson findet den Kadaver des Löwen
Los 1528

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Fuchs, Ernst. Samson findet den Kadaver des Löwen [und:] Samson zündet die Füchse an. Radierung und Anquatinta mit Schabkunst auf festem Kartonpapier, unten signiert: "Ernst Fuchs". 31,2 x 24,4 cm (Plattengröße). Mit Passepartout unter Glas in Holzprofilleiste gerahmt. 74 x 60 cm. Wien 1961-1662.
Weis 52ff. – Unten sieht man in der todesschwangeren Szenerie die muskulöse Gestalt des Samson, in assyrischem Habit gekleidet und mit phrygischer Mütze, darüber erhebt sich ein gewaltiges, bedrohliches Fabelwesen, das oben sieben Arme ausbildet und an eine Menora erinnert. Auf den Voluten sitzen zwei Raubvögel mit Kronen, während den Betrachter von überall Augen beobachten.
Das Pendant "Samson zündet die Füchse an" zeigt einen Dämon in Form des doppelköpfigen Habsburger Adlers mit den hebräischen Schrifttafeln, in den Klauen zwei Füchse haltend, die Samson auf dem Scheiterhaufen verbrennt.

Die Drucke stammen aus den frühen 60er Jahren, das Buch "Samson" erschien dann 1967 bei Jaspard, Polus & Cie, Monaco 1967, in einer deutschen, einer englischen und in einer französischen Ausgabe von je 100 Exemplaren, von denen jeweils 90 in den Handel gelangten. – Leicht gebräunt an Rändern, möglicherweise Passepartoutverschattung, nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Lot 1529, Auction  120, Hauser, Carry, Buch der Träume.

Hauser, Carry
Buch der Träume.
Los 1529

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Träume und Alpträume in Holzschnitt
Hauser, Carry. Buch der Träume. 8 nn. Bl. Mit ganzseitigem Titel und 8 ganzseitigen Holzschnitten, davon 1 signiert und 8 monogrammiert. 18,5 x 15 cm. Als Blockbuch gebunden in grauen OBüttenkarton (2 unschöne vertikale Knicke und Besitzeintrag) mit Hanfkordel. O. O. (Passau, Felsverlag), 1922.
Eines von 50 (?) Exemplaren der überaus seltenen Künstlergraphik-Publikation, erschienen im Selbstverlag der Künstlergemeinschaft "Der Fels", der der österreichische Maler, Bühnenbildner und Dichter Carry Hauser (1895-1985) zwischen 1919 und 1922 während seiner Zeit in Passau angehörte.
Die eindrucksvollen, zwischen Expressionismus und Symbolismus oszillierenden Holzschnitte wurden hier vom Künstler eigenhändig in Versalien mit Bleistift betitelt: "Das kleine Mädchen", "Die Mantenschieber", "Bootsunglück", "Büsserinnen", "Im Aufzug", "Die Katze" und "Das Mädchen". – Minimale Gebrauchsspuren, gut erhalten, sehr selten. – Beiliegt: Derselbe. Kolorierter Holzschnitt auf Büttenpapier, in der Platte monogrammiert und unten rechts mit Bleistift signiert und datiert: "Carry Hauser 22". Darstellungsgröße ca. 18 x 16,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in einfacher schwarzer Holzprofilleiste geramt. 42,5 x 41 cm. - Etwas stärker braunfleckig.

Lot 1530, Auction  120, Wellschmidt, Helmut, Rauhnacht

Wellschmidt, Helmut
Rauhnacht
Los 1530

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Wellschmidt, Helmut. Rauhnacht. Öl auf Leinwand. 100 x 90 cm. 1984.
Wellschmidt Bd. III, Nr. 106. – Rauhnächte beschreibt die mythenumwobene Zeit zwischen den Jahren mit Bräuchen und Ritualen unterschiedlichster Art. Meist umspannt sie die elf Tage und zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Epiphanias, in denen sich christliche Rituale mit altem Volksglauben mischen. Sogenannte Perchten ziehen durchs Land, um böse Geister zu vertreiben. Besonders in Süddeutschland wird der alte Brauch von Perchtenläufen noch heute gepflegt. In seinem Gemälde mit dem Titel „Rauhnacht“ zeigt uns der Nürnberger Künstler Helmut Wellschmidt (1930-2015) ein menschliches Wesen umlagert von teils grässlichen Dämonen und Fabelwesen. Seine Beine seltsam verdreht starrt der Mann erschrocken auf seine brennende Hand, welche die Szenerie wie ein Kerzenleuchter in kräftiges Licht taucht und die fast schon grellen, expressiven Farben der Dämonen zum Vorschein bringt. Um die Hüfte des sonst nackten Oberkörpers ist ein weißes Stück Stoff gelegt. Sicher kannte Wellschmidt den alten Brauch der Rauhnacht, der besagt, dass wilde Reiter weiße Wäschestücke stehlen, um sie im darauffolgenden Jahr beim Besitzer als Leichentuch einzusetzen. – Verso auf dem Keilrahmen mit der Werknummer "106" sowie mit dem Nachlass-Stempel des Künstlers. Recto in den Rändern entlang des Keilrahmens stellenweise leicht berieben, im linken Bein des unteren Dämons ein winziges weißes Fleckchen unter UV-Licht sichtbar, sonst sehr schön erhalten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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