Mevius, David. Ein kurtzes Bedencken über die Fragen, so von dem Zustand, Abforderung, und verwiederter Abfolge der Baurs-Leute, zu welchen jemand Zuspruch zu haben vermeynet, bey jetzigen Zeiten entstehen und vorkommen. Worinn die gantze Materie von Natur und Eigenschafft der Leibeigenen, wozu Sie dero Eigenthumbs-Herren, und diese hinwiederumb Ihnen verbunden, wie einer gegen den andern zu seiner Befugnüß gelangen könne, und was für ein Process dabey zu observiren sey. 2 Bl., 110 S., 2 Bl. 20 x 16 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (stärker berieben, Rücken lädiert). Wismar, Friedrich Ludwig Zacharias für Matthias Martini, 1685.
VD17 1:015387D. NDB XVII, 283. – Seltene erste Ausgabe, eine von zwei kollationsgleichen Druckvarianten, die mit gering abweichendem Impressum erschienen. Bedeutende frühe Schrift über die Abschaffung der Leibeigenschaft auf Rügen und in Vorpommern, verfasst von dem Greifswalder Juristen und späteren Stralsunder Syndikus David Mevius (1609-1670): "Ein Werk, das, obwohl es die Unfreiheit der Bauern in Abrede stellt, bis zur Abschaffung der Leibeigenschaft in Pommern 1806 bzw. 1810 in der Rechtspraxis nicht nur Pommerns, sondern auch des Baltikums maßgeblich blieb und faktisch als geschriebenes Recht galt" (NDB). – Titel mit Tintenfleck im Seitenrand. Etwas gebräunt und mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, sonst wohlerhalten.
Oddi, Sforza. De restitutione in integrum tractatus. Editione additionibus. 2 Teile in 1 Band. 9 Bl., 396 S.; 5 Bl., 292 S., 24 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 33 x 20 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Ecken des VDeckels beschabt) mit RSchild. Köln, Johannes Schlebusch, 1704-1705.
Späterer Druck der zuerst 1584 erschienenen juristischen Schrift des aus Perugia stammenden Sforza Oddi (1540-1611) , der auch Theaterstücke verfasste. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel mit kleinem Loch und verso mit modernem Besitzstempel, fl. Vorsatz mit modernem Sammlungsstempel.
Werndle, Johann. Tractat von Zehend-Recht, als worinnen dessen, wie auch der Neureuth und Neubrüche gründliche Erklärung und Ausführung deutlich zu befinden. Anjetzo aufs neue mit einem vollkommenen Indice rerum & verborum ... mit ausführlichen Additionibus vermehret. 7 Bl., 429 (recte: 431) S., 16 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, ohne Schließbänder). Nürnberg, Johann Leonhard Buggel, 1693.
VD17 1:010899F. – Dritte Ausgabe der laut Vorrede zuerst 1629 in Ingolstadt erschienenen kirchenrechtlichen Abhandlung, die noch mehrfach aufgelegt wurde. Der biographisch kaum nachweisbare Johann Werndle wirkte als oberösterreichischer Regimentsrat in Innsbruck. – Wohlerhaltenes Exemplar aus der Bibliothek des unterfränkischen Benediktinerklosters Amorbach, mit entsprechendem Tintenvermerk auf dem Titel.
Wolfenbüttler Sachsenspiegel
Cod. Guelf. 3.1 Aug. 2° der Herzog August Bibliothek
Los 530a
Zuschlag
420€ (US$ 452)
Wolfenbüttler Sachsenspiegel. Cod. Guelf. 3.1 Aug. 2° der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Faksimile, Textband und Kommentar. 3 Bände. 40 x 30 cm bzw. 27 x 19 cm. Rotes OLeinen mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. Berlin, Akademie Verlag, 1993.
Das Rechtsbuch des Eike von Repgow (um 1180-1233) ist zwischen 1220 und 1235 entstanen und gilt als das älteste kodifizierte Rechtsbuch des Mittelalters. – Neuwertig.
Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-Steige (WMF)
Musterbuch 1925/26
Los 531
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-Steige (WMF). Musterbuch 1925/26. 4 Bl., 128, 501 S. Mit unzähligen Abbildungen. 31 x 23,5 cm. Blauer OLeinenband (etwas fleckig, berieben und bestoßen, vorderes Gelenk leicht angeplatzt) mit goldgeprägtem Deckeltitel. (Geislingen an der Steige 1926).
Seltener Musterkatalog der traditionsreichen Württembergischen Metallwarenfabrik, besser bekannt unter ihrem Qualitätskürzel WMF. Der Fachbetrieb zur Herstellung von Haushalts-, Gastronomie- und Hotelleriewaren wurde 1853 in Geislingen an der Steige von Daniel Straub und den Gebrüdern Schweizer gegründet, der heutige Name etablierte sich 1880 durch die Fusion mit der Firma Ritter & Co. Mit unzähligen Abbildungen des gewaltigen Sortiments an lieferbarem Tischbesteck in allen Variationen. – Vorderes Innengelenk geplatzt, stellenweise etwas stockfleckig.
Botanik. Konvolut von 4 bibliographischen Werken. 4 Bände. 1950-1997.
Vorhanden sind:
I) G. A. Pritzel. Thesaurus literaturae botanicae. 30,5 x 22,5 cm. OLeinen (gering berieben). Mailand, Görlich, 1950. - II) Claus Nissen. Die botanische Buchillustration. Ihre Geschichte und Bibliographie. 2 Teile in 1 Band. 29,5 x 20,5 cm. OLeinen mit illustriertem OSchutzumschlag (mit deutlichen Gebrauchsspuren). Stuttgart, Hiersemann, 1951. - III) P. J. Redouté. Redouté's Roses. 36,5 x 26,5 cm. OLeinen mit illustriertem OSchutzumschlag (minimal angeschmutzt). London, Wordsworth Editions, 1990. - IV) Der Garten von Eichstätt. Hortus Eystettentis. Das große Herbarium des Basilius Besler von 1613. 38 x 29,5 cm. OLeinen mit illustriertem OSchutzumschlag. München, Schirmer und Mosel, 1997. – Wohlerhalten.
Brockhaus, Friedrich. Conversations-Lexikon, der neuesten Zeit und Literatur. 4 Bände. 22 x 13 cm. Halbleder d. Z. (leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel und RSchild. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1832-1833.
Seemann 141. – Das Ergänzungswerk erschien zwischen der siebten und achten Auflage der "Allgemeinen deutschen Real-Encyclopädie" und bietet besonders durch die ausführlichen Personalbeiträge eine Fülle an Material zu bedeutenden Persönlichkeiten des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. – Leicht gebräunt, stellenweise etwas stärker, gelegentlich gering braunfleckig, die Vorsätze teils etwas leimschattig.
Diderot, Denis und Jean d'Alembert
Encyclopedie, ou dictionnaire raisonné des sciences
Los 536
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)
"Ein Monument in der Geschichte des europäischen Denkens"
Diderot, (Denis) und (Jean) d'Alembert. Encyclopedie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers, par une société de gens de lettres. 17 Text- und 4 Supplementbände (statt 35). Mit 21 Holzschnitt-Titelvignetten. 39,5 x 25 cm. Marmorierte Lederbände d. Z. (17; berieben und bestoßen, mit teils deutlichen Schabspuren auf den Deckeln, einige Gelenke leicht angeplatzt) mit (minimal abweichender) RVergoldung und goldgeprägtem RSchild bzw. Halblederbände d. Z. (4; berieben und bestoßen, etwas angestaubt). Paris bzw. Amsterdam, Briasson, Faulche, Panckoucke u. a., 1751-1777.
Adams, Diderot I, G1. Tchemerzine IV, 434-435. PMM 200. Brunet II, 700. Graesse II, 389. Ebert 6709. – Erste Ausgabe. Vorhanden ist das siebzehnbändige Grundwerk (A-Z) sowie die vier dazugehörigen Supplementbände. Ferner erschienen noch zwei Indexbände sowie die zwölf Tafelbände, die unserem Exemplar fehlen. Die Encyclopédie, von Diderot und D'Alembert herausgegeben, die selbst auch einen großen Teil der insgesamt über 70.000 Artikel verantworteten, gilt als das bedeutendste Werk der Aufklärung. Sie ist heute eine der herausragenden Quellen für die Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. "Ein Monument in der Geschichte des europäischen Denkens; der Gipfelpunkt des Zeitalters der Vernunft" (PMM). Diderot und D'Alembert beabsichtigten mit dem Werk, nicht nur das ganze Wissen ihrer Zeit zu bündeln und zusammenzutragen, sondern auch das Denken der Menschen im Sinn der Aufklärung zu beeinflussen und zu verändern. Sie verzichteten weitgehend auf historische und biographische Artikel, legten dafür umso mehr Wert auf die Behandlung der angewandten mechanischen Künste, denen sie gleichberechtigten Status neben Kunst und Wissenschaft zubilligten. Von den etwas mehr als 4000 gedruckten Exemplaren fand rund die Hälfte außerhalb Frankreichs einen Käufer, obgleich Hof, Kirche, und Richterschaft außer sich vor Empörung waren. Im Jahr 1759 wurden die bis dahin veröffentlichten sieben Bände vom Pariser Generalstaatsanwalt verboten und vom Papst auf den Index gesetzt. Nach jahrelangem Rechtsstreit konnten die übrigen Bände doch noch in "Neufchâstel" (Druckort Paris) und Amsterdam erscheinen. – Titel bzw. Vortitel mit Ziffernsignatur, sonst nur gering fleckig und insgesamt wohlerhalten.
Hederich, Benjamin. Gründliches Lexicon Mythologicum. 15 Bl., 1972 Sp., 18 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 21 x 13 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, leicht angeschmutzt) mit hs. RTitel. Leipzig, Erben Johann Friedrich Gleditsch, 1734.
Zweite Auflage des im 18. Jahrhundert wichtigsten und heute noch ertragreichen mythologischen Nachschlagewerks. "Ein sehr verbreitetes und beliebtes Werk. Die Ausgabe von 1770 stand auf Goethes Schreibtisch. Quelle für Kleists Penthesilea und Grillparzers Goldenes Vlies" (Zischka 38). – Minimal gebräunt und fleckig, sonst wohlerhalten.
Kartographie. Kleine Sammlung von 8 Werken. 8 Bände. Ca. 25 x 18 cm. OLeinen (meist mit illustriertem OSchutzumschlag; kleinste Gebrauchsspuren) bzw. illustrierter OUmschlag. 1962-1997
Vorhanden sind:
I) Hanns Harms. Künstler des Kartenbildes. Biographien und Porträts. Oldenburg, Ernst Völker, 1962. - II) Leo Bagrow und R. A. Skelton. Meister der Kartographie. Berlin, Safari-Verlag, 1963. - III)Wilhelm Bonacker. Kartenmacher aller Länder und Zeiten. Stuttgart, Anton Hiersemann, 1966. - IV) R. V. Tooley. Collectors' Guide to Maps of the African Continent und Southern Africa. London, Carta Press, 1969. - V) Derselbe. Mapping of America. London, the Holland Press, 1985. - VI) Die Welt in Händen. Globus und Karte als Modell von Erde und Raum. Berlin, Kiepert, 1989. - VII) Vierhundert Jahre Mercator, vierhundert Jahre Atlas. Hrsg. von Hans Wolff. Weißenhorn, Anton H. Konrad, 1995. - VIII) Modelle der Welt. Erd- und Himmelsgloben. Hrsg. von Peter E. Allmayer-Beck. Wien, Brandstätter, 1997. – Wohlerhalten.
Kersten, Paul. Die Verzierungstechniken des Bucheinbandes. 2 Bl., 22 S., 1 Bl. 24,5 x 16 cm. OPergament (signiert: "Euphorion Einband Hübel & Denck. Leipzig") mit goldgeprägtem RTitel, ornamentaler Deckelbordüre mit kleinen Eckfleurons, doppelter Innenkantenfilete und KGoldschnitt. Berlin, Euphorion, 1922.
Mejer 1881. – Eines von 30 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf handgeschöpftem Zandersbütten (Gesamtauflage: 1130). Druck in der schönen Tiemann-Kursiv bei Poeschel & Trepte, Leipzig, – Tadellos.
Shirley, Rodney W. The Mapping of the World. Early printedt World Maps 1472-1700. 669 S. Mit zahlreichen Abbildungen. 33,5 x 24,5 cm. OLeinen mit goldgeprägtem RSchild und illustriertem OSchutzumschlag (minimale Gebrauchsspuren) in OLeinenschuber (leicht berieben). London, the Holland Press, 1984. - Wohlerhalten.
Waller, Erik. Bibliotheca Walleriana. 2 Teile in 1 Band. 22,5 x 15 cm. OLeinen mit goldgeprägtem RSchild. (New York, Martino, 1985).
Reprint der Ausgabe von 1955. – Wohlerhalten. – Dabei: Chemical, medical and pharmaceutical Books, printed before 1800. Hrsg. von John Neu. 280 S. 24 x 16 cm. OLeinen mit illustriertem Schutzumschlag (mit Gebrauchsspuren). Madison and Milwaukee, University of Wisconsin Press, 1965.
Zeitschrift für Bücherfreunde.
Monatshefte für Bibliophile und verwandte Interessen
Los 546
Zuschlag
60€ (US$ 65)
Zeitschrift für Bücherfreunde. Monatshefte für Bibliophile und verwandte Interessen. Hrsg. von Fedor von Zobeltitz. Jg. 11 (von 12) mit 12 Heften. Mit einigen, teils farbigen Tafeln, Abbildungen und Faksimiles. 28,5 x 20 cm. Leinen d. Z. (minimalste Gebrauchsspuren). Bielefeld und Leipzig, Velhagen und Klasing, 1907-1908.
Jahrgang elf der bedeutenden Zeitschrift, die nicht nur Buchkunst und Literatur in bibliophilem Sinn vertrat, sondern auch viele wertvolle literarhistorische Arbeiten und Funde veröffentlichte. Die bis 1908 bei Velhagen und Klasing in Bielefeld verlegte Zeitschrift wurde danach im Verlag von Johannes Baensch-Drugulin in Leipzig gedruckt. – Sauber und wohlerhalten. Exlibris "Sigmund von Killinger".
Aus dem Besitz des Herausgebers Tilman Falk
Hollstein, F. W. H. German engravings, etchings and woodcuts. 1400-1700. Bände I-XCV in 98 Bänden. 27 x 20 cm. OLeinen mit goldgeprägtem RTitel und OSchutzumschlägen (diese teils mit Gebrauchsspuren). Amsterdam, Roosendaal, 1949-2019.
Immer noch das unübertroffene Referenzwerk für das Druckgraphische Œuvre der deutschen Holzschnitt-Meister: "With the research into the artists starting with the letter W, the series Hollstein’s German Engravings, Etchings and Woodcuts, ca. 1400-1700 series is nearing completion. Over the years, several researchers and editors have contributed to the publications in this series, after the retirement of Tilman Falk, as editor we have been welcoming Rainer Schoch of the Graphische Sammlung des Germanisches Nationalmuseums Nürnberg and Guilia Bartrum of the British Museum as his successors. The last years Simon Turner has joined the team of editors for Hollsteins German series. Before, the late Karel G. Boon of the Rijksmuseum print room, and Fedja Anzelewsky, director of the Berlin print room, have acted as editors in the period until 1975" (Verlagswerbung). – Aus der Sammlung von Dr. Tilman Falk (1935-2020), dem bedeutenden süddeutschen Kunsthistoriker, der in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Verlag an mehreren Bänden zu den deutschen Druckgrafikern beteiligt war. Stellenweise mit eigenhändigen Bleistift- und Schreibstiftannotationen von Dr. Tilman Falk, sonst in verlagsfrischem Zustand. – Dabei: The New Hollstein. German engravings, etchings and woodcuts. 1400-1700. 36 Bände. der Reihe. 27 x 20 cm. OLeinen mit goldgeprägtem RTitel und OSchutzumschlägen. Rotterdam, 2001-2019. - Vorhanden sind die Bände Jost Amman (13 Bände), Hans and Martin Bresamer (2 Bände), The Greuter Family (4 Bände), Wenceslaus Hollar (9 Bände, Johann Ulrich Kraus (5 Bände und Nikolaus and Hans Rudolf Manuel (2 Bände).
Michelangelo Buonarroti. Sixtina. Der neue Michelangelo. Wiedergeburt der wahren Farben in der Sixtinischen Kapelle. 4 Bände. Mit zahlreichen, oftmals ganzseitigen Abbildungen. 43 x 30 cm. Rotes OLeder mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, jeweils in illustriertem OPappschuber. Luzern, Faksimile Verlag, 1989-1995.
Band I: Die Deckenfresken vom Propheten Zacharias über dem Eingangsportal bis zum Sündenfall. - Band II) Die Lünetten. - III) Die Deckenfresken von der Erschaffung Evas bis zum Propheten Jonas über der Altarwand. - IV) Das Jüngste Gericht. – Nahezu verlagsfrisch.
Mielke, Friedrich. Das Bürgerhaus in Potsdam. Text- und Bildteil. 2 Bände. XV, 559 S.; XXXVIII S. Mit 13 gefalteten Tafeln, 304 Tafelseiten mit Abbildungen in Schwarz-Weiß und gefaltetem Plan. 27 x 20 cm. OLeinen mit OSchutzumschlag (diese etwas lädiert und mit Gebrauchsspuren). Tübingen, Ernst Wasmuth, 1972.
Das deutsche Bürgerhaus XV. Erste Ausgabe der Standardmonographie zum Thema mit über 1800 Abbildungen. – Wohlerhalten.
Horae Beatae Mariae Virginis
1 Einzelblätter aus spätmittelalterlichen Stundenbüchern
Los 1001
Zuschlag
130€ (US$ 140)
HANDSCHRIFTEN, EINZELBLÄTTER, ORIENTALIA
Horae Beatae Mariae Virginis. Einzelblatt aus einem spätmittelalterlichen Stundenbuch. Lateinische Gothica textualis in braunschwarzer Tinte auf Pergament. 13 Zeilen. Schriftraum 8 x 6 cm. Format ca. 15 x 10,7 cm. Mit 11 (2 2-zeiligen) Goldinitialen, 5 Zeilenfüllern und 2 die Kolumne begleitenden Bordüren mit Dornblattranken und farbigen Blüten in Rot, Blau und Grün. Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste. Ile-de-France um 1470.
Ein hübsches Blatt eines "Livre d'heures" mit hübscher Dornblattranke in Pinsel- und Blattgold. – Nur minimal gebräunt und wellig, insgesamt wohlerhalten.
Horae BMV
6 Miniaturen. Farbige Gouachemalerei mit Goldhöhung auf Pergament
Los 1002
Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)
Horae BMV. 6 Miniaturen. Farbige Gouachemalerei mit Goldhöhung auf Pergament. Ca. 7,8 x 5,6 cm. Unter Passepartouts montiert mit Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt (Rahmen meist brüchig oder lädiert). 25 x 20,5 cm. Nordostfrankreich oder Niederlande um 1475.
Besonders qualitätsvolle, reizende Miniaturen eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs mit Szenen aus dem Leben Jesu in breiten belebten Bordüren auf gelbem Grund. Vorhanden sind folgende Szenen:
1) Geburt Christi im Stall zu Bethlehem, der Jesusknabe auf einer altarähnlichen Truhe, umgeben von Maria und Joseph, im Hintergrund die Stadtsilhouette Jerusalems. Bordüre mit blauen Vergissmeinicht-Blüten an grünen Stengeln mit Blättern, belebt von fünf Insekten, darunter Schnecke, Schmetterling, Motte, Fliege.
2) Flucht nach Ägypten mit der Heiligen Familie auf dem Esel, den Josef aus der Stadt führt. Die besonders prachtvolle Bordüre mit großen Rosen und blauen Vergissmeinicht sowie Ranunkeln, umschwirrt von Schmetterlingen, Fliegen und einer großen Libelle, alles in höchster malerischer Qualität.
3) Bethlehemitischer Kindermord vor Herodes dem Großen in steinernem Gewölbe, der in orangefarbenem Gewand auf seinem Thron sitzt und den Befehl zur Abschlachtung eines Kindes gibt, dessen Mutter es mit Händen festzuhalten versucht. Die Bordüre mit Erdbeeren und zwei Pfauen sowie Fliegen und weiteren Blüten (links und rechts über die Darstellung beschnitten).
4) Maria lehrt das Kind lesen, im Gehäuse unter einem prächtigen Baldachin aus rot und grünem Tuch. Während Maria ihrem Knaben eine Stelle in einem großen Buch zeigt, kniet rechts ein Engel, der Christus in einem Körbchen Früchte reicht. Besonders reizende Szene, die in der Bordüre mit sieben Erdbeeren ausgeschmückt ist, unten ein großer Pfau, links oben ein weiterer Vogel (möglicherweise die Bordüre ebenfalls etwas überschnitte).
5) Auferweckung des Lazarus, Christus ruft den aus seinem Grab hervorkommenden gestorbenen Lazarus von Bethanien ins Leben zurück, flankiert von drei Zeugen vor einer mächtigen grauen Kirchenarchitektur. Die florale Bordüre mit mehreren blauen Vergissmeinich, Veilchen oder Lilien, auf denen ein Schmetterling sitzt.
6) Kreuzigung Christi mit Johannes und Maria zur Rechten des Gekreuzigten und den Söldnern mit dem Hauptmann, Longinus und Stephaton mit Lanze und Isopen. Im Hintergrund die Silhouette der Stadt Jerusalem und in der Bordüre besonders viele bunte Blüten, eine große und eine kleine Fliege sowie ein großer Vogelstrauß im unteren Steg. – Einige der Miniaturen etwas knapp links und rechts beschnitten (wohl mit kleinem Verlust der Bordüre bzw. auf die Bordürelinie beschnitten), verso mit Klebestreifen unter die Passepartouts montiert, wenige Oberflächenläsuren, ein Blatt mit kleinem Riss, sonst meist wohlerhalten und in bemerkenswert schöner, überzeugender Miniaturmalerei mit leuchtenden Farben und feinster Chrysographie.
Horae Beatae Mariae Virginis
2 Stundenbuchminiaturen in Gold und Farben.
Los 1003
Zuschlag
800€ (US$ 860)
Horae beatae Mariae virginis. 2 Stundenbuchminiaturen in Gold und Farben. Je ein Einzelblatt in französischer Handschrift bzw. lateinischem Druck auf Pergament. 16,6 x 9,6 cm bzw. 12 x 8,5 cm. Unter Doppelglas mit vergoldeter Holzprofilleiste bzw. mit Samtpasspartout in Kastenrahmen gerahmt. Frankreich 1480-1520.
1) Der Sämann. Horae BMV. Blatt aus dem Kalendarium einer spätmittelalterlichen französischen Stundenbuchhandschrift auf Pergament mit 2 belebten Pinselgoldbordüren und 2 Miniaturen. Oktoberblatt mit den Heiligen Saint Rémy bis Saint Dénis, geschrieben in blauen und goldenen Lettern sowie mit der Miniatur eines Sämanns (ca. 5 x 4,3 cm) und eines Feuersalamanders mit Goldpunkten (ca. 2,6 x 4,3 cm). Frankreich um 1480. - Mit Oberflächenberieb und kleinen Abplatzungen bzw. Fleckchen und Abrieb in den Darstellungen, sehr feine Malerei. - Nicht ausgerahmt.
2) Sacra Conversatione. Horae BMV. Blatt aus einem gedruckten lateinischen Stundenbuch auf Pergament mit ganzseitiger Miniatur über Metallschnitt in leuchtenden Farben koloriert und mit Pinselgold gehöht. Verso eine florale Bordüre und recto die Miniatur (ca. 12,6 x 7,8 cm) mit der Darstellung weiblicher Allegorien mit Maria, ferner "Iusticia, Pax, Ecclesia", empfohlen von einem hübschen Engel unter einer Renaissance Arkade, im Hintergrund Landschaft und oben die Trinitas als Darstellung der dreifachen Göttlichkeit mit Nimbus, Bart und Buch. Unten links ein kleines Kirchenmodell. – Geringe Gebrauchsspuren, in der Darstellung sehr schön, höchst minutiös koloriert und mit feinsten Haarpinseln goldgehöht.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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