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Lot 405, Auction  119, Kunisada, Utagawa, Yakusha-e - Imayo Oshie Kagami. Porträts der Kabuki-Schauspieler.

Kunisada, Utagawa
Yakusha-e - Imayo Oshie Kagami. Porträts der Kabuki-Schauspieler.
Los 405

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Kunisada, Utagawa. Yakusha-e - Imayo Oshie Kagami. Porträts der Kabuki-Schauspieler. Japanische Nishike-e Farbholzschnitte. 10 Blätter der Serie. Format Aiban (ca. 36 x 25 cm). Edo (Tokio) 1859-1861.
Zwölf der bedeutenden Kunisada-Porträts von Schauspielern des bürgerlichen Kabuki-Theaters, die der Nishike-e Meister stets in einem Spiegelrahmen darstellte. Der ovale Spiegel wird somit zum die Serie vereinheitlichenden Rahmen, der immer wieder mit farbigen Tüchern oder Lackornamenten auf der das Glas des Spiegels umgebenen Leiste individualisiert wird.

Oben rechts findet sich in zwei Kartuschen (gelb, grün, blau, grau etc. und in farbiger Abstufung zwischen Rot und Grün mit Weiß in der Mitte) der Name des Schauspielers, unten rechts bzw. links die Signatur des Künstlers Kunisada I. (1786-1865), der hier als Ehrbezeugung zu seinem Lehrer mit "Toyokuni ga" in der roten Toshidama-Kartusche signiert (daher läuft er auch unter Toyokuni III.). Die sorgfältig gedruckten Blätter sind teils struktur- bzw. reliefgeprägt und gehören zu den qualitätsvollsten Beispielen der hohen Kunst des japanischen Farbholzschnitts (Nishike-e).

"Kunisada started his career as a pupil of Toyokuni I whose name he adopted in 1844 as Toyokuni III. He changed his names several times - a fact that is a bit confusing for the less experienced ukiyo-e collector. In the ukiyo-e literature and catalogs he is mostly referred to as Kunisada or Toyokuni III. Kunisada was not only a brilliant print maker but also an excellent business man who had great commercial success and was ranked by his contemporaries as the uncontested and best ukiyo-e designer of his time. Kunisada had mainly specialized in yakusha-e - portraits of kabuki actors which were immensely popular at his lifetime" (artelino 15.02.22). – Teils etwas angestaubt und leicht fleckig, Papiere gebräunt, mit gelegentlichen Randläsuren, meist aber gut erhalten, auf festem Papier gedruckt.

Lot 406, Auction  119, Kuniyoshi, Utagawa, Geisha vor einem Schreibtisch mit kalligraphischen Blättern

Kuniyoshi, Utagawa
Geisha vor einem Schreibtisch mit kalligraphischen Blättern
Los 406

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Kuniyoshi, Utagawa. Geisha vor einem Schreibtisch mit kalligraphischen Blättern. Ukiyo-e Farbholzschnitt, signiert im Block mit "Ichiyûsai Kuniyoshi ga" mit dem Kiri-Siegel, Verlegerstempel etc. Format Oban (ca. 35 x 25 cm). Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. Edo um 1845-1848.
Prachtvoller, zart-farbiger Druck aus der Zeit zwischen 1845 und 1848, in der Utagawa Kuniyoshi (1798-1861) das rote Kiri-Siegel unter seine Signatur "Ichiyûsai Kuniyoshi ga" setzte. Es ist eine von Kuniyoshi entworfene, stilisierte Abbreviatur der Blüte des Blauglockenbaums ("Paulownia imperialis"). Dargestellt ist eine in einen prachtvollen Kimono gewandete Geisha, wohl mit einem dreifarbigen Blütenzweig der Kaiser-Paulownie in der Rechten, die Linke über einem Schreibtisch schwebend, auf dem Blätter mit großformatiger Kanji-Kalligraphie ausgebreitet sind. Neben Hiroshige und Kunisada gehört Kuniyoshi zu den drei stilbildenden Meistern des japanischen Ukiyo-e Farbholzschnitts kurz vor der japanischen Zeitenwende. – In nuancierter Farbigkeit, sehr schönes Blatt. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Lot 407, Auction  119, Kuniyoshi, Utagawa, Samurai im Schnee. Yuki no naka no senshi (Der Krieger im Schnee).

Kuniyoshi, Utagawa
Samurai im Schnee. Yuki no naka no senshi (Der Krieger im Schnee).
Los 407

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Kuniyoshi, Utagawa. Yuki no naka no senshi (Der Krieger im Schnee). Ukiyo-e Farbholzschnitt. Format Oban (36,7 x 25 cm). Edo um 1840.
Hervorragend geschnittener und sorgsam gedruckter, äußerst präziser Farbholzschnitt des Edo-Meisters Utagawa Kuniyoshi (1798-1861), der neben Hiroshige und Kunisada zu den bedeutendsten, stilbildenden Meister des japanischen Farbholzschnitts zählte - und hier eines der seltenen Schneebilder vorlegt, die zu den schönsten, des Genres gehören. Der Samurai-Krieger mit dem typischen langen Katana, dem Krummschwert und einem großen Bogen auf dem Rücken steht stolz und machtvoll in einer Schneelandschaft vor einem Bambuswald, während die Flocken fallen und er sich mit seiner konischen Basthaube bedeckt. Sein prachtvolles Gewand hat er mit Stroh winterfest gemacht, in seinen Geta trägt er dicke schwarze Seidenstrümpfe. – Ecken mit hinterlegten Wurmgängen, unten mit etwas Oberflächenabrieb (kleiner Signatur-Verlust), Ränder leicht brüchig, etwas gebräunt, aber nur minimal fleckig, insgesamt sehr dekorativ. – Beiliegt ein weiterer Ukiyo-e Farbholzschnitt: Kunisada (Toyokuni III). Schwertkämpfer im Schnee. Format Oban (36,7 x 25 cm). Ebenda um 1850. - Oben und links sehr knapp beschnitten (Textverlust, kleiner Verlust an der blauen Kartusche), mit Randläsuren, Wurmlöchern, Oberflächenberieb und Gebrauchsspuren.

Lotze, Rudolf Hermann und Ramayana
Náng. Siamesische Schattenspielfiguren im Museum für Völkerkunde
Los 409

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Die Berliner Schattenspielfiguren aus dem Nachlass des Philosophen Lotze
Ramayana. - Lotze, Rudolf Hermann. "Náng. Siamesische Schattenspielfiguren im Museum für Völkerkunde zu Berlin". 4 Hefte mit Gouachen in Gold und Farben. Mit zusammen 70 Darstellungen auf 35 Einzel- und Doppeltafeln. Dazu 2 Texthefte mit hs. Kommentaren, Exzerpten und Texten. 16; 12 S. (teils mit Einlageblättern). 22,5 x 14,5 cm (Texthefte) Broschur mit montiertem hs. Deckelschild. 32 x 21 cm (Tafelhefte) Marmorierte Broschur d. Z. (teils mt Randläsuren, etwas knittrig). Texte Berlin um 1940, Tafeln Thailand (Siam) um 1880.
Bedeutende Dokumentation in Text und Bild zu der Sammlung der Nang Talung, der siamesischen Schattenspielfiguren, die im 1873 gegründeten Königlichen Museum für Völkerkunde, dem heutigen Ethnologischen Museum aufbewahrt wurden. Die Tafeln stammen aus dem Besitz des Mediziners und Philosophen Rudolf Hermann Lotze (1817-1881), der, aus dem sorbischen Bautzen (Budissin) gebürtig, in Zittau und Leipzig Medizin und Philosophie lernte und studierte und 1864 zum korrespondierenden Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt und 1876 auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wurde.

Lotze veröffentlichte in den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin, einem Bulletin, in dem 1870 auch ein ausführlicher Aufsatz des mit ihm befreundeten Indologen und Historikers Albrecht Friedrich Weber (1825-1901) über das Ramayana erschienen war. Es war Weber, der erstmalig Forschungen zur Entstehung des indischen Nationalepos' veröffentlicht hatte, aus dem die Figuren des siamesischen Schattentheaters Náng Talung entlehnt sind.

Das Ramayana (auch "Ramajana" bzw. siamesisch/thailändisch "Ramakian") ist bekanntlich ein "dem legendären Sänger Valmiki zugeschriebenes, wohl seit dem 2. Jh. n. Chr. weitgehend abgeschlossenes altindisches Epos, das in etwa 24.000 Doppelversen die Taten und Leiden des mythischen Helden Rama, vor allem die Geschichte der Entführung und Wiedergewinnung seiner Gattin Sita, beschreibt" (KLL XVIII, 7998).

Die Schattenspielfiguren kreisen um Rama und Sita und erfreuten sich vor allem höchster Popularität in den südthailändischen Volkstheatern, bei Dorffesten, Hochzeiten und familiären Feiern. Die beiden beiliegenden handschriftlichen Texthefte "Z. Râmâjana S. Schrift Náng" und "Râmâjana Náng" enthalten Einführungen zum Ramayana, zu den Figuren und Exzerpte aus der Forschungsliteratur: "Náng. Siamesische Schattenspielfiguren im Museum für Völkerkunde zu Berlin. Beschrieben von Dr. F. W. K. Müller...". Dort werden die Namen, die Charaktere, die Herstellung der Figuren des Schattenspiels erklärt.

Über die "Herstellung und Gebrauch" zitiert das Heft eine "Ausführl. Schilderung aus der Feder eines Siamesen bei Bastian, Reisen in Siam i. J. 1863; Jena 1867 p. 504. Wörtlich:" "Für die Len Nang wählt der Spieler von Fellen eine Ochsenhaut, möglichst breit und groß, um sie einem Maler (Hàng Khién; 1=Arbeiter, Handwerker, 2. Schreiber, Maler) zu übergeben, der darauf die Episoden des Râmayâna zeichnet mit den Figuren des Herrn Ram, des Herrn Laksman, der Frau Sida, der Soldaten in des Herrn Affenheer, dann die Figur des Ungeheuers, Thossakan genannt, die der Dame Monthok, der Frau dieses Thossakan, und ferner die Räuber, die Frau Sida von der Seite des Herrn Ram entführen. Nachdem dies alles hübsch aufgezeichnet ist, wird es ausgeprickelt, sodaß das Fell nach den Umrissen der Figuren durchlöchert ist. Wenn du dieses Fell bei Tag betrachten solltest, so würdest du nicht klar und deutlich darauf sehen, aber bei Nacht lässt der Schein des Feuers das Ganze hervortreten. Das Engagement, um eine Nacht zu spielen, kostet 10 Bath (à 2.50 alter deutscher Mark [vor 1918])." (Heft I).

Ein beiliegender Zettel liest sich: "Aus Lotzes Nachlaß rühren die Tafeln zum Ramajana u. die chinesischen Darstellungen von Personen (* Glieder der Mandschu-Dynastie), Schmetterlingen u.s.w. her. Sie sind mit den Buchstaben H.L. bezeichnet und nummeriert". So sind alle Tafeln verso mit der kleinen Stempelsignatur "H.L." und einer laufenden Nummer ausgewiesen, lediglich ein Doppelblatt (H.L. 35-36) fehlt.
Heft I. mit 9 Doppelblatt-Tafeln und 18 Darstellungen (H.L. 1-18).
Heft II. mit 8 Doppelblatt-Tafeln und 16 Darstellungen (H.L. 19-34).
Heft III. mit 9 Doppelblatt-Tafeln und 18 Darstellungen (H.L. 37-54).
Heft IV. mit 18 Einzelblatt-Tafeln und 18 Darstellungen (H.L. 55-62).

Die großartigen Tafeln zeigen die Protagonisten des Schattenspiels Rama, Sita, aber auch die begleitenden Figuren von Kämpfern, Mimen, Musikern, Nixen, Seejungfern und vielen mehr. Sie sind in sorgfältiger Gouache auf leuchtend-schimmerndem Goldgrund und mit kraftvollen Farben gemalt und nicht selten in eine Landschaft mit Bergen, Flusstälern, mit Bäumen, Felsen, Seen und Hintergrundstaffage eingebettet. – Wenige Tafeln unwesentlich fleckig oder gebräunt, kaum Randläsuren oder Gebrauchsspuren, fast vollständig vorhanden sind auch die (teils die Flecken aufnehmenden) Seidenhemdchen. In bemerkenswert guter Gesamterhaltung. Wieweit es sich bei den Darstellungen um Tafeln aus dem indochinesischen Raum handelt, wie der Zusammenhang mit den Berliner Figuren, mit dem Besitz des Philosophen ist und sie ggf. als Vorlagen der Forschungen Webers dienten, muss die Forschung klären.

Lot 410, Auction  119, Netsuke, 3 japanische Schnitzkunst-Figürchen

Netsuke
3 japanische Schnitzkunst-Figürchen
Los 410

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Drei Meisterwerke der Netsuke-Kunst
Netsuke. - 3 japanische Schnitzkunst-Figürchen. Aus geglättetem, poliertem Kirschholz, jeweils ca. 3 x 1,6 x 1,8 cm. Japan um 1870.
Drei entzückend feine Arbeiten der meisterhaften japanischen Miniaturschnitzkunst Netsuke. Ursprünglich bezeichnete der Begriff die Wurzelholzschnitzerei, bzw. ein geschnitztes Objekt in Form einer Plakette, einer kleinen Figur oder ähnlichem, die als Halteklammer für den Kimono diente oder als Gegengewicht der kleinen, am Kimonogürtel, hängenden kleinen Lackholzdose angebracht wurde. An dem "Obi" genannten Gürtel hing der "Inrô", eine Dose, die Utensilien wie Siegel oder auch medizinische Kräuter, Münzen und ähnliches enthielt.

Die Netsuke wurden aus verschiedenen Holzarten, aus Wurzelholz, Bambus, Buchsbaum und anderem, sowie aus Elfenbein, Walrosszähnen, Hirschhorn, aber auch aus Keramik, Porzellan, Steingut oder seltenen Steinen, wie etwa Onyx hergestellt. Auch Korallen, Bernstein und Halbedelsteine wurden in Handarbeit geschnitzt und meist prachtvoll mit Darstellungen aus der Mythologie, aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie mit Alltagsszenen geschmückt. Hier haben wir drei exquisite Beispiele des "klassischen" Netsuke, geschnitzt aus Hartholz, wohl vom Kirschbaum:

1) Schildkröte. Mit Ober- und Unterpanzer, vier herausragenden Füßchen, neugierigem Köpfchen und Fadenloch unter dem Schwänzchen. Auf dem Rücken der Schildkröte hat ein kleiner Laubfrosch Platz genommen.
2) Meeresschnecke vom Typus Columbella rustica, auf der Rückseite mit zwei tanzenden Figuren wohl aus dem No-Theater, in überaus detaillierter Miniaturschnitzung. Der Faden konnte durch den Hohlraum zur Muschelspitze eingezogen werden.
3) Mandorla-Netsuke. Knopf in Mandelform mit kleinem Steg, in dem das Loch für den Faden eingebohrt wurde. Auf der konvexen Mandeloberfläche sieht man einen von zwei Reitertn gezogenen Wagen mit einem alten Mann im sänftenartigen Korb als Passagier. Die beiden Führer hoch zu Ross halten die Zügel in den Händen, während der Wagen über holprigen Grund fährt, auf dem vier kleine Tiere herumwuseln, wohl Katzen oder Hunde. Über der Szenerie schnäbeln zwei Vögel (minimale Bruchrille). – Außergwöhnlich feine Miniaturarbeit mit nur ganz wenigen Bereibungen, wohl auch kaum Abbruch, da das Holz extrem stark und fest ist.

Schauspieler und Ringer
18 japanische Ukiyo-e Holzschnitte bedeutender Künstler
Los 415

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Schauspieler und Ringer. 18 japanische Ukiyo-e Holzschnitte bedeutender Künstler, die die Welt des Schauspiels, des Theaters, der Ringerveranstaltungen etc. darstellten. Zwischen Format Oiban (ca. 24 x 36 cm) und Aiban (ca. 34.5 x 22.5 cm). Japan (Edo) um 1810-1870.
Teils sehr seltene Blätter aus der Welt der Bühnenkunst Japans, wozu sowohl das Kabuki- wie das No-Theater, Maskenumzüge gehören, aber sicherlich auch die Darbietungen der Sumotori oder Rikishi sowie Samurai wie Ashigaru, Bushi oder Ronin, die in prachvollen Kostümen dargestellt werden. Dabei finden sich Blätter von weithin bekannten, aber auch einige von eher selten genannten Meistern des Ukiyo-e Farbholzschnittes wie etwa Toyohara Kunichika (1835-1900), Kunihisa (1832-1891), Kunisada II (1823-1880), Kuniyoshi (1798-1861), Toyokuni III (1786-1864). – Einige Blätter sind Teile von größeren Dip- oder Triptychen, alle Blätter sind restaurierungsbedürftig und mit Läsuren, Wurmgängen, teils kleinen Fehlstellen, Fleckchen, Knick- und Knitterspuren, Randläsuren sowie allgemeinen Gebrauchsspuren.

Lot 416, Auction  119, Shih-chu-chai chien-p'u, Sammlung verzierten Briefpapiers aus der Zehnbambushalle

Shih-chu-chai chien-p'u
Sammlung verzierten Briefpapiers aus der Zehnbambushalle
Los 416

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Shih-chu-chai chien-p'u. (Sammlung verzierten Briefpapiers aus der Zehnbambushalle. Hrsg. von Chên-yen). 4 Blockbücher mit geschnittenen Textseiten und zus. 286 S. originalen Farbholzschnitten, Holzschnitten und Reliefprägungen. 31,2 x 21 cm. Blockbuchbindung mit brauner Seidenkordel und hellgrünen OBroschurdeckel mit Blattgoldsprenkelung und montierten Titelschildern (eines abgerissen) in dreifacher Klappmappe (mit kleiner Feuchtspur auf dem Innenbezug, leicht berieben) mit buntem Brokatseidenbezug und montiertem und mit Goldflocken besprenkelten Deckelschild sowie 2 beinernen Schließen. Peking 1952.
Das Original wurde am Ende der Ming-Zeit in Nanking 1644-1645 von Hu Chêng-yen, einem berühmten Verleger, in einem besonderen Farbendruckverfahren, das Reproduktion von Farbschattierungen erlaubte, herausgegeben. Der erste Teil wurde erstmals 1935 vom Holzschnittmeister und Schriftsteller Lu Hsün nachgedruckt, sodann vom Historiker Chêng Chên-to zusammen mit dem restlichen Werk 1940 in Shanghai veröffentlicht. Die Hefte enthalten die Briefpapiere, deren Motive nach Themen geordnet, teils mehrfarbig und mit Prägung von Stöcken gedruckt sind. "Die Neudrucke gehören genau wie das Original zu den größten Meisterwerken der Druckkunst. Sie sind bewundernswert genau nachgeschnitten, in genau derselben Technik wie das Original auf das herrlichste Papier gedruckt und ersetzen wie schwerlich ein anderer Neudruck eines alten Werkes das einzige Originalexemplar auf das vollkommendste" (J. Tschichold in "Die Bildersammlung der Zehnbambushalle" Zürich 1970, S. 30-35). – Nahezu ohne jegliche Gebrauchsspuren, durchgehend sehr frisch und in überaus leuchtender Farbigkeit gedruckt und in der allerfeinsten Relieftechnik geprägt.

** English **

Reprint of the original from the Ming Dynasty at Nanking 1644-1645 by Hu Chêng-yen, a very famous publisher, who used a special technique: It is a certain color print that enabled to reproduce most subtle colour nuances.

The first part was first reprinted in 1935 by the woodcutter and writer Lu Hsün, then published by the historian Chêng Chên-to together with the rest of the work in 1940 in Shanghai. The books contain stationery leaves, whose motives are arranged according to themes, partly multicolored and printed with sticks. "The reproductions, like the original, are among the greatest masterpieces of printmaking, and are admirably accurately edited, printed in the same technique as the original on the most beautiful paper, and replace the only original copy in the most perfect manner, as if hardly another reprint of an old work" (quotation J. Tschichold).
Almost without any traces of use, very fresh all over and printed in extremely bright colors and embossed in the very finest relief technique.

Lot 417, Auction  119, Shun'ei, Katsukawa, Der Sumoringer Takasago Uraemon, Relief-Nishike-e

Shun'ei, Katsukawa
Der Sumoringer Takasago Uraemon, Relief-Nishike-e
Los 417

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Shun'ei, Katsukawa. Der Sumoringer Takasago Uraemon. Nishiki-e Japanischer Farbholzschnitt mit Reliefprägung. Format Oban (ca. 39 x 26 cm). Edo, Kagaya Kichiemon, um 1810.
Bei dem Seiseidou-Verleger Kagaya Kichibei (1851-1902) gedruckte Darstellung des legendären Sumoringers Takasago Uraemon (gestorben 1829). Er kämpfte unter diesem "Nom de guerre" von 1809 bis 1821, danach nahm er für ein letztes Turnier vor seinem Rücktritt den Namen Tegarayama Shigeemon an. Katsukawa Shun'ei (1762-1819) stellt den Ringer auf diesem (einem von zwei im selben Jahr entstandenen) Porträt um 1810 als Samurai dar, der ein prächiges Katana-Schwert trägt (der andere, ähnliche Schnitt mit 2 Katanas). Eigentlich war das Tragen von Schwertern und Waffen strikt den Samurai vorbehalten. Wenn jedoch Sumoringer in den Dienst von Fürsten traten, so durften auch diese in die Habits der Samurai schlüpfen und Schwerter anlegen. Mehr als ein bloßes Porträt zeigt der Künstler den Ringer Takasago als wichtigen und mächtigen Höfling. – Bildträger (Schöpfpapier) etwas stärker gebräunt, kaum fleckig, jedoch teils mit kleinen Brüchen, die linke obere Ecke abgerissen und hinterlegt. Rand mit kleinen Steghinterlegungen, sonst nur marginale Gebrauchsspuren. Sehr dekoratives, kraftvoll gedrucktes Blatt.

Lot 420, Auction  119, Sukenobu, Nishikawa, Die Begegnung. Original-Holzschnitt auf Japanpapier

Sukenobu, Nishikawa
Die Begegnung. Original-Holzschnitt auf Japanpapier
Los 420

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Sukenobu, Nishikawa. Die Begegnung. Original-Holzschnitt auf Japanpapier. Block 21,1 x 32,4 cm. Blattgröße ca. 25,6 x 33,2 cm. Unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. 36 x 41 cm. Kyoto um 1720.
Früher Ukiyo-e Druck des aus Kyoto stammenden Künstlers Nishikawa Sukenobu (1671-1750), der neben seinen Darstellungen von Schauspielern des Kabuki- und No-Theaters vor allem für seine Frauenbilder ("bijin-ga") berühmt wurde und den Ruf der Hauptstadt des Kaiserreiches mehrte. In zwei Bänden veröffentlichte er seine "Hyakunin joro shinasadame", die Darstellung von 100 Frauen nach ihren bürgerliche und höfischen Rängen - von der Kaiserin bis zur Waschfrau und Prostituierten. Aus dieser Folge stammt wohl auch das vorliegende Blatt. – Nur leichter Mittelknick, ein kleines Löchlein (im Fuß des Schwerträgers), links etwas knapp beschnitten, teils mit leichten Randläsuren und Knickspuren. Prächtiger Druck, meist überaus kontrastreich und scharf. – Beliegt ein weiterer Holzschnit von Utagawa Tojokuni (1792-1848). 2-teilig, ca. 18 x 26,5 cm. Ebenfalls unter Glas gerahmt. 29 x 35 cm. - Mit Läsuren und Eckabrieb, Gebrauchsspuren.

Lot 422, Auction  119, Toyokuni I., Utagawa, Kabuki gekijō no naikan

Toyokuni I., Utagawa
Kabuki gekijō no naikan
Los 422

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

Toyokuni I., Utagawa. Kabuki gekijou no naikan (Innenansicht eines japanischen Kabuki-Theaters). Triptychon aus 3 Farbholzschnitten im Format Oban (ca. 37,4 x 25-26 cm). An kleinen Falzen in gebräuntem Passepartout montiert. Edo (Tokio), wohl Nishimuraya Yohachi (Eijudô), nach 1793.
Das berühmte Triptychon mit der Darstellung von Bühne und Publikum in einem japanischen Kabuki-Theater. Das Banner oben auf dem linken Blatt weist das Theater als Kawarazaki-za aus, eines von drei Theatern, die für Kabuki-Aufführungen in Edo (dem historischen Tokio) zugelassen waren. Die Holzschnitte zeigen die Holzkonstruktion des Theaters mit den gefüllten Zuschauerrängen und Logen sowie den kastenförmigen Sitzboxen der "Groundlings", die von breiten Bretter geteilt werden, auf denen Händler alle möglichen Speisen anreichen oder hübsche junge Geishas sich den Herren anbieten. Während die Zuschauer in den Rängen meist dem Stück aufmerksam folgen, fällt das Volk der "Groundlings" durch weitgehende Undisziplinierheit auf, es wird gelacht, gegessen, getrunken, mit den Damen poussiert, wild gestikuliert, gestampft und geschrien, gespielt, Tee getrunken oder ganze Fische gegrillt.

Dabei ermöglicht die raffinierte Gestaltung des Triptychons den Austausch der Mitteltafel, um immer wieder verschiedene Aufführungen zeigen zu können, während das Publikum links und rechts dasselbe bleibt. So sind zahlreiche weitere Triptychon-Kombinationen mit denselben Außenblättern, aber jeweils einem anderen Mittelblatt nachweisbar. Hier spielt ein kleines Orchester auf der oberen Etage Klänge zu einer Darbietung dreier Schauspieler auf der unteren Bühne. – Allenthalben stärkere Gebrauchsspuren wie Flecken, Randläsuren mit Ausbrüchen und Einrissen, Knicken etc. Mit mehreren Löchern mit jeweils kleinem Darstellungsverlust, teils geflickt, die Blätter alle komplett aufgezogen bzw. hinterlegt, hier und da leichter Oberflächenabrieb, die Farbigkeit zurückgenommen, teils etwas verblasst. Insgesamt aber noch halbwegs ordentliches Exemplar dieses überaus figurenreichen, grandios erzählerischen Triptychons.

Lot 428, Auction  119, Franz, Johann Gottfried, Anweisung verschiedene Gelees

Franz, Johann Gottfried
Anweisung verschiedene Gelees
Los 428

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

(Franz, Johann Gottfried). Anweisung verschiedene Gelees, Blanc mangers, Gallerte, Rolladen, a la Dauben, Pasten und dergleichen kalte Speisen zu verfertigen. Geschrieben von den Verfassern der Quartal-Schrift der Koch und die Köchin. 96 S. 19 x 12,5 cm. Interimsbroschur d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren). Halberstadt, Johann Friedrich Delius, 1784.
VD18 10146555. Weiss 154. – Einzige Ausgabe der kleinen Sammlung von 82 Rezepten, darunter "Aal-Rollade, Brodt-Torte mit Chocolade, Caviar, Gallert von Spanferkel, Gelee von Hirschhorn, Indianische Vogelnester, Mandel-Tortletchen, Paste von braunen Kohlstengel, Rollade von kalakutschen Hahnen, Schildkröten zu kochen, Schwämme, Trüffeln" usw. – Fleckig, am Schluss mit kleinen Wurmspuren.

Lot 429, Auction  119, Frommann, Johann Christian, Anser Martinianus

Frommann, Johann Christian
Anser Martinianus
Los 429

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Frommann, Johann Christian. Anser Martinianus. 58 Bl. 19 x 15 cm. Halbpergament des späten 19. Jahrhunderts (alte Vorsätze mit hs. Annotationen eingebunden) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Christian Scholvien für Johann Leonhard Grosse, 1683.
VD17 12:154768F. Nicht in den einschlägigen Bibliographien. – Zweite, erweiterte Ausgabe der zuerst 1664 in Coburg als Dissertation erschienene Abhandlung über die Martinsgans und deren Brauchtum und Tradition, hier erstmals mit dem dreiseitigen Lobgedicht von Johannes Büttner. Johann Christian Frommann (1623-1695) war Stadtphysikus und Gymnasialprofessor in Coburg. – Titel gestempelt und etwas gebräunt bzw. angeschmutzt, letzte Blatt im unteren Bug restauriert, stellenweise schwach wasserrandig.

Lot 430, Auction  119, Konvolut von 8 Werken, Exemplare aus der Bibliothek von Alfred Richard Meyer

Konvolut von 8 Werken
Exemplare aus der Bibliothek von Alfred Richard Meyer
Los 430

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Konvolut von 8 Werken. Oktavo. OEinbände oder Einbände d. Z. Verschiedene Orte und Verlage, 1867-1935.
I. Sophie Charlotte Hommer. Neues Hamburger Kochbuch für alle Stände, oder die faßlichste Anweisung der feineren und bürgerlichen Küche. Achte vermehrte und verbesserte Auflage. 936 S. Hamburg, Wilhelm Jowien, 1867. - II. Appetit-Lexikon. Ein alphabetisches Hand- und Nachschlagebuch über alle Speisen und Getränke. Zugleich Ergänzung eines jeden Kochbuchs. Herausgegeben von Robert Habs und L. Rosner. Zweite Auflage. 602 S. Wien, Carl Gerold, 1894. - Mit Exlibris "Alfred Richard Meyer". - III. Julius Bueb. Buch der Kochkunst nur für Männer. 40 S. O. O., Selbstverlag, 1931. - IV. C. Dorst. 150 Rezepte verschiedener Käse-Speise für Hors-d’oeuvre und Entremets. 7. Auflage. 56 S. Nordhausen, Heinrich Killinger, (um 1935). - V. Johann von Schwarzenberg. Das Büchlein vom Zutrinken. Herausgegeben von Willy Scheel. 44 S. Halle an der Saale, Max Niemeyer, 1900. - VI. Rollenhagen-Brevier 1929. 85 S. (Berlin 1928). - VII. Jean Anthelme Brillat-Savarin. Physiologie des Geschmacks oder transzendentalgastronomische Betrachtungen. 508 S. Leipzig, Reclam, (um 1930). - VIII. Kottler "Zum Schwabenwirt". Speise- und Weinkarte des Berliner Restaurants für schwäbische Spezialitäten in der Motzstraße (um 1930). - Alle Exemplare stammen aus der Bibliothek des Lebenskünstlers, Wortakrobaten, Verlegers, Bücherwurms sowie ausgewiesenen Experten für alle Bereiche der Kulinarik Alfred Richard Meyer (1882-1956).

Des Königlich Baierisch Militarisch
Wappen Calender
Los 431

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

GENEALOGIE, HERALDIK UND SPHRAGISTIK
Des Königlich Baierisch Militarisch Hohen St. Georgii Ritter Ordens Wappen Calender. Gestochener Titel und 120 Kupfertafeln mit Portraits und Wappendarstellungen. 15,5 x 10 cm. Leder d. Z. (berieben, Rücken und VDeckel mit hs. Papierrschild). (München oder Augsburg), Klauber, (um 1820).
Seltener bayrischer Almanach mit lokalen Herrscherportraits und entsprechenden Wappendarstellungen. Im Anhang 18 Textblatt ("Almanach auf das gemeine Jahr nach Christi Geburt 1808"). – Wohlerhalten.

Gauhe, Johann Friedrich
Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon
Los 432

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Gauhe, Johann Friedrich. Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, Darinnen die heut zu Tage florirende älteste und ansehnlichste Adeliche, Freyherrliche und Gräfliche Familien nach ihrem Alterthum, Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Häuser etc. nebst den Leben der daraus entsprossenen berühmtesten Personen, insonderheit Staats-Minister. 7 Bl., 2032 Sp., 4 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 21 x 12,5 cm. Pergament d. Z. (etwas stärker angeschmutzt und etwas berieben) mit hs. RTitel. Leipzig, Gleditsch, 1719.
ADB VIII, 423. Zischka, Index lex. S. 59. Bernd 2513. Heydenreich II, 334. – Die große einbändige Ausgabe des Adelslexikons, dessen erste Ausgabe 1916 erschienen war und das einige Tausend Adelsgeschlechter verzeichnet, stellt eine unerschöpfliche Quelle der historisch-genealogischen Forschung dar. – Titel mit 2 hs. Besitzvermerken. Papierbedingt etwas gebräunt. Etwas ab der zweiten Hälfte des Buchblocks im oberen Seitenrand mit leichtem Feuchtigkeitsschaden.

Lot 433, Auction  119, Hönn, Georg Paul, Des Chur- und Fürstl. Hauses Sachsen Wappens- und Geschlechts-Untersuchung

Hönn, Georg Paul
Des Chur- und Fürstl. Hauses Sachsen Wappens- und Geschlechts-Untersuchung
Los 433

Zuschlag
275€ (US$ 296)

Details

Hönn, Georg Paul. Des Chur- und Fürstl. Hauses Sachsen Wappens- und Geschlechts-Untersuchung. 6 Bl., 360 S., 6 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 8 Textkupfern und 2 typographischen Falttafeln. 16,5 x 10 cm. Neuerer Halbpergamentband. Leipzig und Coburg, Paul Günther Pfotenhauer, 1704.
Einzige Ausgabe des Wappenbuchs mit Fokus auf die sächsische Geschichte, gewidmet Herzog Ernst Ludwig von Sachsen-Coburg-Meiningen. Zu den bekanntesten Schriften des Coburger Archivars Georg Paul Hönn (1662-1747) gehört neben der Sachsen-Coburgischen Historia sein zuerst 1721 erschienenes Betrugs-Lexikon, das mehrere Auflagen erlebte. Das Frontispiz zeigt den Stammbaum des Hauses Sachsen unterteilt in die Ernestinische und die Albertinische Linie. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

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